Natürlich ist der NDR nicht "gleichgeschaltet", sonst hätte er jenes
Interview mit Gabriele Krone-Schmalz nicht gesendet, nachts:
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Monothematische Interviews laufen fast immer nachts, jedenfalls kannst Du sicher sein, dass, wenn wir eine "Gleichschaltung der Medien" kriegen, so etwas auch nachts nicht läuft. Und Krone-Schmalz benennt ja genau die von mir angeführten Punkte. Sie spricht nur von Bequemlichkeit statt von Faulheit. D´accord. Es wird abgeschrieben und nicht kritisch hinterfragt, geschweige denn recherchiert (Beispiele benennt sie im Video).
Nein, Chefredakteure sind nicht an Desinformation interessiert, aber sie haben meist eine politische Meinung und die Versuchung mag für den ein oder anderen Mitarbeiter groß sein, von dieser Meinung im eigenen Karriereinteresse nicht allzu sehr abzuweichen.
Der wichtigste Punkt ist aber wahrscheinlich die gute Verkäuflichkeit der "News". Ein Aufmacher wie "Zündelt Russland - wer stoppt Putin" verkauft sich halt besser als z.B. "Zwar war die Annexion der Ukraine einerseits völkerrechtswidrig, aber die Westmächte haben das Völkerrecht andererseits ja auch gebrochen".
Es gibt viele Mechanismen, die zu vielleicht einseitiger Berichterstattung führen können, dazu bedarf es keiner Verschwörung.
Das Interview mit Krone-Schmalz ist interessant, allerdings muss ich sagen, dass die problematisierte "Kluft zwischen Medienmeinung und Volksmeinung" mir etwas Bauchschmerzen bereitet. Journalismus ist der Wahrheit und Aufklärung verpflichtet und sollte sich diesbezüglich auch immer hinterfragen lassen und selbst hinterfragen. Dem Volk nach dem Munde reden, soll er aber nicht. Es ist durchaus legitim, nach eigener Recherche zu anderen Schlüssen zu kommen als die Mehrheitsmeinung und ich erwarte von den Medien, dann auch standhaft zu bleiben.
Wir sind etwas vom Thema abgekommen, denn das war ja nicht journalistische Information, sondern Agitation.