Klotzkopf
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AW: Elmars Worte
"SWR1 hat endlich begriffen, wo es musikalisch hingehen könnte, aber welch langweilige, verschnarchte Moderation. Hier stirbt das Wort gerade wieder. Friede der öffentlich-rechtlichen Asche! Ich will als Hörer was zum Lachen haben, ich will Stimmung, auch Information, wenn sie denn interessant vorgetragen wird",
"Ich habe Freunde, die hören - und jetzt halten Sie sich fest - Deutschlandfunk. Sie sagen: "dann bin ich wenigstens informiert". Eigentlich sollte ich jetzt Weihwasser auf mein Mikrofon schütten. Das muss man sich mal reintun: Deutschlandfunk!"
Insbesonders ersteres Zitat suggeriert - zumindest mir - gewissermaßen, dass für Elmi Information gleich Entertainment sein muss, oder er schaltet aus.
Oder?
Das ist auch gar nicht, was ich kritisiere. Seine Äußerungen zum SWF3 von damals sind ohnehin eher Tatsachenbechreibung, wenn auch subjektiver Natur, denn MeinungEben das, was Du schilderst, fordert Hörig eben nicht. SWF 3 ist für ihn ein Beispiel, wie erfolgreiches und beliebtes Radio früher funktionierte; er muss SWF 3 als Beispiel bringen, da es zu seiner Biographie gehört und er ja, wie wir festgestellt haben, mit seinen Erfolgen und Einstellungen nicht gerade hinter dem Berg hält.
Und hier halte ich dagegen: Würde einer diese Punkte und Philosophien, wie du sagst, befolgen und in die Tat umsetzen, wäre das Ergebnis ein Sender, der verdammte Ähnlichkeit mit SWF3 hätte, was ja per se noch nichts Schlechtes heißen muss.Er sagt in seinem Vortrag mit keinem Wort, dass aktuell gutes Radio genauso klingen oder sein müsse wie SWF 3. Er benennt hingegen ganz konkrete Punkte und Philosophien, an denen er dies festmacht.
Keine Sorge, ich habe den Artikel genau gelesen, bevor ich etwas dazu gepostet habe. Auch möchte ich SWF3 seine journalistische Qualität gar nicht absprechen. Wie er über auch heute noch journalistisch wie handwerklich gut gemachte Radiosender spricht, tut mir halt etwas weh:im Übrigen weist er auch ausdrücklich auf die journalistische Qualität des damaligen SWF 3-Programmes hin; den "luftig-lockeren Elmi-Stil" fordert er keinesfalls für die Info-Anteile eines Programmes. Bitte nochmal genauer lesen...
"SWR1 hat endlich begriffen, wo es musikalisch hingehen könnte, aber welch langweilige, verschnarchte Moderation. Hier stirbt das Wort gerade wieder. Friede der öffentlich-rechtlichen Asche! Ich will als Hörer was zum Lachen haben, ich will Stimmung, auch Information, wenn sie denn interessant vorgetragen wird",
"Ich habe Freunde, die hören - und jetzt halten Sie sich fest - Deutschlandfunk. Sie sagen: "dann bin ich wenigstens informiert". Eigentlich sollte ich jetzt Weihwasser auf mein Mikrofon schütten. Das muss man sich mal reintun: Deutschlandfunk!"
Insbesonders ersteres Zitat suggeriert - zumindest mir - gewissermaßen, dass für Elmi Information gleich Entertainment sein muss, oder er schaltet aus.
Ich hatte das Glück, mir gestern vor dem Posten das Gewäsch von so 'ner Psychotante, die das jetzt hoffentlich nicht liest, anhören zu müssen. Da fiel unter anderem der Satz "Wenn jeder Mensch gleich wäre, würde im Prinzip einer genügen". Ich musste, als ich am Schreiben war, gerade daran denken und fand ihn so passend übertragen aufs Formatradio in diesem Land. Ich muss zugeben der Satz war etwas verwirrend. Er sollte lediglich einen zusammenfassenden Abschluss des zuvor Geschriebenen darstellen. Kurzum: Heute klingt's überall gleich, nach Beherzigung von Hörigs Ratschlägen morgen auch.Ganz ehrlich: diese Aussage verstehe ich nicht.
Natürlich verlangt er das nicht. Als Inspiration, an der bis zum sendereifen Produkt noch weiter gefeilt werden muss, lasse ich mir seine Anregungen gerne gefallen. Deutlich besser hätte es mir allerdings gefallen, er hätte dazu aufgerufen, sich - wie er damals - selbst Gedanken zu machen; etwas Neues, Innovatives auf die Beine zu stellen, mal ausländisches Radio zu hören, um zu schauen, was es dort gibt, was hier fehlt. Stattdessen sagt er, man müsse wieder dies, man müsse wieder jenes. Nur weil sich das deutsche Radio - das ist ja hier mehr oder weniger Konsens - in den letzten Jahren in die falsche Richtung entwickelt hat, heißt das doch noch nicht, dass wir heute fünfzehn, zwanzig Jahre in der Entwicklung zurückgehen müssen, um etwas Hörenswertes auf die Beine zu stellen.Leute, Ihr seid zu verhaftet im Hier und Jetzt: Wenn alle auf Hörigs Rede so reagieren wie auf die Empfehlungen ihrer Berater-Gurus, nämlich einheitlich den selben Blödsinn kritiklos übernehmen, dann hättet Ihr recht. Ich kann aber nirgendwo lesen, daß Elmi das verlangt.
Oder?