Der Feature-Thread

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FrauKlotz

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AW: Der Feature-Thread

Hallo Feature-Freunde!

Ich bin zwar ein blutiger Anfänger ohne jede praktische Erfahrung und beschäftige mich erst seit ein paar Wochen mit dem Thema Radiofeature, aber dennoch denke ich, dass die Infos, die ich bis jetzt gesammelt habe, auch andere interessieren und zur Diskussion anregen können.

Als Einsteiger habe ich primär erst mal das Technikproblem, denn Ideen für Features schwirren schon genug in meinem Kopf herum. Ein halbwegs brauchbares Equipment dürfte wohl eine von vielen Voraussetzungen für die Produktion eines guten Features sein. Andere featurespezifische Themen, die ich hier (vielleicht mit fortschreitender praktischer Erfahrung) gerne diskutieren möchte wären z.B. Spannungsbogen, Exposé, Interviewtechnik, Bearbeiten am PC und, und, und...

Einige Themen finden sich natürlich in anderen Threads wieder, aber ich glaube, vieles kann man aus der Feature-Perspektive durchaus nochmal anschneiden, ohne dabei allzu redundant zu sein.

Ich denke, das Feature hat einen eigenen Thread verdient :)

Also, los gehts:
Einsteiger, die sich ein tragbares Aufnahmegerät und ein Mikrofon zulegen wollen, sollten unbedingt diesen Thread lesen, da steht alles drin.

Sehr empfehlenswert ist das Buch "Das Radio-Feature" von Udo Zindel und Wolfgang Rein, 2. Auflage, 2007

Hier gehts zum SWR2 Dokublog, da kann man O-Töne, Musik, Atmos und ganze Features up- und downloaden, ein bisschen rumstöbern usw. Das Forum dort scheint allerdings ziemlich tot zu sein.

Michael Lisseks Hompage ist auch interessant.

Vortrag von Michael Lissek zu Erzählstrategien im Radio-Feature

Hier gehts zum Feature-Portal

Hier gehts zu d-radio/breitband: Viele tolle Features zum Anhören

Ein paar rudimentäre Tipps vom LMZ Ba-Wü

Das ist das kostenlose Schnittprogramm/Audio-Editor "Audacity"

Für erste Gehversuche reicht Audacity, denke ich, aber es gibt natürlich Besseres: Samplitude, Sequoia, ProTools LE. Im Sonderheft c't medien Audio digital von 02/2009 liegt eine DVD mit vielen tollen Programmen, teilw. in Vollversion, bei. U.a. auch Samplitude V10 SE (nicht in Vollversion, aber sicher trotzdem für den Amateurbereich mehr als ausreichend). Das Heft kann für 8,90 Euro hier nachbestellt werden. Auf der Seite seht ihr auch den Inhalt der beigelegten DVD.

Nochmal zur Aufnahmetechnik: Ich habe meine ersten Versuche mit M-Audio MicroTrack II und einem dynamischen Mikro (Beyerdynamic M58) gemacht und das war übel. Viel zu lautes Rauschen. Vom M-Audio würde ich sowieso abraten, da die eingebauten Akkus nur vom Hersteller gewechselt werden können und das M-Audio soll ein ziemlicher Stromfresser sein. Um halbwegs rauscharme Aufnahmen hinzukriegen, muss man wohl Kondensatormikros benutzen, jedenfalls wenn man nicht mehr als 300 Euro für den Recorder ausgeben will. Diese sind aber wesentlich handgeräusch- und windanfälliger als dynamische Mikros. Ich habe den M-Audio und das M58 schon zurückgeschickt und werde demnächst über die Erfahrungen mit einem anderen Recorder und einem Kondensatormikro berichten.

Grüß euch
Eure Frau Klotz

P.S.: Noch mehr Links:

Das "Journalistische Manual" der Deutschen Welle

Wer tiefer in die Mikrofonkunde einsteigen will, kann sich das mal durchlesen: Jörg Wuttke: Mikrofonaufsätze
 
AW: Der Feature-Thread

Das ist das kostenlose Schnittprogramm/Audio-Editor "Audacity"

Audacity ist nicht unbedingt "die" Empfehlung da es sehr harte Schnitte ohne Nulldurchgang benutzt.
Auch sind die Effekt Algorithmen sehr ruppig zum Ausgangsmaterial. Die beispielhaft angeführten Audioschnittprogramme von der C'T DVD eignen sich dazu besser.


Nochmal zur Aufnahmetechnik: Ich habe meine ersten Versuche mit M-Audio MicroTrack II und einem dynamischen Mikro (Beyerdynamic M58) gemacht und das war übel. Viel zu lautes Rauschen. Vom M-Audio würde ich sowieso abraten, da die eingebauten Akkus nur vom Hersteller gewechselt werden können und das M-Audio soll ein ziemlicher Stromfresser sein. Um halbwegs rauscharme Aufnahmen hinzukriegen, muss man wohl Kondensatormikros benutzen, jedenfalls wenn man nicht mehr als 300 Euro für den Recorder ausgeben will. Diese sind aber wesentlich handgeräusch- und windanfälliger als dynamische Mikros. Ich habe den M-Audio und das M58 schon zurückgeschickt und werde demnächst über die Erfahrungen mit einem anderen Recorder und einem Kondensatormikro berichten.

Von diesem "Gerät" kann ich auch zur Feature Erstellung abraten.
Das es rauscht und mit dynamischen Mikrofonen auch noch etwas dumpf klingt ist ja
schon festgestellt worden.

Meiner Meinung nach sollte ein gutes Feature auch in stereo erstellt werden.
Das ist mit einem einzelnen angeschlossenen Mikrofon, auch wenn es Elektret ist, ausgeschlossen.

Also muss ein gutes Aufnahmegerät her.

Wichtig hierbei finde ich die Anordnung der angebauten Mikrofone in X/Y Anordnung.
Denn nur so ergibt sich eine Art Fresnel-Zone im Nahbereich, z.B. bei Interviews.
Dadurch wird die Stimme bei Nahbesprechnung nicht zwischen den stereo Kanälen,
links und rechts hin und her springen können. Die Mikrofonanordnung X/Y ermöglicht
eine räumliche stereo Aufnahme, bei optimaler Ausnutzung der Stereoebene.
Die Stimme bleibt immer in der Mitte wobei dennoch eine räumliche Ortbarkeit der
Person im Stereofeld möglich ist. Das macht sich vor allem bei Atmo im Hintergrund bemerkbar.

Bei eingebauten elektret Mikrofonen ist der Dynamikumpfang höher als bei
dynamischen Mikrofonen und man bekommt ein brillianteres Aufnahmebild hin.
Ein Feature lebt von der Lebendigkeit der Aufnahme.

Altes Techniker Sprichwort: Goes Shit in, comes Shit out.

Das bedeutet auch das man nicht im mp3 Format aufnehmen sollte sondern in jedem
Fall im unkomprimierten wav Format aufzeichnen sollte.
Ein Gerät das es ermöglicht nachträglich Batterien (von der Tanke) einzulegen erhöht
den Radius ungemein.

Ebenso ist der Austausch der Speicherkarte vorteilhaft wenn man länger ohne Laptop unterwegs ist.

Mein Hinweis als Alternative: Man kann durchaus auch den eigenen Laptop (o. Netbook) als
Aufnahmestation einsetzen. Wenn er nicht zu laute Lüftergeräusche produziert und
über einen einigermaßen sauberen Mikrofoneingang (3,5 mm Klinke) verfügt.
Die meisten modernen Laptops können das sehr gut. Ist ein Schnittprogramm
installiert kann man loslegen.

Schließt man daran ein gutes Stereo-Mikrofon an, hat man für wenig Geld eine grade
noch mobile Audioworkstation, auch für unterwegs.
Beispiel für ein sehr taugliches elektret Stereomikrofon in X/Y, mit 3,5 mm Stereoklinke: Sony ECM MS 957

In der Kombination kann man sehr gut klingende Aufnahmen für ein Feature herstellen
und direkt am Aufnahmeort mit guten Kopfhören anhören und wie im Studio bearbeiten.


Gruß Codo
 
AW: Der Feature-Thread

Meiner Meinung nach sollte ein gutes Feature auch in stereo erstellt werden.
Das ist mit einem einzelnen angeschlossenen Mikrofon, auch wenn es Elektret ist, ausgeschlossen.

Ja, ich denke auch, dass stereo unerlässlich ist, schließlich soll ja beim Hörer ein "akustischer Film" entstehen. Aber wieso ist das mit einem einzelnen Mikro ausgeschlossen? Weiter unten hast du ja auch das Sony 957 für Stereoaufnahmen empfohlen.

Wichtig hierbei finde ich die Anordnung der angebauten Mikrofone in X/Y Anordnung.
Denn nur so ergibt sich eine Art Fresnel-Zone im Nahbereich, z.B. bei Interviews.

D.h. du würdest im Interview gar kein externes Mikro benutzen? Oder meinst du das für spontane Interviews, wenn man kein Mikro dabei hat? Für mein erstes Feature werde ich wahrscheinlich längere Wohnzimmerinterviews führen. Hatte mir eigentlich gedacht, dem Interviewpartner ein Stereomikrofon auf den Tisch zu stellen, so dass ich es nicht stundenlang halten muss. Meine Fragen werden dann zwar nicht richtig aufgenommen, weil ich zu weit weg bin und wegen der Nierencharakteristik, aber das macht ja nix, im Feature werde ich wohl sowieso nur die Antworten verwenden.

Gruß von Frau Klotz
 
AW: Der Feature-Thread

Ja, ich denke auch, dass stereo unerlässlich ist, schließlich soll ja beim Hörer ein "akustischer Film" entstehen.
Richtig.

Aber wieso ist das mit einem einzelnen Mikro ausgeschlossen?
Weil ein Mikrofon an nur einem Punkt im Raum den Schalldruck messen kann. Man kann zwar das daraus resultierende, einkanalige Signal in der Produktionsstufe auf 2 Kanäle mischen, es bleibt aber dennoch Mono, kommt also exakt aus der scheinbaren akustischen Mitte.
Zur Vermittlung von Räumlichkeit muss der Schall an 2 Punkten aufgenommen werden, was, will man es ganz richtig machen, technisch sehr aufwendig und teuer ist. Aber es gibt Kompromisse, mit denen man spielend leben kann.


D.h. du würdest im Interview gar kein externes Mikro benutzen?
Ein ordentliches Mikrofon ist mit Sicherheit immer die bessere Wahl. Hat der Interviewpartner die Angst davor erstmal verloren oder kann sogar gut zielgerichtet sprechen, ist das in jedem Fall besser als ihm eine Kiste mit einer abenteuerlichen Schallaufnahmemimik vorn dran vors Gesicht zu halten.

Hatte mir eigentlich gedacht, dem Interviewpartnern ein Stereomikrofon auf den Tisch zu stellen, so dass ich es nicht stundenlang halten muss.
Hinstellen ist auf jeden Fall eine gute Wahl. Das macht es allen Interviewpartner viel leichter, sich entspannt zu unterhalten. Ob es unbedingt Stereo sein muss, ist eine andere Frage. Wenn eine gute Stereokombi schon vorhanden ist, dann OK. Ich hätte eine solche nicht und würde daher zunächst Wert auf die Präsenz und Sauberkeit legen und lieber eine einkanalige Aufnahme bevorzugen.
Wenn du über einen gute Bearbetungssoftware verfügst, steht es dir ggf. noch frei, mit Effekten und arbeiten und zu pannen, um einen gewünschten Effekt beim Hörer zu erzielen. Das ist aber sicher vom Thema abhängig und was sonst noch im Feature zu hören sein wird: Atmos, Musikalische Untermalungen, sonstige Soundeffekte. An dieser Stelle kannst du dich als Künstler herrlich kreativ zeigen.
 
AW: Der Feature-Thread

Zur Vermittlung von Räumlichkeit muss der Schall an 2 Punkten aufgenommen werden.
Lieber dea,

das kann man leider so nicht stehen lassen. Bei XY- und MS-Aufnahmen befinden sich die beiden Mikrofonmembranen (theoretisch) am selben Ort; die stereofone Rauminformation wird einzig aus den Richtcharakteristiken der Mikrofone erzeugt. In der Praxis sieht das zwar ein wenig anders aus, weil man zwei Mikrofonmembranen plus -gehäuse nicht genau deckungsgleich positionieren kann. Die Theorie bleibt davon aber unberührt.

Lediglich bei AB- und Mehrkanalaufnahmen sind die Mikrofonmembranen auch theoretisch räumlich von einander getrennt, aber wer macht schon AB-Aufnahmen bei Interviews?

Gruß tenor
 
AW: Der Feature-Thread

Man kann zwar das daraus resultierende, einkanalige Signal in der Produktionsstufe auf 2 Kanäle mischen, es bleibt aber dennoch Mono, kommt also exakt aus der scheinbaren akustischen Mitte.

Bei einem Interview soll es doch aus der Mitte kommen, oder? Wäre doch unschön, wenn der Ton zwischen den Stereokanälen hin- und herschwankt, falls der Sprecher mal den Kopf dreht oder so. Um dieses Hin- und herschwanken zu vermeiden, soll man ja gerade XY-Stereomikrofone benutzen, wie Codo schon angemerkt hat. Außerdem hab ich doch kein einkanaliges Signal, wenn ich mit einem Stereomikrofon aufnehme, oder bin ich jetzt völlig daneben??

Aber es gibt Kompromisse, mit denen man spielend leben kann.

Und die wären?

Noch eine Überlegung zum Equipment: Codo hat Aufnahmegeräte mit XY-Anordnung der eingebauten Mikros empfohlen, mit der o.g. Begründung bei Interviews. Da ich für Interviews aber ein externes Mikro verwenden will, denke ich, es wäre sogar sinnvoller ein Aufnahmegerät mit omnidirektionaler Ausrichtung der eingebauten Mikros zu nehmen, da sich diese sicherlich besser zur Aufnahme von Atmos eignen. Diese Kombi erscheint mir irgendwie logisch: externes Stereomikrofon mit XY-Anordnung für Interviews, aber Atmos mit den eingebauten (rundum) Mikros aufnehmen. Die Wunschkombi für mich wär also Edirol r09hr mit Sony ECM MS 957......mal sehn, ob der Geldbeutel das hergibt...da muss ich wieder zwei Wochen von Kartoffelschalensuppe leben.

Gruß von Frau Klotz
 
AW: Der Feature-Thread

Bei einem Interview soll es doch aus der Mitte kommen, oder?
Bei jedem normalen Radiointerview sicher. Bei einem Feature gehe ich allerdings nicht zwingend von einem trockenen Frage-/Antwort-Spiel oder gar Kollegengespräch aus, sondern halte es für möglich, den Raum, in dem die Unterhaltung stattfindet, mit abzubilden. Wie gesagt: Du bist der Regisseur des "Filmes im Kopf der Hörer" und musst dir im Klaren darüber sein, was erreicht werden soll und welches akustische Stilmittel hilfreich sein kann. War nur ein Gedanke von mir. Der schloß - Stichwort pannen - eben auch ein, die Positionen der Interviewpartner akustisch zu vermitteln: also einer etwas links, der andere etwas rechts... nur zum Bleistift.

Wäre doch unschön, wenn der Ton zwischen den Stereokanälen hin- und herschwankt, falls der Sprecher mal den Kopf dreht oder so. Um dieses Hin- und herschwanken zu vermeiden, soll man ja gerade XY-Stereomikrofone benutzen, wie Codo schon angemerkt hat.
Es gibt, wie schon angedeutet, eine ganze Reihe von Möglichkeiten, dazu hatten wir vor langer Zeit mal einen Thread hier, in dessen Verlauf es auch um entsprechende Hardware ging, mit der das Stereo auch wirklich korrekt gemischt werden kann. leider fällt mir der Name von dem gerät nicht ein, weshalb ich die Suche jetzt auch nicht bemühen brauche. Die findet ja eh kaum noch etwas :-/

Stichwort Kompromiss: Mit zwei Nieren im geeigneten Abstand und geeigneten Ausstellwinkel lässt sich auch allerhand machen. Allerdings geht dann eben nicht einfach Hinstellen und fertig, sondern die Anordnung ist dann schon abhängig von der Aufnahmesituation.
Bei dem Gedanken wird dem einen oder anderen sicher gleich die Galle ticken und ich erwarte schon Posts wie "DAS geht ja mal gar nicht!", aber davon sollte man sich nicht abbringen lassen.

Außerdem hab ich doch kein einkanaliges Signal, wenn ich mit einem Stereomikrofon aufnehme, oder bin ich jetzt völlig daneben??
Ich hatte in deinem Post weiter oben die Auffassung, dass dir zunächst keine Erstellung einer Stereoaufnahme vorschwebte und du möglichweise 1-Kanal- und 2-Kanal-Mono verwechselst. Es kann natürlich auch sein, dass du dich ungewollt falsch ausgedrückt hast oder ich einfach ein falsches Verständnis deiner Vorstellungen hatte. Das bitte ich in dem Fall zu entschuldigen.

......mal sehn, ob der Geldbeutel das hergibt...da muss ich wieder zwei Wochen von Kartoffelschalensuppe leben.
Solche Gedankengänge kenne ich auch, sehr gut sogar.
 
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Hallo Dea,

ich hatte tatsächlich das Frage-Antwort-Interview im Kopf, weil das den größten Teil meiner O-Töne im geplanten Feature ausmachen wird, worauf ich momentan etwas fixiert bin. Insgesamt gesehen natürlich viel zu kurz gedacht, es gibt ja schließlich alle möglichen Interviewsituationen, für die dann andere Mikrofonaufstellungen besser sind. Danke für den Anstoß.

Ich hatte in deinem Post weiter oben die Auffassung, dass dir zunächst keine Erstellung einer Stereoaufnahme vorschwebte und du möglichweise 1-Kanal- und 2-Kanal-Mono verwechselst. Es kann natürlich auch sein, dass du dich ungewollt falsch ausgedrückt hast oder ich einfach ein falsches Verständnis deiner Vorstellungen hatte. Das bitte ich in dem Fall zu entschuldigen.

Das ist leider unentschuldbar, Dea, weil es nichts zu entschuldigen gibt. Mir schwebte nämlich rein technisch gesehn noch gar nichts Konkretes vor. Bin doch gerade erst dabei, mich in die Materie einzulesen. Solche kontroversen Diskussionen helfen mir aber echt weiter, da ich nicht die Möglichkeit habe, großartige Tests zu machen, bevor ich mir das Equipment anschaffe und den ersten totalen Fehlkauf hatte ich ja schon getätigt. Glücklicherweise gibt es bei T******n die 30-Tage Money-back Garantie ;)

Gruß von Frau Klotz
 
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Das ist leider unentschuldbar, Dea, weil es nichts zu entschuldigen gibt.
Pffff, da hab' ich schon mal schlechtes Gewissen und versuche mich in Anstand...
... ich will es nie wieder tun! :)

Ansonsten habe ich gerade doch noch mal die Suche bemüht, auch wenn mich das immer stark frustriert. Ich habe nicht gefunden, wonach ich eigentlich suchte, weil mir das richtige Schlüsselwort (ein Eigenname) nicht einfallen will. Dafür fand ich aber diese beiden Threads:

Aufnahmegerät-für-Featureproduktion
Aufnahme-Utensilien-für-Feature

Interessant finde ich dabei, was ich oben ja sinngemäß selbst gesagt habe:
..., und, weist man sie freundlich darauf hin, daß die Einstellung "mono" in solchen Fällen wesentlich tragfähiger sei, pikiert meinen, daß stereo doch sowieso viel besser und mono lange überholt sei, und außerdem haben sie viel Geld für ein allseits hochgelobtes Gerät ausgegeben und überhaupt.
Im Zweifelsfall statt eines dubiosen Stereo lieber hochwertiges Mono!
 
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Den Thread "Aufnahmegerät für Featureproduktion" hatte ich noch nicht entdeckt, ziemlich aufschlussreich. Da scheint es ja deutlich zum Zoom H4n auszuschlagen. Interessant fand ich folgende Idee:
Ich liebäugele auch mit dem H4n, um ihn für Feature-Aufnahmen zu nutzen. Interessant finde ich die Möglichkeit, mehrere Spuren gleichzeitig aufzunehmen: Atmo mit den internen Mikros, Sprache mit einem externen Mono-Mikro.
Es wurde festgestellt, dass das wirklich funktioniert, ist natürlich schon genial, v.a. fürs Feature. Werde morgen wohl mal dem Händler meines Vertrauen ein paar Löcher in den Bauch fragen.
 
AW: Der Feature-Thread

Meine Empfehlung: Marantz PMD 661 und Beyerdynamic MCE 82 mit einem guten Windschutz und gut ist.

Ansonsten: Mikros stellt man grundsätzlich nicht auf den Tisch, da lehnt sich der Gesprächspartner dann schon weit zurück und entsprechend so hört sich das dann auch an.
 
AW: Der Feature-Thread

Hallo, ich finde das einen spannenden Thread.
Vielleicht könnte man hier auch noch einen anderen Aspekt berücksichtigen, nämlich die Gestaltung des Manuskripts bzw. die Verwaltung der O-Töne auf der Textseite.
- Mit was arbeitet Ihr? Mit Word oder anderen "normalen" Textverabeitungsprogrammen?
- In welchem Format reicht Ihr die Beiträge ein? Ich meine damit nicht .doc o.ä., sondern die Gestaltung des Manuskripts (30 Zeilen á 50 Zeichen???)? Welcher Font?
- Gibt es offizielle Richtlinien? Ich habe gesucht, aber nichts gefunden.

Ich habe gute Erfahrungen mit "Celtx" gemacht. Das gibt es für alle Plattformen (Mac, Win, Linux).
Auch "Scrivener" (nur für Mac) ist nicht schlecht.

Viele Grüße
Hanami
 
AW: Der Feature-Thread

Meine Güte, demnächst diskutieren wir ob man besser mit zwei oder zehn Fingern schreibt, oder doch besser mit der Hand. Du kannst Deine Manuskripte mit Word, Openoffice Writer, WordPerfect oder auch mit der Schreibmaschine eintippen, wenn Du möchtest. Manchmal schreibe ich sogar mit der Hand. Nein, es gibt keine Richtlinien. Wenn Du die Texte im Querformat und Schriftgröße 8 abgibst, steigen Dir aber allerspätestens die Sprecher auf die Palme. Für die Lesbarkeit im Studio, aber auch für die eigene Arbeit gebe ich alles in Schriftgröße 14 und Zeichentyp Arial ein.

Frau Klotz, wenn Du in der Bundesliga spielen möchtest, musst Du auch mal was investieren. Wenn dann ein Viertel des ersten Honorars fürs Equipment drauf gehen, ist das sicher nicht überzogen. Die Gerätschaften sind ja hinterher nicht aufgebraucht.
 
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...Man kann durchaus auch den eigenen Laptop (o. Netbook) als Aufnahmestation einsetzen. Wenn er nicht zu laute Lüftergeräusche produziert und über einen einigermaßen sauberen Mikrofoneingang (3,5 mm Klinke) verfügt. Die meisten modernen Laptops können das sehr gut...
Mit brauchbarer Soundkarte (USB) oder USB-Mic ja. Aber den Rest siedle ich mal im Reich der Fabel an ... ich kenne unzählige Note-/Netbooks - mir ist bis zur 2000€ High-End Klasse aber keines bekannt, das über einen brauchbaren Mic-Eingang verfügt - der nicht von jedem Billigstrecorder der 75€ Klasse haushoch übertrumpft würde. Mehr als skypen wird nicht mit den verbauten Mic-Preamps :(
aber: Dies sind meine Prinzipien. Falls sie Ihnen nicht gefallen, ich habe auch andere. (Groucho Marx) :)

Zur Diskussion Stereo/Mono, die ich jetzt so nicht ganz nachvollziehen kann - ist es nicht ganz einfach? Atmo = stereo, Sprache = mono (je Mikrofon per Panning halt an der gewünschten Stelle im Stereobild). Wozu brauch ich die Aufnahme einer Interviewpartners in stereo - trotz nahem Sprechabstand ist doch auch bei X/Y jede Bewegung als Fahrt durch das Stereobild wahrnehmbar. Außer bei den "Mikrofonfressern". Versteh ich da jetzt was grundfalsch?
 
AW: Der Feature-Thread

Mehr als skypen wird nicht mit den verbauten Mic-Preamps :(
Und selbst das ist in der Regel eine Zumutung für den Gesprächspartner.

Zur Diskussion Stereo/Mono, die ich jetzt so nicht ganz nachvollziehen kann - ist es nicht ganz einfach? Atmo = stereo, Sprache = mono (je Mikrofon per Panning halt an der gewünschten Stelle im Stereobild).
So habe ich das ja weiter oben schon beschrieben und das scheinen die meisten Produzenten offensichtlich auch so zu sehen.
 
AW: Der Feature-Thread

Frau Klotz, wenn Du in der Bundesliga spielen möchtest, musst Du auch mal was investieren. Wenn dann ein Viertel des ersten Honorars fürs Equipment drauf gehen, ist das sicher nicht überzogen. Die Gerätschaften sind ja hinterher nicht aufgebraucht.

Es wäre wohl vermessen als blutiger Anfänger so eine Rechnung aufzumachen. Du sprichst von einem Honorar, dass man (wenn überhaupt) vielleicht vom DLF oder der ARD für ein 55-Minuten Feature bekommt. Ob ich es jemals schaffen werde, etwas so gutes zu produzieren, steht noch völlig in den Sternen.
 
AW: Der Feature-Thread

Meine Güte, demnächst diskutieren wir ob man besser mit zwei oder zehn Fingern schreibt, oder doch besser mit der Hand.
Ich finde solche praktischen Fragen, wie Hanami sie gestellt hat, absolut interessant und sehe keinen Grund, sie so abzuschmettern. Echte Profis machen sich darüber natürlich auch Gedanken:
Udo Zindel in: Das Radio-Feature, 2. Auflage, 2007, Seite 347f:
"[...] Sie sparen also viel Zeit und Ärger, wenn Sie schon während des Schreibens die Länge Ihres Manuskripts bestimmen. 15 Zeilen Text mit rund 60 Anschlägen entsprechen etwa einer Minute Sendezeit. Für ein gängiges Textverarbeitungsprogramm gilt die Faustregel: 1000 Zeichen inkl. Leerzeichen entsprechen etwa einer Minute [...] Stoppen Sie bitte auch die Länge Ihrer O-Töne und notieren Sie sie im Manuskript. [...] Autorentexte schreibt man gewöhnlich in zweizeiligem Abstand - so lässt sich besser redigieren - und links bleibt ein breiter Rand. [...] Teilen Sie den Text in übersichtliche Absätze. Das regt Sprecher an, stimmlich zu gliedern. Verwenden Sie bei Textverarbeitung keinen Blocksatz. Wenn es am rechten Rand "flattert", fällt es Sprechern leichter, sich zu orientieren. Vermeiden Sie aus demselben Grund auch Silbentrennungen.
Originaltöne sollten Sie vom Anfang bis zum Ende eines Manuskrips durchnumerieren. Auch die Länge jedes Zuspiels in Minuten und Sekunden und zumindest der Anfangs- und Schlusssatz sind unverzichtbar, damit Techniker im Studio den Überblick behalten. Für die Kollegen im Studio ist es übersichtlicher, wenn Ihre O-Töne vollständig ausgeschrieben vorliegen. [...] Solche im Wortlaut abgeschriebenen Originaltöne fallen im Manuskript sehr vile besser ins Auge, wenn sie typographisch anders gestaltet sind: mit einzeiligem Abstand und kursiv gedruckt oder eingerückt. Gleiches gilt für Regieanweisungen.[...] Geräusche, Atmos und Musiken sollten Sie jeweils gesondert nummerierren (Atmo 1,2,3; Musik 1,2,3 usw.)."

Gruß von Frau Klotz
 
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Manchmal schreibe ich sogar mit der Hand.
Toll. Aber wahrscheinlich gibst du es nicht so ab.
Meine Frage/Anregung bezog sich auf Manuskripte, die bei einem Sender abgegeben werden. Ich habe früher - als es noch keine Computer gab - für den Südwestfunk (gibt es nicht mehr) Typoskripte geschrieben, deren Form genau vom Sender vorgegeben wurden.

Nein, es gibt keine Richtlinien.
Dass es heute keine Richtlinien gibt, kann ich mir kaum vorstellen.
Aber FrauKlotz hat ja bereits einen ausgewiesenen Fachman zitiert.

Meine Güte, demnächst diskutieren wir ob man besser mit zwei oder zehn Fingern schreibt, oder doch besser mit der Hand.
Muss nicht sein. Vor allem: Wenn du dazu nichts sagen möchtest, kannst du ganz einfach schweigen. Ich hatte nicht dich persönlich angesprochen.

Aber um noch einmal auch etwas Positives zu sagen: Für alles gibt es in den Computerzeiten Hilfsmittel. Da habe ich mich gefragt, ob es eben auch ein Hilfsmittel für die reine Textgestaltung geben möge.
Ich kenne Celtx, das ich hier noch mal empfehlen kann. Es ist völlig kostenlos. Für dieses Programm gibt es für BBC-Feature und -Hörspiele bereits Templates. Meine Idee war, ob es so etwas wohl auch für die ARD gäbe?!
Ein schönes Wochenende noch.
Hanami
 
AW: Der Feature-Thread

Sorry, das ist mir zu blöd. "Echte Profis", wie Frau Klotz es nennt, oder einfach nur halbwegs selbstständig denkende Menschen kommen von alleine drauf, dass man Texte in Absätze gliedert. Die Frage Blocksatz oder Flattersatz wurde bei uns im Praktikum geklärt. Ausformulierte Richtlinien oder gar Formblätter habe ich noch nie gesehen. Das ist mir wurscht, ob Du das glaubst oder nicht.

Zur Software und abgesehen von den formalen Fragen: Es gibt Drehbuchmaschinen, Software, die hilft, Figuren und Dramaturgie zu entwickeln. "Cut" hatte das vor der Einstellung mal vorgestellt. Mich würde interessieren, ob jemand so etwas mal in der Radioarbeit eingesetzt hat.

Zu den Aufnahmetechniken. Ich bin durchaus nicht der Ansicht, dass jeder, der Radio machen will, unbedingt einen Tausender ins Aufnahmeequipment stecken muss. Zur Not und wenn es sich nicht gerade um einen ARD-Auftrag handelt, kann man auch Kassettenrekorder einsetzen. Ich bin aber tatsächlich von Features für ARD-Anstalten ausgegangen - wo laufen denn sonst noch welche??? - und von 45-55 Minuten. Da liegen die Honorare bei 2.000 bis 4.000 Euro oder sogar etwas höher. Da sitzt man dann ein halbes Jahr lang dran, ich eher länger. Damit sich das lohnt, sucht man sich coproduzierende Sender, die noch ein halbes Honorar drauflegen. Da halte ich die Investition in ein gutes Aufnahmegerät und Mikro(s) für nicht überzogen. Das Schlimmste, was Dir passieren kann, ist, dass sich Deine Aufnahmen hinterher unter absolut optimalen Abhörbedingungen im Studio eines ARD-Senders als unbrauchbar erweisen und Du den entsprechenden Stempel aufgedrückt bekommst. Das war dann der letzte Auftrag. "Frau Klotz hat ganz gute Ideen, aber technikmäßig kannst Du die Sachen vergessen", so oder so ähnlich wird dann argumentiert.

Wenn das Einsatzgebiet aber ein ganz anderes ist, vielleicht handelt es sich auch eher um ein Hobby und das Feature soll als Podcast auf einer privaten Homepage angeboten oder auf irgendeinem freien Sender laufen, ist die Sache natürlich eine ganze andere.
 
AW: Der Feature-Thread

Ich bin aber tatsächlich von Features für ARD-Anstalten ausgegangen - wo laufen denn sonst noch welche??? - und von 45-55 Minuten. Da liegen die Honorare bei 2.000 bis 4.000 Euro oder sogar etwas höher. Da sitzt man dann ein halbes Jahr lang dran, ich eher länger.
Mal so interessehalber: Wie viele davon pro Jahr setzen gute Leute denn so ab? Das müssten ja schon mindestens 20 Stück sein, also jede zweite Woche eins, damit sich das halbwegs rentiert... Oder zumindest gemischt mit kurzen Beiträgen, aber davon dann Unmengen...

Matthias
 
AW: Der Feature-Thread

Ich kenne niemanden, der mehr als eins im Jahr macht. Ich mache nicht mal jedes Jahr eins. Ich meine Stundenfeatures, keine halbe oder gar viertel Stunde. Das ist natürlich nur ein Teil der Arbeit, wie Du schon richtig vermutest. Gute Leute drehen auch keine vier Dokumentarfilme im Jahr, oder vier Tatorte.
 
AW: Der Feature-Thread

Immerhin hat hier schon mal der ein oder andere ein Lehrbuch gesehen, das ist ja nicht selbstverständlich. Trotzdem ist es tatsächlich schietegal, ob die Arial-16 auf der Din-A-4 Seite mit OpenWinWordhastDunichtgesehn-Office geschrieben wurde oder mit notepad. Wichtig ist, daß Du für deine Textlängenkalkulation eigene Erfahrungswerte Dir erarbeitest. Faustregel: Zehn Zeilen Arial 16 = 30 Sekunden.
Als jemand, der häufiger mal monothematische Reportagen in der o.g. Länge absetzen darf, kann ich nur feststellen, daß alle Spielereien wie Stereophonie oder Spezialeffekte im Auto, in der Bäckerei oder am Schalter des Nachtportiers eh nicht zu hören sind (das zumeist anzunehmende Hörerszenario). Ob das Auto nun von links oder von rechts vorbeifährt? Hauptsache, man hört das Auto überhaupt. Du machst Dir höchstens Interviews kaputt, wenn sich der O-Tongeber hinter dem Stereo-Mikro hin und her bewegt. Das klingt dann sehr merkwürdig und säuft erfahrungsgemäß on Air ab. Kino im Kopf kommt nicht durch exzessiven Geräusch und Technikeinsatz, sondern vor allem durch spannende Geschichten und bildhafte Beschreibungen, situative Töne beteiligter etc. zustande.
Da lenkt überviel Technik nur ab ...
 
AW: Der Feature-Thread

Sorry, das ist mir zu blöd. "Echte Profis", wie Frau Klotz es nennt, oder einfach nur halbwegs selbstständig denkende Menschen kommen von alleine drauf, dass man Texte in Absätze gliedert.
Ich dachte mir, dass du dich über den Ausdruck "Echte Profis" aufregst und habe schon bedauert es geschrieben zu haben, weil es eine unnötige Provokation war.

Dennoch glaube ich, dass es durchaus selbständig denkende Menschen gibt, die das, was Udo Zindel da geschrieben hat als hilfreich erachten, wenn sie zum ersten Mal ein Manuskript verfassen. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es gerade in der Feature-Produktion viele Quereinsteiger gibt, die noch nie was mit (Radio-)Journalismus zu tun hatten und daher nicht in den Genuss eines Praktikums oder Volontariats gekommen sind.

Zur Equipmentfrage äußere ich mich lieber nicht mehr, dazu gibt es andere Threads.


Gruß von Frau Klotz
 
AW: Der Feature-Thread

daß alle Spielereien wie Stereophonie oder Spezialeffekte im Auto, in der Bäckerei oder am Schalter des Nachtportiers eh nicht zu hören sind (das zumeist anzunehmende Hörerszenario).


Äh sorry, wenn ich hier mal kurz widerspreche.
Welche "Spielereien"?

Stereo gibt eine räumliche Darstellung des Hörfeldes wieder.
Da der Hörer selbstverständlich zwei Ohren hat, werden auch diese räumlichen Informationen, an das seit seiner Geburt geschulte Hörbewusstsein, übertragen.

Wir machen Radio Programm in UKW Stereo für UKW Stereo Empfänger
und nicht für Bäcker oder Portiers.


Ob das Auto nun von links oder von rechts vorbeifährt? Hauptsache, man hört das Auto überhaupt. Du machst Dir höchstens Interviews kaputt, wenn sich der O-Tongeber hinter dem Stereo-Mikro hin und her bewegt.



Welches Auto?
Und warum fährt es nur von links nach rechts und umgekehrt?
Wieso nimmst Du mit deinem Stereo Empfänger nicht mal den ganzen Raum wahr?
Nur ein "Auto" zu hören reicht im Alltag doch auch nicht aus, oder?

Die Aufnahme geht nicht kaputt wenn man beim O-Tongeber ein X/Y angeordnetes
Steromikrofon verwendet. Solche schlechten Erfahrung hat man in der Vergangenheit
gemacht, wenn man nicht genau wusste wie man sein Stereomikrofon zu halten hat, weil man nicht wusste was stereo überhaupt bedeutet und für was es eigentlich gut ist.

Auch bei einem Interview kommen in stereo wichtige subaudible Informationen
auf das Programmmaterial, die einfach den Gesamthöreindruck in der Qualität
deutlich steigen lassen.

Wieso sollten diese qualitativen Hörinformationen eigentlich dem Hörer vorenhalten werden?



Das klingt dann sehr merkwürdig und säuft erfahrungsgemäß on Air ab. Kino im Kopf kommt nicht durch exzessiven Geräusch und Technikeinsatz, sondern vor allem durch spannende Geschichten und bildhafte Beschreibungen, situative Töne beteiligter etc. zustande.
Da lenkt überviel Technik nur ab ...


Wenn man es gut macht und seine Stereo Technik beherrscht "säuft" nichts ab.
Im Gegenteil man bereichert seine Aufnahmen um etwas, was den Höreindruck brillianter
macht, weil es ganz einfach realistischer für den Hörer wird. Echter!

Exessive Geräusche sind in mono genau so schlecht. Es ist auch sinnlos "Geräusche" aufzuzeichnen.
Ich empfehle es mal mit bekannten, wiedererkennbaren Klängen zu probieren.

Der "überviele" Technikeinsatz hält sich mit modernem stereo Wave Recorder Equipment in Grenzen.
Man kann ihn locker aus einer Tasche bezahlen und mit nur einer Hand halten.

Grade situative Töne und bildhafte Beschreibung werden durch ein exakt abgebildetes
Hörbild in stereo ausgemalt und auf simple Weise räumlich unterstützt.

Die Technik lenkt den Produzenten nicht ab wenn er weiß wie er sie einzusetzen hat.
Schlechte Erfahrung im Umgang mit stereo führen natürlich dazu es zu lassen, wenn man damit nicht klargekommen ist.

Die "Ablenkung" kommt durch ein Handicap aus der Vergangenheit, als es noch keine
guten Steroaufzeichnungsgeräte gab, oder diese zu unhandlich, bzw, teuer waren.

Jetzt sind sie da und jeder setzt sie ein.

Also warum noch in mono?

Die Zeiten des Phasendrehers sind vorbei.
Ich würde mich so uralten, längst überholten Geschichten "nur-mono-ist-gut und
stereo-ist-schlecht" aus den Gerüchteküchen im Radioproduktionsbetrieb, nicht mehr anschließen.

Nur wenn auch das Musikprogramm dieses Senders dauerhaft in mono ausgestrahlt würde.
Aber wer macht das auf UKW schon? Wäre doch Schade alles in mono oder...? ;)


Gruß Codo
 
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