AW: Die Zukunft der Radiowellen ist digital
@Schnurfi:
Umgekehrt kann man aber auch sagen, dass bei DVB-T Radioempfänger für Küche und fürs Auto noch völlig fehlen, die es für DAB aber bereits gibt. Letztendlich müsste man sowohl über DAB als auch über DVB-T Radio abstrahlen, damit jede der Zielgruppen (Radiohörer im Wohnzimmer daheim, Radiohörer in der Küche/Arbeitsplatz/Auto) zufriedengestellt ist. Das macht aber in meinen Augen keinen Sinn, weil man so wertvolle und eigentlich knappe Frequenzen doppelt nutzt.
Umso mehr nervt es mich, dass DAB und DVB-T Lobby sich jahrelang gegenseitig bekriegt haben, anstatt zusammen zu arbeiten. Dann hätte man heute in jedem DVB-T Empfänger vielleicht schon DAB (also Radio) mit an Bord, DAB Empfänger wären deutlich billiger und für die Programmanbieter wäre es auch leichter, weil man mit *einer* Abstrahlung sowohl die DVB-T Nutzer als auch die DAB Nutzer bedienen könnte und die heutigen Nachteile jedes Systems (fehlender Mobilempfang bei DVB-T, zu geringe Nutzerzahl bei DAB) schlicht und ergreifend wegfallen würden.
Und jetzt ist es wieder soweit: DRM möchte seinen Standard auf bis zu 120MHz erweitern, um auch in höheren, "stabileren" Frequenzbereichen einsetzbar zu sein (was v.a. für Lokalsender, für die DAB Käse ist und die trotzdem vernünftigen Klang anbieten wollen Sinn macht). Plötzlich distanziert sich die DAB Lobby von der DRM Lobby, man beginnt, sich gegenseitig anzuwettern, und schon gehts wieder los. Anstatt zusammen zu arbeiten und zu schauen, wie man gegenseitig Synergien nutzen kann und so für den Verbaucher das optimale rauszuholen, wird es wieder diese Grabenkämpfe geben.
Wollen wir hoffen, dass zumindest die Geräteindustrie so schlau ist und DRM/DAB(/DVB-T) Kombigeräte entwickelt, damit wir dann wenigstens nicht für jedes Digitalsystem ein extra Gerät rumstehen haben.