AW: Abstimmungsfunktion für Beiträge
@regie 510
Danke für das Argument! Ich arbeite zwar selbst in der IT und kenne diese "Updateritis" nur zu gut - aber ich beginne mich zu fragen, ob das auf die Dauer wirklich mehr Nutzen als Schaden bringt.
Ich bin dabei wahrlich nicht technikfeindlich, im Gegenteil, das Neue fasziniert mich auch nach 40 Jahren noch immer - trotzdem bin ich der Ansicht, daß man nicht - gefühlt im Minutentakt - neue Software auf den Markt werfen muß. Ja, ich kenne die ganzen Begründungen "schneller als die Konkurrenz sein", "Fehler beheben", bla, bla, bla - ich bin der Meinung, dieser Ansatz ist grundfalsch, etwas weniger Fokus auf's Geld, dafür etwas mehr auf's Produkt würde manchenm Produkt gut tun.
In dem Zusammenhang möchte ich nochmal einen schon etwas nach hinten gerutschten Beitrag, bzw. einen Teil davon, zitieren:
Radiowaves, an diese Bedenken kann ich mich noch erinnern, das schreibst du seit Jahren. Wer in Zeiten von 20€ DSL oder LTE noch freiwillig/aus Prinzip mit Modem und Win 95-Hardware ins Netz geht, tut mir leid.
no disrespect, aber meiner Meinung nach darf man auf solche Leute keine Rücksicht nehmen, denn das wäre das Ende des technischen Fortschritts..
Dieser Ansicht möchte ich heftig widersprechen! Ich wiederhole nochmal, ich bin alles andere als technik- oder zukunftsfeindlich, aber man muß nicht für jeden neuen Schnick Schnack das alte pauschal über Bord werfen! Wenn es gute Gründe dafür gibt (und RadioWaves hat durchaus einen genannt), dann haben auch so alte Möhren bis heute ihre Berechtigung - meine Güte, Windows 95 ist gerade mal 15 Jahre her!
In der schnellebigen IT-Branche zählt es damit sicherlich zu den Dinosauriern und ich will auch nicht fordern, daß heutige Software unbedingt rückwärts kompatibel bis anno dazumal sein muß - ich sehe das Problem eher in der Schnellebigkeit, die ich - zumindest zum Teil - darauf zurückführe, daß aufgrund des "Marktdrucks" Produkte zu schnell (i.e. unausgereift) veröffentlicht werden. Dadurch werden Korrekturen, Nachbesserungen nötig, die man dann gleich mit weiteren "Verbesserungen" kombinieren kann - das kann man ad infinitum weiterführen.
Allgemein möchte ich mal eine Lanze dafür brechen, auch bei der Softwareentwicklung Ingenieursgrundsätze, wie sie in vielen anderen Industrien Gang und Gäbe sind, zur Anwendung zu bringen. Das würde vielleicht weniger oder seltener "Neues" bringen - aber ich bin der Ansicht, daß sich alles Neue am alten erstmal bewähren muß. Ich weiß, solche Rufe verhallen meist ungehört wie das Quieken einer Maus im Orkan - aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß sich irgendwann einmal der Qualitätsgedanke gegen das Profitstreben durchsetzen kann - nicht nur bei der Software.
Aber das eigentlich nur am Rande.
Eigentlich geht es ja um den ominösen "Gefällt mir"Knopf. Auch dazu möchte zunächst einen etwas früheren Beitrag zitieren:
Ich vermute eher, dass der Button im nächsten Update der Forensoftware einfach enthalten ist und von Adminseite nicht deaktiviert werden kann.
Das ist aber programmtechnisch kein Problem; wenn es tatsächlich nicht deaktivierbar sein sollte, ist das ein Qualitätsmangel der Software (s.o.). Ich bin auch noch in anderen Foren unterwegs (Ach!), in einem davon gibt es sogar das vielgeschmähten Facebook-Plugin - der Vorteil der dort verwendeten Forensoftware ist, daß ich als *Anwender* entscheiden und einstellen kann, ob ich diesen eingeblendet haben möchte oder nicht. Wenn man das will, geht es also benutzerfreundlich.
Ein Like sagt mehr als tausend Worte.
vs.
Wenn mir ein Beitrag über alle Maßen gefällt, dann bringe ich das ausformuliert und begründet zum Ausdruck, da brauche ich kein inhaltsleeres Daumen-Symbol.
Da bringt Ihr mich jetzt ins Grübeln - ich kann nämlich beiden Argumenten etwas abgewinnen. So ein "Gefällt mir"-Knopf könnte vielleicht helfen, Einzeiler wie "Volle Zustimmung!" noch weiter zu reduzieren (die kommen ja in diesem Forum dankenswerterweise vergleichsweise selten vor), auf der anderen Seite fällt es auch mir schwer, darin einen wirklichen Mehrwert zu sehen. Eine fundierte Begründung, warum man etwas zustimmt, liefert u.U. weiteren Stoff, der die Diskussion bereichert - eben die 1000 Worte, die dem "Gefällt mir"-Knopf fehlen!
Ich könnte auch auf ihn verzichten, da sein Fehlen die Benutzer (ein bißchen) dazu erzieht, Ihre Zustimmung zu formulieren, d.h. vorher darüber nachzudenken - oder zu schweigen. Funktioniert auch nicht immer, ich weiß, ich denke da halt immer an das Ideal. Der "Gefällt mir"-Knopf ist für mich daher auch so ein bißchen Symbol für die um sich greifende "Vereinfachung" des Lebens. "Warum soll ich mir fundiert Gedanken zu einem Them machen, da ist doch das schöne Gnöbbscher, mit dem ich aus dem Bauch heraus meine erste Meinung kund tun kann" - irgendwo unten wurde der Begriff "Pseudodemokratie" genannt, so ähnlich sehe ich das auch. Bei einem Knopfdruck kann man nicht sehen, wes Geistes Kind der Drücker ist. Bei einem formulierten Beitrag schon.
Ich wiederhole aber auch hier, was ich schon mehrfach zu Änderungen im Forum bemerkt habe: letztlich ist es der Betreiber Kind. Wenn sie den Knopfs haben wollen, kommt er. Nicht benutzen können wir ihn immer noch - und damit ebenfalls eine tatsächlich demokratische Aussage treffen
LG
McCavity