AW: Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten
Nein, weil er die PN wohl nicht mehr hat wenn ich mich recht entsinne. Falls die für das Verständnis des von Jebsen geschriebenen notwendig sein sollte, könnte Jebsen doch mal den Kontext aufklären. Tut er aber nicht.
Möglicherweise aus dem gleichen Grund, wie dieser Hörer, weil er die gelöscht hat, aus Ärger über den Inhalt (den wir nicht kennen), oder um die Übersicht in seinem Posteingang zu behalten? Es gibt genug mögliche nachvollziehbare Gründe.
Jebsen ist nicht der Außenminister der USA der diese in Zeiten des kalten Krieges gegenüber der Sowjetunion vertritt und Wünsche der Israelis abbügelt. Der Kontext einer solchen Äusserung ist wichtig für ihre Interpretation, selbst wenn man sich den Wortlaut nicht wie Jebsen zurecht lügt. Rein vorbeugend, falls deine Frage in die Richtung gehen sollte: das Jebsen anders als Kissinger auch kein Jude ist, ist von eher peripherer Bedeutung. Und wie man Kissingers tatsächliche Äusserung bewertet, ist völlig irrelevant für die Bewertung des von Jebsen geschriebenen.
"Der Kontext einer solchen Äusserung ist wichtig für ihre Interpretation" Aus dem gleichen Grund frage ich nach der PN des Hörers und weise darauf hin, dass man ohne die nur vermuten, aber eben nicht wissen kann.
"Rein vorbeugend, falls deine Frage in die Richtung gehen sollte: ..." Nein, geht sie nicht, da sind wir einer Meinung. Deshalb habe ich auf seine Rolle als Aussenminister hingewiesen.
Du erklärst, was Jebsen hier vielleicht sinnvollerweise hätte sagen können, wenn er noch alle Murmel beisammen hätte. Leider erklärt das nicht, wieso er das geschrieben hat was er geschrieben hat. Und auch wenn er das tatsächlich sagen wollte, dann bleibt es historisch eine maßlose Übertreibung der Rolle von Bernays (falls es überhaupt eine gab) und ist zweitens nicht klar, wozu Jebsen das hier erzählt. Es sei denn er möchte darlegen, dass die Juden bzw. ihre Führer selbst Schuld am Holocaust sind.
"Leider erklärt das nicht, wieso er das geschrieben hat was er geschrieben hat." Siehe oben: "Der Kontext einer solchen Äusserung ist wichtig für ihre Interpretation" und diesen Kontext kennen wir nicht. Er schreibt Bernays ja auch garkeine aktive Rolle zu, sondern erwähnt ihn nur in dem Zusammenhang, wie die Ideologie der Nazis praktisch umgesetzt wurde (siehe auch #462 von mir).
Sagt doch niemand. Nur war die USA bis Ende 1941 neutral und die Geschäftsbeziehungen völlig legal. Jebsen suggeriert hingegen, das sei den ganzen Krieg durch so weitergegangen, die Nazis hätten ihre Taten ohne Unterstützung der amerikanischen Firmen nicht begehen können, die USA hätte damals ein Ölmonopol gehabt und Rockefeller sich an den Nazis eine goldene Nase verdient usw. - alles völliger Humbug.
....
Und wieder stellt sich mir die Frage, was will Jebsen mit der Aufzählung mitteilen? Doch wohl, dass die Amis eine gehörige Mitschuld an den Taten der Nazis inklusive des Holocausts hatten.
Hitlers amerikanische Geschäftsfreunde bei Youtube, geht ne dreiviertel Stunde und am Ende werden als Quellen der Aussagen unter anderem die Firmenarchive von BASF, Bayer, EssO als Nachfolger von Standard Oil, IBM Deutschland, Ford Deutschland und Ford USA genannt und für die freundliche Unterstützung der Recherchen gedankt.
So zu tun, als hätten diese Firmen keine Verantwortung für ihre Unterstützung des Faschismus, und als hätte das keinen erheblichen Einfluß auf die militärische Schlagkraft Hitlerdeutschlands gehabt, sorry, das ist bestenfalls naiv.
Und inwieweit ist der 2. WK bitte ein Fortsetzung der Geschäftspolitik von IBM & Standard Oil mit anderen Mitteln gewesen? Oder was wolltest du sagen?
Was ich damit sagen will ist, dass Kriege natürlich um Rohstoffe, Resourcen, Einfluß und Macht, usw. geführt werden. Natürlich braucht es fanatische Schwachköpfe wie Hitler, um den einfachen Menschen ein Feinbild einzutrichtern, und es braucht eine kranke Ideologie, um den Krieg zu rechtfertigen, aber den Kriegsgewinnlern zu unterstellen, sie hätten nichts für die Gewinnmaximierung getan ...
Wurden denn dann Thyssen, Krupp, die IG Farben und andere deutsche kriegsgewinnler zu Unrecht verurteilt? Tragen Firmen, die Gewinne machen, nicht Verantwortung dafür, wenn sie Gewinne aus Not und Elend und Ermordung von Menschen machen?
Erstens geht es hier nicht um die Soldaten, sondern um die Opfer des Holocausts. Wozu die sterben mussten, wenn es nur um die Profite ging, ist mir schleierhaft. Zweitens ist es ein großer Unterschied ob man feststellt, dass wer an einem Krieg verdient oder behauptet, er habe ihn daher und zu diesem Zweck angezettelt. Dieses dämliche "pro bono?"-Denken vernebelt die Hirne von Verschwörungstheoretikern wie Jebsen und lässt sie die tatsächliche Geschichte ignorieren und durch ihr Phantasieprodukt ersetzen.
Es geht sowohl um die Opfer des Holocaust, als auch um die Menschen, die fürs "Vaterland" auf dem "Feld der Ehre" sterben durften, getötet oft genug mit Waffen, die ihre Verbündeten hergestellt und jedem verkauft haben, der bezahlen konnte. Du willst doch wohl nicht behaupten, Kriege würden nur von Verrückten geführt aus ideologischer Verblendung, und die gesamte notwendige materielle Maschinerie dahinter hätte nichts damit zu tun?