Bremen Zwei kommt zurück

Solange wir Alle deren Schmarotzertum mitbezahlen: Nein!
Mit jedem Airplay an kommerzieller Mainstreammusik sorgen die von uns über Gebühr finanzierten Sender dafür, dass überbezahlte Prominente und Hollywoodstars reicher werden.
Die ARD-Radios sind für alle da und sollten entsprechend auch den Kleinen und Schwachen eine Stimme schenken. Und damit meine ich nicht dass man anfangen sollte, Amigos, Schlagerpiloten oder andere semiprofessionelle, wie Hobbykellerstudio anmutende Produktionen zu spielen. Aber etwas mehr Mut bitte!
Sie sollten es alle wie der rbb machen, der sich mit radioeins eine Welle gönnt, die größtenteils Musik spielt, die fast nirgends läuft. Vor allem ab 21Uhr, aber auch oft tagsüber. Mehr Mut, nicht nur Mainstream zu spielen, da stimme ich dir zu!

Aber bitte dann nicht schreiben, dass es zu wenige Hörer gibt (zum Beispiel im MDR-Land würde es vielleicht nicht so funktionieren?) und dass man daher keine Berechtigung mehr hätte, den Beitrag zu kassieren, da so wenige erreicht werden. Wie sie es machen, die machen es irgendwie falsch.
 
Sie sollten es alle wie der rbb machen, der sich mit radioeins eine Welle gönnt, die größtenteils Musik spielt, die fast nirgends läuft. Vor allem ab 21Uhr, aber auch oft tagsüber. Mehr Mut, nicht nur Mainstream zu spielen, da stimme ich dir zu!
Der rbb "gönnt" sich gar nichts. Hätte Radioeins keine guten Quoten, wäre der Sender längst weg.
 
Und wer klassische Musik hören möchte, hört NDR Kultur.
Die Beitragskasse steht in Bremen. Nicht in Hamburg. Das Einaudi-verseuchte NDR Kultur ist Häppchen-Klassik mit Hörschädigung. Was hat Ed Sheeran & Co. bei der Pseudo-Kulturwelle Bremen 2 zu suchen? - Nichts! Für mich ist Bremen 2 ein Radio 1 für Arme. Plus Hörspiel & 2 Stunden Klassik. Wobei "Arme" nicht überbewerten, Bremen-Hörer haben genug gelitten. Kein Kulturprogramm. Auch wenn Karsten Binder sein Kraut-& Rübenprogramm als Hochkultur empfindet. Und keine Schlager seit Einstellung von Bremen Melodie.
Das Profil ist gut geschärft. Der Normalhörer erkennt die Unterschiede in den Programmen und freut sich auch mal darüber solche Hits zu hören, die ihn sonst verborgen blieben.
Nix ist geschärft. Ein einziger Teller bunter Knete.
 
Radio Bremen macht es m. E. mit Radio Bremen 2 vollkommen richtig.

Und was wäre das Genörgel groß, wenn das kleine Radio Bremen mit einer hochgeistigen Kulturwelle hoch 10 für ein Sendegebiet mit ca. 650.000 antreten würde?

Für mich eines der besten Kulturprogramme.
 
Könnt ihr eure Nörgeleien nicht an RB / den NDR schreiben? Das Thema "Darf/sollte der ÖR überhaupt Hits spielen und wenn ja, wie viele?" haben wir hier in den letzten 20 Jahren schon x-fach durchgekaut. Die Argumente sind ausgetauscht, jeder hat seine (berechtigte) Meinung dazu. Letztlich entscheiden darüber die Anstalten, also sind Beschwerden DORT gut aufgehoben.

Außerdem bekommt ihr dann auch noch etwas für euren Rundfunkbeitrag: Jemand im Sender beschäftigt sich in seiner Arbeitszeit mit euren E-Mails.
 
Zuletzt bearbeitet:
@thorr
Natürlich darf der ÖR generell neben anderen Songs AUCH Hits spielen. In der Praxis spielt RB auf 1 und 4 fast ausschließlich Hits und auf seiner Kulturwelle haben Hits einen deutlichen Anteil. Auch hat man 2017 den Sound verändert. Standen vorher Melodien im Vordergrund (Singer-Songwriter, Americana), wird jetzt halt unbekannte, rhythmusdominierte Popmusik gespielt, um sich bei der breiten Masse anzubiedern. Hat ja auch funktioniert, die Quote ist raufgegangen.

Bremen Zwei hat mit Radio Eins einen Vorteil gemein: Beide Sender sind die letzten Magazinwellen der ARD, Programme, die Musik im Wechsel mit einem deutlichen, qualitativ hochwertigen Wortanteil senden.

Dennoch schalte ich wegen der bisweilen nervtötenden Musik ab. 1 und 4 schalte ich erst gar nicht mehr ein. Was auf 1 läuft kenne ich zu Genüge und 4 ist so chartverseucht und voll von billigen dreiminütigen, am Reißbrett entstandenen "Hits", daß mir sofort schrecklich übel würde, schaltete ich 4 ein.
 
Und wofür braucht es dann noch Bremen Eins und Bremen Vier? Wohlgemerkt für ein Sendegebiet mit nicht mal einer Million Einwohner. Das sind doch auch Massenwellen. Drei U-Musik-Programme für etwas mehr als 600.000 Einwohner
Zusätzlich zu den 600.000 Einwohnern versorgt Radio Bremen noch einen Großteil Niedersachsens mit Hörfunk. In den übrigen Landesteilen kann man WDR, HR, MDR und Niederlande empfangen, früher noch BFBS, in Lüchow-Dannenberg kommt noch der RBB dazu. Ermangels Alternative hat Radio Bremen also eine Existenzberechtigung für Niedersachsen.
 
Wer Schlager hören will, wird von RB auch nicht bedient, der muss dann entweder NDR Schlager oder die Privaten hören. Das Gleiche bei Klassischer Musik, entweder NDR Kultur oder Klassik Radio.
Na und? Reicht doch auch. Die NDR Programme sind (bis auf wenige Ausnahmen) alle noch super in Bremen auf UKW zu empfangen, auf DAB+ werden sie sogar in Bremen selbst mit ausgestrahlt. Alles da, also was soll das Gejammer?
 
In der Praxis spielt RB auf 1 und 4 fast ausschließlich Hits und auf seiner Kulturwelle haben Hits einen deutlichen Anteil.
Was interessiert mich als Bremen-Zwei-Hörer, ob und wie viele Hits auf den anderen Wellen laufen? Für mich muss die Gesamtpackung Bremen Zwei stimmen. Warum darf diese dann keine Hits enthalten, wenn ich neben unbekannter Musik auch ebensolche hören möchte?
 
@thorr
Was machen die Hörer im RB-Land, die in der prime time keine Hits hören wollen? Warum "soll" der ÖR dasselbe Musikgenre einseitig und redundant, auf zig Wellen gleichzeitig, anbieten und dabei seinen Auftrag brechen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum "soll" der ÖR dasselbe Musikgenre einseitig und redundant, auf zig Wellen gleichzeitig, anbieten und dabei seinen Auftrag brechen?
Es handelt sich doch überhaupt nicht um dasselbe Genre. Ein paar Hits in einem heterogenen Musikprogramm sind ein himmelweiter Unterschied zu einem hitorientierten Programm. Warum sollte man Hits verbannen, nur weil sie Hits sind? "Hit" ist kein Gütekriterium, weder in die eine, noch in die andere Richtung.

Ich, der keine AC-Programme hört, wüsste überhaupt nicht, welche Songs auf diesen Wellen Hits sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
@thorr
Seitdem die Hits dazukamen, hat sich der gesamte Sound gewandelt. Weg von "verspielter" Melodie hin zu, weitgehend bekanntem und unbekanntem, Pop. Das Programm bekam tagsüber einen weniger melodischen und deutlich rhythmischen Anstrich. Simpel gestricktes, (un-)bekanntes Popgeträller.
 
Zuletzt bearbeitet:
Letztlich entscheiden darüber die Anstalten
Von oben herab. Diskussion zwecklos. Die Bürger, die pflichtweise den Beitrag entrichten, sind so etwas wie die Anteilseigner. Es sollten daher die Hörer entscheiden und nicht die Anstalten, die auf Kosten der Hörer überhaupt existieren.

Und wie man die MA-Zahlen deutet, entscheiden sich eben immer mehr Hörer zum Abschalten. Zahlen dürfen sie aber dennoch - obwohl die allerwenigsten Menschen sich in dieser ARD noch wiederfinden und obwohl ein nicht unerheblicher Teil dieser Gesellschaft der Meinung ist, dass die ARD sie nicht angemessen repräsentiert.
 
@thorr
Natürlich sind sie gestiegen, nachdem das musikalische fast food bei Bremen Zwei erhöht wurde. Die Quoten von WDR 3, BR Klassik oder SWR 2 würden auch steigen, wenn ich diese Programme gemäß Bremen Zwei umprogrammieren würde. Nur wäre das im Sinne der Vielfalt wünschenswert? Wohl kaum.

Frage an Dich: Findest Du es gut, daß RB 2 die wöchentliche, zweistündige Blues-Sendung ersatzlos gestrichen hat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich sind sie gestiegen, nachdem das musikalische fast food bei Bremen Zwei erhöht wurde. Die Quoten von WDR 3, BR Klassik oder SWR 2 würden auch steigen, wenn ich diese Programme gemäß Bremen Zwei umprogrammieren würde. Nur wäre das im Sinne der Vielfalt wünschenswert?
Nein. Aber dann kann man auch nicht wie @Sprollywood. schreiben:
Es sollten daher die Hörer entscheiden und nicht die Anstalten, die auf Kosten der Hörer überhaupt existieren.
Wenn die Quoten gestiegen sind, haben die Hörer ja offenbar entschieden. Und zwar haben sie sich für den Kurs von RB entschieden.

Ich finde es legitim, wenn Kultur wie bei Bremen Zwei möglichst vielen Menschen zugänglich gemacht wird.

Frage an Dich: Findest Du es gut, daß RB 2 die wöchentliche, zweistündige Blues-Sendung ersatzlos gestrichen hat?
Nein. Aber das hat auch nichts mit dem Tagesprogramm zu tun. Grundsätzlich ist es Aufgabe des ÖR, Special-Interest-Angebote zu machen.
 
@thorr
Ich stimme Dir zu, daß RB möglichst viele Hörer erreichen soll. Ich bin für Qualität UND Quote, so würde ich auch den Auftrag von RB mal kurz zusammenfassen. Die ARD hat ihren Auftrag ja auch, bis der Kostendruck als Argument für die Entkernung der Programme herhalten musste, durchaus bravourös erreicht. Auch die Popwellen hatten bis vor wenigen Jahrzehnten ein starken öffentlich-rechtlichen Anstrich.

Ginge es wirklich nur um das Geld, könnte die ARD mit wenigen Handgriffen in ihren Fernsehprogramm die paar Gebührencent, die für die Qualitätssicherung in ihrem Hörfunk notwendig sind, bereitstellen. Dafür würde ich alternativ sogar auch eine Gebührenerhöhung befürworten.

Das wichtigste ist die Erhaltung der Qualität des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, weil das die Kern-DNA eines public value-Angebotes ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ginge es wirklich nur um das Geld, könnte die ARD mit wenigen Handgriffen in ihren Fernsehprogramm die paar Gebührencent, die für die Qualitätssicherung in ihrem Hörfunk notwendig sind, bereitstellen.
Dem stimme ich zu. Aufgrund der Demografie wird das lineare TV vermutlich sowieso zunehmend an Bedeutung verlieren. Das wäre die Gelegenheit, seichte Formate wie das Traumschiff, die vermutlich nicht billig zu haben sind, einzusparen, und das Geld wieder mehr in Formate öffentlich-rechtlichen Anspruchs zu stecken. Von einer Folge Traumschiff könnte man vermutlich ein ganzes Jahr lang Mittagsecho und Echo des Tages am Wochenende finanzieren. Mutmaße ich jetzt mal vorsichtig.
 
Drei U-Musik-Programme für etwas mehr als 600.000 Einwohner, hinzu kommen noch Bremen Next (Rhytmic CHR / Dance CHR-Hybrid) und Cosmo (Urban Contemporary) sowie drei NDR-Massenwellen die ebenfalls ortsüblich empfangbar sind und drei Privatradios (FFN, Antenne, Energy). Mit dem alten Radio Bremen 2 hat das heutige jedenfalls nichts gemein.


Das boten die Hansawelle und Radio Bremen 2. Alles entkernt. Mittlerweile sind es alles Popwellen mit ausradierten Grenzen und verwischten Formaten, bis zur Unkenntlichkeit verwässert und miteinander verzahnt.
Radio Bremen wird tatsächlich auch außerhalb von Bremen gehört, von Niedersachsen im angrenzenden Bundesland, insbesondere Bremen Eins. Und da die Bremer sehr stolz auf ihr Bundesland, hören viele Butenbremer auch Radio Bremen, wo auch immer sie sich auf der Welt befinden. Der Sender hat seine Berechtigung. Ich fand Radio Bremen schon von den Programminhalten her immer etwas „wertiger“ und anspruchsvoller als den NDR und finde, das ist heute immer noch so. Verwässerung ist doch inzwischen überall. Bei uns im Südwesten gibt es vereinzelt Titel, die sowohl bei SWR1, SWR3, SWR4 und DASDING in der Playlist sind und es werden gefühlt immer mehr.

Der rbb "gönnt" sich gar nichts. Hätte Radioeins keine guten Quoten, wäre der Sender längst weg.
radioeins dürfte vor allem aus der linken und intellektuellen Szene in der Berliner Metropole seine Hörerschaft rekrutieren. Auf dem platten Land in Brandenburg dürfte eher Antenne Brandenburg laufen. Bremen Zwei hat eben durch seinen hohen Anteil an bekannten kommerziellen Titeln auch seine Hörer auf dem Land, zumal Bremen und Bremerhaven eher Arbeiterstädte sind . Und das man mit gut ausgewählter unbekannter Musik auch großen Erfolg auf dem Land haben kann, hat ffn bis Mitte der 90er dort ja bewiesen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
obwohl ein nicht unerheblicher Teil dieser Gesellschaft der Meinung ist, dass die ARD sie nicht angemessen repräsentiert.
Eben weil das so ist, halten die Staatskanzleien an den Monopolstrukturen fest, die in Hörfunk und TV zuverlässig für lupenreine Hofberichterstattung sorgen. ARD und ZDF vertreten ausnahmslos den herrschenden Konsens (bzw. den Konsens der Herrschenden) und die Privaten vertreten garnichts. Solange der Rundfunk noch für den Großteil der Bevölkerung maßgeblich zur Meinungsbildung beiträgt, wäre man doch schon ziemlich blöd, so etwas wie Meinungspluralismus zu fördern bzw. wenigstens zuzulassen.
 
Zurück
Oben