Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

AW: Die Sprachlotterei treibt neue Blüten

Das hat doch was - für mich keine Sprachlotterei, sondern ein charmantes kleines Wortspiel.
Zustimmung.

Erinnert mich stark an eine alte Werbung für das gute alte Postsparbuch (Monetarius hab' es selig) - die hatten mal einen Cartoon-TV-Spot, wo sich lauter Mäuse um und in einem Postsparbuch tummelten.

Off-Sprecher: "Das sind die deutschen Mäuse (Dee-Emm). Hier im Postsparbuch fühlen sie sich besonders wohl und vermehren sich prächtig".

Das ist keine Sprachlotterei, das ist Wortwitz.

Gruß, Uli
 
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Preisfrage: Wie spricht man die Einzelhandelskette "Sinn Leffers"? Die sind ja gerade in den Nachrichten wegen der drohenden Insolvenz.

Eigennamen sind immer so eine Sache und ich vermute, da finden sich quer durch die Radiolandschaft verschiedene Aussprachevarianten.

Peinlich aber wird es, wenn innerhalb eines Senders, gar noch einer Welle, zwei Varianten innert einer Stunde gesprochen werden.

Wirtschftsredakteur: "Läwwers"
Nachrichtensprecher: "Leffers"

Können die sich nicht mal innerhalb des Hauses auf eine einheitliche Aussprache einigen?
Ich habe das jetzt zwei mal in Folge so unterschiedlich gehört.
Die Nachrichten sind live, soweit okay. Die Wirtschaftsnachrichten könnten aufgezeichnet sein, das werde ich noch mal überprüfen.

Unschön ist es allemal.
:mad: Grüße, Uli
 
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Wie spricht man die Einzelhandelskette "Sinn Leffers"?
Äähhh... wie wäre es mit "Sinn Leffers"?

Die von dem von Dir zitierten Wirtschaftsredakteur gewählte Variante dürfte dem Idiom seiner Herkunftsregion geschuldet sein. Ein vernünftiger CvD oder CR läßt so etwas allerdings nicht durchgehen.
 
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Laut Aussprache von vor einigen Jahren des Pressesprechers der Karstadt/Quelle AG wuerde die Einzelhandelskette so ausgesprochen wie sie geschrieben wird, also

"Sinn Leffers".
 
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Ja, so wie ihr sehe ich das auch.
Ich fand es nur bemerkenswert, dass ich erst "Läwwers" vom Redakteur im Studio höre und kurz drauf "Leffers" vom Nachrichtensprecher. Das passierte zwei mal hintereinander - so weit, so schlecht.

Sie scheinen es aber bemerkt zu haben - der Moderator traut sich nun auch an das Wort ran.
Dumm nur, dass ein Bericht von der PK folgte - mit einem Reporter, der "Läwwers" sprach .... :wall:

Es sind nicht immer die komplizierten Worte, die einen ins straucheln bringen....
Und immer, wenn man glaubt, jetzt haben wir es im Griff, kommt wieder so ein ... daher. :rolleyes:

Gruß, Uli
 
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Makeitso, weil es anders ausgesprochen so ungemein nach Kompetenz und Wichtigkeit klingt, dass mancher denken mag, "boah, hat der aber Ahnung, der kennt sich aus, der weiß sogar, dass der Laden gar nicht so ausgesprochen wird, wie ich armer Zausel immer dachte". Es könnte aber auch an reiner Ahnungslosigkeit liegen :D:D:D.
 
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Naja, wenigstens hatten sie noch einen Bindestrich pro Aneinanderreihung über; schau Dich mal auf wdr2.de um, da wimmelt es nur so von gänzlich divisfreien Nominalkomposita. Internet Chef Redakteur (harhar) Moll schaut anscheinend zuviel Werbung.
 
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@Studio Rebstock:
Hallo, Uli, wg. Urlaub(s) kann ich leider erst jetzt zu dem von Dir beschriebenen Sinn-Leffers-Phänomen was anmerken:
Egal, wie korrekt der Nachrichtensprecher irgendwelche Namen, Orte usw. ausspricht - kaum ein Mensch in der Redaktion schert sich darum. Beispiele? (Habe leider keine IPA zur Verfügung, deswegen behelfsmäßig notiert: )

Wir sprechen in der Nachrichtensendung (korrekt) "Eddin-berre". Die Redakteurin nimmt ab und nennt die Stadt Edin-böörk.
Wir sprechen in der Nachrichtensendung (korrekt) "Errrfurt", die Verkehrsfee haucht "Eeeeaafuat" ins Mikrofon.
Ähnliches gilt für Canberra, Vancouver, Los Angeles, Cowen, Penalty-Schießen oder "h-eeea".
Es ist zum Mäusemelken. Schreitet man intern zur Korrektur, gilt man schnell als Besserwisser oder wird als "Dr. Duden" stigmatisiert. Also - Luft raus lassen. Zuhause ärgern. Blamieren sollen sich andere...
 
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Meinungen dazu, daß man sich laut ARD-Korrespondentin in Paris „geeinigt“ hat, die Sarkozy-Gattin als „Bruhnie“ auszusprechen?
 
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Hallo Onkel Otto,

willkommen zurück aus dem Urlaub. :)

Wir lassen die Mäuse besser ungemelkt. Ich erkenne das persönliche Dilemma der Stigmatisierung - jeder noch so gut gemeinte Ratschlag muss ins Leere laufen, wenn die Einsicht und die Bereitschaft zur Verbesserung beim kritisierten schlicht und ergreifend ins Leere läuft.
Kommt mir irgendwie bekannt vor - aus einer anderen Kategorie von radioforen.de.

Es ist vielleicht auch nicht ganz einfach zu händeln in der Zeit von Sprecherpools, Reporterpools, freien und festen freien Kolleg/inn/en.
Darüber wird aber gerne vergessen, dass am anderen Ende des Mikrofons - gemeint ist der Lautsprecher - ein Hörer sitzt, der die Welle zumeist durchgängig hört und sie als ein Produkt mit einer einheitlichen Leistung erwartet. Bei einer Musikwelle ist das die Musikzusammenstellung, entsprechend ist bei einer Kultur- oder Regionalwelle zu verfahren. Und bei einer Welle mit hohem Sprachanteil .... Fazit: Da müssen andere ran, meiner Auffassung nach die jeweiligen Wellenchefs.
Da sind wir aber wieder beim Problem der Pools, dann auch der ggf. miteinander konkurrierenden Wellenchefs (?) etc. - wo soll da ein einheitliches Produkt her kommen?

Entschuldigung, ich weiche ab.
Ich glaube nicht, dass du der richtige Adressat der Kritik bist, nur sollte es im Sender jemanden geben, der sich für den Hörer interessiert. Denn dieser fühlt sich - wenn er aufmerksam zuhört (auch das ist je nach Welle und Format nicht immer gegeben) - ob der im Wechsel angebotenen Aussprache und Betonung hin und wieder verschaukelt.

Nur meine 5 Cent dazu.
Rufen wir einsam im Wald, während die anderen Hörer und Macher sich auf einer (flachen) Wiese tummeln?

Gruß, Uli
 
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"Mister Duden", "Herr Deutsch" etc. höre ich auch gelegentlich, kann einem aber egal sein. Die Tatsache, das diejenigen, die einen genervt-herablassend so nennen, später wieder herkommen, weil sie wissen wollen, wie dies oder das ausgesprochen, betont etc. wird, wie dies und das grammatisch korrekt formuliert wird und ob nun dort ein Komma hinkommt oder nicht - das entschädigt sehr. Im tiefsten Innern muss ich dann nänmlich gaaaaanz breit grinsen. :D
 
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Nein, nicht "grammatikalisch", sondern "grammatisch". "Grammatisch" ist gleichbedeutend mit "grammatikalisch", letzteres aber laut Duden in der Verwendung seltener. Das längere Wort ist zudem aus dem kürzeren entstanden (nicht umgekehrt), um das auch sprachhistorisch kurz zu klären. ;)
 
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JKOS: Einverstanden, Wissenslücke. Danke. ;)

BlueKO: Umgangssprache mit Hang zur Faulheit.

Gruß, Uli :)

EDIT
@ der beobachter: Interessant, noch eine Wissenslücke. Ich wurde seither auf "grammatikalisch" geprügelt.
 
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@ TSD: Ich will versuchen, mich in Zukunft daran zu erinnern.

Von wem und mit welcher Begründung?
Wenn ich das noch wüsste.
Ich habe keine Ahnung, aber im Hinterkopf ist "grammatisch" mit einem "so nicht!" belegt.

Ob es die Schule, mein Umfeld oder wer auch immer war - ich kann das nicht (mehr) zuordnen.
Seit ich in dem Forum unterwegs bin, habe ich das Gefühl, die deutsche Sprache neu zu entdecken. Ein sehr gutes Gefühl.

Vielen Dank & Gruß, Uli

@ db: Ich empfinde das nicht als Prügel - ich will ja was lernen.
Vielleicht muss ich mich ja doch noch als alter Student der Germanistik widmen.
 
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