AW: DAB vor dem Aus
Hier einmal etwas für das Volk, also jenseits von Veröffentlichungen in Publikationen, deren Namen dem gemeinen Publikum unbekannt sind:
DAB vs. UKW - Digitalradio findet nur wenige Zuhörer
Dieser Artikel im Spiegel enthält ja die zwei wesentlichen Punkte, warum DAb in D ein totgeborenes Kind ist bzw. war.
- "Kein Mensch kauft sich ein neues Radio für 100 Euro, um zwei Sender zu empfangen.": In vielen Regionen wurden zwar zeitweise einige Sender ausgestrahlt, die nicht über UKW empfangbar waren, stellten jedoch sofort nach Einstellung der Förderung den Betrieb ein (z.B. SSL in Sachsen bis April 2008 usw.)
- "Digital Audio Broadcasting bietet eine bessere Klangqualität,
wenn die Ausstrahlung über hohe Bitraten erfolgt": Statt die angepriesene "Digitalqualität" von DAB auch auszuschöpfen wurden viele Dienst ja mit (aus Kostengründen) geringsten Datenraten (64-96 kbit/s) verbreitet. Dass dies die Hörer nicht befriedigt, dürfte jedem klar sein. Analoger UKW-Funk ist allemal besser, als DAB in ISDN-gerechter Webstream-Qualität. Für ein Badradio vielleicht noch akzeptabel, aber für "normale" Raumwidergabe absolut unbrauchbar.
Anfänglich bestand ja das bekannte "Henne-Ei-Problem": Keine Geräte am Markt <-> keine Programme. Wer wollte Programme verbreiten, für die es keine Empänger gab und wer wollte Empfänger auf den Markt bringen, für die keine Verwendung bestand?
Ich selbst hatte damals auch einen "Trinloc Sinfonie", der jedoch irgendwann nur noch als UKW-Gerät sein Dasein fristete, bis ich ihn an einen Bekannten in Bayern abgab.