Warum müssen alle anderen ihre Ausstrahlung durch Verschlüsselung oder Footprint einschränken, nur die Deutschen nicht?
Historische Gründe, ein übergroßes öffentlich-rechtliches System, der Geiz der Deutschen und den richtigen Zeitpunkt verpasst.
Als der Satellitenempfang gestartet wurde, waren die deutschen Programme bereits grundverschlüsselt, durch die deutsche Synchronisation waren sie im Ausland nur bedingt interessant. Einen gewissen einstelligen Prozentsatz von Nutzer ausserhalb des Zielgebiets akzeptieren die Rechteinhaber meist.
Im Gegensatz dazu sind die englischen Sender (und die, wo Englischer Ton mit Untertiteln gesendet wurde) für's Ausland hochinteressant. Als Sky in England gestartet ist, gab's das komplette Paket ca 1 Jahr unverschlüsselt (weil's noch nicht anders ging) - machte aber nichts, weil nur wenige Leute Schüsseln hatten. Aber deshalb wurde, sofort als es technisch möglich war, Verschlüsselung eingeführt.
Aber in Deutschland Hardware ausgerollt, ohne definiertes Verschlüsslungsmodul und welche, wo die Verschlüsselung nicht mal gut nachgerüstet werden konnte.
Die BBC hatte die Wahl zwischen Verschlüsselung und Footprint. Zunächst gab's Verschlüsselung (Radio war aber frei), dann hatten die keine Lust mehr, von Sky erpressbar zu sein und sind zu Footprint gewechselt. Die Rechteinhaber haben damals auch laut geheult, aber wollten letztendlich auf das Gebührengeld nicht verzichten. So hat die BBC nur ein paar US Serien, wie die Simpsons Zweitverwertung, verloren und das war's dann.
In Deutschland würden die privaten Sender lieber heute als morgen voll Verschlüsseln, schon damit man die Sendungen nicht mehr legal aufnehmen kann oder Werbung vermeiden. Nur zeigt der Misserfolg von HD+, dass über die Häflte der Haushalte kein Interesse an Pay-TV mit Werbung haben.
Zurück zum Radiothema:
Wer jetzt den BBC Sat-Empfang verliert und im Internet auf Geoblock oder Appzwang stößt, kann mal bei auf
http://www.radiofeeds.co.uk/ nachsehen, dort werden viele alternative Stream-Addressen gesammelt.