12. Mai 2014: Total-Umbau bei DKultur (und DLF?)

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Noch bis Sonntag ist Zeit, die online Petition "Rettet 2254" zu unterschreiben.
Am 11. September werden die Unterschriften im Funkhaus an Steul übergeben, bevor dann die Sitzung des Hörfunkrates startet.
Ich bin sehr gespannt, was da herauskommen wird. Die Sitzung ist erstmalig öffentlich.
Es geht aber neben "2254" um die gesamte Programmreform, die nach der Agenda Bestandteil sein wird.
 
Mal ungeachtet der Thematik 2254 und unabhängig von meiner Funktion im Forum: Seit ein paar Wochen verfolge ich fast täglich „Studio 9“ sowie „Tonart“ und muss sagen, dass ich zuletzt Mitte der 90er so gutes Radio gehört habe. Ein entspanntes und doch anspruchsvolles, interessantes, informatives, abwechslungsreiches und Gott sei dank werbefreies Programm.

Endlich kann man wieder am Arbeitsplatz Radio hören, ohne sich über den Musikschrott auf WDR 2 ärgern, sich in Gegenwart von Besuchern/Kollegen für Seitenbacher-Werbung fremdschämen oder für das mitunter hoch anstrengende Geklimper und Gefidel in den damaligen „Ortszeit“-Musikblöcken unaufgefordert entschuldigen zu müssen.
 
Man könnte beinahe zustimmen, gäbe es nicht seit 1994 die von außen aufoktroyierten hörerdrangsalierenden Vorgeschichten. In dem Zusammenhang betrachtet sieht das dann komplett anders aus. Seit die Länder zugunsten ihrer Eigeninteressen die Finger im Spiel haben, geht’s hier nach meinem Empfinden vor allem um Hörervertreibung. Jeder kennt das Bild eines nassen Bärs. Erst hatte sich der Bär so herum zu schütteln, damit alle Rias-Hörer abfallen. Die Einschaltquote wurde im Hauptsendegebiet von >30% (Rias 1) auf nicht messbar getrimmt. Man hatte ab Schlag Mitternacht 1994 gefälligst den kompressordröhnenden Formatfunk der Hausanstalten der Länder incl. Werbung zu konsumieren. Nun lässt die Kölner Führungsetage den Bär anders herum schütteln und wirft den harten Kern ab, der sich dem Crossover-Programm arrangiert hatte – widerlich dieser arrogante Umgang mit unserem Radio.

Es wird allerhöchste Zeit für eine Änderung des Staatsvertrags, der wieder ein unabhängiges Radio mit Programmverantwortung im eigenen Haus zulässt, so wie es vorher ein halbes Jahrhundert lang bewährt war. Auch gehören, um das Spektrum wieder abzubilden, natürlich zwei Programme nach Berlin. Solides Jugendprogramm konnte man dort seit je vernünftig integrieren. Und der Normalfall wäre insbesondere, wenn man sich zum DLF informationsmäßig wieder entkoppeln darf, damit endlich mehr unterschiedliche Kommentare laufen.

Ehe das nicht passiert, verstehe ich beim Slogan vor der vollen Stunde akustisch immer nur "Deutschlandradio Kultur - das amputierte Radio" .
 
Ich war heute bei der Sitzung des Hörfunkrates als Gast anwesend (von 11-13.15Uhr), bei der Übergabe der Petition für "2254" hingegen vorher nicht.

Die Sendung "2254", das war herauszuhören, wird es nicht mehr geben. Auch Alternativen murden nicht erwähnt. Es wird noch einmal im Dezember darüber gesprochen, wie mehr Partizipation der Hörer ins Programm einfließen kann. Auch wurde das Anliegen des Erhaltes "sehr ernst" genommen. Herr Weber begründete tatsächlich die Absetzung damit, dass man somit Kosten sparen könnte. Dies relativierte Herr Steul danach sofort, das wäre nicht der "primäre, auch nicht sekundäre, wenn überhaupt tertiäre Grund gewesen".

Das einzige, was die Verantwortlichen zu optimieren versprachen, ist die Doppelmoderation in "Studio 9".
 
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Das darf doch irgendwie nicht wahr sein, daß bei dieser Sitzung nicht konkrete
Alternativen zu "2254" besprochen wurden ?
Die hatten doch den Sommer nun Zeit, daß Ganze zu überdenken ? Warum erst im Dezember ?
 
Das darf doch irgendwie nicht wahr sein, daß bei dieser Sitzung nicht konkrete
Alternativen zu "2254" besprochen wurden ?
Die hatten doch den Sommer nun Zeit, daß Ganze zu überdenken ? Warum erst im Dezember ?
Dein von Plenken und unnötigen Zeilenumbrüchen durchsetztes Genörgel, Stefan, empfinde ich zusehends als kindisch oder wahlweise so dermaßen stümperhaft aufgesetzt, dass ich mich frage, wie viel man dir dafür eigentlich bezahlt.
 
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Zum Beispiel die jetzt laufenden Musikprogramme. Hervorragend. Ohne nörgelnde Wutbürger und alles schlechtmachende Rentner...
Ja, ständig diese Nörgler, Wutbörger und Rentner. Es kann doch nicht sein, dass die sich nachts, und auch noch zur besten Sendezeit, öffentlich in Radio äußern dürfen. Wurde Zeit das man denen mal gehörig den Saft abgedreht hat.
Wäre doch schade um die schönen Musikprogramme.
 
Es gab ja den Plan, 2254 weiter über DAB+, Internet und Satellit auszustrahlen (auf dem Dokumente/Debatten-Kanal). Das haben wohl auch Juristen geprüft und sind zum Ergebnis gekommen dass der Staatsvertrag einer solchen Ausstrahlung entgegenstünde. Ob die Bestrebungen allerdings tatsächlich ernstgemeint waren, wage ich zu bezweifeln. Am liebsten hätte man ja auch den Kakadu auf DAB+ abgeschoben bzw. hat das mittelfristig im Rahmen eines neuen Kinderradios immer noch vor. Denn diese halbe Stunde macht derzeit im Tagesprogramm die klare Linie völlig kaputt (aus Sicht der Programmverantwortlichen).
 
Überraschung!

Wenn ich mich mal kurz selbst zitieren darf, vom 23. Juni:

Ich möchte mich nicht schon wieder wiederholen, aber da gibt es für mich nichts zu prüfen, die Rechtslage ist eindeutig: eigenständige Sendungen auf Dok&Deb sind rechtswidrig. Im DRadio-Staatsvertrag werden dem DRadio drei explizit benannte Programme zugebilligt. Es gibt eine Blaupause dafür, nämlich D-Plus, dabei bestand das noch nicht einmal aus eigenständigen Sendungen, sondern nur aus Wiederholungen aus dem DLF-&DKultur-Fundus.

Entweder wissen das Weber und Steul nicht - sie waren zu der Zeit nicht beim DRadio, oder sie starten ein bewusstes Ablenkungsmanöver, um jetzt den Protest aufzuweichen, und dann in zwei Monaten überrascht verkünden zu können, dass es doch nicht geht. Denn wenn sie es wollten: DLF, Mo-Fr 0-1 Uhr. Und gut.

Ja, die Kindersendung stört meiner Meinung nach tatsächlich im Erwachsenenprogramm. Vielleicht genehmigen die Ministerpräsidenten bei der Diskussion über den ARD-ZDF-Jugendfernsehkanal ja auch die Ausstrahlung vom Kiraka im Bundesmux. Damit wäre allen gedient.
 
Och jöö, die Wutbürger, die Nörgler...wisst ihr, was viel schlimmer ist: Die ganzen drittklassigen Politiker und Funktionäre, die im DLF grottenbreit täglich ihren Senf zu allem und jedem abgeben dürfen. Mehr (oder nur noch) direkte Demokratie, das wär doch mal was. Und da braucht es auch die Stimme des Volkes. Klar, dass da immer nur dieselben angerufen haben...bei der Sendezeit. So viel Nachtschwärmer und Leute mit Schlafstörungen gibts halt auch nicht. In anderen Ländern läuft Talkradio zur besten Sendezeit.
 
Ich finde ja gut, dass DLF und DKultur nun besser gegeneinander abgegrenzt wurden. Zum Beispiel lief heute abend zur Primetime im DLF die Sinfonie Nr. 8 c-Moll von Anton Bruckner, gespielt vom Radio-Sinfonieorchester Berlin, während gleichzeitig auf DKultur die Philharmonie Berlin die die Sinfonie Nr. 8 c-Moll von Anton Bruckner spielte. Ich habe mich nicht getraut, nachzuschauen, was dann auf DWissen lief.
 
http://www.deutschlandradio.de/100-tage-neues-programm-bei-deutschlandradio-kultur.504.de.html?drpm:pressrelease_id=2091 schrieb:
(...) „Gutes noch besser machen", das war das erklärte Ziel der Programmreform. Deutschlandradio-Programmdirektor Andreas-Peter Weber zieht nach 100 Tagen eine erste Bilanz: „Wir verwirklichen den Anspruch, Kulturradio diskursiver und thematisch offener zu präsentieren. Zugleich schärfen wir das Profil und haben die Klangfarbe des Programms verändert. Es geht darum, ungewohnte Perspektiven zu eröffnen, Denkanstöße zu geben und zu inspirieren."

Die thematischen Schwerpunktsendungen werden neben dem Studio 9 künftig noch stärker herausgestellt. Über das Profil der neuen Sendeformate des nationalen Kulturradios werden wir in den kommenden Wochen verstärkt informieren.
 
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Deutschlandradio Kultur sendet gerade einen Ton. Einfach nur einen Ton. Vergleichbar mit dem Ton, wenn im TV eine Störung ist.

EDIT: War ca. ein 1000-Hertz-Ton. Mittlerweile läuft die eigentliche Sendung.
 
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Sieben Minuten und sieben Sekunden lang ein Kultur-Ton? Ein Feuilleton-Ton? Ein Tonart-Ton? :D
 

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  • DLRKulturFeuilletonTonart-Ton_;-).mp3
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"In der chinesischen Verwaltungszone Hongkong ... Tuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu..." Das war auf Sendung gegangen. Warum aber gerade an dieser Stelle dieser seltsame Ton? :D
 
Eine kleine Schemaänderung auf DKultur seit dem 1. Oktober ist mir erst jetzt aufgefallen. Und zwar laufen nun zwischen den 20-Uhr-Nachrichten und dem Studio 9 um 22:30 Uhr grundsätzlich keine Nachrichten mehr. Zuvor gab es montags und mittwochs kurze Nachrichten um 21:30 Uhr.
 
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