Programmreform beim Deutschlandradio (DLF & DKultur) 2012?

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(Zeitzeichen, mit weiteren morseartigen Pieps unterlegt, nach dem Vollstundenpiep dramatischer Opener)
(Off-Element, mit spannender Musik musikalisch unterlegt: ) Es ist zehn Uhr. Hier ist der Deutschlandfunk.
(Sprecher, mit Musikbett: ) Steinbrück weißt Merkel-Vorwurf zurück. (pling) Wieder Proteste im Iran. (pling) Bayern München eine Runde weiter. (pling) Das Wetter: weiter mild, am Wochenende Schauer.
(Off-Element: ) Deutschland, Europa und die Welt. Willkommen bei Deutschlands News-Sender Nummer 1. (Hymne)
(Sprecher: ) Guten Tag, mein Name ist ... Das Aussitzen ist vorbei: Nach Tagen des Schweigens hat sich Bundesangie heute morgen im ARD-Morgenmagazin eindrucksvoll zu Wort gemeldet. Aus Berlin, Deutschlandfunk-Reporter ...

noch steht auf der dlf-seite:

Der Deutschlandfunk sendet "klassische Nachrichten". Den Trend zu den O-Ton-Sendungen, manchmal auch "news-shows" genannt, haben wir nicht mitgemacht. Aus gutem Grund, wie wir finden. In fünf bzw. zehn Minuten können wir mit unseren Meldungen mehr Informationen übermitteln als in einer Sendung mit Kurzaussagen von Politikern und Schnipseln von Korrespondentenbeiträgen. Die klassischen Nachrichtenform ist aber auch ausgewogener und aktueller. Denn wir sind nicht abhängig von zufällig vorliegenden O-Tönen oder dem Zustandekommen von Leitungen. Im Übrigen meinen wir, dass auch in der politischen Berichterstattung das Argument wirken muss, egal ob ein Minister für das Mikrofon geschult wurde oder lispelt.


mehr auf: http://www.dradio.de/wir/visitenkarte/352003/

hoffentlich bleibts dabei :)
 
bevor wir hier über die quoten reden:

Deutschlandfunk
2,1%, 1,54 Mio.

Deutschlandradio Kultur
0,6%, 0,42 Mio.

Quelle: http://www.ard.de/intern/basisdaten/hoerfunknutzung/hoerfunknutzung/-/id=55118/2bdw9e/index.html
Reichweiten in den jeweiligen Sendegebieten und national,Montag bis Freitag, 5.00 bis 24.00 Uhr


Somit hat der DLF national mehr Hörer als:

NDR Kultur (0,30 Mio.)
NDR Info (0,55 Mio.)
WDR3 (0,32 Mio.)
WDR5 (0,75 Mio.)
Bayern 2 (0,38 Mio.)
B5 Aktuell (0,73 Mio.)
rbb inforadio (0,29 Mio.)
rbb kulturradio (0,12 Mio.)
MDR Info (0,41 Mio.)
MDR Figaro (0,23 Mio.)

Klar ist natürlich, dass die Landesrundfunksender nicht in ganz Deutschland über UKW zu hören sind, insofern ist das Ergebnis etwas verfälscht.

Allerdings sollte man auch bedenken, dass der DLF auf nervige aber für die Erhebung der Radio-MA offenbar notwendige Claims verzichtet (allein MDR-Info beclaimt mindestens 4x pro Stunde "wissen was passiert") und das die Quoten der kommerziellen Sender meist nur für die Zeit von 6-18 Uhr angegeben sind, d.h. der oft schwache Abend wird da rausgerechnet, die Quoten oben sind aber von 5-24 Uhr.
 
DLF Homepage schrieb:
Im Übrigen meinen wir, dass auch in der politischen Berichterstattung das Argument wirken muss, egal ob ein Minister für das Mikrofon geschult wurde oder lispelt.

Sagt das mal den Parteien, die Minister rekrutieren. Manchmal hat man das Gefühl, sie suchen sie gerade nach diesen Kriterien aus.
 
Die größte Baustelle ist für mich das Abendprogramm. Die halbe Stunde Tageszusammenfassung um 18:10 Uhr ist viel zu wenig. Es sollte hingegen von 17:00 bis 20:00 eine Infosendung wie am Morgen geben, nur noch analytischer, mit mehr Kommentaren und gerne frecheren Interviews und tagesaktuelles Kabarett sowie Hörermeinungen.
Das sehe ich genau anders. Die 18-Uhr-Schiene im DLF ist wunderbar. Zehn Minuten Nachrichten, 30 Minuten O-Ton-Berichte, 20 Minuten Hintergründe zu einem Thema. 1 Stunde Radiohören, und man ist viel schlauer. Bitte nicht auf drei Stunden auswälzen. Ich will nicht drei Stunden Radio hören müssen, um zu wissen, was heute passiert ist.
 
Der DLF ist für mich das beste Nachrichtenradio in Deutschland. Meiner Meinung brauchts für eine ordentliche Informationssendung 30 Minuten. Umfassend informiert fühle ich mich von NDR Berichte von heute, ARD Tagesthemen, DLF am Mittag 13 - 13:30. Dieses 15 Minuten Raster bringt nur laues zu Stande. Infos immer von xx:00 bis xx:30, Themen Sendungen von xx:32 bis xx:58? Nix dagegen. Etwas einfacher (zu merken) dürfte das Programmschema schon werden. (Und nicht die Ausnahmen vergessen: Morgens natürlich keine Themensendungen, sondern die Infos durchgehend. Abends dafür auch mal eine 90 Minuten Sendung.)

Natürlich kann man den DLF verbessern. Man kann alles verbessern. Aber bei sowas besteht immer die Chance auf Verschlimmbesserung. Davor hätte ich Angst. Gegen eine Sortierung nach DLR1: Info & Politik, DLR2: Feuilleton & Musik hätte ich nix. Ich würde mir ein, zwei, dreistündige *monothematische* Musiksendungen wünschen, auf die auch in DLR1 hingießen wird. Das könnte beispielsweise polnische Orgelmusik, ein LiveConzert von MC Solar, oder ein Rückblick auf die Popmusik des Jahres XXXX sein.
 
Verbessern ist so eine Sache. Beim DLF sollten die Nachrichten und deren Präsentation so bleiben. Für ausführliche O-Töne und etwaige Musikbetten dazwischen gibt es genügend Infosendungen im Tagesprogramm. Das kann, soll und darf alles so bleiben. Mit dem Informationsangebot bin ich ebenfalls recht zufrieden.

In zwei Punkten tut sich der DLF schwer: Verkehrsfunk und Staus. Wirklich erst solche ab 12km Länge? Die anderen hocken im dampfenden PKW und ärgern sich. Deren Stau war nur 4,5 km lang und keiner Erwähnung wert.
Und dann die Musik. Bei DLR Kultur bin ich die zahllosen Genresprünge gewohnt. Aber nochmals:
Was im Tagesprogramm des DLF an Musik läuft ist schwere Kost und anstrengend. Ein minimales kleines Etwas an stimmigerer Musik und eine Prise Richtung mainstream könnte nicht schaden.
3% Einschaltquote national wären ein Riesensprung von 50% nach oben. Mit einem kleinem Dreh an der Musikstellschraube.

Das könnte beispielsweise polnische Orgelmusik, ein LiveConzert von MC Solar, oder ein Rückblick auf die Popmusik des Jahres XXXX sein.
Uuuuuuu. Was hört der geneigte User so den Tag über an Sendern?
 
3% Einschaltquote national wären ein Riesensprung von 50% nach oben. Mit einem kleinem Dreh an der Musikstellschraube.
Was macht Dich so sicher, dass das 50% Steigerungspotential deshalb auf die DLF-Informationen verzichtet, weil ihnen der Mainstream dazwischen fehlt? Ich möchte absolut keinen Mainstream in den DRadios. Ich finde es schon grenzwertig, wenn in den Kultursendungen auf DLF und DKultur bisweilen die allseits bekannten Mainstreamtitel laufen, dann freilich eingebunden in journalistische Berichte über die neueste Platte von Coldplay, Nickelback und co.
 
Ich bemerke seit etwa 1 1/2 Jahren in der DLF Frühsendung ein Ärgernis, welches vermutlich der Mittelkürzung geschuldet ist: Einige Beiträge werden mittlerweile bis zu drei(!) mal innerhalb der "Information am Morgen" wiederholt. Das erinnert schon stark an MDR Info, Bayern V oder andere Infowellen mit enger beitragsrotation. (Dafür hat man vor einigen Jahren ärgerlicherweise die Wissenschaft am Morgen gestrichen.) Ich spreche dabei nichtemal von den identischen Beiträgen in der Parallelsendung "Ortszeit".

Zudem kommt es immer öfter vor, daß die Frühbeiträge dem Hörer in weiteren Sendungen wie "Deutschland/Europa heute", "Eine Welt" oder "Wirtschaft heute" erneut aufgetischt werden.
Der DLF war mal abwechslungreicher. :(
 
@freiwild: Ich wußte bereits beim Eintippen des Wortes daß ich mit dem Begriff "mainstream" mißverstanden werde. Es war als Umschreibung für gefälligere, mehr stimmige, mehr zusammenpassende Musik gemeint. Ein kleines bißchen mehr davon! Und ja, da bin ich mir absolut sicher daß man dann damit und dadurch mehr Hörer erreicht. Das zeigt meine Erfahrung.
Das haben sie beim DLF aber noch nicht begriffen oder sie wollen es nicht.

Ein Hot-AC-Radio oder Hits up and down war nicht gemeint. Ausdrücklich!

@leukozyt: Das Thema hatten wir doch schon einmal. Nicht jeder Hörer ist stundenlang zugeschaltet. Gerade beim DLF nicht. Und nicht alle Hörer wachen Schlag 6 Uhr auf. Es gibt auch Langschläfer.
Auch an der Zweit- und Drittverwertung ist nichts anrüchig. Sie müßen erkennen daß Sie dann zu der gar nicht gewollten, aber seltenen Gattung der Langzeithörer gezählt werden. Ist schon fast Nebenbeimedium, der DLF. Bei Ihnen.

Schlimmer ist es beispielsweise im TV-Bereich. Das ZDF verwurstet öfters Beiträge die 7, 14 und mehr Tage alt sind und diese sogar mehrfach:
Hallo Deutschland, dann einige Tage später nochmals vormittags in "Volle Kanne". Und zuerst ist es im Mittagsmagazin gelaufen. Oder auch noch im Morgenmagazin. Derzeit besonders beliebte Wiederholbeiträge als Programmfüller:
Zivilstreifen verfolgen Raser, Ordnungsamt kontrolliert Gaststätten, der Gerichtsvollzieher unterwegs. Usw.
 
Übrigens konnte der Deutschlandfunk in der letzten Mediaanalyse um 0,2 Prozent zulegen, während Deutschlandradio Kultur ganze 7,7 Prozent seiner Hörer verlor.
Quelle: http://www.reichweiten.de/index.php?mainSel=sendernutzung.

Ich glaube aber ernsthaft, dass DLF und DKultur (DWissen schon gar nicht) bei einigen Menschen bezüglich ihres Angebotes gar nicht einmal wirklich bekannt sind. Als ich z.B. im Familienurlaub diesen Sommer den DLF einstellte, meinte meine Mutter: „Gibt's denn den no?“.
 
Übrigens konnte der Deutschlandfunk in der letzten Mediaanalyse um 0,2 Prozent zulegen, während Deutschlandradio Kultur ganze 7,7 Prozent seiner Hörer verlor.
Und das obwohl "Deutschlandradio Kultur" die ehemalige Frequenz von BFBS in Langenberg bekommen hatte. Über dieser Frequenz kann man 80 % der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen erreichen. Aber was nützt die technische Reichweite, wenn das Programm den Hörern nicht gefällt und es nicht einschalten?
 
In zwei Punkten tut sich der DLF schwer: Verkehrsfunk und Staus. Wirklich erst solche ab 12km Länge? Die anderen hocken im dampfenden PKW und ärgern sich. Deren Stau war nur 4,5 km lang und keiner Erwähnung wert.
Einen Verkehrsfunk in einem von den regionalen "Servicewellen" gewohnten Umfang kann und wird der DLF niemals anbieten können. Dann würde zwar der Wortanteil nicht sinken ;), aber der übliche Inhalt könnte bisweilen sehr darunter leiden, gerade zu Winterzeiten oder bei anderen saisonal bedingten Stau-und Behinderungshäufungen.
Die Reichweite des DLF, sowohl was den Empfang als auch die Hörerzahl angeht, würde einen solchen Schritt auch gar nicht rechtfertigen.
 
Und das obwohl "Deutschlandradio Kultur" die ehemalige Frequenz von BFBS in Langenberg bekommen hatte. Über dieser Frequenz kann man 80 % der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen erreichen. Aber was nützt die technische Reichweite, wenn das Programm den Hörern nicht gefällt und es nicht einschalten?

Wie bereits weiter oben bemerkt, nervt DKultur tagsüber kolossal mit seiner exzentrischen Musikauswahl, welche auch bei Stammhörern häufig ein Um-/Abschaltgrund ist. Zumal killt das enge Korsett des Radiofeuilletons jegliche Überraschungmomente, was die Wurfsendungen auch nicht mehr raureißen können. Und ob die Hörer zu jeder Stunde eine Literaturkritik benötigen, ist auch hinterfragbar.
Das alte DRadio Berlin, mit seinen Tagesstrecken "Hörensagen" und "Galerie", fand ich da perönlich ansprechender.
 
Und dann die Musik. Bei DLR Kultur bin ich die zahllosen Genresprünge gewohnt. Aber nochmals:
Was im Tagesprogramm des DLF an Musik läuft ist schwere Kost und anstrengend. Ein minimales kleines Etwas an stimmigerer Musik und eine Prise Richtung mainstream könnte nicht schaden.
3% Einschaltquote national wären ein Riesensprung von 50% nach oben. Mit einem kleinem Dreh an der Musikstellschraube.
Wenn die Musik des DLF ein Abschaltfaktor ist, empfehle ich, sie einfach wegzulassen... aber ich wiederhole mich :)

Die Hörerzahlen vom DLF sind ziemlich niedrig, wenn man sie mit denen anderer Wortprogramme im europäischen Ausland vergleicht, z.B. Danmarks Radio P1 (735.000 wöchentl. Hörer bei 5,5 Mio. Einwohnern), BBC Radio 4 (10,5 Mio. Hörer), Radio 1 (NL; 2,6 Mio. Hörer bei 16,7 Mio. Einwohnern), ganz zu schweigen von gleich mehreren Wortsendern mit Millionenpublikum in Frankreich und Spanien. Und inhaltlich sind die Sender auch nicht doof - soweit ich das beurteilen kann. Andere Länder, andere Sitten, aber ich denke trotzdem, dass das DeutschlandRadio langfristig ansehnlichere Einschaltquoten erreichen könnte, würde es auf einer seiner Ketten die anspruchsvollen Inhalte attraktiver präsentieren.
 
Da kann ich mich dem Leukozyten nur anschließen. Ich finde, diese Instrumentalhäppchen z.B. in den Informationen am Morgen sind leicht verdaulich.
 
Bin angesichts der Diskussion pessimistisch. Der neue Programmdirektor muß sich profilieren, und das kann er bei so guten Programmen nur, indem er sie schlechter macht. An DLF/DRK/DRW ist nichts mehr zu „verbessern“, jede Änderung führt hier zu einer Verschlechterung.
 
In zwei Punkten tut sich der DLF schwer: Verkehrsfunk und Staus. Wirklich erst solche ab 12km Länge? Die anderen hocken im dampfenden PKW und ärgern sich. Deren Stau war nur 4,5 km lang und keiner Erwähnung wert.

Die würden auch ohne DLF hocken, dampfen und sich ärgern... :) Wer denkt denn mal an die nicht-motorisierten Rundfunkteilnehmer, die sich zu Hause bei ellenlangen Staumeldungen zu Tode langweilen, obwohl sie für das Verkehrschaos am allerwenigsten können? Der klassische "Verkehrsfunk" ist bei den heutigen technischen Möglichkeiten überhaupt nicht mehr nötig. Könnte längst abgeschafft sein, dient aber bei vielen Sendern zur demonstrativen Darstellung ihrer vermeintlichen "Service"-Kompetenz...
 
Das Radiofeuilleton war Herzstück der letzten großen Reform bzw. glaub ich sogar des Wechsels des Sendernamens von Deutschlandradio Berlin zu Deutschlandradio Kultur.
Der aufmerksame Zuhörer hier im Forum (ich zähle mich auch dazu) wünscht sich eine Reduzierung oder gar einen Wegfall dieser Sendungen, zumindest aber könnte man sie deutlich auflockern. Aber ich würde mich nicht wundern, wenn der Programmdirektor so ein Schema eher noch ausbauen würde, besonders kostenintensiv ist es sicher auch nicht.
 
Dem DLF würde ich, außer bezüglich einer verdaulicheren Musik, nicht verbessern. Man könnte eher an den Musikstrecken am späteren Abend schrauben und sie durch ausführlichere Wortsendungen ergänzen.

Das DLRK hat offensichtlich ein Problem: Die fehlende Zuhörerschaft. Das basiert zum einen durch sehr schwere Musik am Tag - ein zu enges Korsett, besonders beim theoretisch gut gemeinten Radiofeuilleton - und dem Kakadu. Hier könnte man ansetzen. Das oben schon einmal angedachte "Musik und Feuilleton" wären ein interessantes Konzept. Die Ortszeiten sollten aber beibehalten werden. Schließlich möchte man ja informiert werden. Abends gibt es dann komplette Konzerte, experimentellere Musik & Co.
 
Abends gibt es dann komplette Konzerte, experimentellere Musik & Co.
Kultur besteht nicht nur aus Klassik und experimentelle Musik für Minderheiten.
Besonders wünsche ich mir mehr Pop-Konzerte im Deutschlandradio Kultur, wie am Mittwochabend. An den anderen sechs Wochentagen gibt es leider nur Klassik-Konzerte.
 
Uuuuuuu. Was hört der geneigte User so den Tag über an Sendern?

Wenn es die Diskussion beflügelt, bittesehr: morgens zum Zähneputzen lasse ich mir vom DLF die Zeitung vorlesen (UKW oder wie er halt gerade hergeht), meine Standardkost ist dann ein Popmusiksender, z. Zt. meistens BBC 6 Music (im Web), oder auch mal eine nonstop Musikstrecke auf on3 (DVB-C), oder Radio Banane. Ich höre aber immer gerne auch Spezialsendungen wie zum Beispiel Das musikalische Tafelkonfekt (So 13:05 BR Klassik). Und ich habe mir 20 UKW, 25 DVB-C und 200 Webradiosender abgespeichert in die ich je nach Lust und Laune immer mal wieder reinhöre. Oder ich schaue mir im TV-Browser das Radioprogramm an. Meistens gerate ich aber über try & error in irgendwelche Sendungen, die mich zwar nicht oft - aber oft genug, immer wieder danach zu suchen - in den Bann ziehen. Unlängst z.B. eine SWR 2 Sendung über Max Hansen. Operette ist so ziemlich das Letzte mit dem ich was zu tun haben möchte. Trotzdem hat mich die Sendung angesogen. Das mag ich an Radio. Es kann mir neues nahebringen. Die Sendung fand ich eine echte Bereicherung! Ich liebe monothematische (nicht nur Musik) Sendungen, die mir wirklich was neues erzählen.

Was ich sagen möchte: In der Quote wird leider die Intensität des Zuhörens nicht erfasst. Eine Sendung bei der 10.000 Zuhörer wirklich aufmerksam hören ist für Macher und Hörer viel wertvoller, als wenn 100.000 ob des Gedudels meistens mit weghören beschäftigt sind. Nie werde ich Sendungen vergessen wie Die lange Nacht der russischen Pianisten mit Joachim Kaiser, oder das Cassetten Special mit 2 Stunden spanischer Independent Rockmusik, serviert in feinstem Schweizerdeutsch von DRS3.


P.S.
Die Musik in der DLF Frühsendung finde ich übrigens wirklich abtörnend. Ganz weglassen, "richtige Musik" spielen (nur Beatles:)), einen elektronischen Klangteppich wie ihn manche französischen Sender haben, oder ein einfaches winterliches Lagerfeuerknistern. Alles wäre besser als diese Lückenbüßer, die Niemandem gefallen.
 
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