Den richtigen Verbreitungsweg muss man nicht "klein halten". Der setzt sich einfach durch. Siehe auch hier Sat-Schüsseln. Die wurden einfach massenhaft gekauft, auch wenn anfangs längst nicht alle Sender damit zu empfangen waren.
Dem kann ich nicht zustimmen: Satelliten-Empfangsanlagen wurden in der Anfangszeit vor allem wegen der größeren Programmvielfalt installiert; ARD, ZDF und die dritten Programme konnte man terrestrisch über die Hausantenne empfangen.
Eine hinreichende Programmvielfalt gibt es bei DAB+ (noch) nicht.
Bei vielen Kommentaren schwingt die Frage mit: "
Wie kann DAB+ nach den Entwicklungen bei 90elf und Lounge FM doch noch gerettet werden?"
Ich kann das verstehen, allerdings lässt sich die Position von Gerd Zimmer ebenso nachvollziehen.
Man muss doch einfach nur mal in die Praxis schauen.
Ich bin immer wieder darüber erstaunt, in wie vielen Büros heute Digitalradio gehört wird.
Allerdings nicht via DAB+, sondern via Internet.
An zig Arbeitsplätzen steht heute ein PC mit Internetzugang.
Warum also einen DAB+-Empfänger anschaffen, wenn dieser in der unmittelbaren Nähe zu einem Computer eh seinen Dienst versagt?
Stattdessen wird eher Geld in gute PC-Lautsprecher investiert.
Und welche Programme werden gehört? – I.d.R. genau die gleichen, die es auch auf UKW zu empfangen gibt.
Was daraus für die etablierten Programmveranstalter folgt, ist klar: Die investieren lieber in einen Ausbau ihrer Serverkapazitäten als in DAB+.
DAB+ kostet für sie nur Geld und bringt so gut wie keine zusätzlichen Hörer, denn niemand wird sich ein DAB-Radio zulegen, um darüber den örtlichen Hitdudler zu empfangen, wenn er diesen bereits über ein billiges UKW-Radio reinbekommen kann.
Möchte man DAB+ zum Erfolg verhelfen, muss man von jenen Ländern lernen, in denen das terrestrische Digitalradio bereits Erfolge erzielen kann. Ich denke da in allererster Linie an Großbritannien.
Um einen Vergleich zu ziehen: Auch im Vereinigten Königreich gibt es einen Anbieter namens Absolute Radio. Der Unterschied zu Deutschland ist der, dass Absolute Radio UK gleich mit drei Programmen landesweit via DAB vertreten ist: Dem Hauptprogramm, Absolute Radio 80s und Absolute Radio 90s.
Schaut Euch doch mal das Anbot auf den britischen Inseln an:
http://www.fmlist.org/sendertabelle/dab-st.php?inputLand=G !
- Nicht nur die Anzahl an Privatsendern ist dort größer, auch die BBC verbreitet alle nationalen UKW-Networks via DAB
und eine Reihe von attraktiven Zusatzprogrammen.
1Live diggi ist einfach nur eine Musikabspielmaschine, BBC Radio 1Xtra hingegen ein Vollprogramm mit Sendungen, die es auf UKW nicht gibt.
In Deutschland ist man einfach viel zu knauserig, wenn es um Investitionen im Radiosektor geht; anschließend wundert man sich, wenn wieder mal eine neue Übertragungstechnik scheitert.
Wie heißt es doch: "
Von nix kommt nix! " - Mit den paar Programmen im Bundesmux kann man einfach nichts reißen.