SWR1: Großes Radio mit Macken

Die Hörer sind längst schon umerzogen, aber das wäre jetzt eine längere Abhandlung, die sich weit vom Thema löst. In Zukunft wird das aber schwieriger, da Radio kein Leitmedium mehr ist, schon gar nicht in Bezug auf Musik.
Die Hitparade...hach ja, ich höre noch zu. Aber es gibt Abnutzungserscheinungen. Wer einmal das vielbeschworene "Original" von 1989 hört und das, was jetzt läuft, der erkennt schon deutliche Unterschiede. Damals gab es noch nicht einmal Doppelmods, da war jeweils Siller oder Schmidt alleine im Studio. Das Highlight waren die kurzen Übergaben, das sehr spontane Finale und vor allem die vollkommen unerwartete, fast schon frenetische Hörerbeteiligung. Etwas polemisch zugespitzt: Damals hat SDR3 was gemacht und die Hörer haben es gefeiert. Jetzt feiert SWR1 etwas und die Hörern schunkeln mit.
Die Moderatorenduos...sie waren schon mal besser. Stöckle langweilt immer, Janet Pollok wirkt manchmal wenig authenthisch, wenn sie in ihrer hibbeligen Art den Song-Dinos Kultstatus aufdrängt. So wie gestern abend. Als sie Udo Jürgens mit "er klang nie wie Peter Alexander oder Freddy Quinn" ankündigte, klang das wie aus einem Poplexikon oder gar einem Waschzettel abgelesen. Das sind Momente, an denen ich mir einen großen Schneidewind zurückwünsche, der noch mit der Musik aufgewachsen ist und wirklich etwas dazu sagen kann. Das einzig gute Duo ist Neelmeier/Lorisz. Und Schmidt fehlt...die Lücke kann keiner füllen. Musikalisch steigt nach vielen Jahren Stagnation der Anteil aktueller Sachen mittlerweile merklich...die allerdings meist nicht meinen Geschmack treffen.
 
Als sie Udo Jürgens mit "er klang nie wie Peter Alexander oder Freddy Quinn" ankündigte

Im Ernst jetzt? :eek::oops:

Vermutlich wollte sie damit ausdrücken, dass Jürgens nie den "typischen" deutschen Schlager verkörpert hat. Die Formulierung ist aber trotzdem etwas unglücklich gewählt. Zumal wir da auch von verschiedenen Zeitepochen sprechen.
 
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Die Moderatorenduos...sie waren schon mal besser. Stöckle langweilt immer, Janet Pollok wirkt manchmal wenig authenthisch, wenn sie in ihrer hibbeligen Art den Song-Dinos Kultstatus aufdrängt. So wie gestern abend. Als sie Udo Jürgens mit "er klang nie wie Peter Alexander oder Freddy Quinn" ankündigte, klang das wie aus einem Poplexikon oder gar einem Waschzettel abgelesen. Das sind Momente, an denen ich mir einen großen Schneidewind zurückwünsche, der noch mit der Musik aufgewachsen ist und wirklich etwas dazu sagen kann. Das einzig gute Duo ist Neelmeier/Lorisz. Und Schmidt fehlt...die Lücke kann keiner füllen. Musikalisch steigt nach vielen Jahren Stagnation der Anteil aktueller Sachen mittlerweile merklich...die allerdings meist nicht meinen Geschmack treffen.

Du sprichst mir aus der Seele. Ich habe mich gestern gefragt, liegt es an mir, oder warum ist die Hitparade für mich persönlich nicht mehr das Highlight, was es früher war.
Das Moderatorenduo Lorisz/Neelmeier ist das Einzige, das wirklich Spaß macht zuzuhören. Frau Pollok klingt immer wie ein Moderationsbot: viel gesagt und nix dahinter. Schmidt fehlt hier wirklich, aber ich kann verstehen, dass er keine Lust mehr darauf hat.
Das Musikprogramm, mit dem man uns jeden Tag nervt (aktuelle Titel die in Endlosschleife täglich gespielt werden) finden zwangsläufig auch Eingang in die Hitparade. Da wächst halt eine Generation an Hörer nach, die das toll finden.
Wahrscheinlich muss ich mir bewusst werden, dass es Radio für mich mittelfristig nicht mehr gibt. Weil die Programmleute noch nicht erkannt haben, dass man ab 60 halt nicht Schlager hört, sondern durchaus noch AC/DC (die Musiker spielen ja heute alle noch mit über 70!) oder ähnliches. Und das bedeutet keineswegs, dass ich nur Oldies hören will.
 
Muss hier auch mal schreiben. Sehe es wie Radiocat

Bin SWR1 Hitparadenhörer seit 1989 mit Stefan Siller und Thomas Schmidt. Leider hat es sich für mich langsam aber sicher auch etwas abgenutzt. Fernsehturm war als überraschende Location mal gut, jetzt aber finde ich es als Ort ungeeignet und irgendwie "fernab" vom Schuss.
Finde die Kollegen aus RP machen es da mit ihrem gläsernen Studio in Landau insgesamt viel besser und greifbarer. Dazu sind die dortigen Moderatoren wie ich finde mit mehr Herzblut dabei. Zumindest fiel mir das in diesem Jahr auf.
Beim SWR in BW sehe ich auch einen Qualitätsverlust bei der Moderation. Patrick Neelmeier ist weiterhin der Lichtblick, Stefanie Anhalt noch ein kleiner Lichtblick, Pollok, Orner, Stöckle und Lorisz jedoch sind maximal bemüht - mehr aber nicht.
Ein Schmidt und ein Holtmann waren um Klassen besser. Wenn man die Schmidt Interviews sieht, dann kann man nachvollziehen dass er da liebend gerne raus ist. Schade - er fehlt.

Insgesamt hat der SWR in BW merklich an Qualität eingebüßt. Eine Scherrer wird als Musiklexikon installiert. Hört sich aber an, wie wenn sie alles abliest oder auswendig gelernt hat. Ich nehme ihr das "Wissen" nicht ab. Der Wegfall von Schneidewind (der die Leute auch getroffen hat und Kenntnisse hatte) wiegt da sehr schwer. Einzig Thomas Schmidt noch und auch Nicole Köster, die sich bei Leute wirklich gut eingearbeitet hat, sind gerade meine Lichtblicke. Dazu natürlich noch der Patrick Neelmeier.

Werde nun die Hitparade weiterhören und freue mich natürlich auf die vielen tollen Songs. Aber leider holt es mich nicht mehr so ab....... und das konnten Leute wie Schmidt, Holtmann und Schnweidewind
 
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dass Jürgens nie den "typischen" deutschen Schlager verkörpert hat.
Das haben aber auch Freddy Quinn und Peter Alexander nicht. Und formal ist an der Aussage auch nichts auszusetzen, denn Jürgens, Quinn und Alexander klangen immer unverwechselbar verschieden, deshalb sind sie ja auch jeweils völlig für sich stehende Stars geworden. Ich frage mich eher, welchen Mehrwert solche eine Moderation für den Hörer hat - und was sie über die Moderatorin und ihr spezifisches Wissen sagt.
 
Das haben aber auch Freddy Quinn und Peter Alexander nicht.

Ich finde das schon. Jetzt kommt natürlich der Einwand was typisch deutscher Schlager ist. Freddy hat eben die hauptsächlich die Seemannslieder und vom großen Fernweh gesungen und Peter Alexander... nun ja, mehr Schlager geht kaum. Für mich beides typischer 50er/60er Jahre Schnulz. Kam sicher in der Zeit gut an, weil es eben andere Zeiten waren, aber wenn man das heute hört, dann ist das schon sehr verkitscht.
 
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Wenn ich mal ein bisschen nach "deutsche Schlager" und "deutsche Schlagerstars" google, dann werden mir hunderte von Titeln und Namen serviert, unter denen dann beiläufig (und auch nur mit bestimmten Titeln) auch Udo Jürgens oder Peter Alexander auftauchen (Freddy Quinn so gut wie gar nicht), aber niemals in Hauptrollen oder gar als die "typischen" Schlagerstars. Da kennen Wikipedia und die übrigen Lexika-Einträge viele andere Protagonisten, denen sie diese Rolle vermachen.
 
Das war gestern ein kleines Highlight. Da war gleich eine andere Präsenz im Studio. Hoffe Siller und Schmidt bekommen auch ihren großen Auftritt. Vielleicht dann in der Schleyer-Halle
 
Wenn ich mal ein bisschen nach "deutsche Schlager" und "deutsche Schlagerstars" google, dann werden mir hunderte von Titeln und Namen serviert, unter denen dann beiläufig (und auch nur mit bestimmten Titeln) auch Udo Jürgens oder Peter Alexander auftauchen (Freddy Quinn so gut wie gar nicht), aber niemals in Hauptrollen oder gar als die "typischen" Schlagerstars. Da kennen Wikipedia und die übrigen Lexika-Einträge viele andere Protagonisten, denen sie diese Rolle vermachen.
Strenggenommen waren sie das auch nicht. Schliesslich waren bzw. sind sie Österreicher. Also keine deutschen Schlagersänger, sondern deutschsprachige Schlagersänger.
 
. Hoffe Siller und Schmidt bekommen auch ihren großen Auftritt.

Glaube ich nicht. Die haben zwar Karten bekommen. Das sah im Interview "Leute Live". Aber eigentlich meinte Thomas Schmidt er sei im Urlaub. Ich hätte es ja auch toll gefunden, wenn beide nochmal eine Schicht oder zumindest eine Teilschicht gefahren hätten. Aber das wird wohl nicht passieren.
 
Glaube ich nicht. Die haben zwar Karten bekommen. Das sah im Interview "Leute Live". Aber eigentlich meinte Thomas Schmidt er sei im Urlaub. Ich hätte es ja auch toll gefunden, wenn beide nochmal eine Schicht oder zumindest eine Teilschicht gefahren hätten. Aber das wird wohl nicht passieren.

das mit dem Urlaub meinte er aus Spaß mit Augenzwinkern :cool: aber Lust hat er wohl eher nicht. Stefan Siller auch kaum...... glaube das ganze Corvin Getue und die Kameras sind nichts für Thomas. Er meinte am Liebsten würde er in einem dunklen Raum sitzen und Radio machen. Er hat keine Lust auf Bühne und Rampenlicht und vor der Kamera den Hampelmann zu machen
 
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Kurios: Gerade gabs keine Nachrichten, weil die Nachrichtenredaktion streikt. Hab ich auch noch nicht erlebt im Radio. Aber es ist ihr gutes Recht, für faire Tarife zu kämpfen.
 
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Also bei der Top 1000 X auf SDR 3 im Jahr 1989 gab es teilweise, wenn auch nur nachts, auch keine Nachrichten. Damals war das aber so abgesprochen und kein Streik! :cool:
 
Nachdem nun 3 Tage Hitparade durch sind, muss ich leider konstatieren, dass sie mich dieses Jahr nicht mehr abholt. Kann durchaus an mit liegen, aber die musikalischen Highlights werden eigentlich immer weniger, dafür gibt es mehr an "folkloristischer" Musik wie dem VfB-Lied, Gabalier etc. Das sonst schon in der Dauerschleife laufende Programm hat ebenfalls Einzug in die Hitparade gefunden und so ist der Anteil an Überraschungen meiner Meinung nach kleiner geworden.
Auch die Moderatorenteams tun ein Übriges: das Duo Orner/Pollok (vor allem Letztere) sind schwer zu ertragen, keine Spontanität, aufgesetzte Fröhlichkeit, dazuhin noch echte Fehler (die 7 Brücken-Geschichte darf echt nicht passieren). Frau Pollok ist die Carmen Nebel des SWR.
Einzig Lorisz und Neelmeier machen echt Spaß.

Vielleicht reißen mich noch die letzten beiden Tage mit, aber es macht sich dann doch Ernüchterung breit.
 
Auch die Moderatorenteams tun ein Übriges: das Duo Orner/Pollok (vor allem Letztere) sind schwer zu ertragen, keine Spontanität, aufgesetzte Fröhlichkeit, dazuhin noch echte Fehler (die 7 Brücken-Geschichte darf echt nicht passieren). Frau Pollok ist die Carmen Nebel des SWR.

Ja so geht es mir auch. Das Programm klingt fast so wie normal. Keine großen besondere Aktionen oder überraschende Momente mehr. So geht auch das letzte Stück, was sich noch aus dem Programm abhob, verloren!

Wobei als gestern die Nachrichtenredaktion bestreikt wurde fand ich es gut, dass die Nachrichten zur halben Stunde und um 12 Uhr sowie um 15 Uhr (?) ausfielen. Aber sonst....

Schade! Schade! Schade!
 
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