Song-Brandings: Will das ernsthaft jemand hören?

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Gruselig. Fand ich schon immer schlimm, acuh wenn einige wirklich gut produziert sind. Schwarzwaldradio macht das auch hin und wieder.
 
Was mache ich denn heutzutage als älteres Mütterchen, wenn ich Radio hören will? Es ist noch gar nicht so lange her, dass auf NDR1 noch Schlager liefen, "Glückwünsche und Musik" und ähnliches Betuliches. Diese Menschen haben gar keine Radio-Heimat mehr. Auch das gehört meines Erachtens zur Grundversorgung. Und wo ist jetzt noch der direkte Unterschied zwischen Welle Nord, NDR2 oder N-Joy? Traurig auch, dass man offen zugibt, dass das, was auf den meisten Sendern läuft, austauschbar ist. Der NDR hat das Budget und das Personal, um sich anders von den Mitbewerbern abzusetzen und was macht man? Man lässt für viel Geld gesungene Jingles produzieren. Ganz andere Frage: darf man das einfach so? Ich fände das als Künstler eher mittelprächtig, wenn einer meinen Song umtexten würde.
 
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Ich finde sowas im Prinzip gut, wenn's vernünftig umgesetzt ist. Ich kann aber auch gut verstehen, dass der ein oder andere Musikliebhaber was gegen die Verwurstung seiner Lieblingssongs hat. Bei dem Wegwerf-Pop auf den CHR-Stationen ist sowas aber IMHO egal...
 
Köstlich auch diese Sache aus dem Artikel:
"Dass diese Form des Brandings funktionierte, konnte Ö3 kurze Zeit später live miterleben. Schauplatz: Die Ö3 Disco in Vorarlberg. Ein gebrandeter Titel lief – allerdings ohne Branding – und alle Besucher riefen an der musikalischen Stelle, an der on-air stets das Branding zu hören war, „Hitradio Ö3“. Ein Moment, bei dem sich die anwesenden Sounddesigner kurz zunickten und wussten, dass sie gute Arbeit geleistet hatten."

Da war wohl der Alkohol-Pegel entweder zu hoch, oder der Wunsch Vater des Gedanken...
 
Nervt bei Bayern 1 auch tierisch, zum Glück begegnet es mir dort aber maximal bei einem der typischen 80er (vieles in der 80er-Show läuft nicht alltäglich und ist damit auch nicht "gebrandet"), "Classic Rock" ist frei davon.
 
Braucht man das: nein.
Kann man es machen, wenn es gut gemacht ist: ja.
Sollte man es machen, wenn man (die Produktionsabteilung) es nicht kann: nein.
 
http://www.radioszene.de/105946/ndr1-welle-nord-songbrandings.html schrieb:
Markus Stratmann, Produktionsverantwortlicher von NDR 1 Welle Nord, ergänzt: „Im Radiomarkt ist es ja so, dass immer mehr Sender immer öfter dieselben Songs spielen und da wird es schwierig, sich mit der Musik noch irgendwie von den Mitbewerbern hervorzuheben. Da sind Brandings oder Power-Intros einfach eine schöne Möglichkeit, den Song zum Eigenen zu machen.“
Problem erkannt - Problem nicht gebannt.
 
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Dann sollte sich der Herr Thormählen (früher NDR 2) mal überlegen ob es wirklich sein muss das der aus Steuergeldern finanziert NDR 1 mit seiner Welle Nord die "selben Songs" spielen muss wir RSH, Radio HAmburg, FFN, Antenne MV oder Hitradio Antenne NDS. Vor allem zumal man sich ja seit etwa 10 Jahren im eigenen Hause selbst Konkurrenz macht (NDR 2, Njoy). Die Welle Nord ist für mich eines der schlechtesten ARD Programme im gesamten Bundesgebiet, zusammen mit Radio MV. Was war das mal in den 80ern und 90ern für ein schönes harmonisches Programm wo nach einem Andi Borg oder Roland Kaiser auch mal die Plattfööt oder ein Hannes Wader Shanty. Unvergessen "Guten Morgen Schleswig Holstein" mit Chrstian Schröder, eine tolle Stimme die einen angenehm und beschwingt in den Tag begleitet hat. Ich erinnere mich das oft auch Hörer im Studio waren die das Wetter (meist nicht ganz pannenfrei) vorgelesen haben. Die Welle Nord war eigentlich relativ spät dran mit der Verunstaltung. Auch zu einer Zeit als Radio MV (NDR 1) schon die schlimmste Privatfunk Kopie abgeliefert hat (etwa seit der Jahrtausendwende) war die Welle Nord noch gut hörbar, bis etwa 2004. Dann ging auch dort das unmögliche Gedudel los. Und was lief da zeitweise für eine widerliche Scheiße! Immerhin inzwischen haben die sich etwas gemäßigt und Radio MV klingt noch weitaus schrecklicher, was die Musik und die ganze Aufmachung betrifft. Sowohl die Stimme aus dem Off ist bei den Ostkollegen noch wesentlich nerviger und penetranter als das ständige Hingeweise auf "Kulthits, deutsche Hits und aktuelle Hits" im von Bayern 3 geklauten "Lieblingsmix" wahlweise am Morgen, am Abend, zu jeder Tageszeit. Und das mittlerweile nicht mehr nur um HAlb sondern auch schon zur vollen Stunde. Wer will schon gleich nach den Nachrichten hören, dass er in 3 Minuten wieder abschalten muss, weil Adel Twawil oder ein anderer Jammerlappen seinen akustischen Müll über die ehemalige Heimatwelle verbreitet? Auch die Stimmen, Jan Malte Andersen (von NDr 2 ) oder Jan Bastik mit seinen "Boombastik Hits" (von Radio Hamburg) klingen ewig gut gelaunt als müssten sie um die Wette strahlen. Das klingt alles glattgeschliffen und langweilig. Und jetzt noch diese selbst gesungenen Lieder, auch wieder von Bayern 3 geklaut. Nein tut mir Leid was die da in Kiel und auch Schwerin produzieren geht mittlerweile meilenweit an den Hörern vorbei. Da hilft es auch nicht sich mit der Marktführerschaft zu brüsten wenn man so ein mieses Programm macht und jedes Jahr mehr Leute wegrennen (oder wegsterben). Wenn man auf dem Wochenmarkt einen Stand mit löchrigen Socken hat und neben dir ist ein Stand mit stinkenden und löchrigen Socken bist du auch mehr gefragt und verkaufst mehr. Aber hast du deswegen gute Ware oder ein gutes Angebot? Ich frage mich wieso ein werbefreier Sender wie die NDR 1 Wellen so klingen müssen, woführ gibt es dann noch NDr 2 und Njoy? Überall nur Adele, Katy Parry, Lady Gaga, Bendzko, Weiss usw. Ist aber bei RMV das Gleiche. Die hatten neulich den Talk im Funkhaus, wurde im Nordmagazin toll ausgeschlachtet. LAut Zeitung waren 31 (!!!) Leute da. Auf die Frage warum man sich so radikal verändert hat und keine Schlager oder kaum noch niederdeutsche Musik spielt wurde nur abgewiegelt ("Der Schlager polarisiert aber das stellen wir mal hinten an"). Ich meine da muss man sich doch nicht wundern bei soviel Arroganz. Da sitzen Leute die meinen ein zweites Hitradio machen zu müssen. Aber das braucht keiner. Welle Nord und Radio MV werden nur gehört weil die Nachrichten, Wettergespräche, Verkehr/ BLitzer und Regionalmeldungen um Längen besser sind als die der Privaten. Wegen der scheusslichen Musik hört das sich doch keiner mehr freiwillig an. Diese Sender sind so unfassbar schlecht geworden dass es weh tut. Hier wäre es auch Aufgabe der Politik dafür zu sorgen dass der ARD Funk der ja für möglichst viele Leute da sein will (Zitat Haferkorn, NDR 1 MV) sich breiter aufstellt und auch wirklich eine Alternative bietet. So aber dudeln in jedem norddeutschen Bundesland gleich fünf Popmusikwellen dahin. Zu den hier angesprochenen Jinglen die sind mindestens genauso schlecht wie die Originallieder, aber was will man bei der heutigen Musik erwarten? Zur Ehrenrettung sei aber gesagt Bayern 1 ist genauso unerträglich und austauschbar geworden und der NDR 1 bietet wenigstens noch eine Live moderierte Nachtsendung an und da laufen dann auch mal gute alte 70er oder ab und zu ein Schlager von Howard Carpendale oder Mary Roos.
 
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Ich finde diese Song-Brandrings wesentlich angenehmer als die Jingles z. B. von Radio BHeins aus Potsdam, ohne jetzt hier irgendjemanden zu nahe treten wollen. Mich nerven diese gesungen Viecher, aber auch Song-Brandrings werden sich schnell auslutschen. Am besten ist immer noch die klassische Voice-Signature, aber dann nicht so wie es NRJ mit Richard Darbois macht und sie durch 1000 Filter stark verzehrt.
 
Ich finde das klasse, wenn es richtig umgesetzt wird. Antenne Bayern konnte das bis Jahresende letztes Jahr z.B. gut (muss aktuell mal wieder reinhören), auf die Zehntel-Sekunde bis zum Beginn der Vokale drauf und das Intro schon voll ausgesteuert dabei. Das sollte man aber nicht zu oft machen. Auch eine Moderation über das voll ausgesteuerte Intro kann sehr gut klingen. Wenn dann Werbung / Nachrichten / Wetter / Verkehr in einem Block um voll und in kürzer um halb kommen und die jeweils halbe Sendestunde nicht dadurch noch unterbrochen wird, kann das alles ganz gut klingen...
 
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Da sagt also ein langjähriger Mitarbeiter der NDR 1 Welle Nord in diesem Video ab 2:38 :
" ...Man muß sich ja nichts vormachen lassen, im Radiomarkt ist es ja so, daß immer mehr Sender immer mehr selbe Songs spielen und dann wird es irgendwann schwierig, mit der Musik noch irgendwie sich herauszuheben ... abzuheben von den Mitbewerbern...." . Richtig erkannt, aber die daraus gewonnene Erkenntnis, sich dann durch Brandings und Power-Intros von den Mitbewerbern differenzieren zu wollen, ist doch m.E. völlig absurd. Da schlummern in der Archiven abertausende toller Titel, mit denen man sich ganz einfach und zum Nulltarif von der Konkurrenz herausheben kann, anstelle dessen werden Jingle-Produktionsfirmen beauftragt, für viel Geld Brandings und Jingles zu produzieren.Bloß keinen Titel extra in die Rotation bringen, den vielleicht irgendeiner noch nicht kennt (außer bei Neuerscheinungen).
Und wenn dann argumentiert wird : "Wir müssen sparen ...." kann ich nur zu dem Schluß kommen, daß irgendwie, irgendwo bei denen, die so etwas zulassen, was verkehrt läuft.
 
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RPR Eins hat das Ende der 90er mit "Over my shoulder" von Mike & The Mechanics gemacht. Es gibt ja in der Mitte des Titels eine Passage, in der nur gepiffen wird. Das Pfeifen wurde dann ersetzt durch einen Text, in dem es um Superhits ging.
 
... und so hat RPR Eins den Titel zerstückelt. Das ist grauenhaft! Da ist es doch wesentlich angenehmer, wenn die Stations_ID zum Song passend rüberkommt!
 
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Ist es schon Song-Branding, wenn gezielt nur der Sendername an einer rhythmisch dafür geeigneten Stelle in den Song eingebaut wird? Wenn ja, dann habe ich das zuerst bei "Couleur3" 1993 gehört. Oft verkürzt auch nur als "Trois!" in verschiedenen Stimmvarianten, was mancher Passage durchaus einen passenden Akzent versetzte.

Konkret am Beispiel eines Songs, den ich mit solch einem Akzent noch irgendwo auf CC wie im Ohr habe und den ich nach Suche im Netz tatsächlich im Original "vermisse": Black Uhuru - Slippin' into darkness. An Stelle 4:45 bis 4:47 sind zwei Leertakte, in die genau der Sendername eingesampled wurde.


Ich fand diese dezent freche Art des Duftmarkensetzens nie so aufdringlich wie die damals grassierende Jingle-Seuche. Kunst kommt halt von Können. Ein generelles Urteil zu anderen Popwellen lass ich lieber sein, weil ich sie nicht höre.
 
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