BE Nostalgie+ auf UKW in Flandern

Das alte NRJ Vlaanderen war Ende der 90er durchaus beliebt bei den Twens (ebenso wie C-Dance bei den Teens und Contact bei den 30-50jährigen), leider hat man sich bei der Neuvergabe (frequentieplan 2005) der Lizenzen verspekuliert und verschwand in diesem Zuge nach Sparmaßnahmen 2002/2003 gänzlich vom UKW-Band. Viele Jahre später, im Jahr 2018, wurde diese Marke als Franchise neu wiederbelebt (nun unter dem Namen NRJ België), bekam aber seitdem keinen Fuß mehr in den mittlerweile unter Q-music und MNM aufgeteilten Markt. Flandern ist ein kleiner Markt, mit sehr stark verwurzelten VRT-Programmen, insbesondere Radio 2, und einer noch immer starken und lebendigen Lokalradiolandschaft, trotz zahlreicher Aufkäufe und Zusammenlegungen.

Die Franzosen scheitern also nach 20 Jahren erneut im flämischsprachigen Gewest am eigenen Unvermögen, nun gibt die NRj Group bereits das zweite Mal diesen Markt auf! Geschichte wiederholt sich. Übrigens auch gleichermaßen in Dänemark, wo man sich vor Kurzem auch schon das zweite Mal aus dem Markt zurückgezogen hat. In den letzten Monaten wurden die Live-Anteile in Flandern massiv reduziert. Bereits Anfang des Jahres kursierten entsprechende Gerüchte über ein Aus.

Nostalgie Plus erinnert an Contact Plus vom Namen her, oder auch SER Mas / COPE Mas in Spanien. Solche Ableger sind reine Verlegenheitslösung (Füller) damit man die Sendeplätze/Frequenzen nicht hergeben muss. Wo der Unterschied oder Mehrwert gegenüber dem Mutterprogramm sein soll, ist mir nicht klar.

Nostalgie Vlaanderen (auch eine Neuauflage des 2006 eingestellten damaligen Nostalgie, welches zuletzt nur noch in drei Städten sendete) wurde wohl übrigens kürzlich verkauft? Wie ich festgestellt habe, nennt man sich nun seit einiger Zeit "Play Nostalgie" und wird dann wohl in Kürze zu "Play Radio".

Für das niederländische Nostalgie läuft es auch nicht gut. Vom DAB ist man ja wohl runter, die Marke wird vermutlich binnenkort ganz eingestelllt, da der Betreiber ja nun Veronica puschen will.
 
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Wie ich festgestellt habe, nennt man sich nun seit einiger Zeit "Play Nostalgie"
Die gehören zur Play Media, die auch kürzlich erst ihren TV-Sendern eine einheitliche Marke gegeben haben. Aus VIER, VIJF und ZES wurden Play4, Play5, Play6. Hat man sich bei der Konkurrenz DPG Media abgeschaut, die nach ihrem Hauptkanal VTM nun auch die Spartensender namentlich in VTM2, VTM3 und VTM4 angepasst haben. Und sogar die öffentlich-rechtliche VRT hat sich davon anstecken lassen und stellt den Namen der Anstalt nun mehr in den Vordergrund: Aus één wurde VRT1 und aus canvas ganz frisch VRT Canvas. Innerhalb zwei Jahren wurden so mal eben sämtliche große Free-TV-Sender umbenannt. :oops:

Play Media versucht die Markenbindung nun auch bei den Radiosendern umsetzen. Bin ja gespannt ob die VRT auch hier nachzieht. Die ÖR-Radios zeigen bisher weder im Sendernamen, noch in den Logos die Zugehörigkeit zur Rundfunkanstalt. Das Logo VRT radio2 besteht mittlerweile sogar nur noch aus einer nichtssagenden "2".
 
Wäre quasi ein Nachziehen der NPO, die ihre Dachmarke seit neun Jahren pushen und offen zeigen. Ich fand's damals gut, weil sich so im RDS die belgischen Sender leichter von den niederländischen unterscheiden ließen.
 
Nostalgie Plus erinnert an Contact Plus vom Namen her, oder auch SER Mas / COPE Mas in Spanien. Solche Ableger sind reine Verlegenheitslösung (Füller) damit man die Sendeplätze/Frequenzen nicht hergeben muss. Wo der Unterschied oder Mehrwert gegenüber dem Mutterprogramm sein soll, ist mir nicht klar.
Laut Wikipedia sind COPE Mas und SER+ dazu gemeint mehr lokale Inhalte oder Events zu senden, mehr als beim Standardprogramm. Aber das mit dem nicht hergeben wollen der Frequenzen könnte auch stimmen, LOL
 
bekam aber seitdem keinen Fuß mehr in den mittlerweile unter Q-music und MNM aufgeteilten Markt.
Das wundert mich aber auch nicht angesichts der UKW-Versorgung. So etwas wie die 102.5 aus Genk kann NRJ eben nicht bieten.

und einer noch immer starken und lebendigen Lokalradiolandschaft, trotz zahlreicher Aufkäufe und Zusammenlegungen.
Was es alleine in Limburg gemessen an der Einwohnerzahl an Lokalradios gibt ist schon erstaunlich. Teilweise gibt es Gegenden die mit mehr als einem Lokalsender versorgt werden.
Und hinzu kommt, dass sich die Lokalsender musikalisch voneinander unterscheiden.

Nostalgie Plus erinnert an Contact Plus vom Namen her, oder auch SER Mas / COPE Mas in Spanien.
... und ein bisschen an Hamburg zwei und Regenbogen 2. 😄
 
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Die meisten Lokalradios sind leider beim frequentieplan 2008 und 2015 dank eines gewissen Ministers Gatz verschwunden. Man könnte heulen, wenn man sich die alten Aufnahmen alle anhört. Alleine was es da an Dance-Stationen gab, diverse Topradios, alle mit eigener "lokale programmatie", RGR, Crazy FM, TopJump, Bingo, Decibel, TRL, ... was für eine Schande in der belgischen Mediageschiedenos.

Und was dieses Attentat auf die freien Unterhaltungsmedien überlebt hat, wurde dann später kapot gemaakt.

 
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Die meisten Lokalradios sind leider beim frequentieplan 2008 und 2015 dank eines gewissen Ministers Gatz verschwunden.
Offensichtlich hast Du da so einiges völlig falsch verstanden. In dem Beitrag, den Du verlinkt hast, geht es lediglich um einen Sender: Brüssel FM. Der von den Betreibern, nicht von Herrn Gatz, abgeschaltet werden sollte.
Letzterer fordert lediglich, dass bis 2025 alle flämischen Sender auf DAB umsteigen müssen.

Im Übrigen ist gerade die private, belgische Radiolandschaft ständigem Wandel unterzogen. NRJ verschwindet übrigens nicht, stand auch nichts davon in der Meldung. Die aktuelle Frequenzliste kann hier gefunden werden:
 
Allein in dem Zusammenhang sind 17 Stationen verschwunden! Und das war nicht der erste Kahlschlag. 120 (in Worten: einhundertundzwanzig!) Lokalradios haben vor Gericht gegen den damaligen Frequentieplan geklagt.

Gatz hat in mehreren Anläufen dafür gesorgt, dass die Lokalradioszene ausgedünnt wurde. TOS, Apollo usw.
Er gilt zurecht als Totengräber der Lokalradios.




Durch die Gatz`sche Frequenz-Rocharde ist NRJ in Vlaanderen ja überhaupt erst wieder auf FM gekommen! Die waren bekanntlich weg, weil sich alle Lokalstationen nach dem Ankündigen harter Sparmaßnahmen anderen Netwerken angeschlossen hatten. Einige übernahmen fortan als Mantel TOPRadio. Dadurch zog sich NRJ dann vom Markt zurück, nachdem sie keine eigene Kette bekamen. Und dank Gatz` Ausdünnung bekamen die Franzosen wieder einen Fuß in den Markt. Vorher war das nicht möglich, weil Q zu stark ist.

Die NRJ-Frequenzliste auf der Seite ist veraltet, das sind die bisherigen NRJ-Frequenzen, die jetzt mit Nostalgie Plus bespielt werden. NRJ sendet nur noch in Genk und auf DAB. Es läuft nonstop-Musik. Das Programm wird in Bälde eingestellt.

Allein mit DAB ist kein Programm überlebensfähig, das musste schon TOPradio feststellen müssen, nachdem ihnen (Gatz sei dank) alle UKW-Frequenzen entzogen worden waren. Dank Stohmänner haben sie aber inzwischen wieder eine kleine Kette.

Das hängt alles unmittelbar zusammen. Man kann die heutige Entwicklung nur aus historischem Kontext der seit 2003 beginnenden Bewegungen auf dem fläm. UKW-Band betrachten.
 
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120 Stationen haben gegen den Frequenzplan geklagt, das ist richtig. Wobei man bedenken muss, dass in Vlaanderen auch die eine oder andere Kleinstadt einen (privaten) Sender hat und es hier und da regelrechen Wildwuchs gab, für Deutschland ist das undenkbar.
Tatsächlich ging es in dem Erlaß von Herrn Gatz eher um die Zusammenarbeit von privaten Sendern. Dadurch entstanden kettenähnliche Konstrukte, die sich auf dem Privatradiomarkt Vorteile erschlichen. Wer die Radiolandschaft in Flandern kennt, der weiss dass sehr oft - ähnlich wie hier - verbreitet nur die gleiche Langweile aus dem Äther dröhnte.

Am Ende verschwanden / verschwinden lediglich 17 Stationen. Dass auch in Belgien zukünftig auf DAB gesetzt wird, entspricht dem internationalen Trend.

Einen Privatsender betreiben zu dürfen, ist kein grundsätzliches Recht; dass es ein übergeordnetes Genehmigungsverahren in Bezug auf Lizenzen, Frequenzen aber auch Inhalte geben muss, leuchtet ein.
 
Dass auch in Belgien zukünftig auf DAB gesetzt wird, entspricht dem internationalen Trend.
Das kann man so nicht stehen lassen. In vielen anderen Märkten sind stattdessen mobiles Satellitenradio (SiriusXM) oder das konkurrierende System DRM+ verbreitet. In den meisten internationalen Märkten, insbes. in The Americas spielt DAB/DAB+ überhaupt keine Rolle!


Das Beispiel TopRadio 2017 (TopRadio moet blijven) hat eindrucksvoll belegt, dass allein auf DAB kein Radiosender überlebensfähig ist.



Weitere Beispiele sind VBRO Radio, das schon früh auf landesweites DAB gesetzt und sich komplett verspekuliert hat, wodurch letzten Endes das gesamte Unternehmen in Schieflage geriet, oder auch Family Radio.

" De financiële last die het uitzenden op DAB+ met zich mee bracht, was niet langer houdbaar."

DAB wird sich in auf Dauer nicht in Flandern etablieren können. Auch weil die Übermacht van de VRT zu stark ist.
 
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Na gut, von mir aus. Auf jeden Fall scheint die Ausstrahlung per UKW auf dem absteigenden Ast zu sein. Darum ging es mir (und offensichltich auch Herrn Gatz). Und ähnliches lese ich auch öfters hier.
 
Nur um den Überblick zu behalten: Die NRJ-Gruppe betreibt also vier verschiedene Radio Nostalgies in Belgien?
  • Nostalgie (Wallonie)
  • Play Nostalgie (Flandern)
  • Nostalgie+ (Wallonie, nur DAB+)
  • Nostalgie+ (Flandern, neu auf UKW)
richtig?
 
Was ist denn da eigentlich der Unterschied zwischen Nostalgie und Nostalgie+? Gibts da einen? Ich kenne das sehr ähnlich hier aus Sachsen, wo die BCS Lokalradios in den 3 größten Städten auch solche Zweierprogramme haben. Der Mehrwert ist relativ überschaubar, es gibt nicht wirklich einen Anreiz, warum man dieses Zweierprogramm statt dem Hauptprogramm hören sollte.
 
Play hat nichts mit NRj Group zu tun. Play Nostalgie gehört wie NRJ Belgie (=Vlaanderen) zu Mediahuis. Das ist nur ein Franchise, welches in Lizenz produziert wird.


Das frnz.-sprach. Nostalgie ist ein Sonderfall, ein Joint Venture der Franzosen mit Mediahuis

NRj Belgique gehört den Franzosen.


Früher gab es sogar noch mehr Chaos in Belgien.
Radio Contact Vlaanderen (als Mantel)
Radio Contact (flämische Lokalsender)
Radio Contact Bruxelles , Liege, Charleroi usw.
Radio Contact 2 (fläm.)
Radio Contact 2 (wall.)
Contact Vlaams-Brabant
Contact Ostbelgien NOW
Contact Plus
Bel RTL
Mint...

Nur als Beispiel.

Das ist alles durch die Bilingualität bedingt, dass es Marken dreifach gibt.
 
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Das ist alles durch die Bilingualität bedingt,

Wobei allerdings zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten Programme von anderen Contact-Sendern übernommen wurden, man hat das in Belgien nicht so eng gesehen.

Gleisches geschah übrigens auch bei anderen Sendern, selbst über Staatsgrenzen hinweg. Europe 2, ein französischer Sender, war eine Zeit lang auch in der Wallonie und Brüssel zu empfangen. Daraus wurde dann - wenn ich nicht irre - Virgin Radio, ebenfalls auf beiden Seiten der Grenze zu empfangen. Jetzt sendet wieder Europe 2, ob auch schon wieder in Belgien, weiss ich nicht. Interessant dabei ist, dass bis auf wenige Lokalsendungen pro Tag (aus Brüssel) auf Europe 2 das Programm aus Frankreich übernommen wurde.

Ähnlich ist/ war die Situation bei anderen Anbietern, wie z.b. Cherrie FM. Und selbst auf Bel-RTL laufen (liefen) Sendungen des RTL-Programmes aus Frankreich.

Im Süden liegt es halt tatsächlich an der Sprache und der Tatsache, dass die Wallonie alleine nicht mal vier Millionen Einwohner hat. Was die Sprache angeht, zählt man Brüssel (ca. 90% der Einwohner) zum frankophonen Sprachraum - auch wenn es offiziell bilingual ist (und dazu EN immer mehr Verbreitung findet).

In Vlaanderen dagegen gab es, soviel ich weiss, keinerlei Radio-Kooperation mit niederländischen Sendern. Im TV-Bereich war das anders. BVN war der gemeinsame Auslandsdienst des flämischen und niederländischen Fernsehens, bis vor einiger Zeit die Flamen sich daraus zurückzogen.
 
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Q-music ("Q is good for U") kam in Flandern als erstes, 2000/2001 nach der ersten großen Zerobase. Zu diesem Zeitpunkt sendete in NL sogar noch SkyRadio (100.4 en 100.7 FM) auf den den heutigen Q-Frequenzen. In NL kam die Zerobase 2003 woraufhin SkyRadio das 101 FM-kavel bekam. Und auf den bis dato von SkyRadio genutzten Frequenzen (overal in Nederland op 100.7 FM; maar in Noord Nederland op 100.4 FM) sendete fortan Noordzee 100.7 FM. Noordzee FM (Talpa=John de Mol) wurde dann nach dem Verkauf / Übernahme durch Persgroep 2 Jahre später auch in NL zu Q-music, wobei es musikalisch leichte Abweichungen gibt. Persgroep war seinerzeit auch an VMMa (vtm, Kanaal2 später KANAALTWEE später 2BE, JIM TV und 4FM später JOE). VMMa heißt heute DPG.

Q-music positioniert sich als Popsender für junge Erwachsene mit einem positiven und fröhlichen Sound. Die Musik spielt eine wichtige Rolle, die DJs sind engagierte und begeisterte Radiomacher. Q ist in Flandern für seine auffälligen, überraschenden Aktionen bekannt. Sie richten sich an alle, die sich im Herzen jung fühlen. Ein „gutes Gefühl“ steht im Mittelpunkt von allem, was Q-Music ist und tut.
Die Zielgruppe der 18- bis 44-Jährigen anzusprechen, indem man das tut, was andere Radiosender nicht tun, war die Mission von Q-Music, als es im November 2001 in Flandern startete. Das äußerst erfolgreiche Q-music hat sich seitdem stark weiterentwickelt.

Ein drittes Q-music existiert in Limburg als rechtlich eigenständiger Sender, dieses hat lizenzrechtliche Gründe.

Das flämische Q-music wurde durch seine sehr gute Frequenzausstattung recht bald eine Bedrohung für die Lokalradios und insbesondere für Radio Donna (welches van de VRT aufgegeben und re-brandet wurde) und Radio Contact Vlaanderen welches daran zugrunde ging.
 
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