...und hätte mit dem Thema nichts zu tun gehabt, denn es ging um reiche Leute und nicht um "die meisten Leute, die viel und hart arbeiten, um im Alter noch etwas zu haben".
Doch, die wären davon ganz genauso betroffen, wenn es nach Herrn Lehmkuhl geht. Da reicht es schon, ein durchschnittliches Einfamilienhaus in einer deutschen Großstadt und nebenbei noch ein paar 100.000 EUR auf dem Konto zu haben. Nehmen wir mal an, jemand hat ein Haus mit einem Verkehrswert von 500.000 EUR und er hat noch mal 500.000 EUR auf die hohe Kante gepackt. Dann liegt er 500.000 EUR über dem Freibetrag von Herrn Lehmkuhl und soll zweimal fünf Prozent abgeben, also 50.000 EUR, und zudem anschließend jedes Jahr 5.000 EUR Vermögenssteuer zahlen. Dabei hat er das alles schon mal versteuert und versteuert zudem ständig auch die Zinseinkünfte (die derzeit sehr mickrig ausfallen). Es ist ja nicht jeder verheiratet, manche finden auch gar keine Partnerin. Also nutzt eine "Pro-Kopf-Regel" auch nichts, wo sich die Freibeträge verdoppeln würden.
Ansonsten gebe ich Dir aber Recht: Journalisten und Künstler sind meistens Freiberufler in unsicheren Einkommensverhältnissen und daher wohl eher dem linken Spektrum zuzurechnen. Da sie über besondere mediale Wirksamkeit verfügen, entsteht in der Öffentlichkeit ein verzerrtes Bild, während Leute aus den oberen Einkommensgruppen aus verständlichen Gründen eher die Öffentlichkeit scheuen oder höchstens mal thematisiert werden, wenn sie Ackermann oder Schlecker heißen, was ja wiederum Ausreißer nach oben sind. Viele Künstler können auch nicht mit Geld umgehen, sonst wären nicht so viele von denen pleite. Im Prinzip müsste man eher mal Sendungen zu dem Thema machen, wie man richtig mit Geld umgeht. Und damit meine ich nicht sowas wie "Raus aus den Schulden".
Und selbstverständlich stimmt auch Dein Einwand, dass der Inhalt der eigenen Geldbörse die politische Einstellung bestimmt. Wonach auch sonst sollten die Leute gehen? Der Normalbürger wählt genau die Partei, von der er annimmt, dass sie ihm in seiner Lebensweise entspricht. Da bei uns in Deutschland die meisten Leute sehr viel von einer Marktwirtschaft mit sozialem Ausgleich halten, wählen sie eben überwiegend die beiden großen Volksparteien oder zunehmend auch die Grünen, die in der bürgerlichen Mitte angekommen sind. Die Grünen sehen übrigens einen Freibetrag von zwei Millionen Euro vor, das kann man sich wohl gefallen lassen.
Ein SGB-II-Leistungsempfänger hat im Prinzip zwei verschiedene Möglichkeiten: Entweder findet er sich mit seiner Lage ab, und wählt die Linkspartei, bei der er es warm und trocken hat. Oder aber er möchte seine Situation verbessern, dann wählt er konservativ, damit die Leute gestärkt werden, die mit ihrem unternehmerischen Geist Arbeitsplätze schaffen und erhalten, damit für ihn auch mal ein Arbeitsplatz dabei herauskommt.
Am schlimmsten ist jedenfalls die Kombination aus "hat viel Geld" und "ist politisch links". Dann kommt sowas raus wie in dem besagten Film. Und das ist auch genau der Grund, warum Leute wie Diether Dehm, Rudolf Hickel, Sarah Wagenknecht oder Oskar Lafontaine lebenslanges Talkshow-Verbot kriegen müssten.
Matthias