Mir tun ehrlich gesagt die ein wenig leid, die einer Studie vertrauen, die mit völlig aus der Luft gegriffenen Genre-Bezeichnungen nur so um sich wirft und glauben, dass Über-60-Jährige genauso scharf auf Dance-Pop (LMFAO etc.) sind wie Halbwüchsige. Diese extern lancierten Umfragen dienen ausnahmslos der Meinungsmache und der Rechtfertigung gegenüber Werbekunden, denn ein paar finden sich immer, die auf solche plumpen Tricks hereinfallen. Zu diesem Zweck werden sie ja auch publiziert, selbst wenn ihnen intern keiner Glauben schenkt und Normalbürger kaum mit ihnen in Kontakt geraten. Zur MA noch ein paar grundsätzliche Überlegungen:
Es ist weithin bekannt, dass jede seriöse Nutzungsstudie ein nach repräsentativen Grundkriterien ausgewähltes Testpublikum voraussetzt, das während einenes von vornherein festgelegten Beobachtungszeitraums in seiner Zusammensetzung weitgehend unverändert bleibt und permanent über sein Nutzungsverhalten Auskunft gibt. Dies kann auf elektronischem Wege gleichsam automatisiert geschehen oder mittels tagebuchähnlicher Aufzeichnungen zu festgesetzten Zeitpunkten per Rückmeldung erfolgen.
Dieses Testpublikum ist von der Alters- und Geschlechts-, sowie von der Einkommensverteilung und vom Bildungsstand (schulischer Werdegang, Ausbildung) ähnlich beschaffen wie die Gesamtbevölkerung.
Im Zuge der nicht repräsentativen MA-Erhebungen werden aber ausnahmslos tagsüber seltener genutzte Festnetzanschlüsse kontaktiert, wobei alle soziologischen Daten erst nachträglich erhoben werden. Die vielen Gewichtungsprozeduren, denen das gesammelte Datenmaterial nachträglich unterzogen wird, werden immer wieder mit der Unzuverlässigkeit der Methode begründet (zu viele alte Gesprächspartner, soziodemographische Schieflage bei der Auswertung der Intervews etc.).
Warum aber wählt man keine aussagekräftige und repräsentative Erhebungsmethode, bei der diese korrigierenden Eingriffe entfielen? Weil dann die tatsächlichen Nutzungsgewohnheiten ans Licht kämen und man von manipulativen Maßnahmen Abstand nehmen müsste, die das Ergebnis in die von den maßgeblichen Akteuren der Hörfunkwerbung gewünschte Richtung dirigieren? Davon muss man ausgehen.
Und was würdest du sagen, wenn es Studien gibt, dass etwa 3 Prozent der 50-70-Jährigen Schlagerprogramme im Radio hören wollen? Niemand lässt etwas weg, niemand will jemanden ärgern. Warum gibt es im TV keine Schlagersendungen mehr? Akzeptiert das doch endlich mal...! (PS: ich habe NICHTS gegen Schlager, rede aber nicht von meiner Privatmeinung sondern von der Realität)
Auch ich habe schon so manche selbstgebackene Studie auf Powerpoint mit schönen Excel-Tortendiagrammen aufgehübscht.. zu Übungs-, nicht zu PR-Zwecken. Langsam glaube ich Yannick91 will hier nur ein bissel rumtrollen, und wenn man ihm widerspricht jammert er rum wie ein bockiges Kind.
Ach es gibt keine Schlagersendungen im Fernsehen? Und was ist mit den Flori-Silbereisen-Festen, dem Musikantenstadl, der Schlagerreise im Dritten, dem ZDF-Fernsehgarten, Immer wieder Sonntags, der Helene-Fischer-Show, der Ackermann-Show im NDR, zwei Schlager-Spartensendern... keine Musikrichtung nimmt auch nur annähernd diese Breite ein.
Dabei gehört Musik doch in erster Linie ins Radio oder?