Text To Speech beim Deutschlandfunk?

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Das ist ja sehr interessant. Ich höre seit jeher vor dem einschlafen zwischen 23 und 0 Uhr Dlf und wundere mich auch jedes mal wieder über Frau Ührlings. Ich hatte aber das Gefühl, dass man ihr zwischenzeitlich mal Unterricht gegeben hat. So ca vor einem Jahr wurde ihre Betonung nämlich mal natürlicher, was sich aber im Laufe der Monate wieder änderte. Einbildung?

Ich habe mich schon so an die Börsenberichte gewöhnt, mir würde direkt was fehlen ^^
 
Die Kommentare unter diesem doof-euphorischen Blogbeitrag lesen sich erfreulich. Offensichtlich sind noch längst nicht so viele Hörer derart abgestumpft wie dieser Nils Glück, der vielleicht öfter mal richtig Radio hören und Nachrichten genießen sollte (wo es gerade noch welche zu genießen gibt).

Auf die Sprecherzunft!
 
In-dem-beitrag-kommt-die-frage-auf-warum-wir-noch-nach-rich---ten---sprecha-brauchen....

Die elektronische Dilettanten-Tante kann nicht:

-Sinnfassend lesen
-Zusammenhänge erkennen
-das deutsche Sprachbild einigermaßen wiedergeben
-Melodiebögen bilden, die natürlich klingen
-Rubato anwenden
-sinnvolle Staupausen machen
-erkennen, wo die Sinnkerne sitzen
-Text-Dramaturgie einsetzen
-gemäßigte Standardlautung sprechen

Richtig ist: Sie verlangt keinen Stundenlohn. So klingt es auch.
 
Wie niedlich. Nachdem dieses Experiment gescheitert ist, können sich die Entwickler ja wieder darauf konzentrieren, ihre Technik in der Spracherkennung zu verbesseren. Das wäre doch mal ein echter Dienst am geplagten Redakteur.
 
Richtig sprechen beginnt damit, dass man den Sinn dessen erfasst, was man spricht, und dass man genau weiß, was man dem Zuhörer mitteilen will. Daran haperts ja schon bei den meisten, die zwar gelernt haben, wie man König und Zwanzig und Michael Jackson richtig ausspricht, das Mitdenken aber für einen völlig antiquierten Anachronismus halten.
 
Ich wage mal die Prognose, dass kein Text-to-Speech-System der nächsten Jahre (vielleicht Jahrzehnte) die subtilen Betonungsverschlingungen, die ein Text hergibt, in allen Verästelungen erkennen und umsetzen kann. Schon gar nicht die Text-Anmutung, die Stimmungsvariationen innerhalb eines Textes, die großen Betonungs-Generallinien vom Beginn bis zum Textende oder subverbale Betonungsbezüge, die unbedingt etwas mit Vorwissen zu tun haben und schon gar nicht die Spannungshinführungen innerhalb eines Satzes auf den Sinnkern am Ende (dafür gibt es ja den schönen, sperrigen Begriff "Progredientes Syntagma"). Das schaffen erst umfassendst gefütterte Quantencomputer. Bis dahin: Selbä weiderbabbele...
 
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