Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten

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Ja, es ist spannend, und ich kann es doch nicht lassen, es zu lesen. Besonders die "Argumentations"-Methoden finde ich bisweilen ... bemerkenswert:
Seine Fans ... lesen wohl was sie gerne lesen würden.
Stimmt vielleicht, aber für seine Kritiker gilt das gleichermaßen :):
Dritte Verteidigungslinie: Wenn es darin Äußerungen gibt, die jemand antisemitisch und anstößig findet, so ist dieser "jemand" ein Hetzer und Kampagnenanzettler, denn wir Jebsen-Anhänger finden diese Äußerungen klasse.
= nicht zu halten, denn die Kritik wird nicht verstummen und es werden eher mehr (Medien in Israel, USA, Schweizer-Blog etc.), die sich dieser Einschätzung anschließen.
Ich habe gesucht, aber kein Posting gefunden, in dem ein "Jebsen-Anhänger" die von manchen als antisemitsch verstandenen Äußerungen als "klasse" bezeichnet hat. Bitte hilf mir auf die Sprünge.

Welche Medien meinst du, die die Äußerungen von Jebsen als antisemitisch und anstößig einschätzen? Im verlinkten Artikel der Jerusalem Post gibt der Autor keine Einschätzung darüber ab, wie Jebsens Gelaber zu deuten ist. Der verlinkte Artikel aus den USA ist eine Abschrift aus der Jerusalem Post, und der Schweizer von Spreeradio erwähnt den Antisemitismusvorwurf mit keinem einzigen Wort. Die drei sind also keine passenden Beispiele. Du meintest wohl andere. Aber welche!?

Vierte Verteidigungsline: Jebsen hat nur absichtlich provoziert, in einer "etwas anderen Fernsehsendung", nicht so muffig und langweilig, wie die althergebrachten Langweilerjournalisten, sondern mit Pfiff und jugendgemäß.
= ist ein Schuss, der nach hinten losgeht, solange nicht ein paar handwerkliche Grundregeln des Recherchierens, journalistischen Belegens und Trennens von Meinung, Nachricht, Gerücht und Theorie eingehalten werden.
Meinungsäußerungen sind in der Sendung als solche zu erkennen und von den Nachrichten getrennt - hat z.B. ein langjähriger Hörer der Sendung schon in #40 geschrieben. Wie nett, dass das einfach übergangen wird. Das mit der Fernsehsendung war hoffentlich nur ein Tippfehler ;)
 
AW: Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten

Danke für die Verlinkung zu dem 6 Jahre alten "Böhse Onkelz" - Thread.

In der Tat findet man da super Beispiele zu Makeitsos Wirken und Denken. Das folgende Zitat bezieht sich auf die aus Makeitsos Sicht einseitige und unfaire Wahrnehmung der Onkelz in der Mainstream-Öffentlichkeit.

Zitat Makeitso: "Wenn Du Dir aus Texten, die vor 25 Jahren geschrieben wurden, ein Bild der Verfasser machst und daran ungeachtet der persönlichen Entwicklung dieser Leute im letzten Vierteljahrhundert festhältst, dann ist es mit Deiner Toleranz wohl nicht allzuweit her."

Das ist soooo unfassbar geil. Gemünzt auf die Diskussion hier müsste Makeitso als Politischer Fairness-Polizist #1 also schreiben:

"Wenn Du Dir aus einer verwirrten privaten und aus dem Zusammenhang gerissenen Nachricht und drei You-Tube-Videos, die im letzten Vierteljahr erschienen sind, ein Bild des Verfassers/Moderators machst und daran ungeachtet des Gesamtwerks und der Botschaft dieser Sendung dieses Mannes, die es schon seit 10 Jahren gibt, festhältst, dann ist es mit Deiner Toleranz wohl nicht allzuweit her."

Wohlgemerkt, Makeitso schrieb in der Eröffnung des Threads, dass er (sinngemäß) eigentlich keine Ahnung hat, wer Ken Jebsen ist und ihn seit Jahren aus den Augen (Ohren) verloren hatte.

Auf Mannis Fan gehe ich nicht mehr ein. Sonst werde ich gesperrt. Ich tippe auf sehr viel Fleischkonsum aus Massentierhaltung, Baden-Württemberg halt. Schäufele und Brägele. Was gestern gut war, darf heute nicht schlecht sein.
 
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stereo schrieb:
Ich habe gesucht, aber kein Posting gefunden, in dem ein "Jebsen-Anhänger" die von manchen als antisemitsch verstandenen Äußerungen als "klasse" bezeichnet hat. Bitte hilf mir auf die Sprünge.
Oh, entschuldigung, dann habe ich überinterpretiert. Ich war der Meinung, dass das vehemente Verteidigen von Jebsens Äußerungen und Sendungen etwas damit zu tun hat, dass die Verteidiger das im weitesten Sinne "klasse" finden, was er so von sich gibt. Ich nehme aber gerne zur Kenntnis, dass dies nicht so ist.

Stereo schrieb:
Meinungsäußerungen sind in der Sendung als solche zu erkennen
Meines Erachtens handelt es sich ausschließlich um Meinungsäußerungen, für den bescheidenen Teil der Ausschnitte und verlinkten Belege, die ich mir bisher angetan habe. Ich bitte aber um Nachsicht - auch wenn das hier immer wieder von mir gefordert wird - dass ich mir nicht das gesamte Oeuvre von Ken Jebsen antue. Erstens bin ich kein Masochist, zweitens bestreite ich ja gar nicht, dass es jede Menge Output von Ken Jebsen gibt, den ich nicht beanstanden würde.

Wembley Fraggle schrieb:
Auf Mannis Fan gehe ich nicht mehr ein. Sonst werde ich gesperrt.
Nimm einfach die Ignoriertaste!

Wembley Fraggle schrieb:
Was gestern gut war, darf heute nicht schlecht sein.
Willst Du damit sagen, man sollte Äußerungen, Meinungen und Einstellungen, die man "gestern" hatte - zum Beispiel in einem sechs Jahre alten Thread - nicht als Kronzeugenbeweis gegen eine inzwischen geänderte Haltung verwenden?:D
 
AW: Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten

Wembley Fraggle schrieb:
Das ist soooo unfassbar geil. Gemünzt auf die Diskussion hier müsste Makeitso als Politischer Fairness-Polizist #1 also schreiben:

"Wenn Du Dir aus einer verwirrten privaten und aus dem Zusammenhang gerissenen Nachricht und drei You-Tube-Videos, die im letzten Vierteljahr erschienen sind, ein Bild des Verfassers/Moderators machst und daran ungeachtet des Gesamtwerks und der Botschaft dieser Sendung dieses Mannes, die es schon seit 10 Jahren gibt, festhältst, dann ist es mit Deiner Toleranz wohl nicht allzuweit her."

Wie nicht anders zu erwarten, hast Du es nicht begriffen und obwohl ich zweifle, daß Du es bei weiterer Erläuterung kapieren wirst, versuche ich es dennoch:

In dem "Onkelz"-Thread ging es mir darum, daß man die Persönlichkeitsentwicklung von Leuten bei der Bewertung ihrer Person nicht außer Acht lassen kann. Wer vor 25 Jahren Neonazi war, kann heute überzeugter und vorbildlicher Demokrat sein. Das und nichts anderes habe ich gesagt, auch wenn Du und Reh mir daraus ableitend gern rechtsextremistisches Gedankengut unterstellen möchtet, wie man das halt so macht, wenn man dem Gegenüber argumentativ nicht beikommen kann (bevor das jetzt behauptet wird: Ich habe Jebsen NICHT Rechtsextremismus unterstellt, sondern Antisemitismus, und der muß mit Ersterem durchaus nicht einhergehen).

Wenn ich mir nun den Fall Jebsen anschaue, dann stelle ich fest, daß dessen Persönlichkeitsentwicklung in den letzten Monaten offenbar keinen guten Weg genommen hat und er augenscheinlich etwas durchmacht, was im Englischen als "He's losing his marbles" bezeichnet würde. Und diese Persönlichkeitsentwicklung und seine daraus heute resultierenden Äußerungen berücksichtigend, ist es mir dann auch ziemlich egal, ob er zehn Jahre lang tolle und nicht zu kritisierende Sendungen gemacht hat. Wenn er das heute nicht mehr kann, und einiges spricht dafür, dann hat er in einem ÖR-Sender nichts verloren.
 
AW: Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten

Das Psychogramm Jebsens ergäbe sicherlich eine Mischung aus grenzenloser Egomanie und Selbstüberschätzung.
Die Kaderschmiede "Radio Neufunkland" hatte in diesem Mann damals sicherlich einen stets bemühten Schüler im Erlernen der linken Demagogie. Das Ergebnis ist nun dieser einseitige Welterklärer Jebsen, dessen Methodik darin besteht, die Welt in Gut und Böse einzuteilen. Das Handwerkszeug hierfür ist allerdings nur die pure Rezitation oft kruder - aber immer einseitiger - Theorien anderer Verfasser. Die Richtung ist klar: USA Imperialismus und Kapitalismus. Die Befürchtung, dass da irgendetwas auf dem eigenen gedanklichen Mist Jebsens gewachsen sein könnnte, muss man bei ihm allerdings nicht haben. Insofern wäre der Vorwurf Antisemit zu sein, etwas abgemildert.

Jebsen ist nur willfähriger Nachplapperer von Verschwörungstheorien, dem leider aber inzwischen einige Massstäbe - und nicht nur in Bezug auf Israel und die USA - durcheinander geraten zu sein scheinen. Und genau da setze ich an: Wenn jemand mit der beschriebenen Vorgehensweise seine an der Grenze zur Verhetzung stehenden Tiraden verbreiten möchte, so sollte er doch bitte auf Blogs im Internet zurückgreifen.

Eine Plattform für ihn - in einem durch Rundfunkgebühren finanzierten Programm - halte ich für skandalös. Hr. Jebsens Treiben muss ein Ende gesetzt werden. Diejenigen beim RBB die etwas von "einer zweiten Chance" faseln und ihm auf der Antenne lassen, können gleich Hand in Hand mit ihm den Sender verlassen.
 
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Zwischen "möglich machen" und "mit Bombersprit versorgen" einerseits und "treibende Kraft hinter Krieg und Völkermord sein" andererseits gibt es m.E. einen wesentlichen Unterschied.

Das ist meine Interpretation wozu er dass hier überhaupt anführt. Und die ergibt sich aus dem Kontext zwischen der These von den Führern der Juden als ihrem eigentlichem Problem, den völlig unideologischen Strippenziehern und der von Jebsen auf KenFM verkündeten These, der 2. WK sein ein Öl-Krieg gewesen und Standard Oil und Nachfolgegesellschaften der profitierende Monopolist.

Ich warte immer noch auf eine schlüssige alternative Interpretation. Was will Jebsen dem Empfänger hier mitteilen?

Hast du es mit deinem geschichtlichen Hintergrundwissen nötig, so schlusig mit Zitaten umzugehen?

Ich gehe nicht schlusig mit Zitaten um, ich interpretiere einen Text. Wenn ich zitieren würde, würde ich einen Zitat bringen. Texte müssen im Zusammenhang gelesen und interpretiert werden, um ihre Aussage zu verstehen. Sonst kommt man eben nur zu dem Ergebnis, es handele sich um einen wirren und unverständlichen Text und Jebsen habe wohl die falschen Drogen genommen. Da macht man es aber sich zu leicht.

Ken Jebsen hat zu Beginn seiner Sendung am Sonntag eingeräumt, in der Diskussion mit Hörern seien "gebotene journalistische Standards nicht eingehalten" worden, obwohl die Einhaltung dieser Standards das Bestreben von Ken FM "war und ist". Er sagt also, dass er seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht geworden ist. Aber für den Erklärbär ist darin "kein Funken von Selbstkritik zu erkennen." Wie kommt das?

Weil er diesen "gebotenen journalistischen Standard" nicht etwa auf das Verschwörungsblabla in seinen Sendungen bezieht, auch nicht auf die historisch falschen Behauptungen und gelinde gesagt gewagten Thesen in seinem Text, sondern auf einen unglücklich formulierten Satz den man isoliert als Holocaustleugnung verstehen könnte. Nun könnte man sagen, auch gutes Deutsch sollte zu den journalistischen Standards gehören, dass war aber mitnichten der Kern der Kritik an Jebsen. Die ignoriert er einfach und tut so, als basiere alles nur auf einem Missverständnis und böswilliger Hetze von Broder. Wo ist da bitte die Selbstkritik?

Welche Medien meinst du, die die Äußerungen von Jebsen als antisemitisch und anstößig einschätzen?

Leider viel zu wenige, die Juden werden mal wieder im Stich gelassen: http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/11657

Dem Artikel kann ich mich im vollen Umfang anschliessen.



Zitat von mw_88
Für mich und meine unmassgebliche Meinung sind "Makeitso" und "Erklärbär" ein und die selben Personen...

So langsam bekomme ich Probleme, meine multiplen Persönlichkeiten unter einen Hut zu bekommen. Neben Makeitso wurde ich in der Diskussion (wenn auch nicht in diesem Thread) auch schon mit zwei-drei weiteren Kommentatoren und gar mit Broder identifiziert. VT'ler scheinen tendenziell unfähig zu sein, eine abweichende Meinung als genuine und ehrliche Überzeugung zu akzeptieren. Wer gemeiner Weise nicht ihrer Meinung ist, muss wohl von den bösen Verschwörern dafür bezahlt werden, unter zig Pseudonymen das Internet voll zu schreiben o.ä.. Da zeigt sich ihre tendenziell antipluralistische und totalitäre Geisteshaltung.
 
AW: Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten

Erklärbär schrieb:
So langsam bekomme ich Probleme, meine multiplen Persönlichkeiten unter einen Hut zu bekommen. Neben Makeitso wurde ich in der Diskussion (wenn auch nicht in diesem Thread) auch schon mit zwei-drei weiteren Kommentatoren und gar mit Broder identifiziert.
Siehste, da hat "mw_88" doch recht: Auch ich bin hier schon als alter ego von Henryk Broder identifiziert worden; wenn Du also ebenfalls eines einer Aliase bist, sind wir beide logischerweise dieselbe Person. Quod erat demonstrandum. ;)
 
AW: Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten

Weil er diesen "gebotenen journalistischen Standard" nicht etwa auf das Verschwörungsblabla in seinen Sendungen bezieht, auch nicht auf die historisch falschen Behauptungen und gelinde gesagt gewagten Thesen in seinem Text, sondern auf einen unglücklich formulierten Satz den man isoliert als Holocaustleugnung verstehen könnte.

Doch, doch, den bezieht er schon auf seine Sendung - bzw. sollte er, wenn er noch einigermaßen bei Sinnen ist. Schließlich hat er ja auch eine entsprechende Order von oben gekriegt. Zitat aus dem bereits mehrfach erwähnten MoPo-Interview von Frau Nothelle:

"Die politischen Aussagen, die er da in fast 15 Minuten ausgeführt hat, sind oftmals ziemlich wirr, auf jeden Fall absolut missverständlich", sagte Nothelle der "Berliner Morgenpost" (Samstagausgabe). So etwas hätte "nicht gesendet werden dürfen." Nothelle kündigte an, dass der Politikanteil der Sendung künftig reduziert werde. Zudem würden die Themen künftig abgesprochen."

Wenn das keine klare Ansage ist, sich am Riemen zu reißen, dann weiß ich es auch nicht.
 
AW: Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten

Doch, doch, den bezieht er schon auf seine Sendung - bzw. sollte er, wenn er noch einigermaßen bei Sinnen ist.

Das ist er aber leider nicht. Hier der Wortlaut:

Letzte Woche fand die Sendung nicht statt. Was was passiert? Ich habe, zugegebenermassen in missverständlicher Form, eine private Mail an einen Hörer verfasst. Für mich endet die Sendung nicht Sonntag um 18 Uhr. Viele Hörer stellen mir nach der Sendung per Mail Fragen oder äussern sich zur Sendung und soweit es mir möglich ist, antworte ich darauf. Dabei entstehen oft hitzige Diskussionen, die leider auch dazu führen, dass gebotene journalistische Standards nicht eingehalten werden. Die von mir in einem Satz zusammengefasste Erkenntnis, die zum Missverständnis führte, stammt aus einer Biographie über Edward Bernays, einem namhaften Soziologen, dem Erfinder der PR. Nachzulesen unter anderem bei Wikipedia oder aber in seiner 1965 erschienenen Autobiographie. Das war keine Holocaustleugnung. Es ging an dieser Stelle um die Frage der Propaganda und ihrer Mechanismen. Die Antwort dazu kam von Edward Bernays selber.

Wenn sich jemand, insbesondere die jüdische Gemeinde, durch diesen aus dem Zusammenhang gerissenen Satz gekränkt fühlt, tut mir das leid. Dies war nie meine Absicht.

Wer KenFM und seine Themen kennt, wer die Sendung auch nur ein einziges Mal gehört hat, weiss, dass der Vorwurf, ich würde den Holocaust leugnen, absurd ist. Genauso geschockt wie viele Hörer war ich über die verkürzte Wiedergabe und ihre verzerrende Wirkung wie das Ausmass der persönlichen Angriffe. Ein grosses Dankeschön geht an Radio Fritz und den RBB für ihr Vertrauen. Es war und ist das Bestreben von KenFM, die journalistischen Standards in jedem Fall einzuhalten.

Mein Name ist Ken Jebsen. Und meine Zielgruppe ist und bleibt - der Mensch.

Zweimal kommen die journalistischen Standards vor. Einmal in Bezug auf seine Kommunikation mit Hörern und den einen missverständlichen Satz, und das zweite mal in der Beteuerung, dass KenFM sich immer um die Einhaltung journalistischer Standards bemüht. Er weist die Kritik also gerade zurück, soweit sie sich auf die Sendung bezieht. Und im Interview mit dem RBB-Medienmagazin hat er auch erklärt, worin er die Verletzung der journalistischen Standards in seiner PN an den Hörer sieht: er habe sich klar wie in einer PN ausdrücken müssen.

Ob er inzwischen mehr zu oder gar von Bernay gelesen hat als den deutschen Wikipediaeintrag, erscheint mir zweifelhaft. Seine Erläuterungen waren zumindest wieder so missverständlich, dass bei nicht wenigen angekommen ist, es habe sich um ein Zitat von Bernays gehandelt (hier z.b.). Und dann macht er ihn auch noch zu einem Soziologen.

Vom Rest mag sich jeder selbst ein Bild machen. Ich empfinde das als Unverschämtheit, wobei noch sein latent aggressiver Tonfall und die Betonung dazu denken muss. Insgesamt kommt klar rüber, dass er keinen Grund hat sich zu entschuldigen, sondern eigentlich selbst eine oder mehrere verdient hätte.

Die Mühe hätte ich mir jetzt gar nicht machen müssen: http://www.kenfm.de/podcast/kenfm_2011_kw45_statement.mp3


@ Makeits: Stimmt! Und wieder ist der Jude schuld!
 
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ich interpretiere einen Text.

Ja, Erklärbär, eine recht freie Interpretation. Setzen. Sechs.

@ Cocorita

Bis auf das Wörtchen ungefiltert: eine treffende Beschreibung des Großteils heutiger Medienberichte in Funk und Fernsehen.
Das ist ja nun kein Argument. Einem Politiker, der hemmungslos Steuergelder verschwenden würde mit der Begründung "Na und? Machen doch alle!", würdest Du ja wohl auch was erzählen. Und das mit Recht.
Es handelt sich hier aber nicht um Steuerverschwendung, sondern um Meinung. Um ein Gegengewicht zur allgemeinen gleichgeschalteten Propaganda, wenn es mal wieder um NATO-Kriege oder die ach so alternativlosen Sparmaßnahmen oder Bankenrettungen handelt. Es handelt sich um die Rechte auf freie Meinungsäußerung bzw. auf freie Informationsbeschaffung. Und wenn ich schon GEZ zahle, darf ich das genau erwarten und nicht gleichgeschaltete Propaganda.
 
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Beim ersten Hören: Ich finde, er klingt wie Guttenberg bei seiner "das sind absurde Anschuldigungen" - Rede.
 
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Nach all dem was Jebsen so von sich gegeben hat sehe ich die Mail, die den Stein ins Rollen brachte nicht als "unter Druck" entstandene Sache sondern als Ausdruck seiner tiefsten Überzeugung. Dumm nur, dass es öffentlich wurde. Nachdem sich die Verantwortlichen scheinbar erst nach der Mail die Mühe gemacht haben, mal zu prüfen, was das so bei KenFM läuft,empfinde ich die Reaktion von Frau Nothelle auch merkwürdig. Jemand der regelmässig "ziemlich wirr" und auf "jeden Fall absolut missverständlich" in seinen Sendungen agiert gehört vom Sender genommen. Und zwar ohne wenn und aber. Und das hat nichts mit mundtot machen oder Einschränkung der Meinungsfreiheit zu tun. Er kann seine wirren Gedanken und Thesen überall verbreiten, aber er sollte nicht vom Geld der Allgemeinheit auch noch dafür bezahlt werden und eine Plattform erhalten, die andere mit weit aus vernünftigeren Ansichten sich nur erträumen können.

Was er mit seinen merkwürdigen Predigen schon erreicht hat, sieht man an den Äußerungen seiner Fangemeinde. Ich denke nicht, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk dieses Gedankengut unter die Menschen bringen sollte. Diese können dem rbb doch nicht verborgen geblieben sein. Und das die Unterstützung seiner Fans KJ zumindest Recht ist, sieht man ja an seiner als Audiobotschaft bei Facebook ausgesendeten Danksagung. Dort hätte er durchaus auch differenzieren und sich von bestimmten Äußerungen distanzieren können. Aber vermutlich stand er auch da wieder unter zu starkem Druck...

@Mannis Fan: hoffentlich endet er auch so.
 
AW: Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten

@ Erklärbär und Mannis Fan: Danke für die Antworten.

Ja, Jebsens Selbstkritik bezieht sich auf die Korrespondenz nach Sendeschluss. Auf das Thema, ob die journalistischen Ansprüche in der Sendung selbst erfüllt wurden, geht er nicht ein.
 
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@ Erklärbär und Mannis Fan: Danke für die Antworten.

Ja, Jebsens Selbstkritik bezieht sich auf die Korrespondenz nach Sendeschluss. Auf das Thema, ob die journalistischen Ansprüche in der Sendung selbst erfüllt wurden, geht er nicht ein.

Es ist schon beeindruckend: Die Jüdische Gemeinde ist anhaltend empört. Der Arbeitgeber rügt öffentlich den Auslöser der Affäre. Der verkauft sich seinen Hörern als Opfer von Springer. Soviel zum Thema Selbstkritik.
 
AW: Ken Jebsen: Demagogie und Antisemitismus auf GEZ-Kosten

Selbstkritik scheint ja im Vokabular des an einer grenzenlosen Hybris leidenden Welterklärers Jebsen nicht vorzukommen. Würde mal tippen, dass die Nummer durch seine ungeschickte PR "durch" ist.
KJs Tage sind gezählt, da die RBB Oberen (Nothelle) nicht in den Abwärts-Strudel mit rein gerissen werden wollen. Deshalb wird man die Notbremse ziehen - und das ist gut so.

Jebsen, das wars. Kannst dich ja als Wetten, dass Moderator bewerben - oder mach einfach auf deine eigenen Kosten nen Blog auf. Im Netz gibts ja genug Verrückte mit solchen Crazy-Thesen.
 
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@Erklärbär @Mannis Fan

So richtig einsichtig klingt sein Statement nicht, das sehe ich auch so. Das hat einfach einen falschen Zungenschlag, und richtig ist auch: Er sagt zwar (mit sehr hörbarer Selbstüberwindung), "Ja gut, ich hab Sch...ße gebaut", und sagt nicht dazu: "In Zukunft baue ich keine mehr".

Aber man muss kein großer Prophet sein um vorherzusagen, dass er nach dieser Nummer ein paar sehr, sehr aufmerksame Zuhörer in seinen nächsten Sendungen haben wird. Und zwar im weißen Türmchen. Und man dürfte ihm auch nahegelegt haben, e-Mails an Hörer mindestens zweimal gegenzulesen bzw. noch besser gegenlesen zu lassen. Daran kann er sich halten oder auch nicht - und wenn er sich nicht dran hält und sich von der Sorte noch eine oder zwei mehr leistet, kann so eine schützende Hand auch mal ziemlich nervös anfangen zu zucken.

@jazzy
jazzy schrieb:
Es handelt sich hier aber nicht um Steuerverschwendung, sondern um Meinung.
Nö. Wir reden hier von qualitativ schlechtem Journalismus, der im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ebenso wenig zu suchen hat wie Steuergeldverschwendung in einer Regierung. "Meinung" ist was anderes. "Meinung" ist ein fundiert begründetes Urteil bei genauer Kenntnis der Faktenlage. Die kannst Du für Deine Gebühren erwarten, und die kriegst Du auch. Meistens jedenfalls. Hoffentlich. :rolleyes: Aber eben nicht in diesem Fall.
 
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Also genau hier in diesem Thread erkennt man das Problem, warum Radio in Deutschland langweilig, nicht kreativ und nur so was für nebenbei ist/sein soll. Howard Stern war so beliebt in den USA, weil ihn viele Leute gehört haben, die ihn gar nicht mochten. In Deutschland geht es typischerweise nicht darum mehr Sendungen in diesem Format zu starten, sondern eine der wenigen Ausnahmen zu Fall zu bringen! Und wenn ich in Deutschland jemand angreifen will, dann funktioniert es mit Antisemitismus fast immer! Und klar wenn jemand provozierendes Radio macht, wird sich was finden lassen. Wir brauchen einfach ganz viele KenFM, sicher auch sowas wie BroderFM.... Nach 60 Jahren darf es in einer Streitkulur, gerade im Radio, einfach keine Tabus mehr geben. Sendungen wie sie im Ausland üblich sind, dürften in Deutschland bestenfalls nach 23 Uhr laufen. Die Privaten haben aus Angst vor den Werbekunden, schon nicht den Mut, Grenzen auch mal zu sprengen. "Über" den öffentlich-rechtlichten stehen Verwaltungsräte usw. Und dann gibt es immer noch die "Hörer" die wegen den GEZ-Gebühren immer direkt aufschreien, aber die hören vermutlich diese Landesanstalten überhaupt nicht. Schon ein Name/Nick wie Erklärbär finde ich ätzend, aber klar ErklärbärFM würde ich trotzdem hören.
 
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Und wenn ich in Deutschland jemand angreifen will, dann funktioniert es mit Antisemitismus fast immer!

Da muss man sich erst mal entsprechend geäussert haben und so angreifbar gemacht haben. Und wie der Fall Jebsen zeigt, reicht auch offener Antisemitismus nicht aus, um den verdienten Tritt in den Hintern zu bekommen. Entgegen anders lautender Gerüchte ist Antisemitismus in Deutschland nämlich recht gesellschaftsfähig, solange der Holocaust weder geleugnet noch gutgeheissen wird.

Keine Ahnung, was jetzt der Vergleich mit Howard Stern soll. Verbreitet der neuerdings Verschwörungstheorien? Ein Vergleich mit Alex Jones wäre passender. Und keine Angst, anders als Ken Jebsen würde ich unter meinem echten Namen auftreten.
 
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Hmm... Sich diese 3 Videos rauszugreifen, die im Startpost erwähnt werden sind zwar schön und gut, aber nicht immer denkt Ken so pessimistisch/realistisch oder ist durch und durch "Verschwörungstheoretiker". Auch wenn man es nicht glauben mag, doch ist dieses Video tatsächlich auch ein Werk Ken Jebsens:

http://www.youtube.com/watch?v=r47ENAY4tbg


und ich bitte die Anwesenden das Video doch komplett anzusehen und durchgehen zuzuhören!
 
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@FFFR:

KenFM ist kein provozierendes Radio, erst recht kein kreatives, sondern eine Ansammlung von wilden Verschwörungstheorien, die von einem Schnellsprecher, sekundiert von einer vermeintlichen Fragestellerin, an einem Sonntagnachmittag als alleingültige Wahrheit durch den öffentlich-rechtlichen rbb unkommentiert verbreitet werden. Diesen Unsinn mit Howard Stern zu vergleichen ist schon wahrhaft lustig.
 
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Hmm... Sich diese 3 Videos rauszugreifen, die im Startpost erwähnt werden sind zwar schön und gut, aber nicht immer denkt Ken so pessimistisch/realistisch oder ist durch und durch "Verschwörungstheoretiker". Auch wenn man es nicht glauben mag, doch ist dieses Video tatsächlich auch ein Werk Ken Jebsens:

Ja und das merkt man auch. Am Anfang geht es fast noch, auch wenn seine Sicht des Konfliktes doch gewohnt einseitig ist. Aber ab 5:30 erzählt er uns was von den Geschäftsinteressen, die den Frieden verhindern würden. Und anscheinen über "regierungsnahe Kreise" in den USA und Israel für die Ablehnung des Antrages auf Anerkennung eines Palästinensischen Staates gesorgt haben. Das Volk sähe das nämlich ganz anders. Nachdem er eben noch das kommende Palästina aufgrund einer blossen Beteuerung von Abbas zu Demokratie ernannt hat, zweifelt er jetzt die Legitimität zweier doch schon eine recht lange Zeit demokratisch gewählter Regierung an. Wer hat die denn bitte gewählt, wenn das Volk jeweils was ganz anderes will? In den USA sind sicher jeweils andere Themen wahlentscheidend, aber in Israel ist sogar das politische Spektrum von Links bis Rechts nach der Position zum Konflikt mit den Arabern eingeteilt und weniger nach sozialpolitischen Vorstellungen. Eine typische Verschwörungstheorie von Jebsen und typisch auch seine Demokratiekritik unter Beruf auf den wahren Volkswillen, den er anscheinend erkannt hat.

Aber Jebsen ist schon weiter, vergleicht die dann notwenige Vergangenheitsbewältigung mit der in Deutschland und empfiehlt ein palästinensisches Yad Vashem (6:30), wo der israelische Ministerpräsident wie einst Brandt in Warschau niederknien könnte. Genau solche bizarren Vergleich nennt man Holocaustrelativierung und unter anderem für genau diesen Vergleich ist er auch angegriffen worden.
 
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Auf alle Fälle ist das Ziel erreicht. Ihn kennen bereits sehr sehr viele Im Netz...wieviele kennen dich? ob du das gut oder schlecht findest was er da quatscht, das interessiert den nicht die Bohne. Du hast nicht verstanden um was es hier eigentlich geht...du bist darauf reingefallen wie wieviel andere hier auch. Du regst dich auf, schreibst dir die Finger wund er aber reibt sich die Hände und lacht sich sogar über Leute wie dich halb tot. Aber schreib weiter, mache Ihn noch bekannter ;)
 
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@Cocorita
"Meinung" ist ein fundiert begründetes Urteil bei genauer Kenntnis der Faktenlage. Die kannst Du für Deine Gebühren erwarten, und die kriegst Du auch.

Nee, bekomme ich nicht. Ich bekomme auf allen Sendern die Propaganda, was Gaddafi für ein böser Bube ist (von den Saudis redet da kein Schwein) den man unbedingt wegbomben muß. Die sachliche Information, daß Gaddafi seinen Bürgern den höchsten Lebensstandard in ganz Afrika verschafft hat, daß er für freie Gesundheitsversorgung gesorgt hat und die Analphabetenrate von über 80 auf unter 20 Prozent gedrückt hat etc. bekomme ich nicht. Das nenne ich nicht "Meinung", das nenne ich nicht Journalismus, das nenne ich Propaganda, und zwar in allen Medien von Tagesschau über "heute" bis zu allen großen Zeitungen. Und da ist Ken Jebsen ein Highlight. Er bringt ein Gegengewicht und regt zum Nachdenken an. Er zeigt Widersprüche der Medienpropaganda auf. Man muß ihm nicht in allem zustimmen, aber man kann anfangen, sich zu informieren und selbst zu denken.

@Erklärbär
Es wurde hier schon mehrfach dargelegt, daß und wieso der Antisemitismusvorwurf nicht greift. Werde ich nicht recyclen, wer lesen kann ist deutlich im Vorteil.

Und noch ein Wort zur Demokratie. In den USA gibt es zwei große Parteien. Es ist gleichgültig, welche du wählst: die Politik von Obama unterscheidet sich nur in den Wahlversprechen von der von Bush, nicht in der Regierungspraxis. In der BRD gibt es zwei große Parteien. Es ist gleichgültig, welche du wählst (oder ob du die Grünen wählst). Sie unterscheiden sich in den Wahlversprechen, aber nicht in der praktischen Politik. Sie alle führen Kriege, die die Mehrheit der Bevölkerung ablehnt, sie alle fahren Sparprogramme zu Lasten der Armen und zugunsten der Reichen, sie alle demontieren den Sozialstaat. Sie alle machen die gleiche neoliberale Politik. Das ist Wirtschaftsregierung, keine Demokratie.
 
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