NDR 1 Niedersachsen – aktuelle Entwicklungen

Schön für die Führungsetage in Hamburg, dass der Sender über 500.000 Hörer dazugewonnen hat. Ich frage mich nur, wo
kommen die alle her. Ich wohne im mittleren Niedersachsen, höre den Sender, wie viele in dieser Region seit einiger Zeit auch nicht mehr.
Und das nur wegen der allmählich unerträglichen Musik. Wie heißt es doch so schön: Der Mix machts. Stimmt ! Allerdings bei Radio Niedersachsen, Entschuldigung, sie nennen sich ja jetzt nur noch NDR1, stimmt der Mix NICHT MEHR !
Zu den Regionalmeldungen und den Wetterdaten um halb schalte ich dann allerdings wieder dort hin. Dann geht's wieder zurück zu WDR4, hr4, oder auch SWR1 BW oder RP, immer mehr auch zum "Schlagerparadies" (die 3 letzten allerdings über ASTRA Digital).
Soll heißen, viele schalten den Sender gar nicht mehr wegen der Musik ein. Die Herrschaften in Hamburg und Hannover bilden sich dieses natürlich ein. "Was spielen wir doch für eine schöne Musik, den Hörern gefällt's".
Zu diesen sogenannten Hörerumfragen habe ich sowieso eine gespaltene Meinung. Ich wurde vor etwa 2 Jahren angerufen und sollte meine Meinung über norddeutsche Moderatoren im Radio sagen, ob ich die kenne und falls ja eine Note von 1 - 6 abgeben. Als der Anrufer mich nach meinem Alter fragte und ich ihm das nannte, meinte er 'aus dieser Altersgruppe haben wir bereits genügend Antworten', und raus war ich.
Tja ...
Dr. Fu Man Chu: Die Zahlen über neue Hörer geben aber auch anderes her. Zielgruppe 10 - 19 Jahre: Zuwachs von 88,2 % (von 34 auf 64 Tsd.), 10 - 29: 100 % (von 105 auf 210 Tsd.). Ich glaube die Führungsetage möchte diese Zielgruppe mit den alten englischen 'Schinken' bekannt machen, damit sie die letzte herausgebrachte CD des Senders kaufen, die wie Blei herumliegt.
Fühl's nochmal. Einfach die beste Musik. Möchte mal wissen wieviel Gebührengelder in dieser Kampagne stecken, ganz abgesehen davon, daß es das blödste ist, was ich je gehört habe.
 
Schön für die Führungsetage in Hamburg, dass der Sender über 500.000 Hörer dazugewonnen hat. Ich frage mich nur, wo
kommen die alle her.
Das frage ich mich auch immer. Wer weiß, wer da alles als Hörer zählt, und vor allen Dingen wie die Hörerzahlen erhoben werden?
Wer sagt mir denn, dass sich von denen nicht einer irgendwo in ein Café setzt, wo dann ein bestimmter Sender im Hintergrund läuft, und so werden dann sämtliche im Café befindlichen Personen zu Hörern dieses Senders gemacht.
Klingt natürlich abenteuerlich, aber kann man es zu 100 Prozent ausschließen.? ;)
 
Schön für die Führungsetage in Hamburg, dass der Sender über 500.000 Hörer dazugewonnen hat. Ich frage mich nur, wo
kommen die alle her. Ich wohne im mittleren Niedersachsen, höre den Sender, wie viele in dieser Region seit einiger Zeit auch nicht mehr.
Und das nur wegen der allmählich unerträglichen Musik. Wie heißt es doch so schön: Der Mix machts. Stimmt ! Allerdings bei Radio Niedersachsen, Entschuldigung, sie nennen sich ja jetzt nur noch NDR1, stimmt der Mix NICHT MEHR !
Zu den Regionalmeldungen und den Wetterdaten um halb schalte ich dann allerdings wieder dort hin. Dann geht's wieder zurück zu WDR4, hr4, oder auch SWR1 BW oder RP, immer mehr auch zum "Schlagerparadies" (die 3 letzten allerdings über ASTRA Digital).
Soll heißen, viele schalten den Sender gar nicht mehr wegen der Musik ein. Die Herrschaften in Hamburg und Hannover bilden sich dieses natürlich ein. "Was spielen wir doch für eine schöne Musik, den Hörern gefällt's".
Zu diesen sogenannten Hörerumfragen habe ich sowieso eine gespaltene Meinung. Ich wurde vor etwa 2 Jahren angerufen und sollte meine Meinung über norddeutsche Moderatoren im Radio sagen, ob ich die kenne und falls ja eine Note von 1 - 6 abgeben. Als der Anrufer mich nach meinem Alter fragte und ich ihm das nannte, meinte er 'aus dieser Altersgruppe haben wir bereits genügend Antworten', und raus war ich.
Tja ...
Dr. Fu Man Chu: Die Zahlen über neue Hörer geben aber auch anderes her. Zielgruppe 10 - 19 Jahre: Zuwachs von 88,2 % (von 34 auf 64 Tsd.), 10 - 29: 100 % (von 105 auf 210 Tsd.). Ich glaube die Führungsetage möchte diese Zielgruppe mit den alten englischen 'Schinken' bekannt machen, damit sie die letzte herausgebrachte CD des Senders kaufen, die wie Blei herumliegt.
Fühl's nochmal. Einfach die beste Musik. Möchte mal wissen wieviel Gebührengelder in dieser Kampagne stecken, ganz abgesehen davon, daß es das blödste ist, was ich je gehört habe.

Na, die Frage wo die herkommen, hast Du doch schon teilweise beantwortet. Ein Fünftel des Zuwachses würde mit jüngeren Zielgruppen erzielt. Knapp die Hälfte in der Altersgruppe 30 - 59 Jahre. Das sind kleine schlechten Ergebnisse. Wie hat NDR 1 Nds. mehr Hörer gewonnen. Das ist auch keine Hexerei. Der WHK wurde ausgebaut und die Programmbindung wurde erhöht, denn der HpT-Wert ist überproportional gestiegen.

Ich antworte einfach mal mit einem einfachen Bild: In einem Restaurant sind mehr Gäste, die dort auch noch länger verweilen. Atmosphäre, Speis & Trank müssen ihnen also gefallen, denn sonst wären weniger Gäste im Restaurant, die auch nicht so lange bleiben. Ob eine Programm deinen oder meinen persönlichen Vorlieben entspricht, ist eine ganze andere Frage. Ebenfalls, dass du aus einer Umfrage geflogen bist. Wenn deine Soziodemografie schon abgebildet ist, ist der Interviewte halt raus. Tja, wenn du a. ne Frau gewesen und b. vielleicht 27 Lenze gezählt hättest, wärest du weiter befragt worden.

Ansonsten der Zwang zur Quote? Sollen die ö/r Programme nur Nischensender sein und Minizielgruppen bedienen? Per Gebühr muss jeder die Öffis finanzieren. Daraus ergibt sich schon ein Legitimitätsdruck und eine Pflicht populäre Programme auszustrahlen. Ich persönlich bin froh, dass die Schlagerfuzzies größtenteils entsorgt sind und vielen anderen Hörern scheint es ähnlich zu gehen.
 
Ja, jeder sucht sich das 'raus was ihm gefällt, Herr Dr.. War zwar anders gemeint mit den Zielgruppen, aber was soll's.
Ja, die Schlagerfuzzys werden von den Programmoberen tatsächlich verdrängt. Aber auch die zahlen Gebühren und möchten nicht das hören was eh schon auf NDR2, njoy oder NDR Blue zu hören ist. Wenn mal so will sind das fast vier identische Programme, was die Musik betrifft.
Kein deutscher Sender leistet sich so etwas! WDR4 bringt zwar auch viele englische Oldies, aber immer sind auch viele Schlager dabei. Nicht nur Helene Fischer, Andrea Berg oder Howard Carpendale. Der Mix macht's. Aber das schrieb ich ja schon.
Der NDR leistet sich 10 Radioprogramme. Das gibt es nirgendwo in der Republik. Da muß doch für die "Schlagerfuzzys" auch was "abfallen".
Ob das vielen anderen Hörern ähnlich so geht wie dir mit der "Schlagerentsorgung" möchte ich noch bezweifeln. Umfragen sind nicht alles und Zweifel sind mehr als angebracht.
 
... Ich persönlich bin froh, dass die Schlagerfuzzies größtenteils entsorgt sind und vielen anderen Hörern scheint es ähnlich zu gehen.

Ich drücke es mal so aus: Die NDR 1 Hörerinnen und Hörer meiner Elterngeneration sterben buchstäblich weg und meine Generation ist mit Beat-, Pop- und Rockmusik sozialisiert worden.
Wir, die sogenannten "Baby-Boomer" sind jetzt die Zielgruppe von NDR 1.

Es gab in meiner Jugendzeit auch Schlagerfans, das waren aber nur wenige.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber, @Bend It, damals habt ihr euch maßlos aufgeregt, dass eure Musik nur marginal im Hörfunk stattfand; ist es heute nicht ähnlich, nur mit entgegengesetzten Vorzeichen!
Mit anderen Worten: Ihr, die ihr "mit Beat-, Pop- und Rockmusik sozialisiert" wurdet, seid keinen Deut besser, als die damals Verantwortlichen.
 
Ich sehe das wieder etwas anders.
Diese klassischen Zielgruppen-Einstufungen funktionieren doch irgendwo nicht mehr. Es gibt die jüngeren Leute, die sich für Oldies und Schlager interessieren (hier im Forum haben wir auch einige Kollegen), sowie die etwas älteren Hörer, die gerne eine Jugendwelle einschalten. Das war vor 15 oder 20 Jahren noch völlig anders. Schlagermusik muss nicht zwangsläufig etwas für betagtere Herrschaften sein. Diese Einstellung ist mir zu pauschal.

@Bend It

Ich glaube Deine Generation war es, die damals von ihren Eltern mehr oder weniger mit deutschen Nachkriegsschlagern und irgendwelchen Märschen gefoltert worden sind, und deshalb noch eine gewisse Abwehrhaltung gegen diese Art von Musik haben. Das ist auch die Generation, die in den Funkhäusern jetzt das Sagen hat.
Da ist die nächste Generation schon ein wenig toleranter.;)
 
Aber, @Bend It, damals habt ihr euch maßlos aufgeregt, dass eure Musik nur marginal im Hörfunk stattfand; ist es heute nicht ähnlich, nur mit entgegengesetzten Vorzeichen!
Mit anderen Worten: Ihr, die ihr "mit Beat-, Pop- und Rockmusik sozialisiert" wurdet, seid keinen Deut besser, als die damals Verantwortlichen.

Stimmt nicht! Wir haben uns nicht aufgeregt. Wir hatten auf UKW BFBS oder auf MW Sender aus dem Ausland die unsere Musik gespielt haben.
Die BRAVO hat aus meiner Erinnerung auch immer Radio- und TV Programmtips abgedruckt.

BFBS hatte die "UK Top 20", WDR die "Schlagerrallye", Radio Bremen die "Hitline International",
auf NDR 2 lief die "Internationale Hitparade".

Wir haben ja nicht nur EINEN Sender gehört.
Hat sich bei mir bis heute nicht geändert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Bend It

Ich glaube Deine Generation war es, die damals von ihren Eltern mehr oder weniger mit deutschen Nachkriegsschlagern und irgendwelchen Märschen gefoltert worden sind, und deshalb noch eine gewisse Abwehrhaltung gegen diese Art von Musik haben. Das ist auch die Generation, die in den Funkhäusern jetzt das Sagen hat.
Da ist die nächste Generation schon ein wenig toleranter.;)

Kann sein das wir durch das deutsche Radio der 60er- und 70er Jahre einen "Knall", "Hau" oder "schwere Macke" haben. Selbstreflektion ist schwierig. :)

Da hilft Therapie mit guter Musik im Radio. NDR 1 ist auf gutem Weg. Jetzt noch Classic Rock dann passt das.
 
...sozialisiert" wurdet? seid keinen Deut besser, als die damals Verantwortlichen.

Was sind das denn für Ausdrücke hier.
Soll doch jeder hören was er will wenn es etwas gescheites zu hören gibt.
Radio in Deutschland wird immer beschissener, das wisst Ihr ja alle.
Mit einigen Ausnahmen lauft doch überall die gleiche Scheiße.

Wir haben ja nicht nur EINEN Sender gehört
was bleibt einen denn sonst noch übrig als dies zu tun.:D
Hat sich bei mir bis heute nicht geändert.
Kann ich sehr gut verstehen.:)
 
Das paradoxe ist doch : Ganz viele Sender konzentrieren sich auf das, was die meisten hören wollen. Dudel-Pop eben. Immer die gleichen Titel von immer denselben Interpreten. Aber das, was gestern oder vorgestern noch gefallen hat (Rock, Schlager, Instrumentales) wird auf ein Minimum reduziert, gar nicht mehr angeboten (wie eben Schlager der 60er und 70er) oder in irgendwelchen Nischen versteckt, zum Teil zu nachtschlafender Zeit. Diese Zielgruppe ist noch nicht ausgestorben wie immer wieder behauptet wird , sie wird lediglich ausgebootet. Daß der Privatfunk das so macht, OK - die müssen damit ihr Geld verdienen, aber die öffentlich Rechtlichen ?
Die können natürlich auch ein Massen-Pop-Dudel-Programm anbieten, um gegenzuhalten, aber doch nicht wie beim NDR, wo sich inzwischen die 4 NDR 1 Programme fast so anhören wie NDR2 und sich auch noch zum Teil mit N-Joy überschneiden. Dafür schauen viele andere, die auch gerne etwas breiter aufgestellt sind mit ihrem Musikgeschmack komplett in die Röhre. Ich habe den Eindruck dieses Ungleichgewicht stört hier doch die meisten :mad:
 
[
Ich habe den Eindruck dieses Ungleichgewicht stört hier doch die meisten :mad:

Nein, das stört die wenigsten hier. In diesem Forum gibt es zwei Fundamentalisten-Gruppen: Die DAB+ Taliban und die Schlagerfans. Die Steigerung ist der DAB+ - Schlagertaliban. Leute kauft ich alle CDs von den Flippers, den Amigos und dann ganzen anderen Schlagerfuzzies. Wir sind ein freies Land, hört das den ganzen Tag und trinkt dazu lauwarmen und süßen Prosecco und futtert ne Wagner Fertigpizza. Aber, die meisten, selbst hier in der Radioszene, wollen keine Schlagermusik hören.
 
Grundsätzliche Zustimmung an den Welfen! Trotzdem spielt man in den letzten Wochen im Programm schon einige aktuelle Hits oder welche, die es werden wollen. Klar, Müller und Schöneberger braucht kein Mensch, aber
Oongah - Gäa
Gilbert - Ruf mich an
Lindt Bennet - Guten Tag ich bin dein Leben
Santiano - Wir werden niemals untergehen
Susan Ebrahimi - Indianerehrenwort
Jonathan Zelter - Augen
Heinz Rudolf Kunze - Das Glück auf deiner Seite
Nicole - Ein neuer Tag
hab ich alle schon außerhalb der Hitparade gehört, das war davor nicht der Fall, dass aktueller Schlager im Programm lief. Ob man das nun wieder dauerhaft macht oder nicht, bleibt abzuwarten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sollen die ö/r Programme nur Nischensender sein und Minizielgruppen bedienen? Per Gebühr muss jeder die Öffis finanzieren. Daraus ergibt sich schon ein Legitimitätsdruck und eine Pflicht populäre Programme auszustrahlen.
Wenn der NDR den Rundfunkzwangsbeitrag in immer mehr Programme steckt, die es von anderen Anbietern schon gratis gibt, dann ist das Legitimitätsproblem damit aber keineswegs gelöst. Für Megahits und Schüssel-Schorse bräuchte man diese Anstalt ja jetzt nicht so dringend. ...und die Diskussion dreht sich im Kreis.
 
[Aber, die meisten, selbst hier in der Radioszene, wollen keine Schlagermusik hören.

Ich bin kein Schlagerfuzzi, aber hier fragt sich doch wirklich wer die wahren Taliban sind - die Hörer, die Vielfalt einfordern oder der Pressefilz, der diesen Einheits-Hitmix verbrochen hat und auf ausgeleierte Oldiewellen setzt. Findest du natürlich voll geil, den aktuellen Hitbrei, gell?

Als der Anrufer mich nach meinem Alter fragte und ich ihm das nannte, meinte er 'aus dieser Altersgruppe haben wir bereits genügend Antworten', und raus war ich.

Genau so stellt man sich diesen MA-Zirkus vor. Schlussendlich werden eh nur die Antworten gezählt die zur Erfüllung des Plansolls erforderlich sind, die anderen fallen unter den Tisch. So ist das halt mit Analysen, bei denen bereits vorher feststeht was am Ende rauskommen soll.

Ich antworte einfach mal mit einem einfachen Bild: In einem Restaurant sind mehr Gäste, die dort auch noch länger verweilen. Atmosphäre, Speis & Trank müssen ihnen also gefallen, denn sonst wären weniger Gäste im Restaurant, die auch nicht so lange bleiben.

Hier musst du keine PR-Kampagnen veranstalten, hier darf's ruhig friesisch herb zugehen. Oder meinst du solche Werbetexte überzeugen mündige Hörer, die sich ihre eigene Meinung über das gegenwärtige Radiogeschehen bilden können?

Ich persönlich bin froh, dass die Schlagerfuzzies größtenteils entsorgt sind und vielen anderen Hörern scheint es ähnlich zu gehen.

Schön langsam fallen die freundlichen Masken und es wird offenbar unter welchem Druck euer fanatisiertes Beraterradio steht.
 
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Respekt dafür und 21 wäre ich auch nochmal gerne. Ist allerdings schon ein paar Jährchen her.:D
Scheinst Dich auch intensiv mit Musik zu befassen.:cool:

Wie ist denn das bei Deinen Altersgenossen in Deinem Bekanntenkreis, wenn es um Schlager und Oldies geht? Ist man denn auch in dieser Dekade etwas toleranter als früher?

Wie ich oben schon schrieb:

Hätte man vor 15 oder 20 Jahren offen zugegeben, dass man mit knapp 20 diese Art von Musik gerne hört, wäre es mit Sicherheit zum Lynchmord gekommen. ;)
 
Hätte man vor 15 oder 20 Jahren offen zugegeben, dass man mit knapp 20 diese Art von Musik gerne hört, wäre es mit Sicherheit zum Lynchmord gekommen. ;)

Damals gab es noch kein Internet-Streaming, keine Mobilcomputer oder Musikspeicher für unterwegs und wer neue Musik hören wollte musste einen Nachmittag in der Plattenabteilung von Saturn oder Karstadt verbringen.

Ansonsten blieb nur der obermegacoole Radio-Mainstream und der Blick in die "Charts", angeblich hörte damals ohnehin jeder, der hip war eine Contemporary-Hitwelle und wer sich "deutschtümelnder" Musik verschrieben hatte wurde sogar von Spiegel-Journalisten belächelt. Damals funktionierte die kollektive Gehirnwäsche noch einigermaßen und die schon damals intensiv beraterbetreuten Massenmedien gaben den weltanschaulichen Takt vor: "Pop" für die Coolen, Schlager für die Omi, eine sich selbst erfüllende Prophezeiung...

...Und in ein paar Jahren sind eh alle Schlagerfans ausgestorben, wir zumindest werden alles in unserer Macht Stehende tun, um dem Schlager jedwede finanzielle Existenzgrundlage zu entziehen, werden keine finanziellen Anreize für einen funktionierenden Wettbewerb schaffen, jede Modernisierung und Verjüngung hintertreiben und die Schlagerwellen mit herabgestuften Tarifen aushungern, bis wir sie zu Oldiewellen umbauen können.

Die Top-40-Musik von heute ist zwar selbst dickfelligen Beratern zu kindisch, aber was sollen sie machen, sie sind nun mal in den eingeübten Denkstrukturen der Vergangenheit gefangen, bemühen gedankenlos und reflexartig die alten Klischees und werden nicht müde die Leitsätze und Handlungsmaximen aus alter Zeit wiederzukäuen (wie sich an anderer Stelle laufend zeigt). Jetzt rächt sich, dass man aufgrund unterschwelliger Ängste vor neuen Erkenntnissen keine ernsthafte Marktforschung mehr betreibt sondern nur noch streng vorselektierte Titel einer Telefonabstimmung unterzieht.

Wohin ich gehe sehe ich Tablets, Smartphones, Note- und Netbooks und dann kommt die MA-Entourage um die Ecke, die tagsüber Festetzkunden nach ihren Radiogepflogenheiten befragt und mir weismachen will dass alle ganz verrückt nach flachen Hitdudlern sind, die alle in etwa dasselbe spielen. Trau, schau wem.
 
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Zu diesen sogenannten Hörerumfragen habe ich sowieso eine gespaltene Meinung. Ich wurde vor etwa 2 Jahren angerufen und sollte meine Meinung über norddeutsche Moderatoren im Radio sagen, ob ich die kenne und falls ja eine Note von 1 - 6 abgeben. Als der Anrufer mich nach meinem Alter fragte und ich ihm das nannte, meinte er 'aus dieser Altersgruppe haben wir bereits genügend Antworten', und raus war ich..

Diese Erfahrung machte auch ich, einmal passte mein alter plötzlich nicht mehr, das andere mal passte nach einem zweimaligen Anruf (jedes mal um die 10 Minuten) plötzlich mein Nutzungsverhalten samt Musikorientierung nicht mehr ins Schema.
Das war zwar hier für Sachsen, dürfte aber Bundesweit ähnlich sein.

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Lieber radiosüchtig als radioaktiv
*astranase*
 
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