Welche Zielgruppe rettet das Radio?

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Ich frage mich, ob sich Jugendliche überhaupt noch für das klassische Radio gewinnen lassen.
Meiner Meinung nach wären Programmveranstalter gut beraten, sich in der inhaltlichen Ausrichtung an den Wünschen der Generation 40+ zu orientieren, denn die nutzt wenigstens noch das besagte Medium.
Wenn diese Generation irgendwann nicht mehr existiert, wird auch das lineare Radio Geschichte sein, weil es von ausgefeilteren Methoden der Content-Übermittlung via Internet abgelöst sein wird.
Anders ausgedrückt: Man sollte die letzten paar Jahre, die der althergebrachte Rundfunk noch hat, möglichst effektiv nutzen und nicht noch selbst durch einen verfehlten "Jugendradiowahn" die Herbeiführung des Endes beschleunigen; - auch wenn die Verantwortlichen möglicherweise das Gegenteil intendieren, was durchaus löblich ist.

Du wirst es nicht glauben, auch wenn der BR mit Puls auf UKW eigentlich Jugendliche Hörer erreichen möchte wird man gerade mit Puls auch sehr viele Ü40 erreichen. Ich werde dieses Jahr selber 40. Und einige Bekannte von mir sind schon über 40 (einer sogar 50) und alle hören sie gerne Puls auf DAB+ und freuen sich schon darauf wenn man den Sender in Zukunft auch auf UKW hören kann weil DAB hier in der Gegend noch nicht überall sauber rein kommt.

Und jetzt rate mal wie viele von den Ü40 die ich kenne BR-Klassik hören? Genau 0. Im Worten NULL.
 
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Um das gute, alte Radio ist mir sowieso nicht bang. Es wird weitergesendet. Totgesagte leben länger, und solange die Werbegelder fliessen und die Haushaltsabgabe existiert, wird es weitergehen. Niemand muß das Radio "retten". Es ist zwar nur noch Teil eines medialen Gesamtkonzeptes bei den Veranstaltern, aber es geht nicht "unter".
So sieht für mich Innovationslosigkeit aus.

@radiobino: Das kann ich mir gut vorstellen.
Die RTBF betreibt mit Pure FM auch einen Jugendsender, der von vielen Erwachsenen eingeschaltet wird: http://purefm.ice.rtbf.be/purefm-128.mp3.m3u - möglicherweise ist sogar die Mehrheit der Hörer dem Jugendalter längst entwachsen.
Wirklich beliebt bei den Kiddies scheinen dagegen eher NRJ (http://broadcast.infomaniak.net/nrjbe-high.mp3.m3u) und Fun Radio (http://broadcast.infomaniak.ch/funradiobe-high.mp3.m3u) zu sein.
 
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Bayern plus kann nahezu im kompletten Freistaat empfangen werden:

http://www.br.de/radio/bayern-plus/service/empfang/index.html

Wer Spartenprogramme mit Schlagern und Volksmusik bevorzugt, sollte m.E. 40€ in ein DAB-taugliches Radio investieren. Das ist m.E. keine Zumutung.

Können vor Lachen...

In jedem modernen (bis 10 Jahre alten) Auto sind inzwischen Radioteile integriert, die man NICHT mehr wechseln kann, wodurch es auch nicht möglich ist, DAB+ im Auto zu empfangen - ganz im Gegensatz zu UKW.

Zudem gibt es kein Smartphone auf dem Markt, welches DAB+-tauglich ist - auch hier wieder ganz im Gegensatz zu den zahlreichen Smartphones mit UKW-Empfangsteil.

Daß DAB+ stationär gut zu empfangen ist, ist unerheblich, denn an diesen Orten kann ich auch gleich Internetradio empfangen, mit wesentlich interessanteren Programmen. Nur werden diese nicht durch meine Rundfunkgebühren finanziert - im Gegensatz zu den oben beschriebenen Spartenprogrammen.
 
Die "Magie des Radios" liegt doch darin, daß man nicht nur die Songs hört, die man sowieso mag. Sondern auch die Songs hört, die man nicht kennt, oder die man gar nicht so toll findet.

Bist Du sicher, daß Du vom Radio redest, und nicht von Deinem iPod?

Aber hey, der Moderator ist gerade klasse. Und die Musikzusammenstellung an sich ist toll. Oder der Studiogast reisst es raus.

Gibt es seit 20 Jahren nicht mehr. Weder besondere Moderatoren, noch interessante Studiogäste.

Und bevor ich mühselig mein Smartphone mit den 1000 und 1 MP3s per Bluetooth an mein Radio koppele und hoffe, daß der Shuffle-Modus nicht schon wieder die Songs ausgräbt, die ich schon gehört habe, drehe ich am Knopf und schalte im Auto das Radio ein.

... und hörst die selben 50 Songs, die Du jeden Tag hörst und längst in- und auswendig kennst. Toll.
 
So sieht für mich Innovationslosigkeit aus.

@radiobino: Das kann ich mir gut vorstellen.
Die RTBF betreibt mit Pure FM auch einen Jugendsender, der von vielen Erwachsenen eingeschaltet wird: http://purefm.ice.rtbf.be/purefm-128.mp3.m3u - möglicherweise ist sogar die Mehrheit der Hörer dem Jugendalter längst entwachsen.
Wirklich beliebt bei den Kiddies scheinen dagegen eher NRJ (http://broadcast.infomaniak.net/nrjbe-high.mp3.m3u) und Fun Radio (http://broadcast.infomaniak.ch/funradiobe-high.mp3.m3u) zu sein.

Warum denn?

Die bisherigen Medien gehen halt unter. Das ist ein ganz natürlicher Prozess und tut nicht weh. Denn es dauert einige Jahrzehnte.

Zeitungen und Zeitschriften sind jetzt schon so gut wie am Ende. Da wächst nichts mehr nach, was die noch kauft. Sie enden als blässliche Markennamen ("Bunte", "Stern", "Spiegel" usw.) als Apps auf dem Tablet.

In einigen Jahren ist das Radio in der bisherigen Form dran. Dann das Fernsehen. Fernsehen wird es dann vermutlich nur noch als lose Zusammenstellung geben, wobei Live-Events einen ganz besonderen Stellenwert haben und zu festen Zeiten verbreitet werden. Wie Fußballspiele, Talk-Shows, "Tatort" oder "Ich bin ein Star..." Dann kommt die TV-Gemeinde zusammen. Der Rest ist Konserve und unabhängig vom Tagesablauf abspielbar.

Aber das alles wird noch dauern. Sicherlich bis in die zweite Hälfte des Jahrhunderts.
 
Zudem gibt es kein Smartphone auf dem Markt, welches DAB+-tauglich ist - auch hier wieder ganz im Gegensatz zu den zahlreichen Smartphones mit UKW-Empfangsteil.
Noch nicht, aber bald: DAB+ soll auf Smartphones und Tablets kommen

Die bisherigen Medien gehen halt unter. Das ist ein ganz natürlicher Prozess und tut nicht weh.
Sag' das mal den Beschäftigten, die ihren Job zu verlieren drohen! ;)

Das Grundproblem beim Internet liegt darin, dass sich damit kaum noch Geld verdienen lässt. Ich sehe auch nicht, wie sich künftig daran etwas ändern könnte: Alles, was Du als Bezahl-Content im Internet anbietest, wird über Umwege auch gratis zugänglich sein. Bleibt als einzige Finanzierungsmöglichkeit Werbung und deren Erlöse sind limitiert.
Siehe dazu einen weiteren Artikel vom gleichen Portal: Regiocast & Co. planen multimediales Jugendradio mit Streaming-Plattform
Darin heißt es:
Teltarif schrieb:
Vor dem Start des Projektes muss das Konsortium jedoch eine große Hürde nehmen, denn ohne die Grundlage einer analogen UKW-Verbreitung als Refinanzierungsmöglichkeit lässt sich das teure Projekt nicht realisieren. Daher hat sich Now FM auf eine ausgeschriebene UKW-Radiokette in Nordrhein-Westfalen beworben.

Zeitungen und Zeitschriften sind jetzt schon so gut wie am Ende. Da wächst nichts mehr nach, was die noch kauft. Sie enden als blässliche Markennamen ("Bunte", "Stern", "Spiegel" usw.) als Apps auf dem Tablet.
Und das, was dabei auf der Strecke bleibt, ist der Qualitätsjournalismus.
 
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Es gibt Dinge im Leben, deren Qualität weiß man erst in einem fortgeschrittenen Alter zu schätzen: Guten Käse und Rotwein, solide Schuhe, eine unaufgeregte Tageszeitung, richtig geschliffene Messer etc., etc.,
Und Radioprogramme, die diesen Namen verdienen, gehören auch dazu. Deshalb wird die Altersgruppe ab 40 Plus die Zukunft des Radios sichern, und nicht die anspruchslose Jugend, die leere Labertaschen für Journalisten und Moderatoren hält, sich gerne mit dem immergleichen Beat zudröhnt, über belanglosen Hohlwitze lacht und einen O-Ton gleich mit einer inhaltsvollen Radioreportage verwechselt.
 
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Die Jugend ... hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll ... sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft ... stürzen sich bei Tisch auf die Süßspeisen ... und tyrannisieren ihre Lehrer. - Platon

Erstaunlicherweise sagt er nichts über ihre Hörgewohnheiten, wo bei ebay doch so viele antike Radios angeboten werden.
 
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Sag' das mal den Beschäftigten, die ihren Job zu verlieren drohen! ;)

Das sehe ich nicht so dramatisch. Meines Wissens wird überall jetzt schon gespart. Stellen werden nicht neu besetzt, sobald die Stelleninhaber in den Ruhestand wechseln.

Es schrumpft einfach auf eine Grösse, die dauerhaft tragfähig ist. Zudem wechseln Kollegen in den TV- und Online-Bereich. Niemand wird arbeitslos. Nur die Tätigkeit ändert sich. Das ist nicht schlimm.

Der Prozess verläuft tatsächlich langsam. Es wird noch viele Jahre dauern, bis die entsprechende Umwälzung in den Medien komplett vollzogen ist. Da geht niemand unter.
 
Das Radio kann nur gerettet werden wenn es mindestens 80% der potentiellen Hörer (12-65+) mit akzeptabler Musik versorgt, genügend regionale und überregionale Informationsträger zur Verfügung stehen und gänzlich neue Formathorizonte erschlossen werden, die vom Talk über Sport, Verkehr und Lifestyle bis hin zur reinen Promowelle (Techno, Schlagerfox, Top 40, Volksmusik, Klassik, Rockmusik etc.., im Idealfall einschl zielgruppentauglicher Werbung) reichen. Mit AC, Hot-AC und Co. kann man heute kaum noch ein Drittel der Hörerschaft binden, und selbst das ächzt und stöhnt vernehmlich wenn es länger zuhören muss.

Dass das in Deutschland nur digital geht liegt auf der Hand. Außerdem ist es heute überhaupt kein Problem ein Mantelprogramm mit unterschiedlichen Musikfarben auszustaffieren.

Ich meine, es kann doch nicht zielführend sein, dass heute Energien darauf verwendet werden, eine Generation via Radio zu erreichen, für die dieses Medium eh kaum mehr eine Relevanz besitzt.

Die Intensität mit der die Jugend bearbeitet wird ist für alle Beteiligten selbstmörderisch. Dass das Radio nicht nur bei dieser Zielgruppe schlecht gelitten ist, ist sogar schon im Verleger-Berater-Cockpit angekommen, zur Zeit gibt man sich aber noch dem Trugschluss hin die ausgefallenen Marktanteile mithilfe einer UKW-weit gleichgeschalteten Hitpromotion irgendwie wettmachen zu können. In spätestens zwei Jahren ist auch dieser Traum ausgeträumt, weil man UKW-Stationen alten Zuschnitts ohne erkleckliche Werbeeinnahmen nicht über Wasser halten kann.

Deshalb ist Radio dem stumpfsinnigen Hören von Musikstreams auch in Zukunft überlegen. Radio hat eine eigene Magie, die man nur mit Mühe erklären kann.

Gut gemachtes Mantelprogramm + eingeflochtener Musikstream = Radio der Zukunft
 
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"Welche Zielgruppe rettet das Radio?"
Meine Generation, also 50+ sicher nicht.

Wir sind mit Dave Dee & Co sozialisiert worden, mit den Byrds, Uriah Heep, Iron Butterfly und alles was im Beatclub lief und auch mit Schlagern.
In den 70er Jahren haben wir Krautrock, Punk und progressive Bands wie King Crimson gehört.
In den 80er Jahren die NDW, New Wave und Indie-Bands.
In den 90er Jahren Britpop.

Welcher UKW-Sender bedient unseren Musikgeschmack?

Die Top 40 Titel der Deutschen Single Charts der vergangenen Jahrzehnte sind melodisch, NDR 1
fährt die Schiene und hat mit die meisten Hörerinnen und Hörer.
Auch für mich im Moment der einzige Sender tagsüber, wenn ich mal UKW höre.

Mir langt es nicht darum höre ich überwiegend aufgezeichnete Sendungen aus dem Internet.
Ich bin auch gespannt wer das Radio rettet.

Radio Hannover hat mit der Sendung: Grenzwellen gezeigt wie man Hörer ans Radio bindet.
Klasse Autorenradio mit einer wachsenden Fangemeinde.

Vielleicht solltre die Eingangsfrage lauten: "Welche Sendungen retten das Radio?"
 
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Vielleicht solltre die Eingangsfrage lauten: "Welche Sendungen retten das Radio?"

Schwierig. Denn du willst ja eigentlich auch nur das hören, was du von früher her kennst. Was jetzt keine Wertung sein soll. Das ist eben die Musik, die du liebst!

Ich möchte davon nichts mehr hören. Ich mag Neues, was ins Ohr geht. Also habe ich natürlich den DSDS-Siegersong auf dem Smartphone. Nie im Leben käme es mir in den Sinn, Musik aus den 80ern zu hören.

Vermutlich bist du bei einer Sendung wie von dir genannt gut aufgehoben. Viel Freude beim hören!
 
Die einzige "Zielgruppe", die das Radio retten kann, wären aktive, interessierte ZUHörer, die man ganz gezielt mit EINSCHALTImpulsen fängt und ihnen aktiv Radio schmackhaft macht.

Das ist exakt das Gegenteil dessen, was landauf, landab geboten wird, wo man nur auf die Nebenbeihörer scharf ist, die man versucht, mit möglichst wenig Ausschaltimpulsen am Wegschalten zu hindern.

Wenn man jetzt den Fehler begeht, die AKTIVEN Hörer auf digitale Systeme zu verschieben, die entweder nicht zu empfangen sind (DAB+ ist in keinem Autoradio älter als 2 Jahre zu empfangen, Austauschmöglichkeiten gibt es nicht), oder aber digital mit Internetradios und Podcasts konkurrieren, ist klar, daß man damit keinen Blumentopf mehr gewinnen kann.

Radio als relevantes Medium ist tot, let's face it!
 
Die Katze rät: Vergesst Eure gesamten Zielgruppendefinitionen, die ihr irgendwann mal gelernt habt. Sie gelten nicht mehr. Altersgemässe Zielgruppenansprache funktioniert nicht mehr, sofern sie jemals richtig funktioniert hat. Milieus ändern sich, verschieben sich, das Medienangebot ändert sich immer schneller, alles ist im Fluss.
Macht einfach DAS, WOFÜR ihr eine MISSION habt. Bietet ein Produkt an, von dem IHR denkt, dass es GUT ist und dass die Welt es braucht. Die Vermarktung hat dann zielgruppenaffin zu erfolgen. Da müssen verschiedene Kanäle und Methoden für verschiedene Teilsegmente genutzt werden. Aber ein Produkt zu kreieren mit dem Anspruch, "damit erreichen wir die 25-39-jährigen kastenbrillen- und breitcordhosentragenden Hipster in der Altbauwohnung, die ein recyceltes Omafiets fahren, damit jeden Monat vier Kisten Wein beim FairWeinladen um die Ecke kaufen und einen Kinderwagen von Teutonia", damit fallt ihr so derb auf die Schnauze, dass ihr bald nur noch Nasenbluten habt und ausschaut wie ein Boxer nach 20 K.-O-Runden.
Und wenn ihr das macht, wenn ihr ein Produkt habt, das qualitativ GUT und STIMMIG ist, das von entsprechenden Präsentatoren zum Hörer gebracht wird, die sich im Programm wohlfühlen und ausleben können, ihr entsprechend Background habt in den Redaktionen und ihr dann noch die richtigen cleveren Vermarktungsstrategien (heutzutage gerne auch "Guerilla") und vor allem, GEFÜHLE ansprecht und Hörerbindung aufbaut, DANN und N U R DANN kann es was werden!!!
Das bringt euch mehr als alle Malak-Weisheiten zusammen (die ich an der Stelle jetzt um Gottes Willen nicht alle über einen Kamm schlecht machen will)
Glaubt ihr nicht?
Probierts einfach aus!
 
Schwierig. Denn du willst ja eigentlich auch nur das hören, was du von früher her kennst. Was jetzt keine Wertung sein soll. Das ist eben die Musik, die du liebst!

Ich möchte davon nichts mehr hören. Ich mag Neues, was ins Ohr geht. Also habe ich natürlich den DSDS-Siegersong auf dem Smartphone. Nie im Leben käme es mir in den Sinn, Musik aus den 80ern zu hören.

Vermutlich bist du bei einer Sendung wie von dir genannt gut aufgehoben. Viel Freude beim hören!

Nein. Ich möchte von der Musik im Radio überrascht werden. Dazu gehört auch neue Musik wie zur Zeit in den Grenzwellen.
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis derselbe Tenor: Unser Radio ist langweilig geworden, egal bei welchem Sender.
Immer dieselben Titel von immer den gleichen Künstlern. Das ist unabhängig vom Senderformat.

...Nie im Leben käme es mir in den Sinn, Musik aus den 80ern zu hören..

Kann ich nicht nachvollziehen. Da gab es gute Musik ohne Ende. Ich rede von Titeln außerhalb der Top 100 Charts.
 
Zu Frau Malak.
Die gute Dame ist leider immer noch auf dem Stand von anno 2001, dass man mit Abwechslungsgeblubber, einer Schmalspurrotation aus 80er und 90er Jahre Titeln auch noch in 20 Jahren erfolgreich sein wird. :rolleyes:
 
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Die Katze rät: Vergesst Eure gesamten Zielgruppendefinitionen, die ihr irgendwann mal gelernt habt. Sie gelten nicht mehr. Altersgemässe Zielgruppenansprache funktioniert nicht mehr, sofern sie jemals richtig funktioniert hat. Milieus ändern sich, verschieben sich, das Medienangebot ändert sich immer schneller, alles ist im Fluss.
Klingt sehr postmodern.

Macht einfach DAS, WOFÜR ihr eine MISSION habt. Bietet ein Produkt an, von dem IHR denkt, dass es GUT ist und dass die Welt es braucht. Die Vermarktung hat dann zielgruppenaffin zu erfolgen.
So richtig neu ist das ja nicht.
Versuche, etwas derartiges im Radiosektor umzusetzen, hat es schon in den Neunzigern gegeben, z.B. mit Xanadu Classic Rock, Jam FM und später u.a. mit Nova Radio.
 
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Will der Hörrundfunk überhaupt "gerettet" werden? - Mich erinnert der heutige Hörrundfunk irgendwie an den "real existierenden Sozialismus", den (laut eigener Aussage) weder Ochs' noch Esel in seinem Lauf aufgehalten haben. Wohin er gelaufen ist, wir wissen's inzwischen.

Liebe Macher und Entscheider: Schafft in Euren Programmen endlich wieder Alleinstellungsmerkmale und hechelt nicht alle auf dem selben Weg zum Ziel (Viele wege führen nach Rom, welches auch nicht an einem Tag erbaut wurde!). Irgendwo las ich die "Beraterweisheit", der Hörer solle "abgeholt" werden. Ihr hört doch sonst so gerne auf Berater; dann fangt endlich (wieder) damit an, mich "abzuholen", zum Verweilen zu animieren. Kommt aber jetzt nicht, das koste Geld, denn ihr haltet (noch) Personal vor, welchem ihr mehr oder weniger Geld gebt. Kommt aus Euren Burgen und Palästen heraus und geht (wieder) auf die Hörer zu, aber nicht dümmlich-anbiedernd, denn der Hörer will ernst genommen und nicht "verarscht" werden, egal ob er 18 oder 81 ist.
Ich weiß, es wird kein einfacher Weg sein, aber irgendwann in der Vergangenheit müsst ihr einen Fehler gemacht haben (ich hoffe, ihr wisst inzwischen welchen), sonst wäre Hörrundfunk nicht so, wie er jetzt ist, nämlich langweilig, öde und fade von Nord bis Süd, von West bis Ost.
 
"Aber der Rest der Menschheit liebt die Songs von Katy Perry, Ke$ha, Bryan Adams und Lady Gaga."
Bryan Adams mag ein paar unerschütterliche Fans haben, Lady Gaga ist ein Strohfeuer, Katy Perry ebenfalls und von diesem komischen Kesha wird in zwei Jahren keine Sau mehr reden. Das ist absolut keine massentaugliche Musikmischung, sondern eine absolut unverdauliche. Vor allem, wenn nix anderes hinzukommt.
Tja, die Zielgruppe...ich bin 38, akademische Bildung, 3-Personen-Haushalt, und was höre ich? Mal FM4, mal BR Puls, mal Radio Eins, mal Superfly, mal Lounge FM, mal DRadio Wissen, ab und zu Nachrichten im Deutschlandfunk, ab und zu Bayern 2, Radio 2day, SWR1 BW, Klaus Fiehe bei Eins Live, manche Sendstrecken auf manchen Sendern, weil ich den Host persönlich kenne, einzelne Sendungen auf Campusradios, dazu noch Programme aus anderen Ländern, Studio Brussel, 3FM, Classic21, Sublime FM, Radio 6 Soul&Jazz, BBC Radio2, BBC 6 Music, Nova FM (Paris), Le Mouv, Couleur3, Petöfi Radio, diverse Spartenwebradios oder ich höre per TuneInRadio irgendwo rein und wenn es mich richtig plagt und ich durch die Alpen presche, dann läuft auch schon mal eine Volksmusiksendung (aber echte Volksmusik, keine volksdümmliche Musik)...und wenn es nur ist, um meinen Sohn zu ärgern.) oder zuhause abends vorm Einschlafen ein Etherpirat im "X-Band". :wow: An Verbreitungswegen nutze ich UKW, DAB, Satellit, Internet, Apps, ab und zu sogar mal MW/LW/KW, was mir grad in den Kram passt.
Was ums Verrecken nienienienienienienienie läuft, nicht einmal 5 Minuten am Tag, ist irgendein Hitradio oder sonst ein 80er90er-Schwachsinnskanal. Es gibt in meinem Umfeld ein paar Leute, die sowas vielleicht für kurze Zeit am Tag, bei Besorgungsfahrten mit dem Auto oder morgens im Bad hören, aber sonst braucht das keiner und es ist auch keiner begeistert davon. Hallo "Hitdudler", ihr sendet zu 90% am Publikum vorbei, aber sowas von!
 
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Eigentlich würde es reichen, die Heilsversprechungen einzuhalten, die da lauten: Der beste Mix, die meiste Abwechslung, nah beim Hörer, hier aus der Region, immer gut informiert, und, und, und ...
 
Womit wir wieder beim Thema wären : "Was war zuerst da ? Da Ei oder das Huhn ?" Es läuft hier irgendwie immer auf das Gleiche aus.
Fakt ist : Radio stirbt immer mehr aus, vor allem bei der Jugend. Warum ?
Ganz einfach. In Zeiten von Internet, Spotify, etc. habe ich als Consumer eine riesige Auswahl zur Verfügung, wo ich mir genau das, was auf mich zugeschnitten ist, zusammenstellen kann. In Deutschland läuft ja nur noch jeden Tag von Norden nach Süden und von Westen nach Osten der sich ständig wiederholende gleiche Schrott. Das sich das auf Dauer keiner mehr antut, wenn er Ausweichmöglichkeiten hat, ist doch wohl allen hier klar.
Es wird hier halt nur noch Formatradio der allerübelsten Sorte betrieben, die MA-Zahlen sind eh nur Verarsche, wenn man weiß, nach welchen Kriterien diese erfasst werden.
In meinem nicht gerade sehr kleinen Bekannten- und Freundeskreis hört fast keiner mehr Radio, begründet bei allen mit der gleichen Aussage : es läuft ja überall ständig das Gleiche. Der Moderator kommt hier in Deutschland beim Formatradio morgens schon lustlos (warum wohl ??) und genervt ins Studio, setzt sich hin, drückt seine Knöpfe, alles mit gekünzelt guter Laune und geht wieder. Und genau das ist der kleine aber feine Unterschied zwischen hier und beispielsweise unseren Nachbarn im Westen (Holland).
Beispeil 3FM: Da wird Radio nochmit viel Liebe und Herz betrieben, weil hier den Moderatoren noch Freiheiten gelassen werden. Da wird geblödelt und noch live mit den Hören telefoniert. Die Leute da haben einfach Spaß an ihrem Job, und das kommt auch so rüber, von der Musikauswahl mal ganz zu schweigen, die da wirklich auch noch eine Auswahl ist.
Folge : Bei unseren Nachbarn ist Radio noch ein sehr erfolgreiches Medium, in Deutschland bei diesem formatierten, knopfgedrückten Hitgedudel mit gefakten Live-Interviews halt nicht mehr. Man könnte es auch anders haben und anders machen, wenn man denn wollte, aber man will nicht, weil man lässt sich nach wie vor von gefakten MA-Zahlen blenden, klopft sich weiter auf die Schultern und lebt weiter in der Scheinwelt, wie erfolgreich doch sein Programm sei. :wall:
 
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Ganz einfach. In Zeiten von Internet, Spotify, etc. habe ich als Consumer eine riesige Auswahl zur Verfügung, wo ich mir genau das, was auf mich zugeschnitten ist, zusammenstellen kann.

Genau das ist doch aber der große Nachteil dieser Dienste, sie vermitteln Dir im Grunde genommen nur Bekanntes. Wäre ich ohne Radio aufgewachsen (ist zugegebenermaßen schon etliche Jahre her), hätte meine musikalischen Scheuklappen behalten und hätte so viele Musikstile außerhalb dessen, was ich mal als "meine Musik" angesehen habe, nie kennengelernt. Und ich hätte wirklich viel verpaßt!

Radio war für mich (und ist heute nur noch bei einigen wenigen Internetradios) DIE Adresse, um ständig meinen musikalischen Horizont zu erweitern, um ständig etwas neues kennenzulernen. Aber dafür braucht man auch Moderatoren, die etwas von der Musik verstehen, die sie spielen, und die vor allem mit Leidenschaft dabei sind, die ihren Hörern immer etwas neues, manchmal auch ungewohntes oder herausforderndes, präsentieren und sie dadurch ans Radio fesseln wollen.

Spotify und co. können das schon systembedingt nicht.

In Deutschland läuft ja nur noch jeden Tag von Norden nach Süden und von Westen nach Osten der sich ständig wiederholende gleiche Schrott. Das sich das auf Dauer keiner mehr antut, wenn er Ausweichmöglichkeiten hat, ist doch wohl allen hier klar.
Es wird hier halt nur noch Formatradio der allerübelsten Sorte betrieben, die MA-Zahlen sind eh nur Verarsche, wenn man weiß, nach welchen Kriterien diese erfasst werden.

Richtig. Alleine schon die Vorstellung, daß in Flensburg derselbe Minimal-Musikgeschmack vorherrscht, wie in Garmisch, daß in Köln dieselben Titel gehört werden, wie in Dresden, ist wirklich absurd und zerstört damit auch extrem viel Musik*kultur*.
Mit regionaltypischer Musik kommt inzwischen kein Jugendlicher mehr in Kontakt, im Gegenteil, er wächst in dem Glauben auf, daß alle Welt nur auf Katy Perry, Lady Gaga & co. steht und regionaltypische (oder auch "nur" deutschsprachige) Musik hinterwäldlerisches Zeug von vor-vorgestern sei.

Wer heute musikalisch vom Radio anno 2014 und Spotify sozialisiert wird, der kann einem nur noch leid tun, und erst recht diejenigen, die er selbst in 20 Jahren musikalisch prägen wird.
 
Radio war für mich (und ist heute nur noch bei einigen wenigen Internetradios) DIE Adresse, um ständig meinen musikalischen Horizont zu erweitern, um ständig etwas neues kennenzulernen. Aber dafür braucht man auch Moderatoren, die etwas von der Musik verstehen, die sie spielen, und die vor allem mit Leidenschaft dabei sind, die ihren Hörern immer etwas neues, manchmal auch ungewohntes oder herausforderndes, präsentieren und sie dadurch ans Radio fesseln wollen.
Das wollte ich ja damit zum Ausdruck bringen. Genau diese Moderatoren findest du im Formatradio leider vergebens. Oder sie wollen, dürfen aber nicht.
 
Die Frage "Welche Zielgruppe rettet das Radio?" stellt sich nicht, solange

  • die Anstalten des ÖR sich Einnahmen per Werbung sichern sollen / müssen
  • die Lüge der werberelevanten Zielgruppe mit seiner Altersbeschränkung nicht endlich in die Tonne getreten wird
  • Intendanten der ÖR Sendeanstalten unmissverständlich durchblicken lassen, das Radio nun nicht ihr Steckenpferd ist
  • Private Anbieter, gleich welcher Übertragungsform, schlichtweg nicht die Mittel für Werbung in diversen Medien haben oder refinanzieren können, um überhaupt erst einmal neue Hörer zunächst auf ihre Existenz und dann ihr Angebot hinzuweisen.
Ich ziele deshalb auf die Anstalten des ÖR, weil sie nicht nur das Potential, sondern nach meiner Auffassung auch die Verpflichtung hätten, endlich wieder Radio abseits der Hitdudelei mit Abwechslung und echtem Journalismus anzubieten.

Auch wenn es mich (mit Mitte 40) nicht betrifft: ich habe den Eindruck, dass heutzutage ein echtes "Rentnerradio" viel wichtiger ist, als noch eine Jugendwelle. Stattdessen wird (jedenfalls hier im Westen) der Schlagersender musikalisch verjüngt und eine ganze Generation fühlt sich als Hörer abserviert. Die Altersarmut soll kommen, noch ist sie aber nicht da.

Wir alle verändern unsere Ansprüche und Gewohnheiten an die Medien.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass die heutige Jugend in 10 Jahren gerne wieder Radio hört, wenn es denn dann interessant gemacht ist.
Inhaltlich haben sich z.B. auch meine Ansprüche an das Radio hin zu mehr seriösen Wortbeiträgen geändert, vielleicht weil es die immer weniger gibt.

Gerade beginnt wieder der Sommer und die Seen hier werden abends und am Wochenende von jugendlichen bevölkert.
80% der Gruppen lassen Musik laufen. 100% dieser Musik wird derzeit auf keinem UKW-Sender gespielt.
(80% der Gruppen lassen allerdings auch ihren Müll an Ort und Stelle liegen, aber das ist ein anderes Thema.)
Dass die das Radio in diesem ihren Lebensabschnitt retten wollen und werden, wage ich daher zu bezweifeln.
 
Zielgruppe ist im Zeitalter der Vereinzelung und Vielfältigkeit schwer zu definieren. Rentner ist nicht gleich Rentner und Teen nicht gleich Teen.
In der waren- und angebotsüberbordenden Marktwirtschaft gilt es Sparten und Nischen gut zu besetzen, will man erfolgreich sein.
Da könnten die Großen ruhig mal was von der Zwanglosigkeit der Freien abkupfern...
http://www.freefm.de/mediathek/audio/jingle/hemmerned
 
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