Schon GEZehen?

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Nein, sie senden grundsätzlich für alle. Das ist ja der Auftrag zur Grundversorgung. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass alle gemäß einem bestimmten Rahmen auch bezahlen müssen.
 
sie senden grundsätzlich für alle. Das ist ja der Auftrag zur Grundversorgung

Das ist Grundversorgung aber sehr stark reduziert auf den quantitativen Aspekt. Wenn Grundversorgung lediglich meint "für alle", aber nicht "was für alle?", dann ist es in der Tat schnurzpiepegal, ob der ÖR-Rundfunk den gleichen Mist sendet wie die Privaten.
Ich habe "Grundversorgung" bisher immer als einen vorrangig inhaltlichen Auftrag verstanden, dem mit einer bestmöglichen technischen Infrastruktur (Frequenzen, Personal, Azusstattung) zu einer flächendeckenden Beschallung verholfen wird.
 
Natürlich, dass jedes gebührenfinanzierte Programm erstmal grundsätzlich für alle ist, schließt die inhaltlichen Fragen ja nicht aus. Es ging in den letzten Einträgen aber v.a. um andere, technische Möglichkeiten der Gebührenkontrolle. Beim Inhaltlichen sind wir vollkommen einer Meinung, Mannis Fan. Da finde ich allerdings, dass mir Gebührenzahler gerade die Spartensender mehr bieten, als das Massenprogramm. Fragst Du allerdings die regelmäßig ca. 10 Millionen Wetten Dass...-Zuschauer, was sie für ihre Gebühren sehen wollen, bekommst Du ganz andere Antworten. Insofern finde ich nicht, dass die Fragmentierung in mehrere Spartensender von ARD&ZDF dem Grundversorgungsauftrag wiederspricht. Ich finde übrigens auch nicht, dass alle den gleichen Mist senden. Ich finde schon, dass es große Qualitätsunterschiede gibt, übrigens auch beim Radio, zumindest was so ein ARD-Sender mit seinem gesamten Programm abdeckt im Vergleich zur privaten Konkurrenz. Aber wollen wir wirklich diese Debatte noch mal führen, so ungefähr zum 143. Mal? Hier hat doch nur mal wieder einen Faden eröffnet, weil er sich über die GEZ-Typen beschweren wollte.
 
OK, divy, sehe ich ein, hier ist der falsche Faden. Ändert aber nichts an meinem Ceterum censeo, welches da lautet: Inhalt, Niveau, Anspruch!
 
der nicht zu akzeptierenden mangelnden Kinderstube von einzelnen, vielen oder vielleicht sogar fast allen GEZ-Ermittlern - oder wie immer man sie nennen mag -

Da geht es nicht einfach darum, wie man diese Essenteilnehmer nennen möchte. Sie haben schlicht nichts mit der GEZ zu tun.

Z.B. in Lifeland wäre der Ansprechpartner natürlich der MDR, da – wenn ich das richtig sehe – die Verwaltungsdirektion, da wiederum die Hauptabteilung Verwaltung, deren Abteilung Rundfunkgebühren der letzte Bewohner des Funkhauses Springerstraße war, bevor der MDR das Objekt abstieß. Sind damals in das Bürogebäude auf der anderen Straßenseite umgezogen, wenn ich mich recht entsinne.
 
Das braucht man überhaupt nicht messen, um den quantitativen Bedarf zu messen. Ich verstehe überhaupt nicht, warum das auch der Letzte noch nicht begriffen hat: Die hier genannten Programme (über deren Sinnhaftigkeit man tatsächlich streiten könnte) würde es ohne GEZ nicht geben. So wie es eine unendliche Anzahl an Sendern und Programmen und auch Inhalten nicht geben würden, weil sie sich eben nicht selbst finanzieren könnten, weder über Werbung noch über On-Demand-Varianten.

Mich hier gleich als "Letzten" zu bezeichnen, "der's immer noch nicht begriffen hat" finde ich unhöflich. Eine Diskussion sollte kosntruktiv geführt werden.

Natürlich ist mir klar, dass es diese "Sparten"-Kanäle der ÖRs ohne die Gebühren nicht geben würde. Und mir ist durchaus auch klar, dass sich diese Kanäle nicht tragen würden.

Frage: Warum ist das so?

Antwort: Weil's keiner sehen will?
(bis auf eine Minderheit)

Hier geht es auch nicht darum, ob es diese Minderheiten- oder Spartenprogramme geben soll oder nicht, sondern um die Frage, wie und wer (muss) diese Programme finanzieren?

Wenn diese Spartenprogramme der ÖRs verschlüsselt ausgestrahlt würden und von denen, die's gucken wollen entsprechende Abo-Gebühren verlangt würden, würde das die restlichen Gebührenzahler an dieser Stelle entlasten. Fragt sich auch, ob das nicht sogar reichen würde, um derartige Spartenprogramme nicht vollständig zu finanzieren, da die Inhalte vielfach ohnehin aus Wiederholungen (also, nicht alles) der normalen ÖR-Programme bestehen.

Die Diskussion über Sinn und Nutzen der Rundfunkgebühren, über Art und Umfang der Programme und sonstiger ÖR-Angebote, kann noch bis zum Sankt-Nimmerleinstag geführt werden. Solange seitens der Politik dem Gebührenwahnsinn --- diesem Faß ohne Boden --- kein Riegel vorgschoben wird, zahlen wir ... ob wir wollen oder nicht.
 
Ja ja, und wir zahlen Steuern für das Theater, Opernhäuser, Hallen- und Freibäder und Bibliotheken.

Die GEZ-Gebühr ist nichts anderes als eine Steuer.
 
Tschuldige Radios, ich wollte nicht unhöflich sein.

Dennoch muss ich dir einen Denkfehler nehmen: Die von dir angedachte Alternative gibt es nicht. Die traurige Realität ist nun mal, dass die mit Abstand aufwendigsten und damit auch mit Abstand teuersten Programme diejenigen sind, die mit Abstand die niedrigsten Zuschauerzahlen haben. Die Finanzierung von Info- und Kulturprogrammen funktioniert eben nur über das Solidarprinzip der Gebühr, weil sich zum Beispiel ein x-beliebiger Sender, meinetwegen 3SAT oder ARTE oder NDR Info oder wasweißich, nicht finanzieren KÖNNTE, wenn er nur von seinen tatsächlichen Hörern bezahlt würde. Nur deshalb gibt es Rundfunk- und Fernsehgebühren, damit Programme auch jenseits von Quote existieren können.
 
Nur deshalb gibt es Rundfunk- und Fernsehgebühren, damit Programme auch jenseits von Quote existieren können.
Schade nur, dass gerade im Hörfunkbereich mittlerweile die meisten öffentlich-rechtlichen Programme ausschließlich auf Quote getrimmt sind. Hier im Forum sind Megabytes an Texten dazu zu lesen.

Davon abgesehen ist es eine völlig unbewiesene und m.E. auch unhaltbare These, dass nur sogenannte Qualität für Minderheiten teuer in der Produktion ist. Dieser ganze Schmonz an Telenovelas, seichten Serien, Musikresearch, Beratern und so weiter ist sehr aufwändig und teuer. Was kostet wohl eine Woche 'Sturm der Liebe'.. Ich will lieber nicht wissen, wie lange man davon einen guten Korrespondenten irgendwo bezahlen könnte.

Ich habe auch schon am Musikreseach für den hr teilgenommen. Eine Agentur aus Dresden macht das. Und die sind offenbar ständig am Machen, so oft wie hier in unserem Haushalt auf verschiedenen Nummern Anfragen von denen kommen. Alles sehr teuer und nicht für die Qualität, sondern nur für die Quote.
 
Trotzdem wäre eine solche Karte eine gute Möglichkeit, ganz ohne Ermittler an die Gebühren zu kommen. Auch bei Menschen, die im Ausland deutsches Fernsehen und Radio per Sat empfangen. Das sind bestimmt über eine Millionen.
Na den Aufschrei möchte ich sehen, wenn die Schweizer und die Südtiroler urplötzlich Geld ausgeben müßten fürs Glotzen des dt. ÖR-Fernsehens, welches völlig selbstverständlich dorthin "exportiert" wird. In wievielen österreichischen Kabelnetzen ebenfalls völlig selbstverständlich ARD und ZDF zu finden sind, will ich lieber gar nicht erst wissen. ORF2 dagegen durfte sich vor ein paar Jahren nicht ganz freiwillig aus dem Digitalpaket des ZDF verabschieden...
 
AW: Schon GEZehen?

Tschuldige Radios, ich wollte nicht unhöflich sein.

... Nur deshalb gibt es Rundfunk- und Fernsehgebühren, damit Programme auch jenseits von Quote existieren können.

DAS halte ich aber für einen Denkfehler. Die Frage, die sich m. E. stellt, sollte lauten:
Was und wieviel ist Grundversorgung?

Meiner Meinung nach sollte sich die Grundversorgung darauf beschränken, relevante Informationen aus tagesaktuellen Nachrichten, geschichtlichen Ereignissen, Kultur, Sport und auch Unterhaltung "gebündelt" und in "einfacher, allgemeinverständlicher Form" zu vermitteln. Dazu bedarf es, um beim Beispiel Fernsehen zu bleiben, nicht derart vieler Programme und Zusatzangebote. Dies kann man sicher auch auf den Hörfunk runterbrechen. Auch hier gibt es zu viele Programme, die sich vielfach nicht mehr von den Privaten abheben ... NEIN, vielmehr treten sie in Konkurrenz zu den Privaten und machen das Gleiche bzw. versuchen es.

Ich bin der Ansicht, dass solche Programme wie Deutschlandradio, Deutschlandfunk und auch DW-Radio am ehesten DEM entsprechen, was unter dem Auftrag der Grundversorgung zu verstehen ist. Ja, DW-Radio ist als deutschsprachiges Auslandsprogramm konzipiert und eigentlich nicht für's Inland gedacht ... schon klar.

Nimmt man aber diese 3 Programme als Grundlage und billigt jedem Bundesland dann noch jeweils ein eigenes Hörfunkprogramm zu (wg. des lokalen Bezugs), würde das definitiv als "Grundversorgung" ausreichen. Ganz ähnlich könnte es so auch beim Fernsehen funktionieren.

Unterm Strich würde das sehr viele Euros sparen. An die Stellen der bisherigen ÖR-Programme (die ja zwangsläufig eingestampft werden müssten) würden mittelfristig private Angebote aufrücken. Und ich bin mir fast sicher, dass nicht ALLES was dann von privater Seite entstehen könnte, nur Müll wäre. Denn, wenn bei den ÖRs Programme wegfallen und somit auch Jobs, entstehen bei neuen privaten Programmen auch wieder Arbeitsplätze, die durchaus auch mit ehemaligen ÖR-Mitarbeitern besetzt würden. Der Unterschied dabei (privat) läge nur darin, dass die Unternehmen nicht nur auf Qualität sondern auch auf die Erreichbarkeit ihrer Zielgruppe achten würden und wahrscheinlich müssten, damit diese Programme sich tragen. Nicht zuletzt wären es wahrscheinlich mehr Sparten-Sender, die sich möglicherweise auch als Pay-TV finanzieren würden.

... nun ja, es ist eine endlose Diskussion bei der es viele unterschiedliche Meinungen gibt. Irgendwann wird es Lösungen geben, denn ich glaube nicht, dass die Rundfunkgebühren noch sehr viel Spielraum nach oben haben ... irgendwann ist schluss.

Aber bekanntlich "geht der Krug solange zum Brunnen bis er bricht.".
 
AW: Schon GEZehen?

Grundversorgung ist kein ewig dehnbarer Begriff. Deine Beschreibung von Grundversorgung widerspricht dem Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Thema.
 
AW: Schon GEZehen?

Ich auch, die könnten (und wollen) sich die freiwerdenden Profis gar nicht leisten. Und im übrigen ist es leider immer noch so: Nicht die ÖRs sind Konkurrenz der Privaten, sondern die Privaten sind 'Add-on' des ÖR Rundfunks. ÖR war zuerst da, sollte da bleiben - und nicht nur Bildungsfunk- sondern auch Unterhaltung betreiben. Rundfunk war von Anfang an nicht als Geldmaschine oder reines Geschäftsfeld gedacht. Da können sich so manche Hitradio12345Supersonder80er90erundderbestefiftyninermix-Fans auf den Kopf stellen: Rundfunk in D ist per Gesetz ÖR, und was übrigbleibt, können die Privaten unter sich aufteilen. Punkt. Kann man natürlich doof finden, genauso wie Roger Whitakker oder Howie Carpendale. Und was dessen Bezahlung angeht - die Telenovela ist im übrigen deutlich billiger als die Korris in aller Welt (wieviel Korribeiträge braucht man für 45 Minuten? Wie oft und lange lassen sich die Beiträge wiederholen? - Seht Ihr!) - trotzdem möchten alle möglichen Leute doch ganz gern wissen, wo sie noch langfahren können, wenn das Schneechaos losbricht. Und da ist ihnen dann das 3. Programm plötzlich wieder lieb und darf auch teuer sein. RTLPRO7SAT1GmbH&CoKG hat da noch nicht mal das Team draußen, da gibts schon die ersten Bilder von ARD & ZDF. Das ist Grundversorgung. Und das kriegt Ihr bei denen, die damit Geld verdienen wollen, höchstens ansatzweise, wenn überhaupt - und oftmals dann auch inhaltlich schlicht falsch, weil zu sehr verkürzt wiedergegeben.
Da wird dann aus einem Dachstuhlbrand ein abgebranntes Haus, und aus einem Verdacht auf Rauchgasvergiftung (besteht immer nach einem Feuer) eine schwere Brandverletzung.
Hört sich ja auch besser an. Ist nur leider Unsinn.
Tut mir leid, dafür hätt ich jetzt gern die 30% Werbekostenpauschalenaufschlag im Preis meines Yoghurts wieder. Plus 7% Mehrwertsteuer, versteht sich.
 
AW: Schon GEZehen?

Und das kriegt Ihr bei denen, die damit Geld verdienen wollen, höchstens ansatzweise, wenn überhaupt - und oftmals dann auch inhaltlich schlicht falsch, weil zu sehr verkürzt wiedergegeben.
Da wird dann aus einem Dachstuhlbrand ein abgebranntes Haus, und aus einem Verdacht auf Rauchgasvergiftung (besteht immer nach einem Feuer) eine schwere Brandverletzung.
Und das ist beim ÖR anders? Ich denke da nur mal an Sendungen wie Brisant oder Drehscheibe Deutschland, die ja sowas von eine Grundversorgung erfüllen, wenn sie von 30 min Sendezeit 25 mit Unfällen und anderen Katastrophen aller Art füllen und dabei in puncto Sensationsgeilheit dem Privatfernsehen in nichts nachstehen.
 
AW: Schon GEZehen?

Apropos Geilheit. Gerade geht in arte die "Dokumentation"

Japan-Bondage
Die Kunst des Fesselns - Dokumentation Frankreich 2006
Irgendwo in Japan praktizieren in einem traditionellen Haus, das in einem landestypischen Garten steht, ein Mann namens Haruki Yukimura und eine Frau namens Nana-Chan Bondage, ein Fesselungsritual.

zuende. Schon allein dieser Begleittext sagt viel aus - genaugenommen alles: Die wissen nicht von was sie reden. Ich denke, daß sich hier einige altersgeile ÖR-Leute (zugegeben aus Frankreich) eine Lustreise nach Japan gegönnt haben... Und der deutsche Ausleger von "arte" ist auch nicht besser. Oder hat jemand einen deutschen Kommentar oder Untertitel gesehen?

Grundversorgung?

Möchte jemand Screenshots sehen?
 
AW: Schon GEZehen?

Na, wenn Erotik kein Grundbedürfnis ist . . .
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AW: Schon GEZehen?

Was für den einen normal ist, ist für den anderen undenkbar und abstoßend. Zwischen dieser schwarz/weiß-Betrachtung gibt es noch viele Graustufen - und das ausgerechnet mitten in unserer Gesellschaft.
Ja, auch Dein Nachbar könnte "so einer" sein.

Dass über diese Gesellschaft mit ihren verschiedenen Ausprägungen - sachlich und dokumentarisch - berichtet wird, finde ich gut und auch sehr wichtig für eine offene und tolerante Gesellschaft. Auch das kann und sollte ein Teil der Grundversorgung sein.

In einem Erotikforum fand sich neulich ein Aufruf einer Produktionsfirma, die Dreiergruppen in der Lebensform "fester erotischer Hausfreund plus Ehepartner" für eine Dokumentation im Rahmen der ZDF-Reihe "37°" gesucht hat. Das ist meiner Meinung nach weder sensationslüstern noch quotengeil, sondern ermöglicht Einblicke in Teile unserer Gesellschaft, die uns sonst verborgen bleiben.
Überlasse ich dieses Feld den privaten, wird unter Umständen eine einseitige und Stimmung machende Vorverurteilung draus (es gibt allerdings Ausnahmen).

Glaubt ihr wirklich, unsere Gesellschaft würde heutzutage mehrheitlich so tolerant mit Homosexualität umgehen, wenn nur reißerisch darüber berichtet worden wäre?
Die (trotzdem viel zu späte) Abschaffung des § 175 StGB dürfte mit eine der Folgen des offenen Umgangs mit dem Thema sein.

Nehmen wir ein anderes Reizthema: Abtreibung / die Diskussion um den § 218.
Was wäre gewesen, wenn man damals gesagt hätte, das Thema gehöre nicht zur Grundversorgung des ö-r Rundfunks?
 
AW: Schon GEZehen?

Ja ja, und wir zahlen Steuern für das Theater, Opernhäuser, Hallen- und Freibäder und Bibliotheken.

Die GEZ-Gebühr ist nichts anderes als eine Steuer.

Wobei - im Unterschied zur Steuer - jeder denselben Betrag zahlt. Sozusagen die Kopfpauschale für Mediennutzung... Abschaffung der GEZ-Spitzel und Umstellung auf einkommensabhängige Steuern wäre eine sehr sinnvolle Alternative.
 
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