Stadion-Reportage: Welche Übertragungswege?

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AW: Stadion-Reporter

@remix und radioextreme:
Ich hab früher für einen deutschen Ü-Wagen-Anbieter gearbeitet, und wir sind wöchentlich mit 2 LKWs und etwa 8 Technikern nach Österreich gefahren, um Bundesliga-Live-Sendungen zu produzieren. Vor Ort kamen dann noch ich weiß nicht wieviele Techniker und Kameramänner dazu, die von uns angemietet wurden. Dann noch ein separater Uplink, i.d.R. deutsche Telekom.
Das ganze an jedem einzelnen Spieltag. Offensichtlich kam das für den Orf billiger.
Die Firma hieß Mefisto und arbeitet jetzt unter dem Namen tpc.

Und was die Rundfunkübertragungen angeht, war damals vor den Spielen (auch in Deutschland) immer ein Telekom-Techniker da und hat ISDN-Leitungen verteilt. Ich glaube eigentlich, dass das immernoch die einfachste Lösung ist.
Als portablen ISDN-Codec habe ich öfters mal die Glensound-Kommentator-Einheit gesehen.
 
AW: Stadion-Reporter

@Tomtulpe

56kbit/s-Upstream... da macht ja die tollste Internetverbindung keinen Spass mehr! Das war mir auch noch nicht bekannt! Dann ist der einzige Grund (nämlich Übertragungen in akzeptabler Qulität/Zeit), aus dem ich UMTS hätte anschaffen wollen soeben gestorben... da kann man ja auch GPRS nehmen und kommt viel günstiger!
 
AW: Stadion-Reporter

@rothe: es kommt aber wohl drauf an WIE du übertragen möchtest. live - wird sicher mühsam. audiofile übertragen (etwa aus dem dbm) geht erstaunlicherweise sehr rasch. hatte ich letztens in wien getestet, ein 50-sekündiger beitrag braucht etwa drei bis vier minuten für die übertragung auf einen ftp-server - also damit kann ich gut leben...
 
AW: Stadion-Reportage: Welche Übertragungswege?

Aaaalso:
Manche denken hier einfach zu kompliziert:
1. Übertragung vom Laptop per Mobilfunk mit Minutenpreisen:
- Aufzeichnung während der PK direkt auf Laptop (durchgeschleift vom Recorder-Ausgang)
- Nokia Card Phone rein
- Einwahl beim Internet-Provider über HSCSD (bei Eplus z.B. je nach Vertrag ab 5 cent/min)
- bei Direkteinwahl zum hauseigenen FTP-Server sogar zum Ortstarif
- verschicken des mp3-Files per FTP oder als Mailanhang mit bis zu 43 KBit/sec
- ich habe so auch schon direkt aus der PK einen ersten O-Ton verschickt, während die PK noch weiterlief (völlig ohne Ü-Wagen oder ISDN)
- einen O-Ton kann man bei der mp3-Kompression problemlos bis auf 48 KBit runterquetschen (bei mir hat sich noch niemand beschwert - ist ja keine Musik)
- Übertragungsdauer für 1min Audio je nach Empfang zwischen 5 und 10 min

2. Bei vorhandener ISDN-Leitung im Stadion:
- Codec anschließen (CTaxi o.ä. - oder Mayah Send-It direkt vom Laptop)
- Echtzeitverbindung in Studioqualität

In dem oben beschriebenen Fall fällt mir natürlich sofort FFH ein, das regelmäßig vom Fußball berichtet und sicher auch am Bieberer Berg eine feste ISDN-Leitung hat. Mit einem CTaxi kann man mit eingesteckter Speicherkarte direkt im Gerät aufzeichnen und sogar rudimentär schneiden, anschließend seinen Text live in die Leitung sprechen und per Knopfdruck einen O-Ton einspielen - das Ctaxi kann eine Playlist erstellen, also kann man auch mehrere O-Töne in der vorher festgelegten Reihenfolge abfeuern.

Das CTaxi ist kleiner als die alten Sony- oder Marantz-Bandgeräte und kann auch mit einem Akkusatz betrieben werden - wobei aber auf jeder Pressetribüne eines Fußballstadions Strom vorhanden ist.

Wegen der Kosten: Solch eine ISDN-Leitung kostet auch nicht mehr als der normale Anschluß zuhause - nur wenn man sich eigens für bestimmte Events eine Tagesleitung legen lässt, ist es erheblich teurer. Die feste Leistung für ein ganzes Jahr rechnet sich im Vergleich zur Zeitleitung für einen Tag schon dann, wenn Du nur einmal im Monat mal vom selben Ort berichten musst.

Audio-Standleitungen gab es früher (kann es sein, dass die X21 hießen?) - aus Vor-ISDN-Codec-Zeiten sind immer noch ein paar übrig. Da konnte man z.B. über einen modifiziertenLine-Ausgang eines Reportophones in Echtzeit und Studioqualität übertragen. Rechnet sich seit Erfindung der ISDN-Codecs nicht mehr - deshalb, wenn überhaupt, nur noch bei Öffis vorhanden.

Also im oben beschriebenen Fall tippe ich auf Sonja Pahl mit CTaxi an der FFH-ISDN-Leitung :D
 
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So modern seid ihr? wow! Und wie sieht es da bei längeren Strecken aus?
 
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Die Hörfunk-Ü-Wagen des NDR haben noch uralte analoge Sendestufen in ihre sonst modern ausgestatteten Racks eingebaut, habe ich mal gesehen. Die fahren die Antenne raus und machen dann Live-Reportagen für NDR 90,3 aus dem Hamburger Stadtgebiet.
Die Qualität ist bestens, soweit ich das als Gelegenheits-Hörer beurteilen kann. Und ohne Delay in Echtzeit. Analog ist doch manchmal besser ...

Aber unter heutigen Gesichtspunkten würde man sowas wohl trotzdem nicht mehr anschaffen.
 
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ganz im gegenteil... :( ich halt seeeeeeeeeeeeeehr viel von diesen analogen funk-dingsern und liebe sie - in ganz wien sind z. b. für den ORF empfangsantennen verteilt - mit dem funkpolo herumzukurven ist eine angenehme sache, ganz gleich wo was passiert - aufnahmegerät mit, am line out anstoppeln und über den sennheiser-funk direkt ins funkhaus weggeblasen.. was mich an dieser stelle interessiert: gibts denn diese dinger überhaupt noch, bzw. werden die noch produziert? wenn ja, wer, wo? kosten?

solang UMTS noch nicht flächendeckend funzt in österreich (und das wird's aufgrund seiner exorbitant hervorragneden topographischen lage wohl auch nie :( ) ist das wirklich eine brauchbare sache... hab schon aus herrgottswinkeln berichtet, wo sich fux und henn gute nacht sagen, ohne funkwagen wärs wohl nur noch mit sat-telefon möglich gewesen, zu funken... :(
 
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Sennheiser baut die wohl nicht mehr, wohl aber eine Firma in den Niederlanden (komme gerade nicht auf den Namen)....
 
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@ Berlinreporter: Sehr gut getippt. Sonja Pahl aus Bad Vilbel !!
Aber jetzt weis ich wie es funzt!
 
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Auch wenns schon lang vorbei ist:

Per UMTS ist der Stream zwar möglich aber in Schlechter Qualität

bei mittelmäsiger Qualität fängts dann an zu Hallern

und bei Hoher is eine Neueinwahl Nötig!

Der Fall war bei uns das wir von einem Event einen Livebericht machten und uns nicht anders zu Helfen wussten..

Was wir nicht wussten im Erdgeschoss war ein Hotspot (da wärs dann gegangen)

MFg Sandschi
 
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aber mit UMTS krieg ich doch im upload nicht die versprochenen 64 k/bit? da wärs doch gleich gscheiter gewesen, das event übers telefon zu spielen.. schlechter kann die qualität auch nicht sein! :D
 
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Ich weiß nicht wie groß der Koffer war, aber vielleicht gabs dazu eine graue, ausklappbare 'Platte', die leicht schräg in den SW-Himmel zeigte? Das ist dann das 'große Reporterbesteck', ein CTaxi, mit angeschlossenem SAT-Telefon, das eine handelsübliche ISDN-Verbindung via Satelliten-telefonkanal herstellen kann.
Klingt ein bisschen blechern, der Codec arbeitet m.W. nach nur mit 32 kHz Samplingrate.
Das sind oft Restbestände der Olympiade in Sydney, wo jeder Hilfsreporter damit ausgestattet wurde. Die Dinger sind jetzt in den Studios in Umlauf.
Die NDR-Üwagen haben in der Mehrzahl entweder tatsächlich nur ISDN-Drahtanschluß im Heck oder eine ziemlich große Schüssel auf dem Dach(früher auch im Heck, hat sich aber nicht bewährt). Damit klinken sie sich über Usingen auf einen eigenen Satkanal, über den der Ton dann direkt im Downlink des jeweiligen Funkhauses landet. Das Signal war früher mal richtig analog, ist aber heute wohl auch bereits digitalisiert. Und die sogenannten Sat-Cars sind praktisch eine 'Fest-variation' des Koffers ...
 
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hm... meinst du sat-telefon als live-verbindung? also wir haben die dinger beim orf zum übertragen der audiodateien verwendet, da kommen die natürlich ein:eins in spitzenqualität an...
 
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Als Live-Verbindung, genau. Diese netten kleinen Geräte stellen Dir einen richtigen ISDN-Kanal zur Verfügung, über den Du (zwar in Mono, aber bei ner Reportage dürfte das oft egal sein) sendefähig von der Qualität her direkt mit einem anderem Musiktaxi z.Bsp. im jeweiligen Sendezentrum verbunden bist. Inklusive Rückkanal.
 
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Hallo zusammen,
das mit der sat-Verbindnung ist ja ganz nett, funktioniert aber nur bei oben offenen Sport Veranstaltungen, sprich nicht in der Halle. Außerdem will ich den Minutenpreis gar nicht erst wissen, vermutlich kann man sich dafür locker vom rosa Riesen einen ISDN Zeitanschluß legen lassen. Bisher benutzen wir auch das Dialog4 C-Taxi und sind damit sehr zufrieden.
Die Zeitanschlüsse von T-Com sind aber leider sehr arbeitsintensiv und langfristig auch kostenintensiv. Deshalb haben wir die letzten 2 Tage damit verbracht Tieline Codecs (aus Australien) im Vertrieb über Youcom aus den Niederlanden zu testen. Die Geräte arbeiten über POTS und/oder GSM mit HSCSD, weil dort die Pakete wenigstens pünktlich und in der richtigen Reihenfolge ankommen. Über 28800 Bit/s werden durch die GSM Modems im Netz die Daten aus dem "Field G3 Tieline" von HSCSD auf einen Landline Standard gewandelt und dann in einer 19" Fest-Einheit über einen analogen Telefonanschluß dekodiert.
Einige Tests waren dabei sehr erfolgreich. Leider benötigt die Field-Unit als GSM Karte eine Karte mit HSCSD Freischaltung und ohne Pin Eingabe. Also bei D2 gibt so eine Karte schonmal nicht ...
Wir haben uns deshalb entschlossen ein externes Handy seriell anzuschließen, was auch brauchbar funktionierte. Die Handy Steuerung lief aber nicht ganz stabil. Außerdem hatte wir teilweise Drop-Outs im Signal, obwohl das Handy besten Empfang hatte.
Beim Versuch die Drop-Outs durch mehr Zwischenpufferung des Signals auszugleichen, war ein Gespräch zwischen Moderator und Reporter aufgrund der dann langen Verzögerung nicht mehr möglich.
Es ist ein guter Ansatz, leider noch nicht ganz ausentwickelt.

Hat hier schon jemand Erfahrung mit der Tieline Lösung gemacht ?
Markus
 
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