Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

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Hallo Matthias!


Genau: Übung macht den Meister!

Ich lese gerade http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Wikiprojekt_Gesprochene_Wikipedia/Howto

Ich meine es also durchaus "ernst". Ich will nicht übermütig erscheinen, doch

1) die Aufnahmetechnik ist vorhanden
2) ich kann mit "Soundeditoren" umgehen
3) ich weiß, was man mit Kompressor & Co "anrichten" kann

Last, but not least

4) saß ich schon "im Radio" vor dem Mikrofon

Ich weiß also, wie "blöd" meine Stimme im Radio klingt...


Ein von mir gesprochener Artikel kann also nur den Weg in die Wiki finden, wenn ich ihn "freigebe". Das kann also etwas dauern, denn meine Ansprüche sind hoch und die Übung fehlt. ;)


Hier ist übrigens der richtige Ort, um für die "gesprochene Wikipedia" zu werben. Hier tummeln sich doch genug Moderatoren oder Sprecher. Tut einfach mal ein gutes Werk und gebt damit einen Teil des von euch über das Internet erlangten Wissens wieder an die Gemeinschaft zurück - völlig kostenfrei. DAS ist der wahre Geist des Internets, Frau Piel!


Zwergi
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

[OT]
Im Ernst: Könnten sich die radioforen.de-Sprechprofis nicht mal gemeinsam des Artikels Schibboleth annehmen? :D
Ich bin sicher: Das Potenzial ist da.

;) Grüße

[/OT]

Ich könnte mich ja am Wort "Moodschekiepchen" versuchen. Gesprochen wird es wohl - wie im Artikel schon beschrieben - mehr wie "Modschegibschn", evt. auch mit einem ganz leicht angedeuteten "ü" für das "i", also "Modschegübschn".


Spaß beiseite. Ich habe mir gestern einige der rund 450 bisher in deutscher Sprache eingesprochenen Artikel runtergeladen und über Kopfhörer während einer längeren Autofarhrt angehört. Damit wollte ich eigentlich nur herausbekommen, wo der "Qualitätshammer" bei Wikipedia überhaupt hängt.

Dabei ging es mir in erster Linie nicht um die technische Qualität (wer dort mit einem 20 Euro-Headset anfängt "rumzumachen", hat definitiv nicht alle Tassen im Schrank) und es ging mir auch nicht darum, ob der jeweilige Sprecher mehr oder weniger perfekt Hochdeutsch spricht - kleine Unsauberkeiten findet man immer, wenn man ganz genau darauf achtet. "Unsere" Jungs sind trotzdem "die Besten" bei Wikipedia!


Ich will auf etwas völlig anderes hinaus. Da ich ja nur mal testweise hören wollte, was und wie andere Leute bestimmte Artikel gesprochen (umgesetzt) haben, habe ich mir natürlich einige Artikel herausgesucht, die mich persönlich interessieren. Das konnten im Prinzip also erstmal nur irgendwelche technische Artikel sein.

Ich habe mich gestern u.a. für den Artikel zum Thema "Elektronenröhre" entschieden. Mit 110 Minuten Länge hat diese Audiodatei praktisch "Spielfilmlänge" - sehr anspruchvoll für den Zuhörer.

Gut. Ich hatte reichlich Zeit und keinen Streß. Aus alten Schulzeiten wußte ich auch noch, was eine Anode, Kathode oder gar ein Gitter ist. Ich war also durchaus etwas "vorbelastet".


Und nun stelle man sich einen 30 Jahre alten Zuhörer vor, der von Geburt an blind ist.


Ich hatte schon massive Probleme, dem ganzen Wirrwar mit den jeweiligen Funktionen der einzelnen Gitter (Bremsgitter etc.) rein akustisch folgen zu können! Von "Begreifen" kann keine Rede sein! Was soll dann erst ein Blinder davon halten, der noch niemals eine Röhre gesehen hat?


Es geht mir nicht direkt um den Artikel "Elektronenröhre" bzw. dessen gesprochene Umsetztung. Aber gerade weil ich diesen Artikel "nur" gehört habe, muß ich sagen

a) Der Text zu lang
(Niemand kann sich den Inhalt von knapp 2 Stunden Audio komplett merken, behaupte ich einfach mal.)

b) Der Text ist für "sehende" geschrieben (und damit auch gesprochen)
Weiß ein Blinder, wie sich ein Glaskolben, Röhrensockel oder so anfässt oder gar wie so etwas überhaupt "aussieht", "aussehen" könnte? Und dann basten wir noch ein viertes Gitter in die Röhre rein...


Ich habe nur wenig "gehört", denn im Normalfall lese ich ja auch - und sehe die Bilder. Ich möchte aber sagen, daß gerade technische Artikel einer geaueren Überprüfung bedürfen. Artikel aus Literatur, Geschichte etc. kann man sicher problemlos "vertonen".


Ich weiß, mein Posting passt hier nicht ganz rein. Von mir aus bitte nach "Auszeit" verschieben. Ich habe durchaus noch Fragen zum allgemeinen Geschäftsbetrieb bei Wikipedia.


Zwergi
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

a) Der Text zu lang
(Niemand kann sich den Inhalt von knapp 2 Stunden Audio komplett merken, behaupte ich einfach mal.)

Ich wage zu behaupten, dass Merken weniger das Problem ist als vielmehr überhaupt das Zuhören. Sich zwei Stunden trockenen Stoffes (am Stück) anzutun, finde ich echt Hardcore. Aber: Wer sagt denn, dass ein Blinder das so tut? Auch er kann (und wird ziemlich sicher) wie ein Sehender portionieren, Pause machen und sich zwischenzeitlich anderer Dinge annehmen.

b) Der Text ist für "sehende" geschrieben (und damit auch gesprochen)
Weiß ein Blinder, wie sich ein Glaskolben, Röhrensockel oder so ...
anfühlt meintest du sicher? ;)

Nein, wenn er nicht früher sehend war und Resterinnerung hat oder die Möglichkeit des Befühlens bekommt. Ansonsten kann er sich nur etwas ausmalen, was nach meiner Kennnis - bei vor allem seit länger Zeit Blinden - nicht so bildlich möglich ist, wie sich ein Sehender bildliche Vorstellungen anhand einer Beschreibung von Gegenständen machen kann. Der fehlende Sehsinn verändert Wahrnehmung und vor allem die Verarbeitung von Signalen anderer Sinne in einer Weise, die sich uns entzieht.

Zugegeben: Deine Argumente sind nicht vom Tisch zu fegen, lassen sich aber damit relativieren, als das man einem blinden Menschen einfach einräumen kann und sollte, mit den Informationen dennoch auf seine Weise fertig zu werden. Wollte man an der Situation ernsthaft und äußerst gezielt etwas ändern, müsste man an Blinde zum Bleistift über eine Organisation herantreten und dort den Austausch bezüglich dieses Themas suchen und einfach fragen, wie sich Blinde das besser wünschen würden. Möglicherweise käme dabei sogar heraus: "Macht es einfach weiter so, wir kommen gut klar!"

Ich möchte aber sagen, daß gerade technische Artikel einer geaueren Überprüfung bedürfen. Artikel aus Literatur, Geschichte etc. kann man sicher problemlos "vertonen".
Überprüfen musst du jeden Artikel. Sie sind nicht nur für Sehende geschrieben, sondern oftmals, je nach Autor(en) auch nur zum Lesen. Beginnst du hier oder da laut zu lesen, stellst du schnell fest: "Das geht gar nicht!" Mega- und Schachtelsätze, die sich weder sinnfassend lesen noch betonen lassen oder gar so lang sind, dass auch die beste Atemstütze versagt, versteht dann auch bei Hören später keiner. So ist Zerlegen und Umformulieren immer wieder mal notwendig. Aber auch das kann man den Autoren nicht unbedingt übelnehmen, denn man kann nicht erwarten, dass sie jeden Text laut lesen und ihn so einer Prüfung auf Sprechbarkeit unterziehen. Es ist wie überall: Jeder auf seinem Gebiet...
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Moin!

Ich wage zu behaupten, dass Merken weniger das Problem ist als vielmehr überhaupt das Zuhören. Sich zwei Stunden trockenen Stoffes (am Stück) anzutun, finde ich echt Hardcore. Aber: Wer sagt denn, dass ein Blinder das so tut? Auch er kann (und wird ziemlich sicher) wie ein Sehender portionieren, Pause machen und sich zwischenzeitlich anderer Dinge annehmen.

Im Prinzip hast du durchaus recht. Aber - die vorgegebene Situation war: nächtliche Autofahrt, nix los auf den Straßen, das Auto fährt praktisch von allein, es ist dunkel - alle Sinne langweilen sich.

Ich kann nun beispielsweise
- Radio hören
- ein "Hörbuch" einlegen (Aha!)

oder mir einen interessanten Artikel aus der Wikipedia vorlesen lassen, für den ich sonst, zuhause am Schreibtisch sitzend und lesend, einfach keine Zeit übrig hätte!

Es ist doch toll, wenn mir beispielsweise jemand drei Stunden lang etwas (alles) über das "Deutsche Kaiserreich" erzählt: Ich habe Zeit, renne nicht weg - schließlich habe ich mir die Audiodateien freiwillig heruntergeladen. Niemand zwingt mich (wie zum Beispiel in der Schule), mir diesen Stoff gerade jetzt und heute "reinzuziehen". Ich habe entschieden, mir diesen Stoff gerade jetzt und heute "reinzuziehen"! Damit wird aus deinem "Hardcore-Hören" ganz einfach ein Interesse am Zuhören und die drei Stunden vergehen "wie im Flug"!

Aber, während sich das "Deutsche Kaiserreich", weil es immateriell ist, noch relativ leicht mit Sprache "rüberbringen" läßt, wird es bei materiellen Dingen, wie z.B. bei der "Elektronenröhre", schwierig, einem Blinden "das Innere" einer Röhre nahezubringen. Natürlich kann ein Blinder eine Röhre erkunden, indem er sie mit den Fingern abtastet. Möglicherweise kann er sogar mt den Fingern den Aufdruck auf dem Glaskolben "lesen" und damit den Röhrentyp erkennen. Viel mehr kann er aber so nicht erkennen. Er müßte die Röhre zerschlagen, um eine Vorstellung vom inneren Aufbau ("Wie fühlt sich dieses 'aluminiumplattierte Eisen (sog. P2-Eisen), welches die typische körnige, stark aufgeraute, matte, dunkle, bläulichgrau erscheinende Anodenoberfläche erzeugt' eigentlich an?") zu bekommen.

Viele andere materiellen Dinge lassen sich aber nicht einfach zerschlagen und auf diese Weise erkunden! (Beispiel: Das Dye eines Mikroprozessors. Wir "sehenden" haben sofort ein Bild von den bunt schillernden Strukturen im Kopf.) Wie bekommt man eine Vorstellung von den Dingen, die in einem Artikel beschrieben werden, wenn man nur hören kann? Das scheint mir das Problem beim Hören - gerade von technischen Artikeln - zu sein, wenn man blind ist - oder nachts im Auto fährt.

Möglicherweise käme dabei sogar heraus: "Macht es einfach weiter so, wir kommen gut klar!"

Kann sein. Ich will aber trotzdem dringend vorschlagen, daß alle Artikel über 15-20 Minuten Länge in mehrere Teile zerlegt werden, so wie man das beispielsweise beim Kaiserreich-Artikel gemacht hat.
http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Kaiserreich

(Ideal wäre natürlich ein einziges File und Indexmarken...)

Das verbessert die "Bedienbarkeit", selbst für Sehende. Du kannst ja mal versuchen, im Winamp mit dem "Schieberegler" in einem 2 Stunden-File zu navigieren und eine bestimme Stelle anzufahren... Viel Spaß dabei!

vg Zwerg#8
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

(Ideal wäre natürlich ein einziges File und Indexmarken...)
Mit gemultiplextem OGG wäre das machbar, allerdings habe ich noch nicht herausgefunden, wie ich (aus einem Satz Waves(?) mit einem (freien) Encoder) eine solche Datei erzeugen kann. Abgesehen davon scheint es neben foobar kaum Player zu geben, die das dann auch vernünftig (aus)lesen und vor allem taggen können.
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Hallo!


> Wie könnte sich Zwerg#8 diese sprachliche Umsetzung vorstellen?

Darüber habe ich mir noch keine großen Gedanken gemacht. Wenn du aber mal das Laden von Grafiken in deinem Browser abschaltest, wirst du sehen, daß die ganzen "schön 'gesetzten' Formeln" zwischen den Erklärungen verschwunden sind. Der Artikel ist, so wie er aktuell im Netz steht, für Blinde nicht sonderlich geeignet. Die nächste Frage wäre, wie sieht überhaupt ein Mathematikbuch für Blinde aus? Ich habe keine Ahnung. Aber natürlich gibt es sowas:

http://www.google.de/search?q=mathematik+lehrbuch+blindenschrift

Wie dea schon schrieb, sollte man (wir) vorher Leute fragen, die sich mit der ganzen Materie besser auskennen. Also beispielsweise die Leute von der DZB in Leipzig.

Als Beispiel für den Output dieser Truppe zu einem mathematischen Thema habe ich

http://de.wikipedia.org/wiki/Sierpinski-Dreieck

herausgesucht. Der gesprochene Text weicht etwas vom geschriebenen Text ab. Das ist sicher nicht das Problem. Lest einfach den gesprochenen Text synchron mit. Das dürfte keine Schwierigkeiten bereiten.

Kleine Bitte an die DZB: Gebt dem Sprecher mal etwas zu Essen oder mehr Geld, damit er nicht "hungrig" auf Arbeit erscheint. Ab 4:10 min, genauer direkt nach dem Wort "Selbstähnlichkeit" (und auch noch später) macht sich sein leerer Magen hörbar bemerkbar... ;) Und nein, das Geräusch ist definitiv kein "knarrender Stuhl"! Definitiv nicht! ;) Bitte einfach mal genauer zuhören und auf "Glucks-Geräusche" achten... In Fachkreisen nennt man das "Peristaltik"

http://de.wikipedia.org/wiki/Peristaltik




Back to off-topic:

Würde man jetzt also den Artikel Differentialrechnung "einfach so" einsprechen, käme man um eine "Formel-Aufsag-Orgie" nicht herum. Schau dir dazu einfach mal

http://de.wikipedia.org/wiki/Differ...lementare_Berechnung_einer_Ableitungsfunktion

an. Wer soll diesen "Formel-Wust" vorlesen (das dürfte aber das kleinere Problem sein), wer beim Zuhören verstehen (bzw. während einer nächtlichen Autofahrt "in Gedanken" an eine gedachte Wandtafel schreiben)? Dazu müßte man ja schon "Gedächtniskünstler" sein... Ich habe keine Ahnung, ob diese Nummer funktionieren würde, hilfreich ist.

Selbst in der englischsprachigen Wikipedia finden sich zum Thema Mathematik nur sieben gesprochene Artikel (von insgesamt 1210 Artikeln). Ich habe leider noch keine Zeit gehabt, dort reinzuhören.

http://en.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Spoken_articles#Mathematics




@dea: Zum Thema "Indexmarken in OGG-Files" könnte ich problemlos noch einige Minuten referieren. Dann haut mir Guess aber sicherlich auf die Mütze.



@Guess: Mach bitte mal einen Spruch.

So lange sich niemand zum eigentlichen Thema "Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103" äußert, könnten wir uns hier im Thread sicherlich weiter zum Thema "Gesprochene Wikipedia" austauschen. Sollte sich aber jemand zum eigentlichen Thema äußern, trenne die ganzen OT-Beiträge bitte ab und schieb sie in "Auszeit". Als Überschrift nimm dann meinetwegen "Gesprochene Wikipedia".


vg Zwerg#8
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Als Beispiel für den Output dieser Truppe zu einem mathematischen Thema habe ich

http://de.wikipedia.org/wiki/Sierpinski-Dreieck

herausgesucht. Der gesprochene Text weicht etwas vom geschriebenen Text ab. Das ist sicher nicht das Problem. Lest einfach den gesprochenen Text synchron mit. Das dürfte keine Schwierigkeiten bereiten.
Vielen Dank für den Hinweis.
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Wie dea schon schrieb, sollte man (wir) vorher Leute fragen, die sich mit der ganzen Materie besser auskennen. Also beispielsweise die Leute von der DZB in Leipzig.
Ehrlich gesagt - die von denen eingesprochenen Artikel würde ich eher im unteren Mittelfeld ansiedeln, sowohl technisch als auch sprecherisch. Ich war echt ziemlich enttäuscht, weil ich davon ausging, dass die dort personell und technisch perfekt ausgestattet sein müssten, aber das scheint nicht der Fall zu sein.

Aber über die Frage, wie man solche Themen für Nicht-Sehende aufbereitet, wird man sich dort bestimmt Gedanken machen. Diese Fragestellung ist ja für die gesprochene Wikipedia genauso relevant wie für das Radio. Es ist schließlich immer noch ein Unterschied, ob ein Hörfunk-Reporter live von einer entgleisten Straßenbahn berichtet, und die sehenden Zuhörer generell wissen, wie eine Straßenbahn aussieht, auch wenn sie die Straßenbahn in diesem Augenblick nicht sehen können, oder ob ein Blinder noch nie eine Straßenbahn gesehen hat.

Matthias
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Hallo Matthias!

Ehrlich gesagt - die von denen eingesprochenen Artikel würde ich eher im unteren Mittelfeld ansiedeln, sowohl technisch als auch sprecherisch. Ich war echt ziemlich enttäuscht, weil ich davon ausging, dass die dort personell und technisch perfekt ausgestattet sein müssten, aber das scheint nicht der Fall zu sein.

Ich persönlich würde meine Kritik an der DZB nicht so krass ausdrücken. Mittelfeld? Nicht doch! Es gibt bedeutend schlimmeres: (Bitte nur bei "Bedarf" anhören!)

http://de.wikipedia.org/wiki/Wie_man_dem_toten_Hasen_die_Bilder_erklärt


Aber mit deiner Kritik "technisch als auch sprecherisch", hast du einen Punkt angeschnitten, welcher mir beim Anhören des Artikels auch schon durch den Kopf ging.

Rein technisch würde ich den Aufnahmeraum der DZB erstmal nicht kritisieren. So "schlimm" klingt der Raum nicht.

Aufgefallen ist mir diese etwas seltsam anmutende "Ansprechhaltung" des Sprechers aber auch. Und ich habe lange überlegt, woher und warum mir diese "Ansprechhaltung" bekannt vorkommt.


Flashback:
http://www.radioforen.de/showthread...%FCr-das-Deutschlandradio-DRadio-Wissen/page3

Damals wurde auf D-Radio Wissen eine Diskussion mit Max Horkheimer und Theodor W. Adorno aus dem Jahre 1953 gesendet.

In dieser Diskussion kommt diese "Ansprechhaltung" gut rüber. Man könnte heute durchaus "altbacken" dazu sagen.

Ich habe die Sendung vom 19.01.2010 herausgekramt und etwas geschnitten. Zu Beginn hört man den zuständigen Redakteur, der auch ganz klar darauf hinweist, daß diese Diskussion aus dem Jahre 1953 stammt und man diesem Dokument "seine Entfernung anhört" und er den Eindruck hat, daß die Diskutanten "nicht mehr unsere Zeitgenossen sind".

Die alten Soundschnipsel im entsprechenden Thread wurden längst von mir gelöscht.

Heute ist alles neu... (Diese überaus peinliche Ansage der Diskussion habe ich weggelassen - sie hat sich hoffentlich längst spurlos "versendet".)


Noch zwei Anmerkungen zur Audiodatei:

1.) Ich habe mir wirklich nicht getraut, die Ausführungen der Professoren einfach zu unterbrechen oder "wegzuschneiden". Das geht einfach nicht. Ich hoffe, ihr versteht das.

2.) Wer in der Audiodatei vor der Einspielung der alten Bandaufnahme aus dem Jahre 1953 ein "leises Pfeifen" im Hintergrund von "D-Radio Wissen" hört, hört richtig! Bitte "pisst" mich nicht an....


vg Zwerg#8
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

STOP!

Ich möchte dann doch anmahnen, sich näher am Thema zu bewegen.
Es sollte nicht Sinn und Zweck der Diskussion in diesem Forum und diesem Thread sein, sämtliche Artikel auseinander zu nehmen und - ich betrachte sie jetzt einfach mal so - Kollegen im Unwissen dessen hinter deren Rücken zu zerlegen.
Es weiß keiner, unter welchen Umständen sie arbeiten, in meiner Vorstellung haben sie aber vermutlich einen Knochenjob. Tagtäglich stundenlang Texte vorzutragen, die einen selbst sehr wahrscheinlich nicht immer auch nur die Bohne interessieren, bisweilen aber auch mit viel Distanz vorgetragen werden müssen, stelle ich mir sehr unangenehm vor und das wird wohl über kurz oder lang einfach Auswirkungen auf die Vorträge haben.

Auch, dass sich die Einrichtung nicht mehrere Studios im Wert von je einem Kleinwagen leistet, um mit Bergen von Technik irgendeinen Sound zu fabrizieren, der einem Vortrag dann auch physikalisch alles an Natürlichkeit nimmt, sollte einleuchten und entbehrt nicht nur aus Kostengründen jeder Notwendigkeit (Zauns mit dem Pfinkwahl).

Wenn wir uns hier als Insider-Grüppchen über Pro und Contras der Arbeit austauschen, ist das in Ordnung, wobei wohl natürlicherweise auch jeder Wert darauf legt, dass dies angemessen entspannt oder auch privat geschieht, damit nicht die ganze Web-Öffentlichkeit mit dem virtuellen Finger auf einen zeigt und irgendwelchen - möglicherweise sogar vollkommen unbedeutenden und nur subjektiv als Mißstand empfundenen - Kleinkram aufregt, als sei es ein Kriegsverbrechen.
Wir sind ja hier nicht beim Radio!

UND: Es geht um eine Leistung, die normalerweise sehr teuer ist, aber in unserem Fall unentgeltlich erbracht sowie angenommen wird, was automatisch bedeutet, dass hier Freizeit "verheizt" wird. Das soll natürlich nicht bedeuten, dass grobes Herumschludern einfach so normal sei. Nein, ein hoher Standard sollte schon angestrebt werden und jeder der meint, er könne das besser, ist willkommen, diesen mit zu schaffen. Das gilt sowohl für rein Technisches als auch für das Phonetische, wobei "rein technisch" eben nicht automatisch heißt: "Wer mit EQs, Kompressoren und Limitern krampfaft herbeizaubern will, was seiner Stimme von Natur aus gebricht, gewinnt."; ein Vergleich auf der falschen Ebene, nämlich der rein materiellen.

Also bitte...!
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Hallo!

STOP! Ich möchte dann doch anmahnen, sich näher am Thema zu bewegen.
Es sollte nicht Sinn und Zweck der Diskussion in diesem Forum und diesem Thread sein, sämtliche Artikel auseinander zu nehmen und - ich betrachte sie jetzt einfach mal so - Kollegen im Unwissen dessen hinter deren Rücken zu zerlegen.

Ja, okay! Sorry, war mein Fehler. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man an die ganze Sache herantritt.

1) Ich kritisiere andere Sprecher, ohne es selbst besser zu können.
Das ist natürlich vollkommen legitim, denn wer sich öffentlich in Wikipedia (oder im Radio) präsentiert, muß auch damit rechnen, daß er öffentlich "angezählt" wird. Siehe radioforen.de. :D

2) Ich kritisiere andere Sprecher und versuche selbst, die Ganze Angelegenheit etwas besser zu können oder hinzubekommen.
Das ist momentan meine Devise in Bezug auf Wikipedia. Bekanntlich bin ich aber ein Sachse in BaWü - eine Mixtur, die der hochdeutschen Aussprache in der alltäglichen Kommunikation ungemein förderlich ist. ;) "Wir können alles, außer Hochdeutsch."

Weiterhin gibt es technische Dinge zu testen und zu klären:

Mein eigentlich "leiser" PC entpuppt sich bei (normalen) Sprachaufnahmen im Raum als Störquelle aller erster Güte. Das Abschalten der Festplatten (nach x Minuten; siehe Systemsteuerung/Energieoptionen) bringt vom Störpegel her überhaupt nix (mit den laufenden Ein/Ausschaltvorgängen im normalen Betrieb macht man sich nur die Festplatten (vorzeitig) kaputt). Leider lassen sich die Drehzahlen der Ventilatoren von CPU und Netzteil nicht unendlich drosseln. Wie (und ob) ich meinen PC leiser bekomme, weiß ich noch nicht. Ein zerschnittener Korken einer Weinflasche wirkt aber bekannlich Wunder, um Schwingungen des Gehäuses, Motherboarsds oder der Festplatten zu dämpfen. Eine Aufstellung im Nebenraum kommt im Moment nicht in Frage. Die "Tischplatte" als Abschirmung des Direktschalls vom PC muß erstmal genügen.


Für die eigentliche Aufnahme habe ich mir folgendes gedacht:

Ich werde in Stereo aufnehmen, also mit zwei Mikrofonen. Ein Mikrofon plaziere ich so, daß sich ein Sprechabstand von 20-30cm ergibt, das andere Mikrofon so, daß sich etwa 30-40cm ergeben. An beiden Mirkofonen spreche ich leicht "vorbei". Um Frühreflexionen zu minimieren, lege ich eine zusammengefaltete "Kuscheldecke" auf den Schreibtisch. Ich nehme mit 24Bit-Auflösung auf, um Übersteuerungen während der Aufnahme definitiv zu verhindern. Ein Spitzenpegel von meinetwegen -20dBFS ist bei 24Bit ja kein "Beinbruch". Am Ende suche ich mir den (einen!) Kanal zur Weiterverarbeitung raus, der "besser" klingt.




Weiter oben haben wir uns ja schon über Mathematik oder andere technische Texte Gedanken gemacht. "Formel-Aufsag-Orgien" kommen wohl definitiv nicht gut an und sorgen für Gelächter - wohlgemerkt bei Blinden!

Jan Eric Hellbusch schrieb:
Allein durchs Hören wäre ich daraus nicht schlau geworden.

Mehr dazu findet sich in den Audioaufzeichnungen der Fachtagung BAD ("Barrierefreie Aufbereitung von Dokumenten") vom September 2009

http://www.daisy2009.de/de/willkommen.html






Allgemeiner Link zur Problematik:
http://www.stern.de/digital/online/...rrieren-bremsen-blinde-surfer-aus-590166.html


vg Zwerg#8
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Also, mit Verlaub, ich lese hier in der Überschrift "Sprachaufnahmen mit U 87 und TLM 103".

Das klingt nach dem Forum Studio- und Sendertechnik.

Mittlerweile sind wir bei Wikipedia und dass der eigene PC im Wohnzimmer für Sprachaufnahmen wohl zu laut ist.

Das klingt irgendwie nicht mehr danach.

Nix für ungut.

Nicolai
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Also ich schlage vor, dass wir diesen Thread einfach als "Sprachaufnahmen-Kompetenzzentrum" betrachten und die Wikipedia-Artikel als Testmedium sehen, um nicht mit echten Beispielen von echten Aufträgen arbeiten zu müssen.

Matthias
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Nicht aufregen, Nicolai! Posting #57, letzter Absatz.

Ich rege mich nicht auf, verdammt nochmal! :wall:

Das war hoffentlich deutlich genug! ;)

Sorry, den Hinweis habe ich tatsächlich übersehen.

Sprachaufnahmen sind für mich ein hochinteressantes Thema, weil es, wie wir ja alle wissen, totz tollster Ausrüstung damit oft genug Probleme gibt. Und Amateur-Equipment genauso oft Superergebnisse produziert. Auch bei Wikipedia.

Gestolpert bin ich nur darüber, dass hier Aufnahmesessions teilweise nanoskopisch seziert werden und dann der Hinweis kommt, dass der PC-Lüfter irgendwie stört.

Wie auch immer: Ich wünsche mir in diesen Diskussionen eben Hinweise, die auch mir weiterhelfen und sich innerhalb eines gewissen Rahmens bewegen.

Wollte niemandem zu nahe treten!
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

mein Tipp:

mc-520

sieht aus wie das TLM103 und klingt sogar besser für 59,-€uronen!

Rudy
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Das MC520 sieht für mich nicht aus wie das TLM 103 und produziert vermutlich, auf den ersten Blick, auch mehr Nebengeräusche. :p
 

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AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Hallo!

Damit wir langsam wieder zurück zum Thema kommen, gebe ich euch für die neue Woche eine kurze Testaufnahme in die Hand, mit der ihr gern spielen dürft.


Macht meine Stimme "richtig fett" oder schlagt auf mich ein. :D

test.mp3 ist die originale Aufnahme, mit der ihr arbeiten solltet.



Damit man gleich einen Unterschied hört, habe ich "test_etwas_fetter.mp3" vorbereitet. Da ist nur "Multiband-Dynamics" von Samplitude und danach ein Limiter drin... Ich will nicht behaupten, daß das "besser" klingt - aber es "drückt" schon ganz anders als das Original... ;)

Aufnahme:
Rode NT5 an M-Audio Firewire Solo
Sprechabstand: 30cm, leicht "neben" das Mikro gesprochen
Den zweiten Take habe ich mit "Kuscheldecke" auf dem Schreibtisch aufgenommen. Das Grundgeräusch ist dadurch geringfügig leiser. Dafür höre ich eine leises "Klingeln" am Anfang...

Und nein, normalerweise habe ich keinen "S-Fehler", nur etwas zu viel Spucke im Mund. Das ging leider auch mit ein paar Bier nicht weg... ;)



Ganz Allgemein: Trotz nur 30cm Sprechabstand ist mir persönlich zu viel Raumhall in der Aufnahme drin. Nach meinem Geschmack dürfte es etwas trockener sein.


Viel Spaß beim Spielen!
Zwerg#8
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Und nein, normalerweise habe ich keinen "S-Fehler", nur etwas zu viel Spucke im Mund. Das ging leider auch mit ein paar Bier nicht weg...

Dann solltest du mal etwas stärkeres probieren.
Waschbenzin oder sowas. hihi


gruß
 
AW: Zwei Sprachaufnahmen im Vergleich: U 87 und TLM 103

Viel Spaß beim Spielen!

Was soll man denn da herumspielen? Passt doch! Angenehme Stimme, schöne Resonanz... Die angeblichen Makel (Rechner, Hall) sind praktisch nur mit Kopfhörern deutlich zu differenzieren; bei Wiedergabe über Lautsprecher in einem normalen Raum verlaufen sich beide vollkommen und fügen sich so recht natürlich in die Umgebung des Hörers ein, was durchaus gut und ebenfalls angenehm ist.

Ich sehe bzw. höre da keinen Handlungsbedarf, mit Kompressoren irgendetwas zu verschlimmbessern. Vielmehr ist mir aufgefallen, dass du, wenn du in Redefluss kommst, recht leise wirst. Das kommt mir durchaus bekannt vor. Vermeiden lässt sich das, indem man einen Text nicht kalt anspricht, sondern sich zum Bleistift von einer vorangegangenen Tätigkeit löst: Einen Moment in sich gehen, entspannte Haltung annehmen, ansummen, Indifferenzlage, Resonanz.... Dann lässt sich sorgenfrei etwas höher aussteuern und - schwupp - ist man ohne Kompressor auf ganz natürliche Weise lauter.

Sonst: Coole Sache, Parker! :)
 
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