Tja... in diese Richtung hätte sich der "Schlager" entwickeln können wenn wir fähige Radiobetreiber gehabt hätten, ein vernünftiges Anreizsystem wie in fast jedem anderen Land existiert hätte und nicht jedes zarte Pflänzchen von den anglomanischen DJs gleich zertreten worden wäre.
Einheitsbrei ist immer Müll, weil man stark divergierende Stilrichtungen nicht vermischen kann, es sei denn als Zusatzofferte für gewisse Formathopper. Das deutsche Hitradio ist über weite Strecken deckungsgleich mit dem US-Format "Hot AC" (Maroon 5, Pitbull, Icona Pop, Emelie Sandé, Bruno Mars, Olly Murs, Mumford & Sons, Black Eyed Peas, Kelly Clarkson, Lumineers) das trotz aller Innovationsfreudigkeit denkbar wenige Hörer hat. Dieser Mix ist den meisten halt zu krass. Aber die deutschen Formatbastler lernen's nie, viel Zeit bleibt ihnen ja auch nicht mehr. Was wir mehr denn je brauchen ist ein radikales Umdenken.
Bei dem Zeug, das auf "AFN The Eagle" läuft, würden 90% der Amerikaner schwerstes Magengrimmen bekommen. Die Deutschen halten so was für "typisch amerikanisches Radio"...
Helene Fischer ist bei großen Bevölkerungsteilen so beliebt weil sie eine Bombenstimme hat, weil man ihre Texte versteht und weil das Songwriting stimmt. Der Begleitsound wiederum hingegen dürfte vielen schwer im Magen liegen. Hätte man beizeiten Talente aufgebaut, die industrielle Infrastruktur, die ja Anfang der 80er-Jahre noch bestand, gebündelt und modernisiert und das reichlich vorhandene Stimmaterial richtig genutzt (Studiomusiker-Nachwuchs etc.), wäre deutsche Musik heute der Bringer. Aber Mitte der 80er-Jahre war das Privatradio schon fest in Zeitungshand...