Sprollywood.
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Ist das nur mein subjektiver Eindruck oder entfernt sich das Radio in seiner Berichterstattung immer mehr von den tatsächlichen Bedürfnissen, Sorgen, Interessen, Fragestellungen und Problemen der Menschen? Es wird von früh bis spät über (für die meisten von uns uninteressante Personalien) Scholz, Baerbock, Joe Biden, Prince Charles und abstrakte Dinge wie Klimakleber, Gerichtsprozesse oder Aufrüstung geredet. Aber das, was den Hörer in seinem Umfeld (in seiner "Blase") wirklich bewegt, fehlt oft oder wird nicht kritisch eingeordnet.
Beispiel 1: Klassisches Servicethema - Was wurde in den vergangenen Wochen und Monaten über das sog. "49 Euro - Deutschlandticket" und die Verzögerungen bei der Bereitstellung dieses Angebots gesprochen. In dem Zusammenhang wurde wieder die moralische Digitalisierungskeule ("Deutschland - digitales Entwicklungsland") geschwungen. Nur selten erfuhr man: Dabei handelt es sich um ein ABO, welches man zum 10. des Monats wieder kündigen muss, ansonsten hat man es einen weiteren Monat an der Backe. Weshalb verschweigt man das? Mir fehlten auch kritische Nachfragen, warum damit bewusst ältere Menschen oder solche, die gar kein Smartphone besitzen (oder einfach keines besitzen wollen/möchten/müssen) diskriminiert und von der Benutzung ausschließt, indem man es nur digital anbietet. Was mit keinem Wort erwähnt wurde: Es handelt sich um ein personenbezogenes Ticket, das vielerorts (nicht überall - dank Verbund-Wildwuchs) nur in Verbindung mit einem aktuellen, amtlichen Lichtbildausweis gültig ist. Da es aber in Deutschland keine Mitführpflicht von Ausweisdokumenten gibt und kaum einer davon weiß, führt das zwangsläufig zu Problemen bis hin zum "EBE" i.H.v. 60 Euro. So wird das 49 Euro - Deutschlandticket schnell zum Hunni. Abgesehen von der Sinnfreiheit z.B. bei Lehrlingen, für eine Fahrt mit dem Bus zur Freundin ins Nachbardorf in der Hosentasche Smartphone und Personalausweis mitzuschleppen, gibt es Menschen wie mich, die nur noch einen Reisepass besitzen und keinen Personalausweis mehr. Den nehme ich bei Auslandsreisen mit, ansonsten liegt der unter Verschluss.
Beispiel 2: Das Lieblingsthema v.a. in Morningshows ist das Wetter. Emotionen, Interaktion mit dem Hörer. Der Norden Deutschlands erlebt seit Wochen eine beispiellose Kältewelle für diese Jahreszeit mit wochenlangen Nacht- und Bodenfrösten selbst Ende April und Anfang Mai, bei gleichzeitiger extremer Trockenheit und stark gestiegenen Heizkosten. Hier könnte man soviel daraus machen, einen Redakteur als "Wetterexperten" ins Studio holen. Das passiert aber nicht. Der Hörer möchte wissen, wann er endlich seine Radieschen aussäen und seine Zucchini ins Beet pflanzen kann! Für mein Empfinden wird derzeit so wenig über das Wetter gesprochen, wie selten zuvor, obwohl es sich, gerade auch aufgrund der omnipräsenten Klimadebatte, anbieten würde.
Beispiel 3: Ablauf der "Girocard" / Maestro. Klassisches Verbraucherthema, prädestiniert für einen kurzen Korritalk oder ein voraufgezeichnetes Experten-Interview mit dem Chef der örtlichen Bank (Werbekunde). Statt dessen wird gebetesmühlenartig wiederholt, man müsse ja gar nichts tun und solle darauf warten, bis dass die Bank sich meldet. Tut sie aber nicht! Wir haben Mai. Und man erfährt, dass Bestandskarten bis 2027 funktionsfähig bleiben. Ich bin selbst betroffen, meine Karte läuft Ende des Jahres ab. Die Bank rührt sich nicht, der Sommer und damit die Reisesaison steht vor der Tür. Die Filiale hat permanent wegen Krankheit geschlossen, der Aushang wird auch immer weiter verlängert. Meinen Sachberater hat man "weggespart", ich habe nur noch ein Callcenter, die mir einen falschen Antrag (nämlich einen solchen für eine kostenpflichtige Kreditkarte) zugeschickt haben. Als Hörer möchte ich wissen, ob ich meine Fähre im Sommer am Automaten buchen kann oder nicht. Es fehlt mir auch die Info, ob ich meine aktuelle Karte als verloren gegangen melden und sperren lassen kann und dann vor 06/2023 eine neue mit Girocard-Funktion erhalte, die dann tatsächlich noch bis 2027 benutzt werden kann. Der Unterschied GeldKarte / EC-Karte / Girocard / Maestro / MasterCard dürfte nur den wenigsten Hörern überhaupt geläufig sein.
Beispiel 4: Zur Zeit wird der Arzneimittelmangel, der aus meinem Umfeld seit Monaten (im November wurde ich erstmals darauf aufmerksam) bekannt ist, politisch thematisiert. Was ich vermisse ist eine Alternative: Welche altbewährten Hausmittel kann man im Notfall kurzzeitig anwenden, was bietet der eigene Kräutergarten an Heilkräften bei Husten, Fieber oder Halsschmerzen an? Alles, was in einer Tüte Ricola steckt, kann man nämlich im heimischen Gemüsebeet finden. Es würde sich anbieten, die Hörer aufzurufen, wie sie mit der Situation umgehen, ob sie selbst betroffen sind und welche Abhilfe sie schaffen.
Warum macht man da nichts draus?
Wen interessiert hierzulande die Krönung von Charles, außer ein paar Ewiggestrigen die sich auch wieder einen Kaiser zurückwünschen?
Beispiel 1: Klassisches Servicethema - Was wurde in den vergangenen Wochen und Monaten über das sog. "49 Euro - Deutschlandticket" und die Verzögerungen bei der Bereitstellung dieses Angebots gesprochen. In dem Zusammenhang wurde wieder die moralische Digitalisierungskeule ("Deutschland - digitales Entwicklungsland") geschwungen. Nur selten erfuhr man: Dabei handelt es sich um ein ABO, welches man zum 10. des Monats wieder kündigen muss, ansonsten hat man es einen weiteren Monat an der Backe. Weshalb verschweigt man das? Mir fehlten auch kritische Nachfragen, warum damit bewusst ältere Menschen oder solche, die gar kein Smartphone besitzen (oder einfach keines besitzen wollen/möchten/müssen) diskriminiert und von der Benutzung ausschließt, indem man es nur digital anbietet. Was mit keinem Wort erwähnt wurde: Es handelt sich um ein personenbezogenes Ticket, das vielerorts (nicht überall - dank Verbund-Wildwuchs) nur in Verbindung mit einem aktuellen, amtlichen Lichtbildausweis gültig ist. Da es aber in Deutschland keine Mitführpflicht von Ausweisdokumenten gibt und kaum einer davon weiß, führt das zwangsläufig zu Problemen bis hin zum "EBE" i.H.v. 60 Euro. So wird das 49 Euro - Deutschlandticket schnell zum Hunni. Abgesehen von der Sinnfreiheit z.B. bei Lehrlingen, für eine Fahrt mit dem Bus zur Freundin ins Nachbardorf in der Hosentasche Smartphone und Personalausweis mitzuschleppen, gibt es Menschen wie mich, die nur noch einen Reisepass besitzen und keinen Personalausweis mehr. Den nehme ich bei Auslandsreisen mit, ansonsten liegt der unter Verschluss.
Beispiel 2: Das Lieblingsthema v.a. in Morningshows ist das Wetter. Emotionen, Interaktion mit dem Hörer. Der Norden Deutschlands erlebt seit Wochen eine beispiellose Kältewelle für diese Jahreszeit mit wochenlangen Nacht- und Bodenfrösten selbst Ende April und Anfang Mai, bei gleichzeitiger extremer Trockenheit und stark gestiegenen Heizkosten. Hier könnte man soviel daraus machen, einen Redakteur als "Wetterexperten" ins Studio holen. Das passiert aber nicht. Der Hörer möchte wissen, wann er endlich seine Radieschen aussäen und seine Zucchini ins Beet pflanzen kann! Für mein Empfinden wird derzeit so wenig über das Wetter gesprochen, wie selten zuvor, obwohl es sich, gerade auch aufgrund der omnipräsenten Klimadebatte, anbieten würde.
Beispiel 3: Ablauf der "Girocard" / Maestro. Klassisches Verbraucherthema, prädestiniert für einen kurzen Korritalk oder ein voraufgezeichnetes Experten-Interview mit dem Chef der örtlichen Bank (Werbekunde). Statt dessen wird gebetesmühlenartig wiederholt, man müsse ja gar nichts tun und solle darauf warten, bis dass die Bank sich meldet. Tut sie aber nicht! Wir haben Mai. Und man erfährt, dass Bestandskarten bis 2027 funktionsfähig bleiben. Ich bin selbst betroffen, meine Karte läuft Ende des Jahres ab. Die Bank rührt sich nicht, der Sommer und damit die Reisesaison steht vor der Tür. Die Filiale hat permanent wegen Krankheit geschlossen, der Aushang wird auch immer weiter verlängert. Meinen Sachberater hat man "weggespart", ich habe nur noch ein Callcenter, die mir einen falschen Antrag (nämlich einen solchen für eine kostenpflichtige Kreditkarte) zugeschickt haben. Als Hörer möchte ich wissen, ob ich meine Fähre im Sommer am Automaten buchen kann oder nicht. Es fehlt mir auch die Info, ob ich meine aktuelle Karte als verloren gegangen melden und sperren lassen kann und dann vor 06/2023 eine neue mit Girocard-Funktion erhalte, die dann tatsächlich noch bis 2027 benutzt werden kann. Der Unterschied GeldKarte / EC-Karte / Girocard / Maestro / MasterCard dürfte nur den wenigsten Hörern überhaupt geläufig sein.
Beispiel 4: Zur Zeit wird der Arzneimittelmangel, der aus meinem Umfeld seit Monaten (im November wurde ich erstmals darauf aufmerksam) bekannt ist, politisch thematisiert. Was ich vermisse ist eine Alternative: Welche altbewährten Hausmittel kann man im Notfall kurzzeitig anwenden, was bietet der eigene Kräutergarten an Heilkräften bei Husten, Fieber oder Halsschmerzen an? Alles, was in einer Tüte Ricola steckt, kann man nämlich im heimischen Gemüsebeet finden. Es würde sich anbieten, die Hörer aufzurufen, wie sie mit der Situation umgehen, ob sie selbst betroffen sind und welche Abhilfe sie schaffen.
Warum macht man da nichts draus?
Wen interessiert hierzulande die Krönung von Charles, außer ein paar Ewiggestrigen die sich auch wieder einen Kaiser zurückwünschen?
