Kabelvertrag ohne TV?

Ich ahne ja schon die Antwort, würde aber trotzdem gerne in die Runde fragen:

Gibt es in Berlin einen Kabelvertrag für Radio ohne T.V.?
Ich höre nämlich Radio (mehr oder weniger 1 Sender- DLF, der sich ja im qualitativen Sinkflug befindet -für sog. zeitgenössische Musik und Jazz ist es aber gelegentlich auch schön, die anderen Kultursender hören zu können…. ) schaue aber seit 40 Jahren kein Fernsehen mehr….

… und wenn nein, warum eigentlich nicht?
 
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Ich vermute nicht, dass es sowas gibt. Den DLF bekommt man in Berlin aber auch gut über UKW, eine einfache Wurfantenne dürfte reichen, ansonsten per Stream übers Internet oder über DAB+. Bei passendem Balkon oder Fensterfläche auch per Satellit.
Im Kabel wurde das analoge UKW ohnehin abgeschafft, da braucht man ohnehin den passenden Empfänger.
 
Ich habe die Frage des Threaderöffners so verstanden, dass er den DLF bereits hört, er aber gerne auch andere, in Berlin nicht terrestrisch verfügbare Kultursender hören möchte. In diesem Fall würde ich statt des Kabelanschlusses ein Internetradio empfehlen; ersatzweise kann man auch ein altes Handy im WLan mit dem Internet einerseits und der Stereoanlage andererseits verbinden. Auf diese Weise bist Du nicht auf die ARD-Kultursender beschränkt. Vor allem, wenn es Dir primär um Musik geht, können auch ausländische Kultursender eine Bereicherung sein. Ich höre z.B. gerne FIP von Radio France.
 
Danke für die Tipps.
Ja, terrestrisch ist der Empfang von DLF möglich, ist auch bei mir eingerichtet, Qualität des Signals hier mittelmäßig…
Die Frage bezieht sich jedoch mehr darauf, dass ich gerne das Kabelangebot Radio nutzen und hierzu einen Vertrag abschließen möchte, ab Juli fällt ja der Vertrag über den Vermieter weg.
Ich möchte aber keinen Kabel T.V. Vertrag abschließen und einen Anbieter, der möglichst das Radiosignal mit der von der ARD zur Verfügung gestellten Bandbreite / Datenrate ohne Reduktion zur Verfügung stellt.

… wahrscheinlich nur ein Traum…?!
 
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Die ARD hat ihre Bandbreite über Satellit und Kabel in den letzten Jahren erheblich reduziert (und auf AAC-Codierung umgestellt). Vor allem bei den Kulturprogrammen ist inzwischen Internet der Verbreitungsweg mit der höchsten Bandbreite, einige bieten inzwischen 256 kbit/sec in MP3-Codierung.
 
Ich möchte aber keinen Kabel T.V. Vertrag abschließen und einen Anbieter, der möglichst das Radiosignal mit der von der ARD zur Verfügung gestellten Bandbreite / Datenrate ohne Reduktion zur Verfügung stellt.

… wahrscheinlich nur ein Traum…?!
Ich würde meinen ja, leider. Man bezahlt bei einem Kabelvertrag ja dafür, das man den Anschluss nutzen kann und da ist halt nun mal über das Kabelnetz alles eingespeist, was der Anbieter im Programm hat, also eben auch und vor allem TV. Was dann jeder einzelne Kunde nutzt und was nicht dürfte dem Netzbetreiber ziemlich egal sein, so lange bezahlt wird.
 
Ich denke, ein reines Kabelradionetz würde sich niemals lohnen, da der terrestrische Empfang weitgehend flächendeckend möglich ist und über DAB+ mittlerweile auch viele überregionale Sender ausgestrahlt werden.
 
Ja, Digitales Kabelradio wird auch abgeklemmt. In der TV-Werbung ist zwar immer davon die Rede, dass aufgrund Wegfallens des "Nebenkostenprivileges" kein Kabelfernsehen mehr möglich ist (ab Juni), sofern kein "Sondervertrag" mit dem Anbieter separat geschlossen wurde. So lange, wie der "Sammelvertrag" mit dem Vermieter nöch läuft, ändert sich nichts. Der Vertrag ist aber auch irgendwann einmal zu Ende. Rein theoretisch bestünde auch die Möglichkeit, dass der Vermieter wieder einen neuen Vertrag bekäme.
So wie ich informiert wurde, würde der aber insgesamt teurer werden, als wenn Einzelverträge (ab ca. 9,- Euro/mtl.) abgeschlossen würden. Der einzige Unterschied: Der Mieter muss sich jetzt selbst drum kümmern.
Also: Vertrag machen und selber bezahlen.
Um für Berlin einmal eine Liste eines beliebig ausgewählten Anbieters zu zeigen, dient der folgende Link.
Da sieht man, dass DVB-C- Radio dazwischengequetscht wurde zwischen die TV-Kanäle. 458 MHz zum Beispiel. Es lohnt sich praktisch nicht, nur diese Frequenz zur Verfügung zu stellen. Also wird dann auch gleich das breitere Spektrum inclusive TV bereitgestellt. Die Kostenersparnis wäre nur marginal, wenn ausschließlich die hier genannten 458 MHz angeboten würden.
Fazit: Kenne keinen Anbieter, der ausschließlich DVB-C Digitalradio anbietet.

 
In manchem Stahlbetonhochhaus kann es schon schwierig werden - da hilft nur, die Antenne irgendwie nach außen zu bringen.

Trotzdem ist es mittlerweile leider so, dass UKW, bei „gutem“ Empfang (genügend Feldstärke, kein Mehrwegempfang, Frequenz nicht durch Nachbarmodulation angekratzt), der beste Empfangsweg sein dürfte, trotz Tiefpass bei 15 kHz. Es folgen Internet, Kabel, SAT, alle datenreduziert; dann DAB+, heftiger datenreduziert. Gäbe es sie noch, wären danach Mittel- und Langwelle zu nennen.

Zu klassischen ARD-Radiotransponderzeiten - und teils bei DAB (alt) - war das noch anders. Da hat man den digitalen Vorteil voll ausgenutzt, statt bei niedriger Bitrate immer mehr auf den Übertragungsweg zu pressen.
 
Yep. Wie war das noch - DSR unkomprimiert?
Habe ich wegen des „Exotenstatus“ weggelassen; außerdem wegen 32 kHz Abtastrate bei 15 kHz bandbegrenzt. Vorteil für Nerds: ließ sich so super, verlustfrei, auf DAT im Longplay-Modus aufzeichnen, wenn man den Digitalausgang des Receivers verwendete.

320 kbps MP2 bei 48 kHz gaben theoretisch bessere Grenzfrequenzen - die Frage war nur: wo wurde das Signal abgegriffen - vor oder nach UKW-Aufbereitung. Es gab Sender, die auf DVB nur eine Schutzbegrenzung fuhren - ansonsten war das wie „Kopfhörer in Mischpultausgang, Abhörpunkt vor Processing“, stecken.

Leider so nicht mehr Verfügbar. Aber - bei fast unbegrenztem Zugang zu aller möglichen, im Radio, gespielten Musik, ist das auch nicht mehr die Quelle, das eigene Archiv zu füllen.
Zum Mitschnitt und zur Konservierung ganzer Sendungen, für Menschen, die sowas machen, allerdings schade. Die liegen, vor Processing, nur noch bei den Sendern - wenn überhaupt für archivierungswürdig erachtet.
 
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Mittelmäßig, wo der DLF über die 97,7 MHz vom Alexanderplatz mit 100 KW sendet? Der ist (theoretisch) auch ohne jegliche Antenne empfangbar.
In welchem Teil Berlins wohnst du denn❓
Stellt sich die Frage mit welchem Empfänger, es gibt sicherlich Radios die bei zu starken Signalen übersteuern. Genauso gut dürfte es Hinterhöfe im Erdgeschoss geben, wo das stärkste Signal vom Alex nichts taugt.

Aber ansonsten dürfte man doch schon froh sein, überhaupt noch einen Vodafone-Vertrag ohne Internet zu bekommen? Vom Hörensagen wurden mir selbst für dieses Unterfangen Probleme gemeldet, da Vodafone dies wohl gerne komplett abstoßen und auf Internet Only setzen würde!
 
Aber ansonsten dürfte man doch schon froh sein, überhaupt noch einen Vodafone-Vertrag ohne Internet zu bekommen?
Also, ohne hier Propaganda für nur den einen Serviceprovider zu machen:
Es geht ganz einfach. Der Weg über das Pop-up-Fenster beim Aufruf der Internetseite bietet einen sogenannten Verfügbarkeits-Check. Dieser klappt aber nicht immer.
Bei mir war das so, dass sogar die dort alternativ angegebene Telefonnummer nicht stimmte.
Also habe ich die "normale" Service-Telefonnummer angerufen und das Problem geschildert:
Hat man kein Internet, möchte nur Kabel-TV, dann gibt man zunächst seine Wohnadresse an.
Hat der Vermieter einen Vertrag mit dem angerufenen Provider, dann findet der Servicemitarbeiter diesen auch in seinem Datenbank-Bestand. Das ist auch deswegen wichtig, weil erst ab dem Datum des Auslaufens jenes Vertrages Kosten für den "Neukunden" entstehen.
OK. Vertrag über Kabelfernsehen vorhanden. Dann findet die Abwicklung der Anmeldung für den neuen Vertrag am besten über E-Mail-Kontakt statt.
Ich bekam direkt eine E-Mail, dort klicke ich den Routing-Slip an. Der Mitarbeiter quittiert den Empfang der bestätigten E-Mail direkt am Telefon. So wird Spam und Phishing oder wie man das nennt verhindert.
Dann kommt nach einiger Zeit noch der volle Vertragstext als E-Mail-Anhang. Den kann man dann nochmals bestätigen oder ablehnen.
Jetzt habe ich zwei Rechnungen. Einmal für Internet und eine für Kabel-TV.
Die Kabel-TV-Rechnung beträgt 0 Euro und Bonus wurde auf Internet-Rechnung gutgeschrieben.
 
Vielen Dank für die Informationen und die Diskussion.

In welchem Teil Berlins wohnst du denn❓
Das ist nahe der Sonnenallee. Ich hatte damals für UKW eine recht große Antenne gekauft und im 4. Stock direkt Richtung Alex gerichtet. Empfänger ist ein Studer. Empfang war leider wetterabhängig und eher mäßig gut bis verrauscht bei entsprechenden Wetterlagen. Die Signalstärke war aber selbst im besten Fall mittelstark.
RBB Kultur ging gar nicht, also hören schon, aber inkl. grausigem Rauschen, damals wurde vom Scholzplatz gesendet.
Ein paar Sender wurden ja von Britz gesendet, das war aber die andere Hausseite und auch entsprechend schwierig. Ich habe es dann ziemlich frustriert aufgegeben und der Studer Tuner staubt vor sich hin, prima...
Wie UKW hier heute organisiert ist, weiß ich aktuell nicht.

Mein Interesse liegt ja an den Sendungen mit Jazz, sogenannter zeitgenössischer und klassischer Musik, insbesondere Aufnahmen der Sendeanstalten, die nicht käuflich zu erwerben sind. Da würde Radio in optimaler Qualität Sinn machen.

Jedenfalls: Seitdem habe ich einen DVB-C Empfänger, es hat mich aber gestört, dass über das Kabel das Signal der ARD reduziert wurde, damals hatte ich mal eine Anfrage gemacht, da wurde mir mitgeteilt, die ARD Sender würden zentral mit 320Kbps zur Verfügung gestellt, angekommen ist hier 192kbps, z.B. bei DLF, z.Zt. sind es wohl 256 ...

So wie es aussieht werde ich dann einfach einen Kabelvertrag abschließen müssen, inklusive Fernsehangebot, das mich 0,0 interessiert und mich mit den 256 kbps bescheiden müssen, die radiophone Wirklichkeit ist ja kein Wunschkonzert.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich das Prozedere, wie es Wombel schildert, ganz verstanden habe, werde es aber mal probieren.

Also vielen Dank nochmals für die vielen Gedanken.
 
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Danke für deine Antwort.

Mich überrascht das schon etwas, in der Umgebung der Sonnenallee kenne ich mich gut aus, da mein Cousin in den 1980er bis Ende der 1990er Jahre dort gewohnt hat, zuerst im 4. Stock Vorderhaus und danach in einen anderen Gebäude einige Nummern weiter in der 2. Etage im Hinterhof und so wie ich mich noch erinnern kann, konnte er selbst den Franzosen auf der 93,6 MHz, welcher damals aus dem Norden Berlins (nahe dem Kurt-Schumacher-Platz) sendete (in Mono) einwandfrei empfangen.

Die drei starken SFB-Programme vom Scholzplatz auch (die 98,2 war schwächer), die RIAS Programme aus Britz und die damaligen DDR-Rundfunkfrequenzen, also auch die 97,7 MHz welche damals von der Stimme der DDR genutzt wurde, hatten fast alle ein Signal mit Vollausschlag und dabei nutzte er einen simplen Technics Tuner mit Analog-Skala und meiner Erinnerung nach wurde eine längere Wurfantenne genutzt und kein Studer (welcher um einiges besser ist, als der Technics) oder (wie in deinem Fall) eine große Antenne.

Also entweder liegt es an deinem Tuner oder die Antenne war/ist defekt. Vielleicht hast du einfach Pech mit der Lage deines Wohngebäudes und der Abschirmung von UKW Signalen, anders kann ich mir das bescheiden-schlechte Signal nicht erklären.

Grüße aus dem Gesundbrunnen.
 
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Also entweder liegt es an deinem Tuner oder die Antenne war/ist defekt.
Da gibt es noch Meldungen von UKW-Hörern, die auch in anderen Städten Probleme im innerstädtischen Bereich haben.
Wie es sich herausstellte, war die Ursache eine übermäßige Verbreitung von Computern und dergleichen mit WLAN und WiFi. Bzw. Powerlineadapter. Wenn alle im Haus auch Sender mit kleiner Leistung in Betrieb haben, (WLAN hat ja auch Sender, nicht nur Empfänger) dann wird ein empfindlicher UKW-Tuner damit regelrecht "zugemüllt". Auch, wenn die "Sender" auf einer ganz anderen und sogar amtlich zugelassenen Frequenz arbeiten. Es gibt eben physikalische Effekte.
Es bilden sich Interferenzen, und der Gesamtstörpegel steigt entsprechend. Das kann jeder leicht selbst feststellen. Wenn ich das Notebook über einfaches UTP-Kabel anschließe, knattert und pfeift es auf ganz bestimmten Frequenzen im Kofferradio, das auf UKW abgestimmt ist. Abhilfe brachte ein Cat.6-Kabel mit besserer Abschirmung.
Und bei UKW/FM kommt noch der Effekt hinzu, dass das jeweils stärkste Signal den Empfänger in die Begrenzung fährt. (Stichwort: Capture Ratio)
Das Signal, das, wie die CB-Funker, die mit 4 Watt FM arbeiten, sagen, einem "die Nadel runterzieht", kann gegebenenfalls auch "out of band" sein. Oder eine Mobilfunkantenne direkt auf dem Dach. Wer weiß. Nichts ist unmöglich.
 
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@Wombel: Ich kenne diese Effekte durchaus. Da ich bis vor sieben Jahren in einer Altbau-Wohnung im Wedding wohnte, waren diese beschränkt auf wenige Frequenzen (meistens so um die 100 MHz, aber auch nicht bei jedem Gerät was ich genutzt habe), in der "Endphase" meines Wohnens dort hatte wohl eine Nachbarin über uns solch einen WLAN-Repeater in der Wohnung und mein UKW Empfang wurde auf einigen Geräten schlechter, aber immer noch so das ich mich nicht beschweren konnte.

In dieser Neubau-Wohnung nutze ich ab und zu meinen Sangean DPR 34+ auch vor meinem Notebook und sehe keine großen Probleme beim Empfang von DAB+ und UKW (außer das hier die Frequenzen aus Schöneberg, vom Schäferberg und auch vom Scholzplatz schlechter zu hören sind, indoor wohlgemerkt, auf dem Balkon sind diese fast alle auch mit RDS empfangbar).

Dagegen sind alle Signale (egal ob DAB+ oder UKW) vom Alex mit Vollausschlag zu hören...gut einige wenige haben eine Linie weniger oder schwanken etwas, aber das sind eh die 1 KW Frequenzen.
 
Hallo @VERZW.RADIOFREUND

einen TV-Kabelanbieter kannst Du normalerweise nicht frei wählen. Das ist anders als beim Stromanschluss oder auch beim VDSL-Anschluss, wo es freie bzw. eingeschränkt freie Auswahl gibt. Den Kabelanschluss bespielt normalerweise genau ein Anbieter - der, der den Hausanschlus versorgt. Du kannst also nur den Dich derzeit versorgenden Kabelanbieter buchen - oder es bleiben lassen. Wer ist das eigentlich bei Dir? Vodafone oder PYUR sind in Berlin ja weit verbreitet.

Weil Du was von 192 kBit/s geschrieben hast, vermute ich Vodafone. Die haben tatsächlich die ARD-Programme und die D-Radios lange Zeit auf 192 kBit/s reduziert. Ursache waren Streits um Einspeise-Entgelte (ja, die Programmanbieter müssen in Deutschland beim Kabelnetzbetreiber dafür zahlen, dass sie dessen Kabelnetz mit Inhalt füllen dürfen und damit überhaupt erst das Kabelnetz rechtfertigen).

Das Thema hat sich bei den ARD-Programme Mitte November 2021 erledigt, die ARD hat da von MP2 auf LC-AAC umgestellt (bzw. die Vodafone hat diese Umstellung zu diesem Zeitpunkt vorgenommen, da existierten noch 320 kBit/s MP2 seitens der ARD als bisherige Signalbereitstellung und das neue LC-AAC-System parallel). Seitdem kommen die ARD-Radioprogramme in LC-AAC und die Vodafone lässt nun das durch, was die ARD bereitstellt. Eine weiter qualitätsmindernde Umwandlung findet da nicht mehr statt, so sich seit meinen Tests 11/2021 nichts geändert hat.

Die Dich ggf. interessierenden Kulturwellen haben folgende Bitraten:

Bayern 2 - 160 kBit/s
BR Klassik - 160 kBit/s dauerhaft stereo und 320 kBit/s meist stereo / stundenweise 5.1
SR2 - 256 kBit/s
SWR 2 - 160 kBit/s
WDR 3 - 256 kBit/s
hr2 - 256 kBit/s
MDR Kultur - 256 kBit/s
MDR Klassik - 256 kBit/s
rbb Kultur - 256 kBit/s
Bremen 2 - 128 kBit/s (!)
NDR Kultur - 448 kBit/s AC-3 (!)

Von den eher niedrigen Bitraten nicht erschrecken lassen, es ist LC-AAC und nicht MP2. Die nur 128 kBit/s LC-AAC bei Bremen 2 sind qualitativ etwa mit "leicht besser als 192 kBit/s MP2" zu vergleichen. Die 160 kBit/s von Bayern 2 und SWR 2 sind etwas schlechter als 256 kBit/s MP2, aber bei nicht extremen Ansprüchen auch "wohnzimmergeeignet". Die 256 kBit/s LC-AAC von SR 2, WDR 3, hr3, MDR Kultur, MDR Klassik und rbb Kultur reichen keinesfalls an die 320 kBit/s MP2 heran, die die ARD einst selbst anbot, sind aber auch sehr wohl "wohnzimmertauglich". Vor allem der Frequenzgang ist eingeschränkt bei den Kulturprogrammen. Aber UKW-Frequenzgang erreichen sie alle.

Die 448 kBit/s AC-3 von NDR Kultur sind aber die einzige wirklich hochwertige Variante.

Problem ist: viele DVB-Receiver spielen LC-AAC entweder gar nicht oder massiv fehlerhaft, regeln an Lautstärke und Dynamik herum, komprimieren das Audio, "pumpen" hörbar, klingen blechern oder verzerren (alles Rückmeldungen gewesen damals). Wenn man nicht weiß, was man zu suchen hat, geht das u.U. schief.

DLF, DLF Kultur und DLF Nova wurden irgendwann bei der Vodafone auf die originalen, vom DRadio selbst angebotenen 256 kBit/s MP2 umgestellt.

Aber: ab 2025 will das DRadio keine Einspeiseentgelte mehr zahlen. Nach aktuellem Stand werden die Programme dann nicht mehr im Vodafone-Kabelnetz zu empfangen sein.


Das solltest Du wissen, bevor Du einen Vertrag mit der Vodafone abschließt.


Ich sehe 3 varianten:

1.
Du hast auch Internet über die Vodafone. Da kommt das DVB-Kabelradio zwangsläufig mit durch, solange man Dir kein Sperrfilter in die Wohnungszuleitung installiert, das die für TV und Radio genutzten Kanäle rausfiltert und nur die für Internet benutzten Kanalbereiche durchlässt. Dann kann man es also provozieren und einfach untätig bleiben, weiterhin für Internet zahlen und DVB-Radio nutzen, solange sich die Vodafone nicht die Mühe macht, das zu sperren.

Sofort sperren kann man, wenn eine Glasfaserleitung bis in die Wohnung liegt und dort neben echtem Glasfaser-Internet auch DVB und ggf. sogar UKW angeboten wird. Dann kann der "Kabelanschluss" gezielt fernabgeschaltet werden. Das bietet die Vodafone aber meines Wissens nach nicht an. Bei der Vodafone hat man die klassische "Antennendose" und da müsste zum Sperren von Rundfunk und TV jemand kommen und ein Sperrfilter in die Wohnungszuleitung einbauen oder eine Sperrblende auf die Dose setzen, so dass nur noch der Modem-Anschluss zugänglich ist. Letztere Lösung wäre dann aber auch noch nicht zwangsläufig das Ende.


2.
Du hast die Möglichkeit, eine mindestens 40 cm große Satantenne Richtung Südosten mit freiem Blick unter einem Winkel von etwa 30° nach oben schauend zu installieren. Damit gehen nach bisherigem Kenntnisstand die ARD-Radios und die DLF-Programme weiterhin in der genannten Qualität, die DLF-Programme bleiben wohl auch ab 2025 bestehen (sie haben Geld dafür bei der KEF beantragt) und zusätzlich bekommst Du noch Österreich 1 sowie einige frnazösische Programme, die zumindest vom Namen her interessant sein könnten: TSF JAZZ, JAZZ RADIO (nur 192 kBit/s MP2), France Culture (dito).


3.
Du verabschiedest Dich vom DVB-Radio und setzt auf Internetradio. Das braucht gar keine Installation und keinen weiteren Vertrag, das läuft über Deine Internetverbindung.


Problem ist hier, ein gut funktionierendes (fehlerfreies) Gerät zu finden, das die freie Eingabe von Streamadressen ermöglicht. Internetradios beziehen die Information, unter welcher Adresse ein Programm zu erreichen ist, normalerweise aus einer Datenbank, die online von einem Betreiber (einer Firma) gepflegt wird. Da drin sind dann zehntausende Radioprogramme (und möchtegern-Radioprogramme) geführt, die Links werden (hoffentlich) immer aktuell gehalten, "Leichen" werden entfernt usw. Diese für die Funktion der Geräte extrem wichtige Datenbank kann aber auch von heute auf morgen ihren Dienst einstellen oder für Geräte Deines Herstellers nicht mehr zur Verfügung stehen. Und dann schweigen einen die Geräte an - das ist bereits mehrfach passiert in der Vergangenheit.

Auch kann es sein, dass in einer solchen Datenbank, mit der das Gerät arbeitet, nicht die höchstwertigen Streamadressen eines Programms geführt werden. Da hat man dann vielleicht 128 kBit/s MP3 für den DLF und nicht 192 kBit/s LC-AAC. Und kann nichts dagegen machen.

Deswegen ist die Möglichkeit zur freien Eingabe von Streamadressen wichtig. Nur wenige Geräte können das - und disqualifizieren sich u.U. durch andere Macken.


Aber wenn man diesen Weg verfolgt, bekommt man inzwischen die ARD-Kulturprogramme und die D-Radios meist in (fast) gleichwertiger Qualität zu DVB-Sat/Kabel:

Bayern 2 - 128 kBit/s MP3 - das ist Schrott, das ist die eine noch verbliebene Negativ-Ausnahme
BR Klassik - 256 kBit/s MP3
SR2 - 256 kBit/s MP3
SWR 2 - 256 kBit/s MP3
WDR 3 - 256 kBit/s MP3
hr2 - 256 kBit/s MP3
MDR Kultur - 256 kBit/s LC-AAC
MDR Klassik - 256 kBit/s LC-AAC
rbb Kultur - 192 kBit/s MP3 - das ist grenzwertig
Bremen 2 - 128 kBit/s MP3 - das ist die zweite Negativ-Ausnahme
NDR Kultur - 192 kBit/s LC-AAC

DLF - 192 kBit/s LC-AAC
DLF Kultur - 192 kBit/s LC-AAC


Auch zu haben sind dann freilich europäische und internationale Programme in riesiger Auswahl - so sie denn in der Datenbank stehen (die man auch nach Genres durchsuchen lassen sollte) oder solange man die Streamadressen kennt und selbst einspeichern kann.


Angesichts der Tatsache, dass die ARD ihre Kulturprogramme zunehmend abschmelzen und abends zusammenlegen will (womit zwangsläufig Vielfalt bei den Themensendungen verloren gehen muss), rate ich dringend, entweder erstmal das DVB-Radio ohne Kabel-TV-Vertrag laufen zu lassen (im Falle eines Internet-Vertrages über die Vodafone, womit der Anschluss ja bestehen bliebe) bzw. perspektivisch auf Internetradio zu setzen.

Aus Deutschland ist zunehmend weniger Hörfunkkultur zu erwarten, das Land fährt sich ja unnötigerweise generell soziokulturell in den Abgrund, offenbar um nicht zukunftsfähig werden zu müssen. Aus der ARD werden aktuell eifrig Beiträge dazu geleistet, so nun auch die Einstellung des Deutschen Hörspielpreises, die Durchmagazinierung nebst Inhalteentsorgung bei Bayern 2, perspektivisch auch der Abriss des Studiobaus des BR mit höchstwertigen Sälen und Studios, die man halt nicht mehr braucht, wenn man kaum noch Inhalte produzieren will.

Ich vermute, dass sich z.B. in den USA Programme finden lassen, die Deine Präferenzen teils abdecken - und dann vielleicht sogar engagierte, "community-based"-Programme sind, die ihren HörerInnen dankbar sind (weil auch genug von ihnen Geld geben für das Programm), statt ihr Zahlvieh zu verachten, wie es die ARD zunehmend tut. Das ist dann gleich ein ganz anderes Klima.


UKW übrigens in Berlin seit langem so: rbb Kultur vom Scholzplatz - das ist in der Sonnenallee "Fernempfang" aus Westen. DLF und DLF Kultur vom Alexanderplatz (also aus Norden), DLF Kultur deutlich schwächer als DLF. Mit einer Richtantenne hat man immer nur einen Standort brauchbar, den anderen beinahe in der Maximaldämpfung bei ca. 60° seitlichem Einfall. In Britz steht kein mast mehr, diese Landmarken sind seit Jahren verschwunden.
 
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Hej lg74
1000 Dank für die äußerst ausführliche, detaillierte, kompetente und zukunftsweisende Beratung!

Ich denke, da ich im Moment einen Vodaphone Internetvertrag habe, wäre das weiterlaufen lassen und über VLC player o.ä. hören / aufzeichnen oder meinen TechniSat HD8-C benutzen: bisher habe ich stets damit aufgezeichnet und die Sendung dann später gehört, da war mir bisher nichts negatives von Problemen mit dem Codec aufgefallen (die Datei ist dann stets eine .ts Datei), habe aber da länger nicht mehr bewusst drauf geachtet ....

oder

das Internetradio

dann wohl der gangbare Weg, wobei ich noch nicht ganz verstanden habe, auf welchem Wege das Internetradio eigentlich zugänglich ist - ich hoffe, das ist jetzt nicht eine völlig dämliche Frage....

Der Stream anzusteuern von der Internetseite des DLF z.B. wird ja soweit ich im VLC player gemessen habe mit 128kbps übertragen und die Senderadressen, die ich in der Fritzbox finde, sind ja wiederum die DVB-Streams, oder habe ich da etwas falsch verstanden?!

P.S.: also live hören ist nicht unbedingt das Problem, da es sich ein wenig eingeschliffen hat, dass ich das eher auf meinem 50er Jahre Röhrenradio mache. Aber bestimmte Konzertsendungen zeichne ich gerne auf, um sie dann in bestmöglicher Qualität nachzuhören, das macht bei teils herausragenden klassischen Konzertmitschnitten oder Jazzkonzerten natürlich Spaß, wenn die übertragene Qualität ausreichend gut ist....
 
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das Internetradio
dann wohl der gangbare Weg, wobei ich noch nicht ganz verstanden habe, auf welchem Wege das Internetradio eigentlich zugänglich ist - ich hoffe, das ist jetzt nicht eine völlig dämliche Frage....
Nun ja, wie es der Name schon vermuten läßt, ist ein irgendwie gearteter Anschluss an einen bereits per Kabel oder Glasfaser bestehenden Internetanschluss nötig. (Oder WiFi-Spot etc,) Da "Radio" immer im Zusammenhang mit "drahtlos" genannt wird, ist hierbei die Einstellung WLAN oder WiFi beim Router zuzubuchen. Meistens ist diese Option seit einiger Zeit bereits ohne Extrakosten im Internetvertrag mit enthalten. Bei meinem Router zum Beispiel kann ich mittels Schalter an der Seite des Routermodells WLAN an- und abschalten. Um Strom zu sparen, steht der Schalter momentan auf aus, und die zugehörige LED leuchtet nicht.
Und von alleine verbindet sich so ein Internetradio, gerade "unboxed" nicht. Wie das nun zum Laufen gebracht werden kann, ist hoffentlich hier noch aktuell beschrieben:
 
Ich denke, da ich im Moment einen Vodaphone Internetvertrag habe, wäre das weiterlaufen lassen
Ahh ja. Damit müssten sie Dir ein Sperrfilter in die Wohnungszuleitung einbauen, um die Kanalbereiche für TV und Radio zu filtern und nur das Internet durchzulassen. Prinzipiell geht das, wir müssen sehen, ob sie bzw. ihre unter Vertrag stehenden Installationsbetriebe das wirklich durchziehen werden. Es sind Millionen Anschlüsse betroffen und Du wärst wohl nicht der erste der dran käme. Erst dürften sie die nur-TV-Kundschaft verarzten, wenn diese keine Individualverträge abschließt. Die dürfen dann ja gar keinen Zugang mehr haben.

Eventuell würde sich, so es perspektivisch Probleme geben sollte (wenn also doch ein Sperrfilter oder ein Sperrdosenaufsatz installiert wird) auch eine Aktualisierung des Internetvertrages anbieten. Derzeit "schenken" sie an bestimmten Adressen einem den "TV Connect Standard", wenn Internet gebucht wird, wohl weil sie wissen, dass sie dessen Nutzung kaum verhindern können. Aber solche Sachen bitte nicht hier offenlegen (auch nicht die genaue Adresse), um keine schlafenden Hunde zu wecken.

oder meinen TechniSat HD8-C benutzen: bisher habe ich stets damit aufgezeichnet und die Sendung dann später gehört
Der HD8-C spielt doch ARD außer NDR Kultur gar nicht mehr seit 16.11.2021. Er kann kein AAC - eines der laut ARD nicht existierenden bzw. "nicht DVB-S2-standardkonformen" Empfangsgeräte. MP2 gibt es nicht mehr beim ARD-Hörfunk, außer in manchen Regionen bei bestimmten Regionalversionen, die die Vodafone selbst erzeugt - z.B. aus terrestrischem UKW-Rückempfang (!). Das sind dann 192 kBit/s MP2.

Aber der HD8-C kann wohl "stumm" aufnehmen und die Aufnahmen kann man nach dem Export am PC hören (VLC tut es wirklich gut, auch das Demuxen klappt mit dem VLC). Hast Du das bis jetzt noch gar nicht mitbekommen, weil Du immer den Export auf den PC gehört hast? Das ist ja unfassbar.

wobei ich noch nicht ganz verstanden habe, auf welchem Wege das Internetradio eigentlich zugänglich ist
Im einfachsten Fall über den PC / Laptop / whatever mit Browser und darin die Webseite des jeweiligen Radioprogramms. Irgendwo gibt es da immer einen "Play"-Button, der einen in die Webseite integrierten Player startet oder ein neues Fenster mit einem Player für dieses Programm öffnet. Darin gern auch Zusatzinfos zur Sendung, aktuell laufender Titel, Album-Cover - was immer für Aufwand betrieben wurde.

Mit etwas mehr Suche finden sich oft die direkten Adressen auf die Streams, die dann auf .m3u enden oder direkt auf .mp3 oder .aac oder wie auch immer. Diese könnte man z.B. im VLC spielen (Strg. N öffnet das Eingabefenster für die Adresse) oder auch als Originaldatenstrom speichern via VLC oder direkt dafür gedachte Anwendungen, z.B.


Für die, die oldschool unterwegs sind und ihr Radio (nahezu) wie ein Radio bedienen wollen, gibt es Hardware-Internetradios. Das sind letztlich auch Streaming Clients, die von bestimmten Internetadressen einen MP3- oder AAC-Stream dauerhaft beziehen und spielen, aber versuchen, wie ein Radiogerät auszusehen. Problem: es gibt zehntausende oder hunderttausende Streams weltweit. Ein "Sendersuchlauf" funktioniert in den Unendlichkeiten des Internets auch nicht - was sollte denn da auf vorhandene Programme abgesucht werden?

Also werden von bestimmten Anbietern Datenbanken mit Streamadressen aus aller Welt mehr oder weniger liebevoll gepflegt, Leichen entfernt, neu gefundene Programme aufgenommen, auf andere Streamadressen umgezogene Programme aktualisiert. Die Gerätehersteller schließen Verträge mit solchen Anbietern ab und dürfen dann ihre Geräte mit der entsprechenden Schnittstelle zu einer solchen Datenbank ausstatten. Das heißt, "Suchlauf" und Senderspeicher sind zentral ausgelagert auf den Server des jeweiligen Plattformbetreibers. Das Radio greift immer darauf zu, man kann nach Kontinenten, Ländern, Sprachen, Genres etc. suchen. Also ideale Bedingungen für eine "Radio-Weltreise", wenn man keinen konkreten Anlandepunkt hat und sich nur treiben lassen will.

Man kann vielleicht lokal 10 Favoriten abspeichern oder man kann ein kostenloses Konto eröffnen auf der Plattform des Anbieters und dort seine Favoriten verwalten - vielleicht sogar übergreifend über alle Geräte, die man mit diesem Plattformzugang laufen hat.

Problem: diese Plattformen kosten Geld und der Gerätekauf spielt das mit einer Einmalzahlung des Geräteherstellers an den Plattformbetreiber nicht dauerhaft ein. Es hat nun schon mehrfach Schließungen solcher Plattformen bzw. Ausschluss bestimmter älterer Geräte oder ganzer Fabrikate von einer bestimmten Plattform gegeben. Dann sind die Geräte Schrott, da sie keine Streamadressen mehr beziehen können. Günstigstenfalls schiebt der Gerätehersteller nochmal ein Softwareupdate nach, das das Gerät an eine andere Plattform anbindet, so er mit einer solchen handelseinig werden konnte.

Aktuell gibt es viel Aufruhr mit einer Plattform, die von vielen DAB/UKW/Internet-Kombigeräten genutzt wird. Da stand seit vergangenem Herbst die Jahreszahlung von ein paar US$ im Raum, um weiterhin Favoriten speichern zu können. Auch eine zweite Plattform ähnlicher Art wirkt bedroht.

Eine ebenfalls serverbasierte, aber soweit ich verstanden habe an ein einziges Fabrikat gebundene Plattform wurde dieses Jahr bereits abgeschaltet. Wer da noch seine Geräte nutzen will, muss sich nen eigenen Server aufsetzen, dort die Links einpflegen und den Radios vorgaukeln, dass dies die Originalplattform wäre. "Server" heißt in diesem Fall aber eher nicht "19"-Gestell im Rechenzentrum", sondern "seifendosengroßer Einplatinenrechner unter Linux", also Raspberry Pi.

Hardliner bauen sich deshalb Internetradios selbst aus z.B. einem Raspberry Pi und einer von Freaks gepflegten Software. Damit hat man dann Kontrolle über die Links, die zu den Radioprogrammen führen.

Da gibt es z.B.


oder


und weiteres. Ich habe davon keine Ahnung, habe mich nie weiter damit befasst.

Man kann auch Internetradios kaufen, bei denen man neben dem Zugang über ein Portal auch Streamadressen direkt eingeben kann. Die an das lausige Skytune-Portal gebundenen Geräte können das. Angeblich - so steht in den FAQ bei skytune - liefe das Gerät dann auch definitiv ohne Zugriff auf den zentralen Datenbankserver. Das müsste man, bevor man es als "gesicherte Erkenntnis" verbreitet, aber nachprüfen, indem man den IP-Raum des skytune-Servers im eigenen Router blockiert und dann schaut, ob das Gerät noch durchbootet (andere Fabrikate blieben durchaus ohne Portal schon im Bootvorgang hängen) und mit händisch eingegebenen Streamadressen spielt.

Die Eingabe der Streamadressen erfolgt bei diesen Geräten über einen simplen Webserver im Gerät, den man so ähnlich aufruft und bedient, wie man mit fritz.box halt auf seine Fritzbox kommt zwecks Einrichtung.

Der Stream anzusteuern von der Internetseite des DLF z.B. wird ja soweit ich im VLC player gemessen habe mit 128kbps übertragen
Die D-Radios haben zig Formate von ultrageringer Bandbreite für Mobilnutzung bei greifender Drossel bis hin zu HiFi fürs Wohnzimmer:


Wenn man kann, nimmt man für zu Hause freilich den 192er LC-AAC. Der ist dem 256er MP2 via Sat oder Kabel schon gleichwertig, wenn auch etwas anderes in den Artefakten (ist ja ein völlig anderer Codec-Standard).

Natürlich kostet das Streaming den DLF oder die ARD zunehmend massiv Geld, denn jeder einzelne Client (auch bei mehreren in einer Wohnung am gleichen Router) zieht seinen eigenen Stream. So gesehen sind die DVB-Broadcastsysteme wesentlich datensparsamer, aber wenn die Anbieter einen nötigen, von DVB auf den Stream zu wechseln, macht man es halt und dann sollen sie auch nicht jammern, dass ihre Streamingkosten steigen.

Das D-Radio argumentiert auch knallhart so (siehe 25. KEF-Bericht): unser Straming wird teurer, aber dafür sparen wir die DVB-Kabelverbreitung ein und sparen dort Geld. So macht ein Programmveranstalter die nutzerspurenfreie Benutzung seiner Angebote zunehmend unmöglich.

die Senderadressen, die ich in der Fritzbox finde, sind ja wiederum die DVB-Streams, oder habe ich da etwas falsch verstanden
Das weiß ich jetzt gar nicht. Kabel-Fritzboxen können DVB-C. Diese Programme kann man irgendwie wohl via UPnP/DLNA im Heimnetz streamen. Könnte also DVB sein. Aber für eine genaue Info müsste ich jetzt wirklich in eine Kabel-Fritzbox schauen. Hier steht aber gerade ein Telekom-DSL-Speedport-Router...

Hier mal paar Streamadressen:

DLF - 192 kBit/s LC-AAC

DLF Kultur - 192 kBit/s LC-AAC

DLF Nova - 192 kBit/s LC-AAC

DRadio Dokumente und Debatten - 192 kBit/s LC-AAC - besser geht es nirgendwo!

BR Klassik - 256 kBit/s MP3

SWR 2 - 256 kBit/s MP3

WDR 3 - 256 kBit/s MP3

hr2 - 256 kBit/s MP3

MDR Kultur - 256 kBit/s LC-AAC

MDR Klassik - 256 kBit/s LC-AAC

rbb Kultur - 192 kBit/s MP3

NDR Kultur - 192 kBit/s LC-AAC

Radio REBELL (alte Sendungen von Volker Rebell, ex hr3) - 128 kBit/s MP3 (eher schlecht)

KEXP (Seattle, University of Washington, listener supported radio) - 160 kBit/s LC-AAC

ORF Ö1 - 192 kBit/s MP3 (geht gerade so, die 256 kBit/s Mp2 via Sat sind auch nicht besser)

Radio 100,7 (Kulturprogramm aus Luxemburg)- 320 kBit/s MP3 - das ist fett!

SRF 2 (Kulturprogramm Schweiz) - 96 kBit/s HE-AACv1 - mager, auf Eutelsat Hotbird hätte man 256 kBit/s MP2

Swiss Jazz - 96 kBit/s HE-AACv1 - mager, auf Eutelsat Hotbird hätte man 256 kBit/s MP2

Und von hier


mal rüberkopiert, Stichprobentests zeigen, dass das wohl auch nach 3 Jahren noch gilt:

Radio France Inter
http://icecast.radiofrance.fr/franceinter-hifi.aac

Radio France Culture
http://icecast.radiofrance.fr/franceculture-hifi.aac

Radio France Musique
http://icecast.radiofrance.fr/francemusique-hifi.aac

Radio FIP
https://icecast.radiofrance.fr/fip-hifi.aac

Und noch einige Spartenprogramme:

Radio France Musique Easy Classique
http://icecast.radiofrance.fr/francemusiqueeasyclassique-hifi.aac

Radio France Musique Classique Plus
http://icecast.radiofrance.fr/francemusiqueclassiqueplus-hifi.aac

Radio France Musique Concerts
http://icecast.radiofrance.fr/francemusiqueconcertsradiofrance-hifi.aac

Radio France Musique de films
http://icecast.radiofrance.fr/francemusiquelabo-hifi.aac

Radio France Musique Baroque
http://icecast.radiofrance.fr/francemusiquebaroque-hifi.aac

Radio France Musique Contemporaine
http://icecast.radiofrance.fr/francemusiquelacontemporaine-hifi.aac

Radio France Musique Jazz
http://icecast.radiofrance.fr/francemusiquelajazz-hifi.aac

Radio France Musique Musique du monde
http://icecast.radiofrance.fr/francemusiqueocoramonde-hifi.aac

Radio FIP Rock
https://icecast.radiofrance.fr/fiprock-hifi.aac

Radio FIP Jazz
https://icecast.radiofrance.fr/fipjazz-hifi.aac

Radio FIP Groove
https://icecast.radiofrance.fr/fipgroove-hifi.aac

Radio FIP World
https://icecast.radiofrance.fr/fipworld-hifi.aac

Radio FIP Nouveautes
https://icecast.radiofrance.fr/fipnouveautes-hifi.aac

Radio FIP Reggae
https://icecast.radiofrance.fr/fipreggae-hifi.aac

Radio FIP Electro
https://icecast.radiofrance.fr/fipelectro-hifi.aac

Die Radio France-Programme laufen alle in feinen 192 kBit/s LC-AAC, das ist durchaus 256 kBit/s MP2 ebenbürtig, bei mittigen (kanalidentischen) Inhalten sogar deutlich überlegen.


Grüße nach Rixdorf!
 
Zuletzt bearbeitet:
Da "Radio" immer im Zusammenhang mit "drahtlos" genannt wird, ist hierbei die Einstellung WLAN oder WiFi beim Router zuzubuchen.
Das betrifft erstens nur kastrierte Standardrouter (unmöglich, für WLAN Geld zu verlangen) und Internetradio kann man sehr wohl auch via LAN-Kabel beziehen. Mein Internetradio hängt am LAN-kabel, mein laptop auch. Auf beiden spielt Internetradio.

Es ist aber so, dass zunehmend stationäre einfache Internetradios keine LAN-Buchse haben und somit nur noch via WLAN angebunden werden können.

Und von alleine verbindet sich so ein Internetradio, gerade "unboxed" nicht.
Am LAN-Kabel schon. Bei Einrichtung via WLAN muss man halt das vorgesehene Netz auswählen und den Key eingeben.
 
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