SWR1: Großes Radio mit Macken

christoph333

Benutzer
Nachdem die meinungen über SWR3 eher in richtug schwaches Radio gehen würde mich mal Interesiern was den von SWR1 zu halten ist.

Meiner Meinung nach ist es ein Musikalisch großteils sehr gutes Radio mit einer im vergleich sehr Abwechslungsreichen Musik. Hier läuft auch mal ACDC oder ZZ Top. Aber auch Elton John. Die hörerwünsche werden so weit wie es möglich ist erfüllt. Matthias Holtamnn spielte sogar mal ein Stück Klassische Musik in seiner Sendung und der nächste Titel war von den Stones, Paint it Black. Das ist mal was.;) Es gibt aber auch einige zu weichgespühlte Titel wie von z.B von Abba. Geschmackssache.

Infos und Wortbeiträge sind sehr gut aber etwas zu lang für meinen geschmack. Soweit ich weiß 60% Musik, 40% Wort.

Themen sind aber immer gut.

Die Moderatoren sind Ok. Ausreiser nach oben sind Matthias Holtmann, Thomas Schmidt oder Michel Ries.

Das Highlight im Jahr ist ohne Frage die SWR1 Hitparade in den Faschingsferien.

Was mein Ihr zum Sender gerade auch im vergleich zu SWR3 und Co.?
 
AW: SWR1.Großes Radio mit Macken.

Infos und Wortbeiträge sind sehr gut aber etwas zu lang für meinen geschmack. Soweit ich weiß 60% Musik, 40% Wort.

Komisch wie sich die Geschmäcker unterscheiden: Mir sind die Musikstrecken zu lang und ich hätte gern mehr (qualifiziertes und kein selbstbeweihräucherndes) Wort auf diesem Programm. (Gerne 60% Wort und 40% Musik. Die Musik dann auch bittesehr jenseits von "Put yout Head on my shoulders" und ähnlichen Entgleisungen.

Und ja: Holtmann sticht aus dem Einheitsbrei heraus. Schmidt auch. Stefan Siller übrigens noch viel mehr. Petra Klein dafür weniger!

Noch Fragen?
 
AW: SWR1.Großes Radio mit Macken.

SWR-Staatsvertrag schrieb:
§ 3 Programme, Programmauftrag
(1) Der SWR veranstaltet folgende Rundfunkprogramme:
- Jeweils zwei Landeshörfunkprogramme für die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz; davon soll jeweils ein Programm ein informationsbetontes Angebot enthalten und jeweils ein Programm der Darstellung der Regionen dienen und nach landsmannschaftlichen Gesichtspunkten sowie nach gewachsenen Wirtschafts- und Erlebnisräumen zugeschnitten sein;
- zwei gemeinsame Hörfunkprogramme für die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz; davon soll ein Programm einen kulturellen Schwerpunkt haben, das andere soll ein Musikprogramm vorwiegend für jüngere Menschen sein; beide Programme sollen auch landes- und regionalbezogene Inhalte haben; ...
Quelle

Der erste Absatz wird durch SWR1 und SWR4 erfüllt, der zweite Absatz meint SWR2 und SWR3.

Nochmal zum Mitklöppeln: SWR1 ist ein Informationsprogramm und muss einen hohen Wortanteil haben. (Die Werbung mit dem Musikprogramm ist mir bei diesem Programmauftrag sowieso völlig unverständlich.)
 
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Wenn man die Musik mal 3 Wochen lang intensiv mitrotiert hat wird's auch ziemlich unerträglich. Ansonsten ist der Sender nicht verkehrt aber die haben an Personal ja auch fast alle Guten die von den 3. Programmen übrig geblieben sind.
 
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Da zum Thema eigentlich alles gesagt ist, wenn auch nicht nur in diesem Thread, möchte ich nur noch anmerken, dass die Hitparade nicht in Fastnachts-, sondern allenfalls in den Herbstferien läuft.
 
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Thomas Schmidt ist wirklich klasse. Neelmeier, Laufenberg & Holtmann auf ihre Art auch.
Absolutes Highlight natürlich Leute von 10 bis 12.
Und durch die Bank unerträglich: alle moderierenden Frauen bei SWR 1.
 
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Wie BlueKo schon gesagt hat. SWR1 hat nicht die Aufgabe, den Part zu übernehmen, den SWR3 durch die Verabschiedung von den Programmkonzepten von SWF3 und SDR 3 gelassen hat. SWR1 soll eigentlich ein Informationsradio sein. Ein Radio mit viel abwechslungsreicher Musik und prägnanter Information ist natürlich auch wichtig, aber das sollte eigentlich im dritten Programm veranstaltet werden. So wie der SWR im Augenblick bzw. im wesentlichen seit der Fusion aufgestellt ist, wird weder das erste noch das dritte Programm seinem Auftrag gerecht.

Die Rotation von SWR1 mag sich von der anderer Dudler unterscheiden, von der Grundidee, dass ein Programm eine kleine Rotation braucht, scheint man sich auf keinem Programm trennen zu wollen. Wie ist es sonst zu erklären, dass trotz der kleinen Rotationslisten die Musikredundanz zwischen SWR1 und SWR3 (ebenso zwischen SWR3 und DasDing und seit einiger Zeit auch zwischen SWR1 und SWR4) so hoch ist?

Das gleiche gilt für die Information. Lieber kleinere Info-Portionen, dafür immer mehr Jingles. Und das gilt auch und gerade für SWR1, von SWR3 brauchen wir gar nicht zu reden.

Ich kenne mittlerweile niemanden mehr, der die SWR-Programme wirklich gut findet, selbst den Mitarbeitern, die ich kenne, gehen die eigenen Programme mittlerweile auf die Nerven. Aber man verweist auf die Spitze, die das ja so will. Und die begründet ihr Konzept mit den guten Hörerzahlen, die man auf diese Weise generiert habe und nur so generieren könne und die man brauche, um als öffentlich-rechtlicher Sender relevant zu werden.

Aber was ist an einem öffentlich-rechtlichen Sender relevant, der (fast) nur noch das gleiche macht, wie die Privaten, nur mit dem Unterschied, dass er 17,03 Euro im Monat kostet?

Der SWR hatte bei der Fusion so viel Potential für gutes Radio, und größtenteils auch noch heute. Aber wenn die Spitze meint, sie wüsste es besser... Und die "Kompetenz" im Rundfunkrat folgt leichtgläubig ihrer "Argumentation". Und die Politik? Oettinger und Beck, beide ausgewiesene Medienpolitiker, ist es wichtiger, die richtigen Leute an der richtigen Stelle zu haben, anstatt auf das zu achten, was hinten herauskommt. Armer einst so wilder Südwesten!
 
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Du siehst, Christoph, Du hast eine gute Diskussion in Gang gesetzt. Aber bitte versuche, etwas für Deine Rechtschreibkenntnisse zu tun.
 
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Mir scheint es so, dass SWR1 immer wieder versucht aus seinen gegebenen Grenzen auszubrechen - vor allem bezieht sich das auf die Leute, die in Stuttgart arbeiten und früher SDR3 gemacht haben. Das zeigt sich in den Versuchen die Tradition von Hitparaden hochzuhalten oder irgendwelche Sonderprogramme zu fahren, wie jetzt gerade zur Fasnachtszeit. Zwar ist das alle ziemlich begrenzt und musikalisch eindimensional auf eine Zielgruppe ausgerichtet. Aber das liegt nunmal am Staatsvertrag. Montag und Dienstag soll Matthias Holtmann, ehemaliger Anchorman von SDR3, tatsächlich eine 6 stündige Sendung von 18 bis 24 Uhr haben. Auf der Zeitskala wird der Mann erst richtig gut.

Trotzdem nervt mich auch SWR1, mit dem ganzen Geclaime und dem "besten Verkehrsservice" - Schwachfug, beim SWR kriegen alle Sender ihre Meldungen zentral von einer Stelle auf ihren Bildschirm ins Studio. Es gibt kein Verkehrsstudio und auch keinen kilometerhohen Verkehrsturm, von dem aus einer das gesamte Geschehen beobachtet. Aber das weiß hier wahrscheinlich sowieso jeder.

Aber, was ich eigentlich sagen wollte, man merkt bei SWR1 eher, dass da Programmmacher sind, die versuchen auszubrechen. Und ich finde schon das ist in heutiger Zeit lobenswert.
 
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Die Rotation von SWR1 mag sich von der anderer Dudler unterscheiden, von der Grundidee, dass ein Programm eine kleine Rotation braucht, scheint man sich auf keinem Programm trennen zu wollen.

Definiere "kleine Rotation"...

Ich hatte mir im letzten Jahr ja 47 Tage lang die Musikrecherche abgespeichert. In diesem Zeitraum liefen etwa 12800 Titel.

Etwa 950 Titel hatten fünf oder mehr Einsätze. Schon diese Zahl dürfte so manche Dudel-Rotation übertreffen. Nimmt man drei oder mehr Einsätze als Grundlage, kommt man schon auf etwa 1760 verschiedene Titel.

Das andere Ende der Rotation - und das ist es wohl, was den Dauerhörer nervt - sind halt die Titel, die sehr häufig vorkommen:

> 9 Einsätze: 196 Titel
> 10 Einsätze: 108 Titel
> 11 Einsätze: 55 Titel
> 12 Einsätze: 29 Titel
...
> 20 Einsätze: 11 Titel


Wie ist es sonst zu erklären, dass trotz der kleinen Rotationslisten die Musikredundanz zwischen SWR1 und SWR3 (ebenso zwischen SWR3 und DasDing und seit einiger Zeit auch zwischen SWR1 und SWR4) so hoch ist?

Das Problem ist halt, daß SWR1 aktuelle Titel auch sehr häufig spielt. Die Top 10 von damals (September/Oktober 07) zeigt praktisch nur aktuelle Titel, die auch auf SWR3 laufen.


1. 1973 - Blunt, James
2. Bubbly - Caillat, Colbie
3. Relax, take it easy - Mika
4. Big girls don't cry - Fergie
5. No monkey - Warning, Wally
6. Do you know? (The ping pong Song) - Iglesias, Enrique
7. Vayamos compañeros - Marquess
8. Te busque - Furtado, Nelly; Juanes
9. Heal the pain - Michael, George; McCartney, Paul
10. Silencio - Bisbal, David

Alle 10 Titel hatten damals mehr als 20 Einsätze, die Top 3 über 40...

vg Zwerg#8
 
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Sehr gute Statistik, achter Zwerg!
Da wird Einem doch mal deutlich in welchen Dimensionen sich das ungefähr bewegt und es bleibt nicht beim dumpfen Vermuten, als bildlichen Vergleich sehe ich eine lange Stange vor mir die sich an einem Ende kegelförmig erweitert. Von Gleichgewicht kann man da nicht sprechen, was mich erstaunt ist der Umstand daß der Ballastanteil nicht überwiegend im Bereich Oldies lag.
 
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Ich hatte mir im letzten Jahr ja 47 Tage lang die Musikrecherche abgespeichert. In diesem Zeitraum liefen etwa 12800 Titel.
Du meinst: Es wurde 12800 Mal ein Titel gespielt. Wieviele verschiedene Titel hingegen gespielt wurden, das wäre doch mal ein interessanter Wert, oder wie viel Prozent des SWR1-Musikanteils die Top-500-SWR1-Titel ausmachen.

Ich zähle keine Titel, ich schalte einfach um, wenn auf SWR1 ein Stück läuft, das ich nicht nur schon kenne, sondern das mir schon zum Halse heraus hängt. Und das ist in geschätzt 70-80% der Fälle gegeben.

Und bitte: 11 Titel wurden 20 Mal gespielt, in 47 Tagen. Das sagt ja (fast) schon alles.
 
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Hallo!

Das andere Ende der Rotation - und das ist es wohl, was den Dauerhörer nervt - sind halt die Titel, die sehr häufig vorkommen:

> 9 Einsätze: 196 Titel
> 10 Einsätze: 108 Titel
> 11 Einsätze: 55 Titel
> 12 Einsätze: 29 Titel
...
> 20 Einsätze: 11 Titel

Nur damit niemand diese Zahlen falsch interpretiert:

Neun oder mehr Einsätze hatten insgesamt 196 Titel. Von diesen 196 Titeln hatten 108 Titel zehn oder mehr Einsätze, 55 Titel elf oder mehr Einsätze... usw.


Du meinst: Es wurde 12800 Mal ein Titel gespielt. Wieviele Titel hingegen gespielt wurden, das wäre doch mal ein interessanter Wert, oder wie viel Prozent des Musikanteils die Top-500-SWR1-Titel ausmachen.

In den 47 Tagen lief etwa 12800 Mal Musik - macht rund 272 Titel pro Tag. Meine Statistik zählt 3817 "verschiedene" Titel auf. Aber diese Zahl ist mit Vorsicht zu genießen: Alle "Kopfhörer"-Sendungen sind mit drin (etliche Titel liefen also nur einmal) und weiterhin gibt es das Problem mit der unterschiedlichen Schreibweise in der Musikrecherche. "Smokie" hab ich ja noch mit "Multireplace" abgeändert. Aber alles kann ich nicht finden. Beispiel:

Innocent - Oldfield, Mike

Soweit ok.


Man findet aber auch Angaben wie

Innocent - Oldfield, Mike & Maggie Reilly

am 22.9.07 06:06 Uhr, was einfach totaler Müll ist und natürlich als extra Titel gezählt wird. (Wer das in die Datenbank eingegeben hat, hat IMHO im Radio nix zu suchen.)



Von Gleichgewicht kann man da nicht sprechen, was mich erstaunt ist der Umstand daß der Ballastanteil nicht überwiegend im Bereich Oldies lag.

Nun, es gibt ja nicht umsonst A-Rotation, B-Rotation... Fakt ist jedenfalls, daß aktuelle Titel am häufigsten in SWR1 laufen, obwohl das eigentlich nicht wirklich "die Musik" der Zielgruppe ist. Hier nochmal die "Top 10" - in Klammern die Position bei der SWR1 - Hitparade 2007 (23.10.-31.10.2007):


1. 1973 - Blunt, James (132)
2. Bubbly - Caillat, Colbie (1002)
3. Relax, take it easy - Mika (214)
4. Big girls don't cry - Fergie (277)
5. No monkey - Warning, Wally (849)
6. Do you know? (The ping pong Song) - Iglesias, Enrique (539)
7. Vayamos compañeros - Marquess (242)
8. Te busque - Furtado, Nelly; Juanes (1245)
9. Heal the pain - Michael, George; McCartney, Paul (nicht aufgeführt)
10. Silencio - Bisbal, David (1446)

Noch Fragen?

Oldies kommen natürlich auch genug vor. In den Top 30 der "SWR1 - BW Airplay Charts" sah es damals oldiemäßig so aus (in Klammern die Einsätze im Beobachtungszeitraum):


13. Every breath you take - The Police (17)
14. Sweet home Alabama - Lynyrd Skynyrd (15)
17. Another brick in the wall (Part 2) - Pink Floyd (13)
18. Baker Street - Rafferty, Gerry (13)
19. Life is for living - Barclay James Harvest (13)
20. Stuck in the middle with you - Stealers Wheel (13)
21. Breakfast in America - Supertramp (12)
22. Celebration - Kool & The Gang (12)
25. Get it on - T. Rex (12)
27. Love really hurts without you - Ocean, Billy (12)
29. Night fever - The Bee Gees (12)
30. Abracadabra - The Steve Miller Band (11)

In den Top 30 finden sich also nur 12 "echte" Oldies. Nimmt man aber die Top 100 (alle Titel hatten 10 oder mehr Einsätze), sind es schon 78...

Statistische Grüße
Zwerg#8
 
AW: SWR1: Großes Radio mit Macken

Wahnsinn!
Hattest du irgendwelche technischen Hilfsmittel oder hast du das tatsächlich alles von Hand gemacht?
 
AW: SWR1: Großes Radio mit Macken

Wie kommst du denn darauf?

Damals gab es ja den "SWR1-BW Rotation"-Thread, also habe ich mir die "Musikrecherche" sowieso genauer angesehen. Bei dieser Gelegenheit kann ich mir die Titellisten auch gleich komplett abspeichern.

Natürlich muß man sich ein paar Gedanken machen, wie man diese Informationsflut nachträglich bewältigt (ca. 500kB Text), denn diese Auswertung war ja zunächst gar nicht geplant. Mit etwas Programmierung (Stringvergleiche, Titel zählen etc.) entstand aus diesem Material eine CSV-Datei, die dann in OpenOffice-Calc importiert wurde. Dann nach "Einsätzen" absteigend sortieren und fertig sind die Airplay-Charts...

Wenn ich mal viel Zeit übrig habe, bastle ich mir mal so ein Tool wie dieser Freak, der die HR3-Website automatisch abscannt... ;)


vg Zwerg#8
Dwarf-Music-Control :D
 
AW: SWR1: Großes Radio mit Macken

Wie kommst du denn darauf?
Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass jemand mal eben mit etwas Programmierung (Stringvergleiche, Titel zählen etc.) aus diesem Material eine CSV-Datei entstehen lässt, die er dann mit einem Programm auswertet, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Mit anderen Worten: Mir fehlt das nötige technische Verständnis. ;)
Da das Ganze aber sicherlich trotzdem noch genug Arbeit war, bedanke ich mich für die Mühen und dafür, dass du uns an deinen Erkenntnissen teilhaben lässt. Sehr aufschlussreich! :)
 
AW: SWR1: Großes Radio mit Macken

Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass jemand mal eben mit etwas Programmierung (Stringvergleiche, Titel zählen etc.) aus diesem Material eine CSV-Datei entstehen lässt, die er dann mit einem Programm auswertet, von dem ich noch nie etwas gehört habe. Mit anderen Worten: Mir fehlt das nötige technische Verständnis. ;)


Siehste! So sehr unterscheiden sich die Leute hier! ;)


Da das Jahr 2008 das "Jahr der Mathematik" ist, ist meine Antwort jetzt nicht mal OT. Ich lade dich also zu einer kurzen Zeitreise ein - von der jugendlichen Ignoranz bis zur nüchternen Bestandsaufnahme 25 Jahre später...



Im Ernst: Am Ende der 9. Klasse (1982) hatte ich eine "Vier" in Mathematik im Zeugnis stehen. Nicht weil ich zu "dumm" war, sondern weil ich mich in "Mathe" mehr um den Hüft- und Brustumfang der Mädels in meiner Klasse gekümmert habe, anstatt um quadratische Gleichungen, Nullstellen, Steigung, Ableitungen...

Auf die Zahl "Pi" (3.1415926... - Nenne mir einen "Erwachsenen", der mehr als zwei Stellen der Zahl Pi nach dem Komma auswendig kennt!) bin ich bei diesen frühen mathematischen Studien aber nicht gekommen. Kein Wunder, denn die Mädels waren ja (zum Glück) nicht "kreisrund" - aber trotzdem sehr "lecker". ;)

Mit Beginn der 10. Klasse übernahm ein neuer Lehrer diesen "Sau-Haufen". Er hatte es wirklich nicht leicht mir uns. Aus heutiger Sicht muß ich ihm einfach Respekt zollen. "Nebenbei" hat er uns in diesem einen Jahr vieles beigebracht, was wir eigentlich schon längst wissen sollten. Danke, Herr Eppert!

Mathe-Prüfungsnote am Ende der 10.Klasse: 2 (gut)

Das war 1983.



Den "Sinussatz" und andere Gesetze am Dreieck kann ich heute noch aus dem Stand "herbeten" oder gar "123.346 : 456" schriftlich ausrechnen. Okay, letzteres muß man heute nicht unbedingt können, im Notfall schadet es aber nix....

So - nun machen wir einen Zeitsprung. Von 1983 bis 1991 habe ich "Mathe" wirklich nicht gebraucht. Auch ab 1991 habe ich "Mathe" eigentlich nicht gebraucht, war aber seit dieser Zeit als DJ unterwegs. Es ist kein Geheimnis - jeder DJ sucht nach der Mugge einfach Ruhe oder Entspannung. Die einen kraxeln mit dem Bike die Berge hoch und runter, die anderen lesen "Mathebücher". Ich hab mich für die "Mathebücher" entschieden und in Bibliotheken eingeschrieben - ist weniger gefährlich.

So komisch es klingt, mit dem Kauf meines ersten Computers zu dieser Zeit spielte Mathematik auf einmal wieder eine sehr große Rolle. Denn ich wollte "das Ding" programmieren - oder einfach zähmen, unterwerfen.

Einfache Regel: Wenn du etwas von einem Computer willst, sprich in Mathematik. Richtig.

Ich spreche seitdem auch in Assembler mit den Rechnern, wenn es wirklich mal sein muß. Normalerweise reicht heute aber normales "C", um dem Computer meinen Willen "aufzuzwingen".


Wir schreiben das Jahr 2008.

Mittlerweile bin ich älter geworden - und seit 1983 aus der Schule raus, habe aber sicher noch "mehr Mathe" im Kopf, als manch Schüler der heutigen Generation.

Vor ein paar Tagen - und jetzt sind wir wieder bei SWR1 - gab es ein schönes Gespräch mit einem Mathe-Professor von der Uni-Gießen auf SWR1. Er "liebt" die Zahlen, deren Schönheit, die kallharte Logik.

Ich kann das wirklich verstehen, hätte es aber gern gesehen, wenn er auf Mandelbrot & Co (http://de.wikipedia.org/wiki/Mandelbrot-Menge) eingegangen wäre. Denn diese faszinierenden Grafiken - generiert aus einer simplen Formel - haben die Macht, die Leute an die "Schönheit der Mathematik" heranzuführen.

Und klar - das "Apfelmännchen" war wohl das erste "Großprojekt" eines jeden angehenden Programmierers auf dem C-64, AMIGA 500, Atari 800...


vg Zwerg#8
*Streber*
 
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Ich halte SWR1 für das einzig hörbare Programm hier im Südwesten. SWR3, Regenbogen, Die neue Welle, RPR1, Big FM..... alles nicht mehr auszuhalten. Zu viel Werbung, Selbstbeweihräucherung, Gewinnspiele, Mainstream-Musik, Möchtegern-lustige Moderatoren, nicht wirklich gute comedy etc.
SWR1 erfüllt "seinen" Auftrag (Infos und hörbare Musik) immer noch recht gut. Zum Glück hat man die auch letztjährige Lotto-Sponsering-Aktion wieder aufgegeben.
Die Moderatoren sind immer noch spitze. Als ehemaliger SDR3-Hörer bin ich froh, dass wenigstens noch einige von damals dabei sind. Und musiktechnisch gesehen sticht SWR1 immer noch aus dem sonstigen Einheitsbrei heraus. Welcher der großen Sender spielt denn "Child in Time" in voller Länge? Für mich nerven so langsam nur die jährlichen Mega-Hitparaden. Alle fünf Jahre wäre genug. Aber ok, das bringt halt Hörer. Kurzum, SWR1 ist allemal hörbar und ich stelle seit geraumer Zeit fest, dass immer mehr meiner Bekannten von SWR3 zu SWR1 wechseln. Wen wundert's?
 
AW: SWR1: Großes Radio mit Macken

Ich kann Pi auf 12 Stellen auswendig. Und ich bin erwachsen, aber vielleicht kein Mensch. Für mich war Physik interessanter ( lächerlich: Was ist Physik ohne Mathematik? ) und die Materie kann unglaublich viel Spaß machen wenn man sie denn nur versteht.
Programmieren gehört bei mir zum Job, aber ich kann nicht wirklich behaupten daß Mathematik ( oder Physik ) dabei eine zentrale Rolle spielte.
Den Professor auf SWR1 habe ich auch gehört und der Beitrag hat mir Spaß gemacht, leider gab es zu meiner Zeit niemanden der einen solchen Ansatz zur Lehre verfolgt hätte wie der besagte Herr. Merke: Selbst Mathematik kann interessant sein wenn sie ( im Radio ) entsprechend aufbereitet wird. Wer erinnert sich noch an den Physik-Zirkus mit Joachim Bublath? Ein interessantes physikalisches Experiment konnte man am Sonntag auf Bremen 4 verfolgen, in der morgendlichen Kindersendung. Für mich ein Beweis daß auch Naturwissenschaft ihren Platz im Radio hat wenn sie nur entsprechend aufbereitet ist.
 
AW: SWR1: Großes Radio mit Macken

Deutscher, du hast nur noch nicht genug Privatfunk gesehen und gehört, sonst sähe das ganz anders aus. :D
 
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Ich kann Pi auf 12 Stellen auswendig.

Und Alle! 1 - 2 - 3 - 4:

"Streeeeeebäääääääääääääär!" :D :D :D


Wow - das hallt aber... ;)



Und ich bin erwachsen, aber vielleicht kein Mensch.

Kein Mensch? Android? Bist du "Data"? Aber nein - dat(a) kann nicht sein, denn dann wären 12 Stellen wirklich etwas mager... ;)



Den Professor auf SWR1 habe ich auch gehört und der Beitrag hat mir Spaß gemacht, leider gab es zu meiner Zeit niemanden der einen solchen Ansatz zur Lehre verfolgt hätte wie der besagte Herr.

Das ist wohl ein Problem. Der Stoff ist leider etwas trocken und wenn der Lehrer nur "seine Show" an der Tafel abzieht, wird nicht viel. Und es bleibt auch nix hängen - zumindest nicht auf Dauer ("fürs Leben", wie man so schön sagt). Gerade in Mathe müssen "gute" Lehrer ran. Aber ein "guter" Lehrer allein ist - nicht nur in diesem Fach - nur die halbe Miete.

Ich denke, unser ganzes heutiges Bildungssystem gehört wirklich auf den Prüfstand - genauer: die Ausgaben für die Bildung. Ob die +10% aus dem letzten Jahr helfen? Zumindest klingt die Zahl erstmal sehr positiv - PISA rulez.... Man darf aber nicht vergessen, daß es zuvor... Aber lassen wir das.

Wir alle kennen die Fernseh-Reportagen aus irgendwelchen Schulen, die zeigen, welches Chaos eigentlich in den Klassen herrscht: Weit über 30 Schüler, "No Future"-Feeling von vorne bis hinten, "Rabauken" (heute möglicherweise mit "Butterflymesser", anstatt Bleistift bewaffenet)... Kurzum, bevor der Unterricht überhaupt beginnen kann, vergehen gut und gern 10 Minuten. Wir waren früher sicher auch keine "Engel", aber was heute in den Schulen "abgeht", ist selbst für mich ("Betragen: 4") etwas zu heftig.

Und diese Meldung - von vor fast genau zwei Jahren - gehört auch dazu. Von mir nicht weiter kommentiert:
http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,342504,00.html

In diesem ganzen Zusammenhang empfinde ich die Entscheidung des Landestags BaWü, die Schulspeisung nicht (wenigstens zeitweise bis der Bund möglicherweise hilft) mit Landesmitteln zu unterstützen (12Mio/a), einfach als eine große Schande. Möglicherweise war der Vorstoß zu sozial, roch etwas zu sehr nach "alter DDR"...

Natürlich kann man die Schuld an der ganzen Misere in Richtung Berlin schieben, was sicher nicht unrichtig ist. Doch bevor dort (auf Bundesebene) etwas passiert, fließt noch reichlich Wasser den Rhein runter - und vielen Kindern knurrt weiterhin der Magen. Und täglich werden es mehr. Nein, ich rede jetzt nicht von Afrika...

Wenigstens hat die Stadt Freiburg begriffen.

http://www.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/1623545


So - ich hör' jetzt besser auf, denn sonst wird das hier zu sehr OT.


Einen Gedanken des Professors fand ich aber noch sehr bemerkenswert. Sinngemäß: "Im Fach Mathematik steht der Schüler immer auf einer Stufe mit dem Lehrer, wenn er den Stoff verstanden hat. Entweder die Lösung einer Aufgabe ist richtig, oder falsch. Dazwischen gibts nicht viel Spielraum. In "Deutsch" steht der Lehrer immer eine Stufe höher (auch im Sinne von: "das letzte Wort", "anderer Meinung sein"), weil er einfach schon etliche Bücher mehr gelesen hat."


Halten wir also fest: SWR1 hat seinen Bildungsauftrag mit diesem Interview erfüllt. Der Professor durfte zwei Stunden für die Mathematik werben und wenigstens ein "deutscher Junge" und ein Zwerg der Größe 8 haben dieses Bildungsangebot dieses ÖR-Senders genutzt.

Da können wir doch gleich mal 20 Cent Gebührenerhöhung bei der KEF beantragen. Sorry - Nein - ich nehm diesen Satz zurück... ;)


Wer erinnert sich noch an den Physik-Zirkus mit Joachim Bublath?

Hey, ich hab mir manchmal (aber wirklich nicht immer!) morgens nach der Mugge - gegen 6 oder später - "Telekolleg" im BR reingezogen.

Okay, ich stell mich jetzt freiwillig für 15 Minuten in die "Streberecke". ;)

Bin schon weg
Zwerg#8
 
AW: SWR1: Großes Radio mit Macken

Dieser Professor war nicht zufällig der hier? Die WDR2-"Montalk"-Sendung mit ihm am 14. Januar war nämlich auch recht spannend.
 
AW: SWR1: Großes Radio mit Macken

Auch wenn das Thema schon x-mal behandelt wurde, kann man über SWR 1 geteilter Meinung sein. Einerseits ist es sicher eine gute Alternative gegenüber RPR 1, SWR 3 und Co. Anderseits ist das Musikprogramm oftmals viel zu einfallslos und langweilig. An machen Tagen schlummert man vor dem Radio sanft dahin, weil die Playlist dermassen "soft" ist, dass einem Angst und Bange werden kann. Bremen 1 ist für Oldiefans sicherlich eine bessere Alternative. Im Südwesten ist allerdings SWR 1 das beste Programm, was aber nicht heisst, dass es ein wirklich gutes Programm ist. Journalistisch ist es allerdings solide gemacht. Da kann man nicht meckern.
 
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