Rundfunkbeitrag bald Geschichte?

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Beispiele für das, was im Ausland wirklich besser ist, werden jederzeit gern angenommen. Bis dahin halten wir es mit Oma Kwiatkowski aus Herne: Woanders is auch scheiße! :)


Ich werfe jetzt einfach mal Radio 2 (NL) und 3FM (NL) in den Raum.
Was mir dort an Unterhaltung, vor allem über die Feiertage geboten wird sucht man in Deutschland vergebens.

Nicht auszudenken, wie viele hundert Anwohner die Polizei rufen würden, wenn der BR auf die Idee kommt einen Glaskasten
auf dem Münchner Marienplatz aufzubauen, wovor sich 3000 Leute versammeln und an Heiligabend ein Charity-Event bejubeln.
...und bevor mich jemand belehrt: Ja, ich weis, dass der 24.12. bei unseren Nachbarn weitaus weniger Bedeutung hat.

Wem das zu "jung" erscheint, dem leg ich Radio 2 und in den Abendstunden auch Radio 5 Nostalgia ans Herz.
Radio 2 mit seinen Top 2000 über die Feiertage:
...soweit ich weis ist bis heute ist noch keine deutsche Anstalt auf die Idee gekommen um ein portables Radiostudio herum ein Cafe
aufzubauen.

Was man in den Niederlanden aus den Gebühren macht ist meiner Meinung nach einfach erstklassig.
 
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Also da würden mir schon ein paar Dinge einfallen, die sich auch hierzulande an Formaten oder Events davor nicht verstecken müssen, die von Öffis auf die Beine gestellt werden. Und ob ich jetzt Tom Hegermann zu Kate Bush tanzend in der Webcam bräuchte, sei mal dahin gestellt.

Dennoch ist ein Kernproblem des öffentlich-rechtlichen Radios, dass die Programme sehr statisch nach der Grundprämisse aufgestellt sind, Programme für junge Zielgruppe könnten und müssten vor allem billig sein. Entsprechend schlecht etatisiert sind traditionell die jungen Programme in der ARD. Und das beschränkt eben auch die Möglichkeiten.
 
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Man stelle sich vor: der Hörer macht Programm! Die Musik, die "ER" selber gern hört. Und dann noch Moderatoren zum anschauen und anfassen.

In Deutschland, mittlerweile, so gut wie undenkbar. Ich kann mich an Zeiten erinnern, als das zur Grundausstattung eines jeden "GUTEN" Radiosenders gehörte, seine Hörer in das Programm mit einzubinden.
So was kostet nun mal. Es erfordert Redakteure und Moderatoren die sich mit dem Radionutzer auseinandersetzen, auf ihn eingehen, sich einfach unter die Menge mischen. Nicht auf Agenturen und Plattenfirmen
zu hören, die sagen was gerade angesagt ist und der Hörer zu hören hat. Es gehört einfach Mut dazu, sich von der Menge abzuheben, mit Ideen und Konzepten und nicht nur mit Gewinnspielen den Hörer zu
kaufen.

Für GUTES und EHRLICHES Radio zahle ich gern den Rundfunkbeitrag. Für Radio wie heute, gehört er abgeschafft.
 
Ich packe das mal in diesen älteren Thread. Die "Ostsee-Zeitung" hatte am 17.7. über Rücklagen der Öffis berichtet und über das Wehklagen der Unternehmen über ihre Belastung durch die Rundfunkgebühr. Dazu gab es auf Seite 2 auch noch einen launigen Kommentar ("Zwang bleibt Zwang").

Und was passiert? Es taucht ein "Leserbrief" auf, immerhin steht drunter, wer da die Leser belehren will.

OZ-Leserzuschrift NDR-GEZ.jpg

Danke, nun weiß ich Bescheid. "Hochglanz" bekommt man also und das streckenweise heftig klamaukhafte "Nordmagazin" (großes Lob an MDR Thüringen, die bekommen ein Regionalmagazin auch seriös hin). Und im Radio hat man an der Küste NDR Kultur, das mich sehr an Klassikradio erinnert, es klingt nur deutlich besser. Dafür gibt es auf NDR Info tagsüber nichtmal gescheite Nachrichten, sondern nervigen O-Ton-Dingdong.

Aber wurscht, im Urlaub gilt ja ganz besonders: Ruhe und wenn Fernsehen, dann vom Hügel aus in die Natur. In FullHD 4k 3D mit perfektem Raumklang: Lerche singt links oben, Schaf blökt rechts vorn, Mücken summen genau über einem, Maikäfer brummt in perfekt arrangiertem Sound einmal quer durch die Szene.
 
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Wer sich ein Bild von dieser GEZ-Krake machen will, kann mal bei YT unter "Twin Boys GEZ" stöbern.
Viel Vergnügen.
 
Jo. Andererseits hat sie auch schon Satire gutgeheißen, die aus der ach! so schlimmen Lügenpresse hervorging, und gegen eine Plattform als Interviewpartner hat sie bislang auch nichts vorgebracht. Satire ebenso wie Berichte und Interviews sind nur dann wirklich schlimm und verdienen es, ihnen den Rundfunkbeitrag vorzuenthalten, wenn sie gegen die eigene Organisation gerichtet sind. Es geht doch nix über eine gesunde Doppelmoral.

Gruß
Skywise
 
Diese Person glaubt ja, durch ihre Unterschrift würde ein Gesetz in seiner Gültigkeit bestätigt. Es handelt sich also offenbar um Wahnvorstellungen, denen man keine weitere Beachtung schenken sollte - genau wie Leuten, die glauben, die BRD gebe es gar nicht. :rolleyes:
 
Die Dame wurde übrigens gestern Abend entlassen... http://www.zeit.de/gesellschaft/zei...kbeitrag-gez-thueringen-gefaengnis-haftstrafe

Und was die Storch angeht: Sich bei der Will in die Talkshow setzen und dafür mit öffentlich-rechtlichen Gebührengeldern "entschädigt" werden ist legitim, der ÖR-Rundfunk an sich aber nicht. Da sollte sie mal drüber nachdenken... :D

Heinzgen schrieb:
Wo steht denn, daß sie tatsächlich schaut? Da steht nur, daß sie es kostenlos kann.
Ja ok, überredet. Aber wenn sie ausschließlich das Internet als Informationsquelle nutzt, auch da gibts öffentlich-rechtliche Angebote. ;)
 
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http://www.zeit.de/gesellschaft/zei...kbeitrag-gez-thueringen-gefaengnis-haftstrafe
Hat sie wieder zwei Jahre Zeit, wenn ich die Regeln noch richtig präsent habe ...

Aber wenn sie ausschließlich das Internet als Informationsquelle nutzt, auch da gibts öffentlich-rechtliche Angebote. ;)
... und wenn man dabei erst noch nebenbei Radio hört ... *uiuiui*, ich wittere viel kriminelles Potential.

Gruß
Skywise
 
Schon interessant, wie da einer vom anderen abschreibt, statt korrekt zu recherchieren:
Die Dame aus Thüringen sitzt NICHT im Knast in Erzwingungshaft, weil sie den Rundfunkbeitrag nicht gezahlt hat, SONDERN weil sie nicht bereit war, dem Gerichtsvollzieher ihre Vermögensverhältnisse offen zu legen und die entsprechende Erklärung zu unterschreiben. Klar: Ursache für den Besuch des Gerichtsvollziehers war die Nichtzahlung der Rundfunkbeitrages, das ist aber auch der einzige Zusammenhang. Üblicherweise wird dann gepfändet und wenn dies "mangels Masse" über dem anerkannten Lebensnotwendigen nicht möglich ist, eine z.B. jährliche Vermögenserklärung verlangt (die sie aber hier wohl nicht abgeben wollte). Wenn dann das "Existenzminimum" überschritten wird, macht man die aufgelaufenen Beträge geltend (oder versucht wieder eine Pfändung).

Nachtrag 13:30 Uhr: Wie die Agenturen inzwischen melden, ist die Dame inzwischen wieder aus der Haft entlassen. Über die Gründe scheint es noch keine Informationen zu geben. Evtl. hat sie ihre Vermögenserklärung dann doch abgegeben.
 
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Bislang machen die Öffentlich-Rechtlichen im Internet kaum Programm, sondern bilden ihr lineares Programm dort ab. Täten sie das nicht, wäre eben Youtube & Konsorten voll mir Piratenuploads. Ob das soviel besser wäre? Und das Prinzip, dass jeder für alles zahlt - ja, das ist auch in Ordnung. Klar, zahle ich mit meinen Gebühren auch jeden Degetoquatsch mit, der am Wochenende das halbe Programm des Ersten befüllt. Dafür zahlen mir die Leute, die das schauen, mir mein Deutschlandradio und meine Kulturwellen, obwohl sie diese niemals nutzen würden. Das ist ja der Fehlschluss, dem viele aufsitzen: Würde jeder nur das Programm bezahlen, war er selbst nutzt, so würden die meisten Leute mehr bezahlen als heute, nicht weniger. Mal ganz abgesehen von technischen und bürokratischen Aufwand, um dies dann auch korrekt abzurechnen. Und mit meinen Steuern bezahle ich auch Straßen, obwohl ich Bahn fahre, Kindergärten, obwohl ich keine Kinder habe, Krankenhäuser, obwohl ich nie krank bin. Jeder Mensch nutzt öffentliche Infrastruktur (zu der auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk gehört) anders. Klar, kann man das alles auch individualisieren und privatisieren. Die USA machen es vor. Keine Rundfunkgebühren - dafür zahlt der durchschnittliche Haushalt für seinen Rundfunk viermal so viel wie hierzulande, um an Ende deutlich weniger "wertiges" Programm zu erhalten. Kaum Bildungsausgaben - klar, welche negativen Nebeneffekte soll es denn schon haben, wenn einem Studenten für ein Studium ein fünf- bis sechsstelliger Betrag in Rechnung gestellt wird? Unterbezahlte Polizei - kein Problem, jeder kann ja individuell mit Peacemaker oder Schrotflinte seine individuelle Sicherheit erhöhen, wenn er es möchte.

Nein, es ist nicht alles gut im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, und ich habe ja in meinen 4300 Beiträgen auch oft genug ausgekotzt, und wüsste, wenn ich dürfte, auch etliche Stellschrauben, an denen ich gerne etwas verändern würde. Aber im Vergleich zu den meisten anderen Ländern ist Deutschland mit seinem Rundfunksystem tatsächlich eine Insel der Seligen, und der Rundfunkbeitrag zwar nicht die beste Lösung, aber doch wesentlich weniger schlecht als das meiste, das gemeinhin als Alternative postuliert wird.
 
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Was ja mit ein Teil der Erklärung ist, warum die Öffentlich-Rechtlichen unbedingt im Internet Programm machen müssen ... Damit auch ja kein Gebührenzahler entschlüpfen kann.

Wenn ich mir vorstelle, ich müßte mich im Internet nur via HuffPost und B*LD informieren, dann graust es mich! Und daß die anderen "privaten" Medien im Netz sich durch Werbung (die immer mehr in Form pseudo-"redaktioneller" Inhalte kommt) finanzieren und dadurch einen großen Teil der Nachrichten gleich ausfiltern, macht es auch nicht besser.
 
@freiwild ganz genau so ist es! In einem Medienmagazin habe ich neulich gelesen oder gehört, dass am Beispiel eines Bundeslandes dort über 90 Prozent der kultuerellen Veranstaltungen wegfallen würden, weil sie direkt oder indirekt vom ÖR (mit)finanziert werden. Das sehen die "GEZ abschaffen"-Brüller leider nie.
 
...In einem Medienmagazin habe ich neulich gelesen oder gehört, dass am Beispiel eines Bundeslandes dort über 90 Prozent der kultuerellen Veranstaltungen wegfallen würden, weil sie direkt oder indirekt vom ÖR (mit)finanziert werden. Das sehen die "GEZ abschaffen"-Brüller leider nie.
Da bitte ich doch um exakte Angaben:
Welches Bundesland ist betroffen?
Es macht mich stutzig und ich kann es kaum glauben, dass mit evtl. meinem Rundfunkbeitrag kulturelle und öffentliche Veranstaltungen gesponsert und mitfinanziert werden, während gleichzeitig regelmäßig Heulen und Zähneklappern bei den ÖR-Anstalten angesagt ist, wenn es um die Finanzierung der Anstalt und des Programms geht.

uwe51
 
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