Verdrängt das Internet das UKW-Radio?

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Wenige Hörer = wenige Werbekunden = Spass-Projekt
Jau, diese simple Formel hört sich nach dem coolen alles verstehenden Pragmatiker an, der uns die nüchterne Wahrheit verkündet.

Allerdings ist das Internet ein interaktives Medium und ermöglicht Vermarktungswege sowie Programmkonzepte, die über die simple Unterbrecherwerbung und - Gottseidank - die unsägliche Reichweitenerhebung meilenweit hinausgehen.

Wer einfach sein heutiges UKW-Programm nebst Werbeblöcken ins Netz streamt, wird sicher in fünf (?) Jahren merken, dass ihm die Hörer wegbleiben und es andere Konzepte gibt, mit denen viel besser Geld zu verdienen ist. Das Fernsehen muss sich auch längst neu erfinden. Beispielsweise einen Blockbuster mit Werbeunterbrechungen zeigen, lockt auch immer weniger Leute hinterm Ofen vor.
 
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Langfristig wird sich die Radiolandschaft verändern. Wir hatten vor Wochen einen ähnlichen Thread.

Die Jugendlichen haben heute schon ein anderes Hörverhalten. Die UKW Sender spielen kaum noch eine Rolle, Youtube, CDs in eigener Zusammenstellung, Musik auf dem Handy. Die aktuellen Titel sind jederzeit abrufbar. So erlebe ich es bei meinen Kindern und in deren Freundeskreis.

In meiner Generation 50+ wird noch viel Radio gehört, zunehmend aber auch mehr Internetradio.
Bei der Generation meiner Eltern 75+ spielen die UKW Sender noch eine große Rolle, man sieht es ja auch in der MA (bei zbs. NDR1).

Hängt auch von den technischen Möglichkeiten ab. Internetradio unterwegs im Auto funktioniert noch nicht ohne laufende Unterbrechungen des Streams. Das ist aber technisch realisierbar und nur eine Frage der Zeit.

Internet wird das UKW Radio nicht verdrängen, verändern ganz sicher.
 
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Allerdings ist das Internet ein interaktives Medium und ermöglicht Vermarktungswege sowie Programmkonzepte, die über die simple Unterbrecherwerbung und - Gottseidank - die unsägliche Reichweitenerhebung meilenweit hinausgehen.

"Schaun' 'mer mal", sagt Kaiser Franz.

Wer Radio hört, ist an Interaktivität offensichtlich nicht sonderlich interessiert. Sonst würde er nicht Radio hören. Oder in die Glotze schauen. Berieselung ist Menschenrecht. Aber Du wirst uns zweifellos nachweisen können, daß es andere Möglichkeiten gibt, um an Kohle zu kommen, gell?
 
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Ergo: Das Internet, egal ob DSL oder Funk, ist nicht für Massenmedien wie Radio/TV gemacht. Über Sachen wie Multicast und das ständige Bandbreitenwachstum (heul) lässt sich sicher einiges abfangen, aber warum so unnötig kompliziert, wenn mit UKW & DAB doch erprobte Technik vorhanden ist? Das DAB sich nicht durchsetzte ist nun ein anderes Thema.

Das Internet ist gerade dabei, die alten Massenmedien abzulösen, sowohl technisch als auch inhaltlich. Rundfunkinfrastruktur ist saumäßig teuer. Es wird in absehbarer Zeit für die Anbieter wesentlich preiswerter werden, sich über das Internet anzubieten als eine Digitale Senderkette zu betreiben, und dabei trotzdem mehr Menschen zu erreichen. Die Medien konvergieren, und die jetzige Generation jugendlicher hat das nie anders kennengelernt. Die meisten Jugendlichen haben ja nicht mal mehr eine Stereoanlage (Meine ersten geilen Boxen, wow war das ein großes Ereignis!), die haben einen Computer mit 2.1 Aktivboxen der nach der Schule eingeschaltet und vorm Einschlafen ausgeschaltet wird. Fernsehen? Youtube. Radio? Youtube. Spiele? Online. Kommunikation? ICQ. Klatsch? SchülerVZ. Da ist mit erprobten Medien nichts mehr zu holen.

Ich habe mich (Jahrgang 80) immer gefragt, was wohl als großer kultureller Unterschied zwischen meiner und der nächsten Generation kommen wird, ich hielt mit für modern, konnte mir einfach nichts vorstellen. Ich habe den Anfang der vernetzten Welt bewusst miterlebt, die nächste Generation ist direkt hineingeboren. Man muss sich mal die Tragweite dieses kleinen Unterschiedes vor Augen halten.
 
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Ich habe mich (Jahrgang 80) immer gefragt, was wohl als großer kultureller Unterschied zwischen meiner und der nächsten Generation kommen wird, ich hielt mit für modern, konnte mir einfach nichts vorstellen. Ich habe den Anfang der vernetzten Welt bewusst miterlebt, die nächste Generation ist direkt hineingeboren. Man muss sich mal die Tragweite dieses kleinen Unterschiedes vor Augen halten.

Du solltest bei aller Begeisterung für das Internet einfach mal realisieren, daß es eine Welt außerhalb der Schule und außerhalb von Mamas Küche gibt. Wer von 8 bis 16 Uhr arbeitet und keine 12 Wochen Ferien im Jahr hat, dürfte Sachen wie YouTube und ICQ nach einer Weile recht ermüdend finden. Insbesondere, wenn mit Mitte 20 eine erste "richtige" feste Partnerschaft und womöglich Ehe und Kinder anstehen. Da ist nix mehr mit "So, und jetzt chatte ich mal 3 Stunden und schaue noch YouTube dabei". Das wird leicht vergessen. Am Ende liegt man im Bett und schläft vor der Glotze ein. Das ist die Realität. Und daher wird einseitige Kommunikation wie von Radio und TV weiterhin dominant sein.
 
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Du solltest bei aller Begeisterung für das Internet einfach mal realisieren, daß es eine Welt außerhalb der Schule und außerhalb von Mamas Küche gibt. Wer von 8 bis 16 Uhr arbeitet und keine 12 Wochen Ferien im Jahr hat, dürfte Sachen wie YouTube und ICQ nach einer Weile recht ermüdend finden. Insbesondere, wenn mit Mitte 20 eine erste "richtige" feste Partnerschaft und womöglich Ehe und Kinder anstehen. Da ist nix mehr mit "So, und jetzt chatte ich mal 3 Stunden und schaue noch YouTube dabei". Das wird leicht vergessen. Am Ende liegt man im Bett und schläft vor der Glotze ein. Das ist die Realität. Und daher wird einseitige Kommunikation wie von Radio und TV weiterhin dominant sein.

Wie geil. Du solltest einfach mal realisieren, daß es eine Welt gibt in der die Kinder erwachsen sind und ich wieder 3 Stunden chatte und dabei YouTube anschaue und nebenbei noch Radio mache und 4x wöchentlich in die Muskelbude zum Training gehe.:)
 
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Wie geil. Du solltest einfach mal realisieren, daß es eine Welt gibt in der die Kinder erwachsen sind und ich wieder 3 Stunden chatte und dabei YouTube anschaue und nebenbei noch Radio mache und 4x wöchentlich in die Muskelbude zum Training gehe.:)

Ah ja... "nebenbei"
 
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Da ist nix mehr mit "So, und jetzt chatte ich mal 3 Stunden und schaue noch YouTube dabei". Das wird leicht vergessen. Am Ende liegt man im Bett und schläft vor der Glotze ein. Das ist die Realität. Und daher wird einseitige Kommunikation wie von Radio und TV weiterhin dominant sein.

Ich denke, du unterschätzt die Medienkompetenz der Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen sind. Für die ist es viel einfacher und intuitiver, hier den richtigen Umgang zu finden. Die leben genau so in einer realen Welt mit realen Erfahrungen und Verpflichtungen. Wir unterscheiden noch zwischen "realer" und "virtueller" Welt. Diese Unterscheidung verschwindet während das Internet alltäglicher wird, und das ist nicht der Untergang des Abendlandes.
Kernpunkt ist dass eine reine Berieselung nicht mehr akzeptiert wird. Wenn passiv konsumiert wird, dann die eigene Playlist, die Lieblingsserie auf kino.to und das selbstgedrehte Video der letzten Nacht am See.

Ich sehe das einfach so: Man kann mitgestalten und versuchen, seine Ideale und Ideen einzubringen oder man kann sich ängstlich an bestehendem festkrallen. Die, die letzeres tun wird es in der Medienwelt in 10 Jahren nicht mehr geben. Und bitte mißverstehe das nicht als stumpfes "Internet Hurra" meinerseits. Ich sehe vieles skeptisch, aber ich halte nichts für kontraproduktiver als nichtstun und hoffen oder schlimmer noch dagegen ankämpfen. Man sieht ja an der Musikindustrie, jetzt haben wir Apple am Hals.
 
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Wow, wo kriegt man denn für nen 10er fürs Handy eine wie vom Festnetz gewohnte echte Flatrate her? Wo nicht nach soundsoviel MBs im Download die Bandbreite auf 56k gedrosselt wird bis zum nächsten Ersten? Oder wo ab soundsoviel MBs jedes weitere MB extra abgerechnet wird?
Weil, so eine Free Flat fürs Handy suche ich noch...

Probier das Internet-Pack M (200mb) von o2 in Prepaid, gibts für 8.50 und im ersten Monat kostenlos - wurde nur in Postpaid pünktlich gedrosselt, hier läuft nach 1,2GB noch alles hoch. Wechselt man monatlich die SIM-Karte kostet es übrigens garnix.

Hier noch das gleiche Thema: http://www.radioforen.de/showthread.php?46537-Mobiles-Internet-als-UKW-Ersatz
 
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Da war bei mir wohl der Wunsch Vater des Gedanken. Nach Euren Postings muß ich nun erkennen, daß das Internet uns wohl nicht so schnell befreit aus unserer Radiomonotonie. Das Argument der Datenmenge hat mich überzeugt. Ein Live-Stream ist nicht anderes als ein permantenter Download von Dateien. Zur Zeit, wo streams von Wenigen genutzt werden, klappt das noch ganz gut. Wenn ich mir aber vorstelle, alle hörten Radio übers Internet, und das womöglich noch per Funk (Handy)... was für ein Datenwahnsinn! Nee, ich glaube, so geht es wirklich nicht. Aber der Wunsch ist da. Und irgendwas wird sich tun. Jedenfalls werden sich die derzeitigen Lizenzinhaber nicht mehr auf der Frequenzknappheit oder politisch erzeugten Sonderstellungen ausruhen können.

Übrigens gibt es die von einigen erträumte Wunder-Handy-Flatrate so bisher natürlich nicht. Meine Flatrate hat zwar keine Datenvolumenbegrenzung, aber nach 250 MB geht's runter auf 56 Kbps. Diese 250 MB sind beim Stream-Hören natürlich ruck-zuck aufgebraucht. Aber es funktioniert.
 
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Da war bei mir wohl der Wunsch Vater des Gedanken. Nach Euren Postings muß ich nun erkennen, daß das Internet uns wohl nicht so schnell befreit aus unserer Radiomonotonie. Das Argument der Datenmenge hat mich überzeugt. Ein Live-Stream ist nicht anderes als ein permantenter Download von Dateien. Zur Zeit, wo streams von Wenigen genutzt werden, klappt das noch ganz gut. Wenn ich mir aber vorstelle, alle hörten Radio übers Internet, und das womöglich noch per Funk (Handy)... was für ein Datenwahnsinn!

Ich kann mich noch sehr gut an die Zeit vor 10 Jahren erinnern, als man ein monatliches(!) Datenaufkommen von 1GB als absoluten Overkill empfand und sich niemand vorstellen konnte, wie man das auf legalem Wege auch nur annähernd ausnutzen könnte. Und vor 10 Jahren war im Mobiltelefonbereich WAP das allerhöchste der Gefühle.

In 10 Jahren wird man rückblickend schmunzeln, wenn man erzählt, daß es 2010 bei mobiler Datenübertragung eine Drosselung nach 250MB pro Monat gab, oder daß mobiles Internet deutlich teurer als eine DSL-Flatrate ist.

Die Zeiten ändern sich halt gewaltig, und wie schon früher gesagt, sofern nicht irgendjemand auf den Trichter kommt, Internetradios auf rechtlichem (Lizenz) Weg auszubremsen, werden in wenigen Jahren Internetradios so normal sein, wie heute Spiegel Online und YouTube. Ob dann immer noch 1:1-Verbindungen zur Übertragung verwendet werden, das würde ich allerdings bezweifeln und mich noch auf die eine oder andere Überraschung, die hier sicher kommen wird, verlassen.
 
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wer das thema eröffnet hat und schreibt:
"Bald gibt es die ersten Radios (wenn es sie nicht bereits gibt), bei denen sich die URLs der streams über Festspeichertaste einspeichern lassen.."
das gibt es doch schon lange?
Ich hab in der Küche ne Squeezebox Boom , das ist doch nix Neues?

Ich sehe das aber mit geteilter Meinung. Klar ist es toll immer die Lieblingsmusik im Internetradio zu hören aber das sind doch meißtens Musik Jukeboxen, die Mit Radio nicht mehr viel zu tun haben.
Viel wichtiger wäre es erstmal wieder Radio mit "Seele" zu hören wie BYTE FM oder Radio Eins oder MotorFM..
 
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Na, sag' ich doch. Wenn es sie nicht bereits gibt. Ich habe es vermutet aber nicht gewußt. Eigentlich meinte ich auch eher Autoradios. Gibt es da auch etwas in der Richtung? Am Küchenradio habe ich keine Speichertasten. Da drehe ich noch von Hand am Knöpfchen. Ist aber im Ruhrgebiet eine recht überschaubare Angelegenheit. Im Auto nervt's allerdings. Da brauche ich Speichertasten.

@exhörer
Wahrscheinlich fehlt mir auch nur die Phantasie. In den Achtzigern, als die CD eingeführt wurde, war ich zwar auch schon überzeugt, daß wir irgendwann digitale Musik ohne bewegliche Medien hören würden. Nur glaubte ich damals noch, wir würden ins Geschäft gehen und dort Chips mit kleinen Füßchen dran kaufen, die wir dann in unsere Stereoanlage stecken würden, satt CDs einzulegen. :)
 
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Hey, batman. Fahr nach dem Frühstück doch mal zu Karstadt, Saturn, Mediamarkt oder so. Die haben so viele WLAN-Radios, die müssen die schon verkaufen ...... Ab 79 Euro steht dir die Welt offen, auch im Ruhrgebiet sind dann plötzlich 15000 Programme statt 2 vorhanden.
Von Autoradios mit Internetradio, davon sind wir noch 2 Jahre entfernt, aber angeblich werden die ersten Geräte in den Autos der Oberklasse schon verbaut.
 
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was ich nie verstehen werde, warum haben die meißten I-net Radios kein Stereo? Also nur einen Speaker??
 
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Wer Radio hört, ist an Interaktivität offensichtlich nicht sonderlich interessiert. Sonst würde er nicht Radio hören. Oder in die Glotze schauen. Berieselung ist Menschenrecht. Aber Du wirst uns zweifellos nachweisen können, daß es andere Möglichkeiten gibt, um an Kohle zu kommen, gell?
Towa, einen Nachweis kann und will ich nicht führen. Ich sehe nur die massiven Veränderungen. Die Printbranche steckt im Überlebenskampf, im Fernsehen funktioniert vieles nicht mehr, was vor zehn Jahren noch funktioniert hat, die Musikindustrie erfindet sich neu. Und da erzählst du mir, dass das klassische Berieselungs-Radio einfach so weiterbestehen wird, indem es sein bestehendes fünfzig Jahre altes Konzept einfach von FM auf TCP/IP überträgt? Sorry, das kann ich einfach nicht glauben, auch wenn ich den Beweis an dieser Stelle schuldig bleibe.
 
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Da war bei mir wohl der Wunsch Vater des Gedanken. Nach Euren Postings muß ich nun erkennen, daß das Internet uns wohl nicht so schnell befreit aus unserer Radiomonotonie. Das Argument der Datenmenge hat mich überzeugt. Ein Live-Stream ist nicht anderes als ein permantenter Download von Dateien. Zur Zeit, wo streams von Wenigen genutzt werden, klappt das noch ganz gut. Wenn ich mir aber vorstelle, alle hörten Radio übers Internet, und das womöglich noch per Funk (Handy)... was für ein Datenwahnsinn! Nee, ich glaube, so geht es wirklich nicht. Aber der Wunsch ist da. Und irgendwas wird sich tun. Jedenfalls werden sich die derzeitigen Lizenzinhaber nicht mehr auf der Frequenzknappheit oder politisch erzeugten Sonderstellungen ausruhen können.

Übrigens gibt es die von einigen erträumte Wunder-Handy-Flatrate so bisher natürlich nicht. Meine Flatrate hat zwar keine Datenvolumenbegrenzung, aber nach 250 MB geht's runter auf 56 Kbps. Diese 250 MB sind beim Stream-Hören natürlich ruck-zuck aufgebraucht. Aber es funktioniert.


Die Drosselung bedeutet eine Datenvolumenbegrenzung, die Streams funktionieren aber auch danach trotzdem noch. Gemeint war nur die Netzwerkstabilität nach heutigem Stand wenn es alle nutzen würden.
 
AW: Verdrängt das Internet das UKW-Radio?

Und da erzählst du mir, dass das klassische Berieselungs-Radio einfach so weiterbestehen wird, indem es sein bestehendes fünfzig Jahre altes Konzept einfach von FM auf TCP/IP überträgt? Sorry, das kann ich einfach nicht glauben, auch wenn ich den Beweis an dieser Stelle schuldig bleibe.

Sicher nicht repräsentativ, aber auf seine Art signifikant:

.977 - The 80's Channel

Ich kann dir aus dem Hut nicht sagen, wie lange es den schon gibt, aber ich kenne ich schon ewig und noch aus Zeiten, da hieß er noch Club 977.

Ich stieß zufällig darauf und war schlicht begeistert, die Adresse verbreitete sich ringsum wie ein Lauffeuer und der Betreiber musste einen Server nach dem anderen öffnen, wobei ihm unter anderem AOL in den Staaten unter die Arme griff.
Im Grunde handelte es sich lediglich um eine gut sortierte, automatische 80s-Jukebox mit zweifellos fetziger Verpackung und 2 vorproduzirten Shows. Nach einigen Tagen entspannten Hörens hatte man allerdings schnell erkannt, wie wenige Titel da rotieren.
Gut, der Erfolg hat etwas nachgelassen, aber man leistete sich irgendwann eine neue Verpackung und sendet unterdessen mehr und mehr kommerzielle Werbung.
Die gesamte Playlist ist heute noch dieselbe wie vor X Jahren, sogar mit den gleichen kaputten MP3s.

Dieser Sender zeigt auf bedrückende Weise, wie gut sich bereits vor Jahren der Nerv der Webhörer treffen ließ. Keine Redaktion, kein teures Moderatorenteam, ja nicht mal eingekaufte, geschweide denn selbst produzierte Nachrichten. Reine, seelenlose Dudelei, wie sie in Deutschland schon üblich ist, obwohl wir NOCH über ein konventionelles und außerordentliches dichtes UKW-Netz verfügen, wo klassisches Radio nach einer klassischen Vorstellung kein Problem wäre.

Das wird - bis auf ganz wenige Ausnahmen - weiter Verbreitung finden, weil es vom Hörer nicht nur akzeptiert, sondern sogar gewünscht wird.
 
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Internet wird das UKW Radio nicht verdrängen, verändern ganz sicher.

Da bin ich nicht ganz bei dir.

In allen Bereichen war es so, dass sich die technische Neuerung zugunsten des Bestehenden durchsetzte, wenn sie besser war und deutliche Vorteile mit sich brachte!

"Was geht, geht!"

Da kann man sich noch so dagegen wehren, es wird nichts nutzen. Die Mittelwelle ist obsolet geworden, weil es das dramatisch hochwertigere UKW gibt. Und spätestens mit der Einführung eines flächendeckenden LTE-Netzes wird es auch UKW schwierig haben (von DAB gar nicht zu reden). Sobald mobile Empfangsgeräte günstig zu haben sind - und das werden sie schnell sein - ist UKW schneller Tod, als wir denken können. Die Mittelwelle ist auch in sehr kurzer Zeit bedeutungslos geworden. Rauschfrei, gute Qualität und zehntausend mal so große Auswahl. Was spricht da allen ernstes noch für UKW?

Ich denke eher, dass sich das Internetradio selbst weiterentwickelt (persönliche Musikpräferenzen, ...), als dass sich UKW und IR ergänzen, eine durchaus gute Entwicklung, denn nur so kann man dem ganzen volksverdummenden Dudelfunk gezielt entkommen und auch mobil seinen eigenen Sender hören.
 
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Hättest Du vor 10 Jahren gedacht, daß mal in Deutschland mehr Mobilfunkanschlüsse als Einwohner geben wird? Hätte man sich vor 20 Jahren überhaupt eine nennenswerte Verbreitung von Handies vorstellen können?

"Internetradio" kann und WIRD (außer, wenn es durch Reglementierungen rechtlich ausgebremst wird) den konventionellen UKW-Rundfunk ablösen, jede Wette!

Genau! Das denke ich zu genauso! (außer beim Handys-ie ;) )

Wir dürfen nicht den Fehler machen und glauben, dass sich die Technik nicht weiterentwickelt. Die Welt wird sich noch weiter verändern. Das gilt nicht nur für das herkömmliche Radio, das gilt für alle Bereiche des Alltags, also auch für das Fernsehen, für Zeitungen, für Musik CDs, für DVDs, sogar für Bücher.
 
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Dieser Sender zeigt auf bedrückende Weise, wie gut sich bereits vor Jahren der Nerv der Webhörer treffen ließ. Keine Redaktion, kein teures Moderatorenteam, ja nicht mal eingekaufte, geschweide denn selbst produzierte Nachrichten. Reine, seelenlose Dudelei, wie sie in Deutschland schon üblich ist, obwohl wir NOCH über ein konventionelles und außerordentliches dichtes UKW-Netz verfügen, wo klassisches Radio nach einer klassischen Vorstellung kein Problem wäre.
Dea, was ist denn klassisches Radio? Der Moderator vom Schlage eines Werner Reinke oder Ecki Stieg mit Meinung und eigenem Musikgeschmack und dem Recht auch mal zu polarisieren wurde doch schon vor 15 Jahren abgeschafft. Ob die seelenlose Dudelei nun über UKW oder das Internet kommt, ist zweitrangig. Und irgendwann wird auch Lieschen Müller merken, dass sie den Mikrofonkasper mit seinen Claims und seinem neuen Gewinnspiel gar nicht braucht, um sich berieseln zu lassen.

Kaputte mp3s finde ich fast noch origineller als hunderte perfide absichtlich verstümmelte Songs, wie sie uns von allen Dudelstationen täglich vorgesetzt werden.

Einen guten Ansatz hat für mich immer noch last.fm. Es kennt meinen Musikgeschmack, ich kann mich aber auch gerne mal überraschen lassen. Der Nutzer kann steuern, ob er sich 100% berieseln lassen oder interaktiv sein will. Der Dienst ist ja in Deutschland noch kostenlos, ich verstehe nicht, worauf das Geschäftsmodell beruht. Aber irgendwie so wird wohl die Zukunft aussehen. Für so einen DIenst wie last.fm wäre ich auch bereit, einen kleinen monatlichen Obulus zu zahlen.
 
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