Ich würde zwei Stationen machen:
1. Pop/Rock/Dance -aktuell, ambitioniert, Oldies (also älter als 2000) ab und zu als Einsprengsel. Wiederholungen innerhalb eines Monats bei den Oldies nicht erlaubt. Format: irgendwas zwischen radioeins und bremen vier, mit einem Oldieanteil im einstelligen Prozentbereich. Gute Musik wird gepusht. Und was gut ist, bestimmen die DJ´s und die Hörer. Ich will DJ´s haben, die für ihre Musik leben. Die erspüren können, welcher Song wann passt. Ich will Durchgeknallte, die alles über Musik wissen. Die mixen können, die nen Ramptalk hinkriegen, die faden können, die ein Gefühl für Backtiming haben...
Abends laufen selbstverständlich Spezialsendungen. Es gibt keine Wiederholungen davon, es wird rund um die Uhr live gesendet. Je später, desto abgefahrener.
Morningshow in Doppelmoderation, kein Sidekick, keine Lachtrulla, keiner zahlt irgendwem die Rechnungen und kleine Nilse werden langsam den Hungertod sterben. Keine Pseudoaktualität, in dem alle 10 Minuten zum Verkehrsflieger geschaltet wird. Wer einen Morningshow-Mix von Songs anfertigt, fliegt raus. Keine aufgezeichneten Telefonate, bei mir blamiert sich der Hörer live.
News heißen wieder Nachrichten, und ob die 2 Minuten oder 10 Minuten lang sind entscheidet: die Nachrichten
redaktion anhand der Nachrichtenlage. Wetter: kurz und knackig, Service: das kann das Navi / die App besser. Die Wetter-Susi, der Verkehrshonk findet nicht statt, ein guter Nachrichtensprecher kann so etwas auch.
Tagesprogramm: frisch, freundlich, informativ - vom Musiktipp bis zum Kochrezept ist alles dabei. Musik: ambitioniert, halt nicht zu heftig
Vorabend: Information, Einordnung der politischen Ereignisse mindestens so gut wie beim Deutschlandfunk und halt mit richtiger Musik.
Und zu meinem zweiten Programm: ein bundesweites Jazz-und Swing-Radio. Von den frühen 20er Jahren (Leo Reisman, The Revellers, Billie Holiday...) über die 30er und 40er Jahre (Benny Godman, Cab Calloway, Andrew Sisters, Louis Armstrong, Peter Kreuder, Dajos Bela, Django Reinhardt...) über den Crooner-Jazz von Sinatra, Martin, Davis bis hin zu Bebop, Freejazz und artverwandtem.
Große Schwerpunkte wären der deutscher und europäischer Swing, die Gipsy-Musik und ja, es würden auch mal Edith Piaf und Maria Tamase laufen. Eine weitere dicke Nummer wär Electro-Swing. Hier hätte ich gerne Wolfgang Lohrmann, Justin Fidele und Parov Stelar an Bord.