AW: Radio Regenbogen und die MA 2006 II
Radio Regenbogen hat ein gewaltiges Image-Problem, das sie mit der Geschäftspolitik der letzten Monate auch nicht loswerden.
Am oberen Ende der Befehlskette steht ein Mann, der eigentlich kein Teil seiner Zielgruppe ist, aber dennoch fest davon überzeugt
ist, dass er genau weiß, was die Badische Nation will. Und die will...
- am besten das immergleiche Gewinnspiel nach jedem zweiten Titel
- mindestens 13 Musiktitel pro Stunde, auch wenn man jeden kürzen muss
- Werbejingles, die länger sind als die eigentlichen Werbeblocks
- Format-Zombies wie "Die gute Nachricht des Tages", die Temperaturen "Hier in Freiburg, hier in Karlsruhe, hier in Mannheim" und und und...
Dazu kommen ein paar echte Highlights anspruchsvoller Radiokultur:
"Nur wir sind von hier". Ein Claim, den man erst einmal erklären muss... klar sind die anderen Radiostationen wie Hit1, Radio Ohr etc. auch hier
ansässig aber "von hier" is halt nur de Regebosche... (*mit dem zeigefinger an die Stirn zeig...*). Da bin ich doch als Hörer bereits beleidigt
bis verwirrt, wenn ich den Claim höre... Radio von hier das geht ja noch, aber noch hier-er geht eben nicht.
"die Tagesshow". Vom Ansatz her ja ganz nette Idee, mal ausführlich Nachrichten zu machen. Aber genauso peinlich im Ansatz,
auf Rudi's Tagesshow bei der Namensfindung zurückzugreifen. Wenn's wenigstens lustig wäre....
Aber nochmal zurück auf die MA-Zahlen. Man hätte meinen können, Knallinger und Mike hätten schon alle Hörer verjagd, aber
am Morgen nochmal bis zu 30 % Hörerschwund... das ist keine Erfolgsgeschichte. Und vielleicht hält man mit den Kindergartenspielchen
Moderationsduo Pesch - aufgezeichnete Jadranka, Jadranka - aufgezeichneter Pesch noch ein paar neugierige Hörer, die darauf warten,
was für eine Peinlichkeit als nächstes geboten wird - neue Hörer gewinnt man aber so auf keinen Fall mehr!
Dann ein Tag der Belanglosigkeiten, so überraschend wie ein Gerichtsshow-Nachmittag auf SAT.1...
Elmi setzt man ab, obwohl Mimi schon gereicht hätte... dabei waren die Quoten längst nicht so mies wie der Rest des Nachmittags.
Und ob Meike Schale den Computer bedient oder jemand anderes, fällt bei der Parade der Anspruchslosigkeiten am Nachmittag auch kaum auf.
Einzig und allein der Abend funktioniert(e). Kann man sich erinnern, dass im Frühjahr abends oft mal Musik abseits der Rotation lief?
Was fehlt noch zu sagen? Das Programm ist hektisch, die Hörer werden weitgehend für dümmer gehalten als sie sind und es ist kein
schlüssiges Konzept zu erkennen. Man könnte meinen, den Machern würde es keinen Spaß machen, für ihren Sender zu arbeiten.
Und dem Hörer macht es immer weniger Spaß das anzuhören.