AW: WinAMP als Sendeablaufsteuerung
Wahrscheinlich gibt es hier unterschiedliche Vorstellungen davon, was "Radio" bedeutet. Klar muss man - gerade bei kleinen Sendern (ich kenn das vom Campusradio) - auch manche Strecken automatisiert fahren. Macht ja selbst der WDR so (Eins Live, nachts).
Seit dem Aufkommen der Hit- und vor allem der Webradios geht die Vorstellung von Radio aber offenbar immer mehr in die Richtung, dass nur noch vordefinierte Playlists abgespielt werden, und selbst die Moderationen darin eingebaut sind. "Echter" Live-Betrieb findet gar nicht mehr statt. Und den Hörer scheint es nicht zu stören (beim Fernsehen ist das ja schon länger so). In meinen Augen ist das aber kein "richtiges" Radio, wenn man das nur noch so macht.
Um wieder zum eigentlichen Thema, zur Technik, zurückzukehren: Wir fahren bei uns zweigleisig. Moderierte Strecken werden von Hand (mit mAirList) gefahren, ohne irgendeine Art der Automation. Für die nicht moderierten Strecken haben wir Raduga, richtig eingestellt macht das perfekte Überblendungen und kann dank der Events auch Jingles usw. einbauen. Damit klingt das Programm für den Hörer dann einigermaßen "echt".
Ob sich Winamp als Sendeablaufsteuerung eignet, möchte ich deshalb so beantworten: Für nicht moderierte Strecken vielleicht ja, wenn man auf so Features wie zeitgesteuerte Events verzichten kann. Allerdings braucht man dann solche Features wie eine Ramp-Anzeige nicht, denn es geht ja um reine Automation.
Für Live-Assist halte ich Winamp für grundlegend ungeeignet. Allein schon, weil es nur einen Player hat, keine Vorhörmöglichkeiten usw. Die braucht man als Moderator einfach. Für solche "Live-Assist"-Programme gibt es etliche Alternativen, mAirList ist nur eine. Genauso finde ich, man braucht ein echtes Mischpult. Alles reine Software-Rumgeklicke (vielleicht noch mit auto-talkover, ihbah) ist Kinderkram, will man technisch einwandfreie Sendungen fahren.
Meine Meinung.
yps