Zwei Jahre Digitalradio - eine Bestandsaufnahme

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Ohne eine verlässliche Studie über die EFFEKTIVE NUTZUNG von DAB+ mit den verkauften Geräten kann weder über den Erfolg noch den Misserfolg des Systems eine Aussage getroffen werden. Andernfalls gäbe es in Deutschland ja auch noch Zig Millionen Mittelwellenradios, deren Nutzung (so wie es die DAB Befürworter sehen) kongruent zur Anzahl von Geräten steht. Also: bitte eine neutrale Studie, die belegt, dass DAB+ auf DAB+ tauglichen Geräten auch genutzt wird, mit welchen Programmen. Alles andere ist Augenwischerei.
 
@Zwerg#8: Guter Beitrag - im Grunde. Die Frage, ob das heutige Privatradio gut oder schlecht ist, mag jeder für sich selbst beantworten. Wenn Sender wie Radio NRW oder FFH an die 50% Einschaltquote haben, kann das imho soooo schlecht alles nicht sein, aber das ist hier gar nicht das Thema.

Die Frage ist: Sollen Senderbetreiber und Konsumenten zur Subvention einer bestimmten Technologie gezwungen werden, die von entsprechenden Herstellern und Sendernetzbetreibern natürlich gepusht werden will?

Ganz klare Antwort nein! Viele Menschen haben auf UKW 20 Sender zur Auswahl. Den meisten reicht das. In vielen Gegenden stellen öffR Sender die Mehrheit der empfangbaren Sender (z.B. Ruhrgebiet). Was soll also das Eindreschen auf die Privatsender? Wenn WDR 1 bis 6, DLF, DLR und noch ein "Bürgerfunk" "wertvolles" (nach Ansicht einiger) Programm anbieten, muss das doch reichen und man kann und muss aushalten, dass andere "Dummfunk" hören wollen.

Und wenn die öffR keine "wertvollen" Inhalte anbieten (nach Ansicht einiger), wäre es Zeit, dass sich der öffR Rundfunk auf seinen Kernauftrag besinnt, anstatt Privatsender nach zu machen. Alles kein Grund, eine bestimmte Technik vorzuschreiben.

Das UKW Band bietet genug Platz für Vielfalt. Das Internet bietet unbegrenzte Vielfalt. Mehr Radio brauchen viele Leute nicht und egal, was DAB bietet oder nicht: Kein Grund, anderen Leuten irgendwas vorzuschreiben.

Suum cuique!

Schön, dass du für die Allgemeinheit redest: "Viele Menschen haben auf UKW 20 Sender zur Auswahl. Den meisten reicht das"
Warum bitte hat dann DAB+ bereits einen Marktanteil von 5% mit stark ansteigender Tendenz? Nach ZWEI Jahren? Wo "die meisten" ja noch nichtmal den Begriff "DAB+" kennen.

"Das UKW Band bietet genug Platz für Vielfalt"

Vielfalt ist das eine. Radiohören ohne Rauschen und Zischeln das andere. Wer sagt dir, dass es nicht auch Leute geben soll (mich z.B.), die auch Wert auf zweiteres legen?

Man kann es drehen und wenden wie man will: DAB+ ist nach den aktuellen Zahlen wohl doch erfolgreicher, als es einigen lieb ist. Der Durchbruch ist zwar noch nicht da, aber es sah lange danach aus (noch bis vor ein paar Tage), als ob sich DAB+ wirklich viel schwerer tut, als es tatsächlich der Fall ist. Das richtige Marktpotenzial von DAB+ wird übrigens erst dann entfesselt, wenn vor allem die ÖR mal Werbeoffensiven starten und der breiten Masse erst mal erklärt, was DAB+ ist (Werbespot vor der Tagesschau, Plakate, Flayer, DAB+ so oft wie möglich im Radio erwähnen usw.).

Ich bin mir absolut sicher, dass es genug Leute gibt, die sich im Jahre 2013 nicht noch länger analoges, rauschendes UKW antun, wenn sie erst mal überhaupt wissen, dass es diese Alternative gibt. DAB+, bei dem man nicht sein wertvolles inklusiv-Volumen verschwenden muss, den Mobilfunkanbietern Geld in den Rachen schmeißen muss um zusätzlich zu den Rundfunkgebühren Radiohören zu können und generell von einem Mobilfunkvertrag abhängig ist.
 
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Und zu Birkenfeld gibt es auch andere Ansichten.

Das Witzige ist: Der Radiator und Mäuseturm waren Freitag in Birkenfeld und haben mich besucht. Wir sind dann mit meinem Ford C-Max mit DAB+-Werkslösung von Sony gemeinsam zum Restaurant gefahren.

Der Radiator kommt aufgrund seines Berufes mehr rum in Deutschland und kann dfaher viel besser Vergleiche ziehen. Auf dem Weg zum Restaurant gab es tatsächlich nur die zwei kleinen Aussetzer. Das ändert aber nichts daran, dass hier noch ausgebaut werden muss.

Faszinierend ist: In Birkenfeld gibt es stellen, an denen man den hessischen Privatradiomux einwandfrei hören kann, wenn das Auto steht. Hätte ich nie für möglich gehalten An Harmony FM oder Planet Radio via UKW ist hier nicht zu denken. Am Standort, den wir Freitag aufsuchten, gabs allerdings Aussetzer.

Bei mir zu Hause hat sich zudem noch gezeigt, wie groß der Unterschied zwischen einem One Mini mit Venice (schreibt man das so?) 5-Chip (mein Gerät) und einem mit einem 7er-Chip (das von Mäuseurm) ist. Bei meinem Gerät gelang es nicht mal draußen, einen vernünftigen Bundesmux-Empfang hinzubekommen, während das bei Mäuseturms Gerät schon 2011 selbst indoor möglich war. Selbst mit diesem 90 elf-Taschenradio (Kopfhörer als Antenne) gelang der Empfang besser.

Fazit: Auch wenn hier der DAb+-Empfang noch absolut ausbaufähig ist (kann natürlich sein, dass man hier nie Füllsender installiert) bereue ich weder die Investition in mein One Mini (auf jeden Fall praktisch auf Reisen), noch jene in die DAB+-Werkslösung fürs Auto. Man fährt ja doch auch mal in besser versorgte Gebiete und zudem fiel der Mehrpreis aufgrund meiner persönlichen Situation nicht ins Gewicht.
 
Es wird mit DAB+ also kein Mangel oder unhaltbarer Zustand beseitigt, sondern es kommt eine Technologie, die manches noch besser kann (leider nicht die Inhalte), die aber keiner zwingend braucht, weil das Vorhandene schon ausreichend ist. Wie also kann sich DAB+ unverzichtbar machen?
Keine Technologie weder DAB+ noch UKW kann für die Inhalte, für die sie tatsächlich genutzt wird, die werden durch die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen festgelegt. Es sind aber über DAB+ mehr Inhalte möglich. Und der, der sie tatsächlich geboten bekommt und das erkennt, für den wird es unversichtbar. Und da sind wir vielerorts leider noch sehr sehr sehr weit weg von der kritischen Masse.
Denn Voraussetzung ist, dass die gewohnten UND neue/zusätzliche Inhalte tatsächlich verfügbar sind (sei's auch nur zeitversetzt oder auf Abruf) UND die gewohnten Inhalte mit Zusatzkomfort erweitert werden UND die Verbreitungsgebiete großzügiger werden UND geeignete, nicht taube Geräte verfügbar sind. Und diesbezüglich ist die Situation halt regional sehr sehr unterschiedlich. Letzteres ist der Grund, warum hier z.T. aneinander vorbei diskutiert wird...
 
@raschwarz: Deine "Argumentationskette" ist auch nicht viel besser, aber aus Sicht eines Privatsenders mit der "Lizenz zum Gelddrucken" durchaus verständlich.

Das UKW-Band ist voll und auch "zugefunzelt". Dort geht nichts mehr. Neue Anbieter kommen dort nicht rein!

Deine Arumentation

> Viele Menschen haben auf UKW 20 Sender zur Auswahl. Den meisten reicht das.
> Das UKW Band bietet genug Platz für Vielfalt. ... Mehr Radio brauchen viele Leute nicht

kannst du hier im Forum einfach nicht bringen!

Wenn man eine Öffnung des terrestrisch verbreiteten (wichtig!) Radio-Markts will, was die "UKW-Platzhirsche" natürlich nicht wollen, kommt man um andere Lösungen nicht herum. Und diese Lösung heißt nunmal DAB+.

DRM+ wäre der falsche Weg!
 
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Ohne eine verlässliche Studie über die EFFEKTIVE NUTZUNG von DAB+ mit den verkauften Geräten kann weder über den Erfolg noch den Misserfolg des Systems eine Aussage getroffen werden. Andernfalls gäbe es in Deutschland ja auch noch Zig Millionen Mittelwellenradios, deren Nutzung (so wie es die DAB Befürworter sehen) kongruent zur Anzahl von Geräten steht. Also: bitte eine neutrale Studie, die belegt, dass DAB+ auf DAB+ tauglichen Geräten auch genutzt wird, mit welchen Programmen. Alles andere ist Augenwischerei.

Diese Studien gibt es: Laut FAB hören 10% der Bayern mind. ein Digitalradio-Programm über DAB/DAB+. Emnid wurde ferner von Regiocast beauftragt: je 10% hör(t)en 90elf und sunshine live via DAB+.
 
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Ich bin jedenfalls froh, daß es gerade in NRW gut mit dem DAB+-Empfang klappt, denn das Angebot via UKW kann man wirklich überwiegend vergessen. Leider bekommt der WDR meine Gebühren, bietet mit aber ein langweiliges Programm.
 
Diese Studien gibt es: Laut FAB hören 10% der Bayern mind. ein Digitalradio-Programm über DAB/DAB+

Bayern hat 12,44 Millionen (31. Dez. 2011) Einwohner, bzw. 5,8 Mio Haushalte. 10% davon sind 1,24 Millionen, bzw 580.000 Haushalte. Bei angeblich 307.000 verkauften Geräten frage ich mich, ob 3 Leute in DAB Radio teilen? Das kann doch nicht ernst gemeint sein. Jetzt komm mir nicht mit dem Onlinehandel. Die Umfragen widersprechen sich doch alle.
 
Fazit: Auch wenn hier der DAb+-Empfang noch absolut ausbaufähig ist (kann natürlich sein, dass man hier nie Füllsender installiert) bereue ich weder die Investition in mein One Mini (auf jeden Fall praktisch auf Reisen), noch jene in die DAB+-Werkslösung fürs Auto. Man fährt ja doch auch mal in besser versorgte Gebiete und zudem fiel der Mehrpreis aufgrund meiner persönlichen Situation nicht ins Gewicht.

Ich betrachte mein "Pure Mini One Series 2" inzwischen als Fehlinvestition. An den Orten an den ich mich am meisten aufhalte habe ich keinen Empfang, ausser zuhause, aber da bräuchte ich es wegen Internetanschluss nicht. Mein erster DAB+-Gerät wird daher auch auf absehbare Zeit mein einziges bleiben. Von der anfängliche Begeisterung für DAB+ ist inzwischen nichts mehr übrig.
 
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Warum muss ich dann wenn ich Heute ein neues Radio kaufe, ein Empfangsteil für AM Sender auf Mittelwelle mit kaufen. Denn die KEF hat beschlossen das AM bis Ende 2014 abgeschaltet werden soll. Ein AM Empfänger unterscheidet sich bis auf das NF Teil von einem FM Empfänger ganz erheblich.
 
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Ich betrachte mein "Pure Mini One Series 2" inzwischen als Fehlinvestition. An den Orten an den ich mich am meisten aufhalte habe ich keinen Empfang, ausser zuhause, aber da bräuchte ich es wegen Internetanschluss nicht. Mein erster DAB+-Gerät wird daher auch auf absehbare Zeit mein einziges bleiben. Von der anfängliche Begeisterung für DAB+ ist inzwischen nichts mehr übrig.
Tu Dich doch mit RASchwarz zusammen, dann könnt Ihr beide 10 km vom Sendemast entfernt gemeinsam jammern, dass Ihr keinen DAB-Empfang habt :D (Sorry, aber der mußte sein ;) und damit lasse ich es auch wieder gut sein.....)

[klugscheiss]
@Oliver_55:
Nicht sie Mittelwelle wird abgeschaltet, sondern die Sender, die über diesen Verbreitungsweg senden. Die gleiche falsche Aussage gibt es auch immer bei der "UKW-Abschaltung" :p
[/klugscheiss]
 
Ich behaupte jetzt mal ganz frech: Die Zahlen die Infratest Dimap vorgelegt hat sind falsch! Sie dienen offensichtlich dazu nun Druck auf EU und andere Behörden zu machen um den DAB-Standard durchzusetzen. Dabei gibt es jede Menge Ungereimtheiten:

- In der Statistik sind auch DABalt-Geräte aufgeführt die gar kein DABplus empfangen.
- Die Methodik ist fragwürdig. Wenn jemand Müllers Wiebke von nebenan anruft und fragt ob sie ein Digitalradio hätte würde sie wohl auch ja sagen. Das zeigt "103,6" an, das ist doch digital?
- Es gibt zuverlässigere Zahlen der GfK, da sie direkt bei den Händlern erhoben werden. Die stellt fest, dass bis Jahresende wenn's hochkommt nur 1,2 Milllionen Geräte in den Haushalten stehen. Natürlich nimmt man die bessere Statistik, auch wenn die Erhebung völlig fragwürdig zustande gekommen ist.
- Wie Hinztriller richtig anspricht: Die Wahrscheinlichkeit beim Radioneukauf auf ein Digitalradio zu stoßen wird mit zunehmender Geräteanzahl größer, viele bauen ja den DAB-Chip ein, auch wenn ich dafür überhaupt kein Verständnis habe, weil die Radios dadurch unnötig teurer werden. Über die tatsächliche Nutzung sagt das gar nix aus. Was ist wenn man das nur braucht um darüber Radio Hamburg zu hören?

Ein großes Privatradio bei dem ich hospitierte geht von derzeit etwa 200000 tatsächlich genutzten Digitalradios in Deutschland aus. Ich habe mit den Leuten dort nicht gesprochen, aber ich denke mal man hat über die auf der IFA vorgelegten Zahlen genau so gelacht wie ich. Wenn das ein Versuch ist eine Totgeburt zu beleben, dann sage ich nur: Gute Nacht Deutschland!

@Zwerg8: Ich mag noch nicht so alt wie du sein, aber eines habe ich durch meine Arbeit für private Hörfunkveranstalter schon gelernt: DAB+ wird nicht benötigt, zudem gefährdet es die Geschäftsmodelle/Marktposition der Sender. Wie würdest du dich fühlen, wenn du OBI wärst und in einer Stadt einen riesigen Markt betreibst, und irgendwann vom Hochbauamt mitgeteilt bekämst du müsstest deinen exzellenten Platz in der Stadtmitte räumen um 10 km außerhalb dich neu ansiedeln zu müssen, gemeinsam mit 10 weiteren Baumärkten. Du würdest sicherlich begeistert an die Decke springen.

Viele Radios haben die Frequenz im Sendernamen, UKW ist ihr wichtigstes Kapital. Wie soll sich 104,6 RTL deiner Meinung nach nennen, wenn UKW abgeschaltet würde? Multiplex 7B RTL? Aber was rede ich hier über Dinge, die eh nie kommen werden...
 
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Zwei wichtige Beobachtungen von @Gegenstromanlage :
Wenn jemand Müllers Wiebke von nebenan anruft und fragt ob sie ein Digitalradio hätte würde sie wohl auch ja sagen. Das zeigt "103,6" an, das ist doch digital?
Das dürfte zutreffend sein. Viele meinen ja schon, sie hätten ein Digitalradio, wenn ihr Radiowecker die Uhrzeit auf einer Leuchtdiode anzeigt.
Noch wichtiger zum Verständnis der Gesamtsituation:
DAB+ wird nicht benötigt, zudem gefährdet es die Geschäftsmodelle/Marktposition der Sender.
Daran führt kein Weg vorbei. Die diversen Einführungs- Test- und Pilotprojekte der sender sind allesamt Alibiaktionen, um die Politik/landesmedienanstalten zufrieden zu stellen und sich selbst als Technologiepioniere darzustellen, sie sind aber allesamt nicht ernst gemeint.
 
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Auch als Mitarbeiter eines Dummfunk Senders solltest du wissen das Du so etwas beweisen musst.

Nein, muss er nicht, denn er "behauptet" es ja nur und stellt es nicht als Tatsache hin. Außerdem hat er ja Hinweise gegeben, warum er es anzweifelt.

Das hat die ETIS bereits in der EN 300 401 erledigt.

Was hat die ETSI erledigt? Sie hat das System definiert, sonst nichts. Das hat mit "durchsetzen" null zu tun. Man kann etwas mit Hilfe politischer Maßnahmen z. B. durchsetzen aber nicht durch Verabschiedung eines Standards. Genau bei DAB haben wir ja erlebt, dass es sich NICHT durchgesetzt hat (trotz ETSI).
 
DAB+ wird nicht benötigt, zudem gefährdet es die Geschäftsmodelle/Marktposition der Sender. Wie würdest du dich fühlen, wenn du OBI wärst und in einer Stadt einen riesigen Markt betreibst, und irgendwann vom Hochbauamt mitgeteilt bekämst du müsstest deinen exzellenten Platz in der Stadtmitte räumen um 10 km außerhalb dich neu ansiedeln zu müssen, gemeinsam mit 10 weiteren Baumärkten. Du würdest sicherlich begeistert an die Decke springen.
Dass die Platzhirsche nicht begeistert sind, liegt auf der Hand.
Aus der Sicht des Hörers kann die Einführung von DAB+ daher nur positiv gewertet werden: Endlich müssen sich die Programmveranstalter über die Qualität der Inhalte Gedanken machen.
Wenn ich die Hitradios im Ausland mit jenen in Deutschland vergleiche, weisen die ausländischen Stationen allesamt ein breiteres Format auf. Kein Wunder: Dort ist die Konkurrenz viel größer; für Mittelmäßigkeit gibt es keinen Raum.
 
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Das gebetsmühlenartige Zitieren von Infratest-Studien seitens der Verfechter von DAB+ erinnert tatsächlich an das sprichwörtliche "Pfeifen im Walde"...

Nur zur Verdeutlichung: Mir ist es egal, ob auf 9C oder sonstwo irgendein Digitalmultiplex unter Ausschluss der Öffentlichkeit rumfunkt. Den braucht niemand und der tut mir nicht weh. Aber ich trete entschieden gegen eine Forderung nach Abschaltszenarien für das bewährte und funktionierende UKW-System ein. Und gegen die hier aufgestellte These, dass DAB+ bereits das allein seligmachende sei.
 
Wow, der Ton wird hier immer härter. Habe ich ehrlich gesagt auch erwartet, viele müssen erst mal die doch überraschend guten Zahlen verdauen. Es muss schon ganz schön Kopfschmerzen und schlaflose Nächte bereiten wenn man einsehen muss dass man mit seiner Blockade-Politik gescheitert ist und eine ungeliebte Technik nicht aufhalten kann. Ansonsten ist es wie bei der MA: Stimmen die Zahlen war es die großartige Leistung des Programmdirektors. Stimmen sie nicht ist die Erhebungsmethode falsch, ungerecht oder was auch immer. Doch nun eins nach dem anderen:

1. Wenn hier die GfK-Zahlen genannt werden: Es ist richtig dass die GfK die Händler befragt, aber nur den klassischen Handel. Rund 40% der Geschäfte laufen heute online ab. Geht man also von den genannten 1,2 Millionen Geräten aus, die 2013 verkauft sind sind kann man mindestens 40% nochmal draufschlagen die online verkauft wurden. Eher mehr, weil die Preisunterschiede eklatant sind und Elektrogeräte heute überwiegend online bestellt werden. Wenn also etwas fehlerhaft ist dann ist es die GfK-Statistik.

2. Da habe ich's mit Internetradiofan: Wenn OBI nicht mehr alleine ist sondern neun weitere Baumärkte als Konkurrenz bekommt dann soll man verdammt noch mal den Arsch aufreißen und zeigen dass man besser als die Konkurrenten ist. Anstatt zwanghaft zu versuchen diese zu verhindern.

Es ist übrigens witzig, dass sich einer der Hauptverweigerer in einem Gespräch mit mir schon mal als heimlicher Fan der DAB-Technik geoutet hat. Das zeigt doch um was es bei der Diskussion wirklich geht: Suhlen im gemachten Nest und gleichzeitig Verhinderung ungeliebter Konkurrenten. Danke, dass das auch alle Mitdiskutierenden hier so deutlich darstellen.
 
Zumindest in Bayern ist DAB+ so erfolgreich, dass es überhaupt nicht mehr scheitern kann.

Meine Sorge ist allerdings, dass folgende Flächenländer nahezu komplett von jeglicher Programmvielfalt ausgeschlossen sein werden: Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern.

Föderalismus hin oder her: Es ist nicht einzusehen, warum nach dem Start des Bundesmux jedes Land im Hinblick auf den Start weiterer Multiplexe noch immer sein eigenes Süppchen kocht.
 
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