AW: 20 Jahre Lokalradio NRW
Du behauptest immer:
03.06.2011, 21:14 Uhr: Der "Privatfunk" in NRW ist nur deshalb so schlecht, weil er keine Konkurrenz hat.
Wenn ich als Beispiel Radio Westfalica im Kreis-Lübbecke anführe, wo auch noch
01. NDR 1 Niedersachsen
02. NDR 2
03. NDR Kultur
04. NDR Info
05. N-JOY
06. WDR Eins Live
07. WDR 2
08. WDR 3
09. WDR 4
10. WDR 5
11. Deutschlandfunk
12. Deutschlandradio Kultur
13. Radio Westfalica
14. Radio ffn
15. Hit-R. Antenne Niedersachsen
16. BFBS Radio 1
und stellenweise auch noch diese Sender
17. MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt
18. MDR JUMP
19. Radio SAW
zu empfangen sind und der Privatsender Radio Westfalica 40,1 % Stammhörer (E.M.A 2011 II) hat, dann antwortest Du
16.08.2011, 09:48 Uhr: Die von Dir aufgeführten Zahlen belegen m.E. vielmehr, wie schlecht der Lokalfunk tatsächlich ist: Wenn im Kreis Minden-Lübbecke NDR 2 eine derart gute Einschaltquote erzielt, zeigt dies, dass die Menschen dort in Ermangelung anderer Alternativen gezwungen sind, einen Sender aus dem benachbarten Niedersachsen einzuschalten.
Dabei wiedersprichst Du dir selbst, denn erstens hast Du behauptet, dass 40% nicht schlecht sind. 40% der Hörern können nicht irren.
14.06.2011, 22:13 Uhr: Die Einschaltquoten sind zwar bei einigen Stationen prächtig (welcher private Hörfunksender in anderen Bundesländern kann schon mit einer Quote von mehr als 40% aufwarten?), aber das beruht auf der fehlenden Konkurrenz. Sobald den Locals nur eine schwache Brise entgegenweht, gehen sie schon unter (siehe Welle West und Radio Aachen).
Das einzige Maß sind die Zahlen, wenn ich eine Auswahl aus 16 Sender habe, ist alles was über 6% liegt gut, denn es bedeutet, dass andere Sender unter den Wert fallen. Der Sender hat aber mehr als sechsmal so viele Hörer, also gibt es dort Sender die etwas verkehrt machen (z.B.: WDR 2 oder D-Radios). Die Hörer haben eine Auswahl und entscheiden sich für ihren Sender. Vielleicht machen die Hörer etwas falsch und entscheiden sich nicht für den Sender den Du hörst, denn Du hörst:
10.07.2011, 23:26 Uhr: Jede dieser fünf Stationen (in Eupen) kann man meiner Meinung nach absolut vergessen. (…) Nicht ein einziger dieser Sender spricht mich wirklich an, deshalb höre ich, wenn ich unterwegs bin, fast nur noch eine Frequenz: die 102,7 MHz mit dem Deutschlandfunk.
Und warum das so ist, hast Du uns auch erklärt:
19.07.2011, 09:39 Uhr: Ich bin übrigens Mitte 30 und höre praktisch ausschließlich R'n'B aus den Siebzigern und frühen Achtzigern.
Und da haben wir den Kern des Problems, die anderen wollen sich deinen Musikgeschmack nicht unterordnen. Sie wollen hören worauf sie Lust haben. Denn 16 Sender sind keine kleine Auswahl.
Unter den 16 Sendern gibt es Radio Westfalica, WDR 1LIVE, WDR 2, NDR 2, N-JOY, ffn, Hit-R. Antenne Niedersachsen und BFBS Radio 1, also 8 Sender die musikalisch 30-jährigen bedienen. Sie spielen nur nicht deine Musik. Du hast selber festgestellt:
07.06.2011, 07:06 Uhr: In der Tat. Hatte es selbst mal bei einem Bandscan am östlichen Hang der Süchtelner Höhen (bei Viersen) erlebt: Mit einer mehrelementigen Yagi und dem Sony XDR-F1HD kommen da Stationen aus ganz Deutschland, von Schleswig-Holstein über Sachsen bis nach Bayern und Baden-Württemberg rein: Die klangen alle gleich langweilig!
Du findest also keinen Sender in Deutschland und machst sie alle schlecht hier im Forum:
09.07.2011, 22:54 Uhr: Ostwestfalen ist eine absolute Radiowüste, schlimmer noch, als das Ruhrgebiet: Mit normalem Aufwand bekommt man in der Gegend noch nicht einmal etwas aus den Niederlanden und Belgien rein!
04.06.2011, 10:20 Uhr: Wenn Du nicht gerade in den westlichen Landesteilen lebst, hast du außer dem Lokalradio, WDR 2 und 4 keine Alternative. Was sollen die Menschen dort auch anderes einschalten?
04.06.2011, 18:32 Uhr: Die vier Programme des WDR waren so extrem langweilig, dass man sie gerade als junger Mensch nicht lange anhören konnte …
Die beiden Behauptungen sind übrigens falsch, denn wie können NDR 2, ffn und HRA im Kreis Minden-Lübbecke zusammen 30% der Hörer erreichen, wenn sie nicht zu empfangen sind. Und der Kreis Minden-Lübbecke gehört definitiv zu Ostwestfalen.
Aber nicht nur die Sender in Deutschland gefallen Dir nicht, auch in Belgien ist alles schlecht:
13.06.2011, 20:56 Uhr: Ich kann hier in Eupen auf UKW fünf private Hörfunksender in deutscher Sprache empfangen: 100'5, Antenne AC, Radio Contact, Radio Sunshine und Fantasy Dance FM: Nicht ein einziger davon spricht mich wirklich an! - Die ersten drei sind billige Hit-Dudler und den beiden letztgenannten mangelt es an Professionalität.
Für mich bist Du ein Ewiggestriger, der mit der Zeit nicht mitgekommen ist. Dir ist mit deinen 30 Jahren alles zu modern. Ich will es nicht wissen, wie es mit 40, 50 und 60 Jahren sein wird.
Die Lokalradios sprechen ausreichend Menschen an, dass sie eine Daseinsberechtigung haben.
12.06.2011, 21:17 Uhr: Im Grunde genommen ist es mir eigentlich gleichgültig, was die Lokalradios senden, da ich sie sowieso nicht einschalte.
Dann schalte sie nicht ein! Es gibt genug Menschen, die Lokalinformationen aus ihrer Stadt gerne in den Lokalradios hören und gerne auch noch in voller Länge in der Zeitung nachlesen. Das wirst Du nicht nachvollziehen können, denn Du hast deinen Wohnort so häufig gewechselt, dass Du keine Verbindung zu deiner Region hast. Anscheinend kannst Du nicht nachvollziehen, dass ein Dortmunder in den Nachrichten den Sport aus der Sicht von BVB und ein Gelsenkirchener aus der Sicht von Schalke hören möchte. Und der Vergleich zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet hinkt wegen der Topografie.
05.06.2011, 11:13 Uhr: Obwohl ich eigentlich ein Befürworter des Privatfunks bin, muss ich sagen, dass bezogen auf Deutschland dieser in der Tat zu einer allgemeinen Qualitätsminderung des Rundfunks beigetragen hat. Ich frage mich, wie es nur dazu kommen konnte: In anderen Ländern war es nämlich genau umgekehrt.
In welchen Ländern ist es anders? Über Deutschland und Belgien hast Du schon gemeckert.
Egal welches Radio auf Sendung gehen würde, Du würdest meckern. Nur liegt es an den Sendern oder an Dir?
ZUM THEMA DAB:
06.06.2011, 21:09 Uhr: Meiner Meinung nach sind die Landesmuxxe in NRW die einzige realistische Option, als privater Programmveranstalter dort terrestrisch auf Sendung gehen zu können. Sich einem jahrelangen Rechtsstreit mit der Medienkommission zwecks Zuweisung einer UKW-Frequenz auszusetzen, noch dazu mit einem völlig ungewissen Ausgang, halte ich für keine gute Lösung.
07.06.2011, 23:09 Uhr: In NRW gibt es keine vernünftige Auswahl an attraktiven Musiksendern, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass DAB+ zu einem Renner wird, hier noch viel größer ist. (…) DAB+ bedeutet: Kein Rauschen, kein Kratzen, kein Blubbern; - und eine große Auswahl an Programmformaten... genau da liegt die Zukunft, nicht bei der 70 Jahre alten FM-Technik.
02.07.2011, 21:17 Uhr: Wenn ab 1. August DAB+ startet, wird sich sicher schnell rumsprechen, dass auf Radio Rauschgold, Urban Independent Pop, RemiX und LoungeFM bessere Musik läuft, als auf Radio 91.2, Radio Ennepe Ruhr, Radio Herne oder Welle Niederrhein, wobei die letztgenannten vier auch noch alle das Gleiche dudeln. Das klassische DAB erzielte trotz einer breiten Vielfalt auf UKW in Großbritannien, Dänemark und der Schweiz den Durchbruch; das neuartige DAB+ wird in der Radiowüste NRW erst recht einen schnellen Bedeutungsgewinn verzeichnen!
13.06.2011, 20:56 Uhr: Was brächte es denn, wenn im Ruhrgebiet oder im Köln-Bonner-Raum NRJ, RTL oder ein Ableger von Radio Salü zusätzlich zum Lokalfunk auf Sendung gehen würde?
12.08.2011, 06:45 Uhr: Wieso listest Du überdies die DAB+-Sender im Bundesmux auf, die erst seit ein paar Tagen auf Sendung sind? - So etwas ist nicht redlich, denn hier geht es um UKW!
Das lasse ich so stehen, es mögen sich andere Ein Urteil bilden. ENERGY ist in NRW zu empfangen, aber es ist nicht redlich darüber zu reden, es ist ja nicht UKW!
MEDIENKONZENTRATION:
07.06.2011, 15:56 Uhr: Das Grundproblem liegt m.E. bei den Mehrheitsverhältnissen beim Lokalfunk. Hinter diesem stehen Bertelsmann, RTL, fast alle namhaften Zeitungsverlage des Landes, allem voran die WAZ-Mediengruppe und, um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, der WDR.
28.06.2011, 17:59 Uhr: Offen gestanden war ich kurz davor, die ganze Sache wieder zu begraben, nachdem ich einen Blick auf
http://www.kek-online.de/db/index.php?c=1550 geworfen hatte:
Inhaber- und Beteiligungsverhältnisse der radio NRW GmbH
- Pressefunk Nordrhein-Westfalen GmbH & Co. KG ( 59% )
- Westdeutscher Rundfunk ( 24.9% )
- UFA Film und Fernseh GmbH ( 16.1% )
Die Pressefunk NRW GmbH gehört fast vollständig Bertelsmann, hinter der UFA steht RTL und, - als ob diese Zusammensetzung mit dem WDR im Bunde nicht schon genug des Übels wäre! -, auf der Ebene der Betriebsgesellschaften sind auch noch die lokalen Zeitungsverlage beteiligt, wobei für das Ruhrgebiet und die angrenzenden Städte und Kreise eigentlich nur der Singular verwendet werden darf: Anstatt dass von den Zeitungsverlagen die Rede ist, wäre es trefflicher, von der WAZ-Mediengruppe zu sprechen.
Ich weiß nicht, wie Du von „gehört fast vollständig Bertelsmann“ schreiben kannst. Wie hoch ist den der Anteil der Bertelsmann-Gruppe an Radio NRW. 16,1 % lese ich selber und der Rest der den Ausdruck „fast vollständig“ rechtfertigen würde, den kann ich aus den Zahlen nicht ablesen. Fast vollständig bedeutet für mich zumindest mehr als 50%. Rechne mir diese bitte vor.
Du hörst dich an, wie ein Politiker, der nach 20 Jahren in der Opposition an die Macht kommt und behautet, er hätte nicht gewusst wie schlimm es ist. Seit 25 Jahren sind die Verhältnisse bekannt, den Ausschnitt aus der Aktuellen Stunde hast Du selber gepostet. Wo warst Du vor 25 Jahren?
Jetzt wissen wir wer schuld daran ist, dass dein Musikgeschmack nicht bedient wird. Die Verhältnisse in den Funkhäusern. Die Sender orientieren sich auch an der Anzahl der Verkauften CDs und Downloads, wenn deine Lieblingsmusik nicht dabei ist, dann liegt es vielleicht daran, dass nicht alle ewiggestrig sind. Und erzähl mir nichts, dass die Menschen deine Musik im Radio nicht hören können und deshalb diese bei bei iTunes & Co. nicht kaufen. Dann sprichst Du den Menschen ihr Recht auf eigenen Musikgeschmack ab. Die Menschen hören worauf sie Lust haben. Und wenn ihr Musikgeschmack nicht bedient wird, hören sie CD oder Kassette. Es gibt auch Menschen die nur zu den Nachrichten Radio einschalten.