SWR1: Großes Radio mit Macken

Dann erstelle mal eine sendertypische Wochenplaylist mit Flow und passendem Zeitmanagement.

Die Songs, die du in deiner kleinen Liste nanntest, passen auch eher zu SWR3 statt zu SWR1. Und wie viele andere finde ich Songs von Pink und Ed Sheeran (mittlerweile) zum Wegschalten. Von daher kann man seine persönliche Playlist zuhause oder im Auto hören, aber ein (guter) Musikredakteur stellt seine persönlichen Musikvorlieben hinten an. Das gilt auch für DJs, wenn sie auflegen. Gut sind die, welche auf das ganze Publikum eingehen.
 
Widerspruch, Euer Ehren. Du widersprichst Dir selber. Erst sagst Du, ein Musikredakteur darf nicht nach seinem persönlichen Geschmack gehen, dann willst Du die beiden überaus erfolgreichen Künstler Pink und Ed Sheeran aussperren. Hinzu kommt, dass das Lied von Pink eher selten gespielt wird und das von Ed Sheeran neu bzw. seine letzte Single-Auskopplung ist.

Und ja: Meine These ist, dass jemand, der zu der von SWR 1 anvisierten Zielgruppe gehört (40 bis 55jährige), nach einem Ticken mehr aktueller Musik verlangt. Ein 40jähriger beendet doch nicht schlagartig sein Interesse an neuer Musik. Da sind wir wieder bei BBC Radio 2 oder NPO Radio 2, die beide Altes und Neues miteinander verbinden und im Fall von BBC Radio 2 sogar Marktführer sind.
 
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Ich passe mit 45 Jahren genau in die Zielgruppe von SWR1 und ich höre zunehmend diesen Sender. Vorher habe ich seit meiner Jugend SWF3/SWR3 gehört, was ich mittlerweile immer seltener mache. Grund:

- die sehr häufigen Wiederholungen aktueller Hits, wie zur Zeit Beautiful Trauma von Pink. Man kann nicht zu SWR3 schalten, ohne dass dieser Song innerhalb einer Stunde läuft. So geht es auch mit anderen Songs, ich mag diese 3-Stundenrotation nicht.

- mit zunehmendem Alter mag ich frühmorgens das Gegacker künstlich lustiger Moderatoren nicht, allen voran Frau Politi. Und Moderatoren, die morgens um halb 6 die Hörer aufrufen, die Anzahl ihrer Schlüssel am Schlüsselbund oder der Kerzen im Schrank mitzuteilen, um einen Gewinner daraus zu küren, haben vermutlich keinen Bock, um 4 Uhr eine Sendung anständig vorzubereiten. Zudem lügen einem die Hörer dabei auch die Taschen voll... Die ruhige Morgensendung eines (einzelnen) Moderators/Moderatorin bei SWR1 finde ich mittlerweile angenehmer. Oder Wirbi und Zeus halt in deren 2 Wochen Moderation. Bei nervigen Songs schalte ich da auch temprär zu SWR1.

- ich brauche mit zunehmendem Alter auch nicht mehr ständig die aktuelleste Musik, bzw. die höre ich mir im Schnelldurchgang auf Youtube an, wenn ich up to date sein will. Mich prägte die Musik der 80er jahre am stärksten und ich mag die Musik der 70er und 80er halt. Ich habe aber auch regelmäßig diverse neue Songs als MP3 für unterwegs dabei (Auto/Handy)

- bei SWR1 schätze ich mittlerweile auch die Regionalnachrichten, auch wenn man über Stunden alle 30 Minuten die gleichen hört.

Das Konzept der ARD-Radiosender ist daher auch clever: junge Leute hören die Jugendsender wie Dasding, kommen dann zu SWR3 und wechseln später zu SWR1. Der ARD kann das nur recht sein, der Hörer bleibt quasi in der "Familie".
 
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Was ich nicht verstehe: SWR 1 will laut eigener Aussage die 40-55jährigen erreichen. Prima, da bin ich ja mittendrin. Nur will mir partout nicht in den Kopf, wieso die das Programm musikalisch so katastrieren:

Da ist zum einen der 80er Jahre Terror. Die 80er werden so überbetont, dass ich schon keine Lust mehr darauf habe, obwohl ich in dem Jahrzehnt musikalisch sozialisiert worden bin. Nach oben hin (die Jahre nach 2000) dünnt man die Playlist extrem aus, und Neues findet nur einmal in der Stunde statt. Ich will aber an der musikalischen Entwicklung teilhaben. Und besonders schlimm ist, dass aus den gespielten Jahrzehnten nur ein sehr kleiner, stark selektiver Teil dargeboten wird, dessen Titel sich dauernd wiederholen, bis man sich an ihnen wund gehört hat.

Ich gebe mal ein Beispiel, wie bei mir die Playlist aussähe:

Clavin Harris: Summer
Robert Palmer: Addicted to love
Biffy Clyro: Re-arrange
Soul Decision: Faded
John Lennon: Starting over
Syndney Youngblood: So good so right
Nickelback: Song on fire
Magic: Rude
Billy Joel: Leave a tender moment alone
LP: Other people
Creed: With arms wide open
Carpenters: Top of the world
Maxwell: Ascension
Charlie Puth: Attention
Red Hot Chili Peppers: Adventures of Rain Dance Maggie
James Halo: Could have told you so
Ed Sheeran: Perfect
Pink: Family portrait
Steve Harley & C.Rebels: Make me smile
Bryan Adams: Fearless

Playlisten werden heute eh vom Computer generiert, also was solls? Und ehrlich gesagt, ich verstehe schon, warum die 80-er immer noch gefeiert werden, wenn man die aktuelle Hitparade so ansieht. Nur noch Hip-Hop oder Weichspüler a la Ed Sheeran.
 
Vorher habe ich seit meiner Jugend SWF3/SWR3 gehört, was ich mittlerweile immer seltener mache. Grund: die sehr häufigen Wiederholungen aktueller Hits, wie zur Zeit Beautiful Trauma von Pink. Man kann nicht zu SWR3 schalten, ohne dass dieser Song innerhalb einer Stunde läuft. So geht es auch mit anderen Songs, ich mag diese 3-Stundenrotation nicht.

Laut SWR-Chefetage laufen die aktuellen Tophits seit Jahresbeginn "nur" noch drei Mal am Tag.
 
Kurzum: Klar kann man SWR 1 heute nicht mehr mit SWF1 (und vor allem dem schmerzhaft vermissten SDR 1 ) vergleichen. Aber: Unter den Lahmen ist der Einbeinige nun einmal König und SWR 1 ist immer noch der erträglichste Radiosender im Südwesten für die ältere Generation. SWR 4 kommt mir stellenweise musikalisch zu altbacken daher, versucht aber von der Ansprechhaltung her den Spagat nach U-50 zu schaffen und das wirkt irgendwie ziemlich unrund und gekünstelt. Da fühle ich mich auch noch nicht alt genug dafür, wenngleich natürlich die reg. Inhalte da unschlagbar sind, gerade nachdem SWR 1 immer mehr ausgedünnt wurde. Andersrum: SWR 3 / RPR / Big FM / Dasding nerven mich nach kurzer Zeit. Ich finde aber insgesamt dass SWR 1 RP mehr 60er / 70er spielt und schon immer etwas älter aber auch etwas abwechslungsreicher daherkommt. SWR 1 BW war finde ich immer mehr in den Charts der letzten 20 Jahre unterwegs und klingt irgendwie dudeliger. Es ist schwer zu beschreiben, aber mir sagt SWR 1 RP irgendwie mehr zu als BW.
 
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Dass das Interesse von älteren Menschen (>30) an aktueller Popmusik abnimmt, ist so alt wie die Popmusik selber. Schon eure Eltern fanden die Musik scheiße mit der ihr "sozialisiert" wurdet. Rock 'n' Roll aus den 50ern war schon Teufelszeug, selbst Swing und Jazz aus den 20ern bis 40ern galt in Deutschland mal als "entartet." Ich muss jedenfalls immer schmunzeln wenn sich alte Männer über aktuelle Chartmusik echauffieren...

Klar können auch Ältere Interesse an aktueller Musik haben - wenn sie sich genauso anhört wie die Musik ihrer Jugend! :D
Rockmusik z.B. hat sich in den letzten 40 Jahren nicht wirklich weiterentwickelt, klingt alles ziemlich gleich.

Dass sich aktuelle Musik im Radio häufiger wiederholt liegt halt in der Natur der Sache. Titel aus den letzten 12 Monaten gibt es halt deutlich weniger als aus den - sagen wir letzten 50 Jahren. Dass sie "nur" noch 3 x täglich laufen ist ja schon mal ein Fortschritt. Bei SWR 3 hört man eben überwiegend Songs, die man in den letzten 3 Wochen 30 mal gehört hat - bei SWR 1 die, die man in den letzten 30 Jahren 3000 mal gehört hat. Was jetzt schlimmer ist liegt im Ohr des Betrachters...
 
Lieber Plattenschrank, erst einmal sind Leute ab 30 keine "älteren Menschen". Dann bezweifel ich, dass sich ab diesem Alter der Musikgeschmack rapide ändert. Was sich aber bei vielen Menschen mit zunehmenden Alter ändert ist das aufkeimende Gespür und die zunehmende Sensibilität für musikalische Qualität. Dann merkt man beispielsweise gleich, dass "Thunder" von den Imagine Dreagons Mist ist.
 
Lieber Plattenschrank, erst einmal sind Leute ab 30 keine "älteren Menschen".

Für die Musikindustrie leider schon ... :D

Dann bezweifel ich, dass sich ab diesem Alter der Musikgeschmack rapide ändert.

Der individuelle Musikgeschmack ändert sich irgendwann nicht mehr. Der Geschmack der nachrückenden Generation und damit die aktuelle Chartmusik allerdings schon.

Was sich aber bei vielen Menschen mit zunehmenden Alter ändert ist das aufkeimende Gespür und die zunehmende Sensibilität für musikalische Qualität. Dann merkt man beispielsweise gleich, dass "Thunder" von den Imagine Dreagons Mist ist.

Mist - oder sagen wir musikalisch Einfältiges - hat es schon immer gegeben. Das ist kein Privileg der Musik des 21. Jahrhunderts!
 
Ich verstehe das Problem nicht, denn SWR1 spielt durchaus auch aktuelle Songs. Zwar nicht so häufig wie SWR3, aber SWR1 ist ja auch kein Hot-AC Sender.

Für meinen Geschmack sind die 80er Jahre musikalisch gesehen interessanter, als die 90er. Obwohl ich mich in den 90ern altersbedingt am intensivsten mit Musik beschäftigte. Mir sind aus der Vergangenheit mehr 80er Songs hängen geblieben, als Songs der 90er.

Mal sehen, wann ich so alt bin und auf SWR4 wechsle... :cry:
 
Liebe/r(?) HR25, bei mir beträgt der Anteil an Titeln aus 2016/2017 doch auch nur 28%. Und es kann doch nicht sein, dass man ab 40 nur noch Altes vorgesetzt bekommt, oder?

Ich leg mal nach mit einer neuen fiktiven Playlist, die meiner bescheidenen Meinung nach abwechslungsreicher und passender für die SWR 1-Zielgruppe 40-55 ist:

Alle Farben: Bad Ideas
X Ambassadors: Renegades
Fleetwood Mac: As long as you follow
Merk & Kremont: Sad story
Nelly ft. J. Timberlake: Work it (ACDC Remix)
Blondie: Atomic
Damn Yankees: High enough
Julia Michaels: Issues
James Blunt: Postcards
Michael Jackson: Beat it
Kygo: It ain't me
Bob Marley: Slogans
Cat Stevens: Wild world
Luther Allison: You can run but you can't hide
LP: Other people
Josef Salvat: Diamonds
Al Green: Put a little love in your heart
Milky Chance: Cocoon
Nickelback: How you remind me
Rupert Holmes: Him
 
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Pumuckl: ich denke, SWR3 ist mit der Musikauswahl wohl näher an deinem Geschmack als SWR1, oder täusche ich mich. Grob geschätzt hat aktuelle Musik ab 2012 bei SWR3 einen Anteil von 75%, der Rest teilt sich von 2012 bis runter zu den 80ern auf. Bei SWR1 dürfte der Anteil der Musik aus den 70ern und 80ern eher bei 75% liegen und da liegt ja auch der Unterschied beider Sender.

Wenn SWR1 anscheinend den Anspruch hat, die Leute zwischen 40 und 55 Jahren zu bedienen, so liegen sie mit der Musikmischung doch eigentlich richtig. Am meisten prägt einen die Musik, die man in seiner Jugend hört, bzw, man verbindet viele Erlebnisse aus dieser Zeit.

Bei mir wechselt das auch: habe ich Lust auf mehr aktuelle Musik, schalte ich rüber zu SWR3. Will ich wieder "etwas Ruhe", geht es wieder zurück zu SWR1. Ist ja heute in einer Sekunde per Knopfdruck erledigt.

Wer aber keinen Wert auf Regionalität legt, der findet im Internet genügend Radiosender, die wohl auch beide Musikmischungen in gleichen Teilen anbieten.
 
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Nein, da täuschst Du Dich. SWR 3 bringt massig Eintagsfliegen und redet tagsüber oft dummes Zeug. Das tut SWR 1 nicht, aber ich kenne deren Musik in- und auswendig. Hier müsste man ansetzen, ein wenig mehr Aktuelles bringen (also Titel, die von der Machart zu SWR 1 passen) und auch tagsüber nette Album- sowie Livetitel einfügen.
 
"SWR 1 gehört gehört"? Weswegen muss der Claim aus Deiner Sicht weg?

Also, vorausgesetzt, Du meinst diesen Slogan, hast Du aus anderen Gründen / grundsätzlich recht: Der ist so selten dämlich und altbacken - der muss schon lange weg.
 
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Das Konzept der ARD-Radiosender ist daher auch clever: junge Leute hören die Jugendsender wie Dasding, kommen dann zu SWR3 und wechseln später zu SWR1. Der ARD kann das nur recht sein, der Hörer bleibt quasi in der "Familie".

Das stimmt wirklich teilweise. Als Kind war ich in den 90ern "Hardcore SWF3 und später SWR3 Hörer" und das war auch als Jugendlicher in den 2000ern so, und das obwohl ich in Oberfranken wohne, aber daran ist ja Bayern 3 "Schuld", weil dort jede Nacht SWF3 und SWR3 lief. Wenn dann mal tagsüber der Empfang auf der 96,5 oder 98,1 nicht gut genug ankam, hab ich halt auf Kurzwelle 6030 und 7265 MHz SWR3 gehört, im Kabel wars ja nicht. Und ja gelegentlich war ich auch mal bei Bayern 3, aber nur wenn Jürgen Törkott auf Sendung war oder eben bei SWR3 dann Frau Politi in den Morgen kam, da hab ich dann doch den Roman Roell auf Bayern 3 frühs vorgezogen. Den seine Morningshow war um Längen besser, als die der überdrehten Frühaufdreher.

Ich bin jetzt 29 Jahre alt und seit einigen Jahren musste ich von SWR3 leider Abschied nehmen, die tollen Nächte mit "Braunsche Röhre" und dem Bennie Bär waren noch da, aber die Musik wurde meines Erachtens immer schlechter dort und es kamen immer mehr aktuelle schlecht produzierte Chartsongs, die immerzu kamen. Die Krönung war ja dass von Imany zwei Songs in einer SWR3 Luna Show liefen.

SWR1 - Die Nacht hab ich mit Michael Spleth und Jochen Graf immer sehr gerne gehört, weil mich das immer an die alten SWF3 Lolipop / SWR3 Luna Nächte erinnerte, nur halt ohne Spiele. Tagsüber bin ich auch manchmal bei SWR1 BW, aber leider seltener, denn die spielen für meinen Geschmack zu viel neue Songs und auch Künstler, weswegen ich ja von SWR3 weg oder eben nicht mehr hinschalte wie zum Beispiel The Weekend oder Imany.

Deswegen bin ich seit dem Sendestart 2015 mehr und mehr zu KULTRADIO gewechselt, weil mich die Musikmischung doch sehr an das alte SWR3 der späten 90er und frühen 2000er erinnert, 80er gibts da auch einige und schöne Raritäten und seitdem Bayern 1 2016 verbessert wurde, zumindest im Abendprogramm bin ich auch manchmal dort und wie gesagt, SWR1 BW nur gelegentlich mal.

Also bin ich nicht ganz in der "ÖR Familie" geblieben ;) sondern eigentlich von SWR zu einem sehr guten Privatsender gewechselt und halt rüber zum BR.

Wenn ich überlege, wie ich als Kind Bayern 1 gehasst habe, als da Schlager und Blasmusik in Endlosschleife liefen :D Aber gut, das hat man ja heute bei BR Heimat und Bayern Plus und die hör ich ja auch nicht plötzlich :D aber Bayern 1 gefällt mir heute ganz gut - das hätte ich nie gedacht, dass das mal passiert :D
 
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....die im Radio gespielt wird. Woanders findet sich jede Menge aktuelle
(Pop/Rock) Musik, die selbst Grufties und Komposties Freude macht.

Ja und Nein. Ich habe dieses Jahr sage und schreibe eine CD gekauft, die auch in diesem Jahr erschienen ist. Es war jetzt auch nicht so, dass ich nicht gesucht hätte, aber selbst bei Bands, deren Platten ich vor 30 Jahren gekauft habe, tue ich mich immer schwerer, deren aktuelle Werke gut zu finden. Insofern ist die obige Aussage, dass sich der individuelle Musikgeschmack nicht mehr ändert, die Musik selber aber schon, richtig.

Zum Thema selber: ich höre mittlerweile zu wenig Radio, um mich über Playlists auszulassen, das sollen andere tun. Sehe ich auch so, dass SWR 1 einen hohen Wiederholungsfaktor hat, nur wie gesagt: liebe höre ich meinen Musikgeschmack mehrfach am Tag, als irgendwelchen Hip-Hop-Rap-Mist einmal. Das ist alles subjektiv.
 
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