Boykott gegen Bohlen?

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Niemand weiß, wer RTL eigentlich sieht. Die Zielgruppe geht von 14 - 49. Gut möglich, daß nur grenzdebile Teenager RTL schauen, aber niemand über 30. Was auch den "Erfolg" von DSDS-Gewinnern erklären würde.

Diesen Blödsinn mit dieser "Werberelevanten Gruppe 14-49 Jahre" glaube ich schon lange nicht mehr und auch Fachleute halten diese Theorie für fundamentlos.

Habe mich einige Zeit mit den Zahlen von "Quotenmeter.de" befasst und kam schnell zu dem Schluss: dort ist man nicht unabhängig sondern eher RTL zugewand. Immer ist dieser Statistikbalken von RTL bei 14-49 Jahren ganz weit oben mit großem Abstand zu den anderen Sendern. Schaut man sich aber die Statistik aller Zuschauer an, sieht das schon ganz anders aus.

Beispiel: http://www.quotenmeter.de/cms/?p1=n&p2=43785&p3=

Da hat DR. Helmut Thoma seinerzeit eine Statistikverschönerung ins Leben gerufen, die wohl noch nie Hand und Fuß hatte...
 
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Bohlen kann sich freuen. Andrea Berg wird wohl ihre nächste CD von Dieter Bohlen produzieren lassen. Nach der Trennung von den Produzenten Eugen Römer suchte die Schlager Queen einen neuen Produzenten. Die CD soll in den Studios von Bohlen in Tötensen bei Hamburg aufgenommen werden. Ende Oktober soll die CD von Andrea Berg auf den Markt erscheinen. Eins ist sicher. Die Titel von Andrea Berg werden auf jeden Fall von den Schlagerwellen der ARD gespielt.
Auch wenn, von Dieter Bohlen produziert.
 
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Wenn mich jemand fragt, warum WDR4 seine Marktführerschaft in NRW eingebüßt hat, so liegt das vor allem am exzessiven Einsatz von Billigschlagern von namhaften Interpreten und Eintagsfliegen, die alle lieblos, stümperhaft und uninspiriert am PC zusammengeschustert werden. 90% dieser Sachen landen in null koma nix auf der Müllhalde der Schlagergeschichte. Der Discofox breitet sich im Schlagermetier wie eine Infektionskrankheit aus und WDR4 spielt leider ganz besonders viel von diesen fragwürdigen "Neuerscheinungen". Es wird Zeit für eine Qualitätsoffensive im Schlagerbereich, d.h. weniger Neuproduktionen, dafür aber mit mehr Kostenaufwand und musikalischer Finesse. Erst dann kann der Schaden behoben werden, den der Niveauverlust im Schlagerbereich dem Ruf dieser Musikrichtung beschert hat.

Hört euch nur mal den Murks an, den arrivierte Schlagersänger wie Ireen Sheer oder Roland Kaiser heute unter die Leute bringen, von den unzähligen No-Names ganz zu schweigen. Die Schlagersender sollten darüber nachdenken, dass ihr Ansehen auf dem Spiel steht und entschlossen auf die Musikindustrie einwirken. Dass Bohlen gerade diese Disco-Queen unter seine Fittiche nimmt, verheißt wenig Gutes.
 
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Bohlen kann sich freuen. Andrea Berg wird wohl ihre nächste CD von Dieter Bohlen produzieren lassen. Nach der Trennung von den Produzenten Eugen Römer suchte die Schlager Queen einen neuen Produzenten.
Sehe ich anders. Bergs Plattenfirma Ariola suchte in erster Linie einen potenten Produzenten für die Künstlerin. Den neuen Chef von Ariola und Bohlen verbindet ja eine langjährige Zusammenarbeit. So wundert mich die Meldung nicht.

Die Schlagersender sollten darüber nachdenken, dass ihr Ansehen auf dem Spiel steht und entschlossen auf die Musikindustrie einwirken. Dass Bohlen gerade diese Disco-Queen unter seine Fittiche nimmt, verheißt wenig Gutes.
Sehe ich ebenfalls anders. Zum einen habe ich immer das sängerische Können von Andrea Berg geschätzt und Ihre Fähigkeit, mit ihrem Ausdruck ihr Publikum zu berühren; zum anderen teile ich auch nicht die Ansicht, dass Bohlen mit seinen erfolgreichen Produktionen Billigschlager produziert hat, auch wenn es millionenfach behauptet wird.

Genau wie Eugen Römer es verstanden hat, die Stimme Bergs so aufzunehmen, dass sie dem Publikum gefallen hat, genau so wird es auch Bohlen können, der wie kein anderer die Stimme von Thomas Anders einzusetzen wusste. Wir reden ja nicht von Blue System.

Hört euch nur mal den Murks an, den arrivierte Schlagersänger wie Ireen Sheer oder Roland Kaiser heute unter die Leute bringen
Drews? Claudia Jung? Andreas Martin, Ute Freudenberg? Murks? Gewagte These.
 
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Genau wie Eugen Römer es verstanden hat, die Stimme Bergs so aufzunehmen, dass sie dem Publikum gefallen hat, genau so wird es auch Bohlen können, der wie kein anderer die Stimme von Thomas Anders einzusetzen wusste. Wir reden ja nicht von Blue System.

Herr Römer hat das schier Unglaubliche gewagt und hinbekommen: eine Sängerin, die nicht singen kann, mit einem Komponisten zusammenzuführen, der keine Lieder schreiben kann - und das Publikum jubelt. Ich wundere mich immer, wenn ich die öden Arrangements der AB-Songs höre, wieso sich jemand dafür begeistert. Zumal die Dame bestenfalls ihre Lieder "haucht", aber nie singt. Aber was soll's. Es gefällt. Zumindest einigen Menschen in Deutschland.
 
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Drews macht billigsten Discoschlager, Claudia Jungs gute Stimme wird für schwindelkeitserregenden Plastikkram verheizt, dasselbe gilt für Kolleginnen wie Kristina Bach oder Helene Fischer. Patrick Lindner, DJ Ötzi, Gaby Baginsky - alles derselbe nervtötende Konservensound. Gehaltvollere Musik wie die von Ute Freudenberg oder Dana Winner wird hingegen viel zu selten gespielt, so was gehört in die A-Rotation, dient aber bestenfalls als Pausenfüller. Countie, es wird Zeit, der Wahrheit ins Auge zu sehen.
 
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Wir drehen uns im Kreise und landen bei der jahrhunderte (!) alten Frage: was ist gute Musik? Darüber diskutiere ich nicht, habe ich im Übrigen noch nie getan. Mir war immer wichtig zu erkennen, ob eine Produktion bei der anvisierten Zielgruppe "funktioniert", ankommt, gefällt. Tat sie das, hat sie meinen Respekt. Gleichzeitig habe ich immer meine eigene Voraussage mit dem späteren Ergebnis verglichen. Vieles habe ich verstanden, vieles auch nicht.

Es ist mir bis heute auch egal, ob der "Sound" aus der Konserve kommt, synthetisch erzeugt wurde (mit diesen Stilmitteln erlangten Gruppen wie Kraftwerk sogar Kultstatus) oder ob er mit der Hand gefiedelt wurde. Mir ist egal, ob die Streicher im Studio gestrichen haben oder ob ihre live eingespielten Sounds aus der Sounddatenbank in die Produktionssoftware kopiert und transponiert wurde. Gilt auch für Bass und Schlagzeug. Gitarrenoverdubs werden ohnehin fast immer life eingespielt.

Egal ist mir auch, aus wie vielen Harmonien ein Song besteht, es gibt beliebte Welthits mit nur einer und jede Menge mit hundert Harmonien, die keinem gefallen. Rico, Du musst der Wahrheit ins Auge sehen (;)), die Sounds und Klänge verändern sich. Zu Beginn des Rock 'N' Roll war auch der nervtötend und Gehaltvolles wurde vermisst. Kurze Zeit später traten die Beatles als Vertreter der "Hottentottenmusik" auf den Plan. Ich stelle hierbei keine Vergleiche an, aber Deine Definition von gut und schlecht ist mir nicht klar, aber siehe oben, ich will sie eigentlich auch nicht wissen.
 
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Sehr richtig, countie.... Ich ertappe mich auch immer dabei, zwischen "guter" und "schlechter" Musik zu unterscheiden (oder sagen wir: billig gemacht oder nervend oder humbtahumbta).
Und nur mal so ganz nebenbei (@ricochet): Mit fast allen Interpreten, die Du da aufgezählt hast, kannst Du die Teens & Twen-Klientel von youfm jagen. Und denen ist es schnuppe, ob Du die Freudenberg höher einstufst als die Bach. Die werden beide zum kotzen finden. Und bei denen ist es "schlechte Musik"...
so what.
Kurze Zeit später traten die Beatles als Vertreter der "Hottentottenmusik" auf den Plan
"Affenmusik" sagten die Eltern meiner Schulkameraden. Und was sind die Beatles heute?
 
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Wieviel kb sollen eigentlich noch verschwendet werden, um über die "Qualität" von "Musikern" zu diskutieren, die mit 95 Prozent Vollplayback-Auftritten ein Publikum melken, das zu blöd ist, auf 2 und 4 u klatschen? Und am nächsten Morgen ihre liebsten Hitsender einschalten, um zusammen mit hysterischen Wetterfeen über stümperhaft vom Gagfax vorgelesene Oneliner des zugekoksten Moderators zu lachen, kurz bevor das nächste Spasstelefon mit Paul Panzer in der 12. Wiederholung läuft, weil der ja schon lange nicht mehr produziert und deshalb alle Sender immer und immer wieder die gleichen Folgen recyceln, genau so wie "Private Dancer" und "Against all odds" in der abwechslungsreichsten Musikmischung rauf und runter genudelt werden (zur Abwechslung auch mal in der Version von Mariah Carey), aber natürlich denken die Leute dann, dass Paul Panzer NUR bei Hitwelle Pimpernelle läuft, weil sie zu doof sind, um zu merken, das fast gar kein Sender mehr was Originäres erschafft, sondern nur syndifizierte Grütze. Ist ja sowieso egal, Samstag haben sie Freikarten für den ZDF-Fernsehgarten und können bei Michael Wendler mit dem debilen Kopf wippen und der Einfachheit halber den ganzen Takt durchklatschen, machen alle anderen ja auch.

Jaahahaaaa, die sind erfolgreich, die Bergs und Drews und wie sie alle heißen, allein DAS ist ja ein kulturelles Desaster. Aber wenn wir über erfolgreiche Massenproduktion reden, würde ich auch McDonalds meinen Respekt zollen. Aber bei einer Diskussion über GUTES Essen, fängt doch keiner mit Big Mäc und Cheeseburgern an.
 
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wenn wir über erfolgreiche Massenproduktion reden, würde ich auch McDonalds meinen Respekt zollen. Aber bei einer Diskussion über GUTES Essen, fängt doch keiner mit Big Mäc und Cheeseburgern an

Gut auf den Punkt gebracht.

Ich bin mit der Meinung, musikalische Qualität sei objektiv nicht zu verifizieren, absolut nicht einverstanden. Natürlich gibt es Musik, die von der Struktur her ausgefeilter ist, als so manche Schenkelklopfer-Stimmungsmusik.
 
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@keek: Irgendwie bin ich ja der gleichen Meinung, aber irgendwie wiederum doch nicht... kompliziert.
Fängt schon beim Fernsehgarten an: Gar nicht meine Kragenweite. Und schon ganz andere Musiker haben sich über die urdeutsche Sitte des dämlichen Mitklatschens beschwert... Aber: Es sehen viele gern und viele kommen als Gast. Soll ich dieses Publikum, das für mich ähnlich unbegreiflich ist wie das von den Mi Amigos oder Bata Illic, nun verdammen oder von oben darauf hinabschauen? Und ich sehe und höre auch einen "qualititiven" Unterschied zwischen dem Sonntagmorgen beim ZDF und dem der ARD...
die mit 95 Prozent Vollplayback-Auftritten ein Publikum melken, das zu blöd ist, auf 2 und 4 u klatschen
Dieses Publikum ist offenen Auges und vollen Willens absichtlich und ungezwungen so "blöd"...

Dem Rest Deines postings, bezogen auf Radio, stimme ich aber zu. Nur hat das weniger mit "ab wann ist was gute Musik" zu tun.....
Denn, zum Kuckuck, wo soll man -und bei welcher Welle und welchem Format- welche Grenze ziehen? Ich habe Musikchefs und -Redakteure kennengelernt, für die alles, was nicht voll instrumentiert war, "bäh" war. Bob Dylan (sicherlich "hochwertiger", ja), aber Depeche Mode bäh.... Folkrock jederzeit, dance-synthie-sound igitt. Undsoweiter.

Was bei der gesamten Diskussion verloren geht, ist das gesunde Mittelmass für alles, sowohl auf Seiten der Produzenten (Musik, Radio als Resonanz- und Verbreitungsmediuem) als auch auf Seiten der Kritiker (hier im Forum z.B., und jeder aus einem ganz anderen Ansatz und Blickwinkel).

Nur mal so als Beispiel: Man kann die CDU scheisse finden. Und miteinander darüber diskutieren. Und die einen aus Sicht der Grünen, die anderen aus Sicht der NPD und wiederum andere aus Sicht der SPD. Oh freudige Diskussion, wobei alle aneinander vorbeireden und jeder was anderes meint und -mit den gleichen Worten- auf etwas anderes hinaus will.
So wie hier im Forum.
 
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Ich denke, dass die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegt. Natürlich kann man aus Sicht eines Musikers zwischen „einfach und anspruchslos“ und „komplex und anspruchsvoll“ unterscheiden. Aber bringt uns das weiter? Letztendlich ist Musik für jeden eine reine Geschmacksfrage. Und über Geschmack lässt sich trefflich streiten.

Im übrigen kann man als Normalsterblicher einen Musiktitel toll finden, obwohl man weiß, dass er eigentlich eher schlicht ist, während man hochkomplexe Zwölftonmusik oder auch ein Klavierkonzert von Schostakowitsch als zwar künstlerisch wertvoll, aber trotzdem strunzlangweilig wahrnimmt. Oder um beim Beispiel McDonalds zu bleiben: Mir schmeckt ein Hamburger Royal TS wesentlich besser als Gemüse-Rohkost, obwohl letztere sicherlich qualitativ deutlich hochwertiger sein mag.
 
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Eben, Musik ist eine Frage des Geschmacks, und Drews und Bohlen entsprechend eine der Geschmacklosigkeit.
 
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also, ich war noch nie ein bohlen-musik-fan. er macht das aberr ganz gut. er weiß was die meisten menschen wollen, leicht mitzugröhlende musik, auch wenn es mancher nicht als solche bezeichnet. wie hier shcon desöfteren erwähnt, der erfolg, sprich sein bankkonto, gibt ihm recht.
allerdings verstehe ich nicht ganz, dass er sich darüber aufregt, dass die öf´s seine lieder zu wenig spielen sollen...
 
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@ rakete: Empfinde ich auch so. Und die Fans von Bohlen und Drews werden deinen Radio Eins Indie-Kram oder mein 70er Soul-Funk Zeugs als geschmacklos empfinden. Und wer hat nun recht? Wir natürlich, ich weiß....
 
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Warum keine Bohlen-Mukke im ÖR?
... weil diese eher unter den Oberbegriff "dancepop" fallen, und der findet im ÖR kaum statt. Und wenn er doch hie und da stattfiindet, dann möglichst nicht Strickmuster Bohlen (das erkennbar ist).
Mit rakete darüber zu diskutieren, erscheint sinnlos. Absolutistische Meinungen und Voreingenommenheiten bringen uns alle nicht weiter. Wer Bohlen hören möchte und ihn resp. seine Musik gut findet: Warum nicht? :rolleyes:
 
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Natürlich lässt sich jenseits von Geschmacksfragen beurteilen, welche musikalische Leistung in einem Song steckt. Es gibt schlichtweg musikalisches Handwerk, das man beurteilen kann. Die andere Frage ist, ob in manchen kommerziell erfolgreichen Genres, z.B. gute Sänger unterwegs sind, die Dinge singen, die sie eigentlich verachten, weil sie mit der Musik, die sie lieber machen würden, aber keine Karriere machen könnten, weil sie nicht dem gängigen Massengeschmack entsprechen.

Dumpfen Massengeschmack zu bedienen, ist insofern keine Frage von musikalischer Qualität sondern hat seinen Wert darin, dass man eine Formel für kommerziellen Erfolg gefunden hat. Ich habe durchaus Respekt davor, wenn man das schafft, deshalb muss ich das nicht mit einer außergewöhnlichen MUSIKALISCHEN Leistung gleichsetzen. Es geht mir auch gar nicht darum, die Gattung Schlager abzuqualifizieren, es ist zwar nicht meine Welt, ich kann aber anerkennen, wenn dort Leute eine musikalische Leistung erbringen, und die gibt es ja auch. Ich habe schon Leute wie Vicky Leandros, Howard Carpendale und Roland Kaiser gesehen, die mit fantastischen Bands auf der Bühne standen und erstklassig musiziert haben. Deshalb werde ich davon kein Fan, aber so reflektiert sollte man schon draufgucken können.

Aber diese fürchterliche Unart, seine ganze Karriere auf zwei Discofox-Tempi (medium und slow) aus den programmierten Keyboard-Rhythmen aufzubauen, mit den immer gleichen Dödelsounds, und anschließend dafür auch noch eine Qualität zu reklamieren, weil es ja erfolgreich ist, kotzt mich an. Lest euch mal bei Youtube Kommentare von Michael Wendler-Fans durch, die loben den Typen für seine Texte und seine musikalische Vielseitigkeit!!! Da möchte man doch zum Massenmörder werden.

Ich finde auch Scooter musikalisch zum Kotzen, aber die kann ich ernst nehmen, weil sie nämlich kein Geheimnis daraus machen, dass sie sich eben selbst NICHT so ernst nehmen.
 
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Und die Fans von Bohlen und Drews werden deinen Radio Eins Indie-Kram oder mein 70er Soul-Funk Zeugs als geschmacklos empfinden.

Glaub ich eigentlich nicht. Hab eher nicht den Eindruck, dass die sich von einer dezent arroganten Warte aus darüber lustig machen, die merken vermutlich schon, dass denen das einfach zu hoch ist.

Manchmal wünschte ich mir, ich hätte damals in der Zwölften die flammende Rede meines geschätzten Musiklehrers aufgenommen, als dieser sich über eine Viertel Stunde lang über die Flippers ereiferte, und erklärte, warum sowas Müll sei.

@rv: Voreingenommen wovon?
 
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Nun, wieder das alte Leiden.... stimmt und stimmt doch nicht, so blöd es klingt. Ich kenne genug Sänger und Bands, bei denen ich privat Schaum vor dem Mund habe, samt deren immergleiche Aufmachung... sei es Scooter, alle Bohlen-Variationen oder Wendler oder Status Quo.
Nur irgendwo,irgendwie haben die alle ihren Erfolg und ihre Konsumenten, die eben nicht mit dem kritischen Ohr eines Musikprofessors und Notenlesers zuhören.

Ich bin auch mal mit Arroganz und Voreingenommenheit drangegangen und erinnere mich an eine Wunschsendung, bei der eine Omi sich "was schönes von den Flippers" wünschte. Mein flappsiger Kommentar kurz vor der Scheibe "Ich kenne zwar nichts Schönes von den Flippers, aber hier sind sie mit....".
Es gab einen medialen Aufschrei, schon damals (ne Weile her).

Heute ist für mich allein die jeweilige Verträglichkeit das Kriterium, ob ich "so einen" Titel bei einem entsprechenden (Zielpublikum) ausgerichteten Sender reinnehme oder nicht. Und wie häufig und zu welchen Tageszeiten.
Wenn ich elitäres Radio fahren will, ok. Bin ich ganz vorne mit dabei. Aber ich muss Profi genug sein, auch eine volkstümliche Schlagerdudelsendung fahren zu können, und zwar ohne hörbare Wiederkaulaute in der Stimme. :D.
Ich für mich kann es immer noch Scheisse finden...
 
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(Ich) erinnere mich an eine Wunschsendung, bei der eine Omi sich "was schönes von den Flippers" wünschte. Mein flappsiger Kommentar kurz vor der Scheibe "Ich kenne zwar nichts Schönes von den Flippers, aber hier sind sie mit...."

GEIL!!! :wow:

Aber ich muss Profi genug sein, auch eine volkstümliche Schlagerdudelsendung fahren zu können, und zwar ohne hörbare Wiederkaulaute in der Stimme

Schade.
 
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ich muss Profi genug sein

doch, doch... ich reisse mich da zwar nicht darum. Aber es könnte ja der Fall eintreten, dass der Hinzi sich beim voicetracking unglücklich verschluckt und blau anläuft und umkippt. Da muss ich rein moralisch in der Lage sein, einzuspringen. So rein theoretisch...
Und wieviele Musiker gibt es, die spielen abends ihre Jazzsessions in verräucherten Kneipen (da, wo es noch geht...) und verdienen ihre Brötchen mit C&W von der Stange in grölenden Bierzelten?

Aber Karasek und Reich Ranicki haben schließlich auch nie Arztromane besprochen.
Wenn ich mich recht entsinne, war der hoch erfolgreiche Autor Karl May auch nie ein Thema... warum eigentlich?
Im privaten Dudelfunk, in der Bild oder bei RTL soll der tun oder lassen, was er will.
Auch da geht das nicht.
von mir selbst schrieb:
Ich für mich kann es immer noch Scheisse finden...

...aber als Musikredakteur/-chef darf ich nie derart voreingenommen an die Sache rangehen. Beispiel: ich kann scooter absolut Kacke finden, und plötzlich halte ich einen Titel in den Händen, der mir gefällt und den ich bei der Voreingenommenheit nie berücksichtigt hätte...

Ist mir hier passiert:



EDIT xxl-Funk:
Mitunter ja. Kommt auf die Sendung an. Zur Zeit flachse ich wieder frei von der Leber...
 
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