Rundfunkbeitrag bald Geschichte?

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Parole Emil: ich kann nicht nachvollziehen, wie Mitbürger immer zu Pauschalurteilen wie "eine Handvoll verstörter Ostdeutscher" kommen. Mit demokratischem Diskurs hat es jedenfalls nichts zu tun. Unabhängig von den jeweiligen Forderungen erinnert mich das Ganze an finstere SED-Zeiten. Damals hatte das stalinistische ZK vor "Konterrevolutionären" gewarnt. Nun - Deutschland hatte schon immer Probleme im Umgang mit Andersdenkenden.
 
Dann mach Dir doch einfach ein paar Punkte auf die Landkarte, wo diese Demos mit nennenswerten Teilnehmerzahlen stattfinden und wo stattdessen ein Häuflein Verirrter einer zehnfachen Zahl an Gegendemonstranten gegenübersteht. Spätestens dann muss Dir klar werden, dass dies ein Phänomen ist, dass sich ziemlich präzise auf das frühere "Tal der Ahnungslosen" eingrenzt, wo die Vergangenheitsbewältigung, die das restliche Deutschland nach 1945 erlebt hat, in weiten Kreisen offenbar bis heute nicht stattgefunden hat.
 
@fotoralf:
Jetzt bewegst du dich aber auf sehr dünnem Eis, wenn du (unterschwellig) ausdrücken willst, dass im Westen eine "Vergangenheitsbewältigung" stattgefunden hat. - Sind die (meisten) Leute westwärts nicht inzwischen zu träge, ihren Unmut öffentlich zum Ausdruck zu bringen? Das "Ohr an der Masse" und nicht an den "Vorzeigebürgern der Medien" lässt das jedenfalls vermuten; die Welt ist nämlich nicht nur Schwarz und Weiß. - Es gibt noch unzählige Grautöne, die den "Medienschaffenden" (auch denen, die sich "Qualität" auf die Fahne geschrieben haben) gänzlich unbekannt sind.

Dass Ostsachsen ein Zentrum solcher Art "Veranstaltungen" ist, könnte unter Umständen auch damit zusammenhängen, dass den etablierten Parteien dort vernünftige Argumente in größerem Maße als westwärts abhanden gekommen sind.
 
fotoralf, hast Du Dir die Bilder der Demo in Köln diese Woche angesehen? Dort wurden nun wirklich Rechtsradikale fotografiert. Da ich nicht dabei war, erlaube ich mir kein Urteil über die Zusammensetzung.
Die Vergangenheitsbewältigung im Westen? Bei Euch war der ÖD naziverseucht (bis zum Aussterben), niemand will nach 45 etwas gewusst haben.

Im Osten ist es nach 89 nicht anders gewesen, hier haben sich Millionen Stasis gewendet.

Du kannst es handhaben wie Du willst, ich jedenfalls spreche bei Andersdenkenden nicht von "Verwirrten", egal, was diese sagen. Aber ich will jetzt nicht mit dem berühmten Rosa-Luxemburg-Zitat kommen.

Ammerländer ist da differenzierter, danke dafür.

Das "Tal der Ahnungslosen" fing übrigens HINTER Dresden an, es ist ein (oft widerlegtes) Vorurteil von Unwissenden, in Dresden habe niemand Westradio hören können. Nix gegen Unwissenheit, in NRW denkt man auch, es gebe Radiovielfalt.
 
Die Vergangenheitsbewältigung im Westen? Bei Euch war der ÖD naziverseucht (bis zum Aussterben), niemand will nach 45 etwas gewusst haben.

Im Osten ist es nach 89 nicht anders gewesen, hier haben sich Millionen Stasis gewendet.
Ja ja, die "gute, alte" Mauer im Kopf. Da ist sie wieder. :rolleyes:

Übrigens sagte mal ein älterer Herr aus Leipzig aus mir fast wörtlich:
"Wir hatten den Hitler ja nicht, der war Sache von euch da drüben im Westen!"

Deswegen wurden nach der Ziehung des Stacheldrahtes auch ganz schnell unheimlich viele Menschen aus - aus damaliger Sicht - zu sogenannten Bürgerrichtern ausgebildet. Oder? Über deren Urteile, die im Übrigen i.d.R. schon zuvor feststanden, wird noch heute mit Unverständnis reagiert.

Davon mal ganz abgesehen, dass Du Dir mit diesem
(bis zum Aussterben)
selbst widersprichst, denn
fotoralf, hast Du Dir die Bilder der Demo in Köln diese Woche angesehen? Dort wurden nun wirklich Rechtsradikale fotografiert.
Ausgestorbene auf einer Demo?

Oder um die Mauer im Kopf weiter zu führen:
Sieh Dir mal die Zahlen des statistischen Bundesamtes zur Zahl der Zuwanderer nach Bundesland an und vergleiche sie mit den Demonstranten. Ganz schnell wirst Du feststellen, dass sie - im Osten - in Relation gesetzt um ein vielfaches höher ist als - hier im Westen.

Aber hauptsache, die BILD hat wieder einen mehr geBILDet. Richtig, @Funkenstein?
 
ach Inselkolbi, ich kann wohl froh sein, dass Du mich nicht in eine extreme Ecke stellst, weil ich aus dem Osten komme. Überlege bitte, wer 1950 im ÖD der alten BRD war, ist zumindest im hohen Rentenalter. Rechnest Du mit? Danke. Schau Dir die MAzen an, die heute in den MoMas liefen - ich sehe dort Menschen in Köln, die rein äußerlich wie Rechtsradikale aussehen. Sage ich deshalb, alle Kölner sind Deppen? Nein.

Mit keinem Wort habe ich irgendwelche Zahlen aus Wiesbaden in Zweifel gezogen. Übrigens, das wäre doch toll, denn gerade in Dresden mangelt es an Zuwanderung: außer Arbeitslosen aus den verbrauchten Bundesländern haben die wenig multikulturelle Einflüsse, wie Dir ein Blick am Morgen bestätigen würde, wenn Du an einer Bushaltestelle stehen würdest.

Du kommst mir mit dümmlichen Äußerungen eines Leipzigers und behauptest, ich würde mich BILDen. Stimmt,ich lese täglich die Bild-Seite-2-Mail. Aber ich lese mehr, darunter die New York Times. Wenn Du Redakteur und nicht nur Hörer bist, verstehst Du das auch.

Ich habe mich mit Blick auf fotoralf nur gegen pauschale Vereinfachungen gewandt. Und da fehlt Dir vermutlich wirklich die Mauer, denn sonst würdest Du vorsichtig sein, wenn plötzlich Politiker und Behörden ihre Mitarbeiter warnen, auf Demonstrationen zu gehen. Gibt Dir es nicht zu denken, wenn ausgerechnet ein Lobbyist vom Aufstand der Anständigen spricht?
Für mich klingt "verwirrte Demonstranten" ähnlich der Rufe aus 89, als die Diktaturführung Protestler als "Konterrevolutionäre" bezeichnete. Also bitte, argumentativ auseinandersetzen und nicht Menschen zu Deppen abwerten! Der nächste Schritte könnte nämlich sein, gebogene Nasen als Gemeinsamkeit festzustellen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gesetzt den Fall, ich wäre ein Mitmarschierer der Pegida in Dresden. Was wäre meine Wahrnehmung?
Die Politiker,
die Medien,
die Internetforen,
alle Welt weiß, wie ich ticke, was ich denke, dass ich verwirrt, ausländerfeindlich, staatsblamabel bin. Ich werde in allen Kommentaren, Ansprachen, Politikerbekenntnissen etc. so dargestellt und bestenfalls als "missbrauchter Mitläufer", eher aber als "rechtsradikaler Dummkopf" dargestellt, beschimpft, verächtlich gemacht.
Eine differenzierte Beschäftigung mit dem Anliegen all dieser Pegida-Marschierer sieht in meinen Augen anders aus. Aber ich kann nicht mitreden. Ich war noch nie dort, habe noch mit keinem gesprochen und kenne auch nicht die Lebensumstände, die die Menschen dort haben.
 
Tatsache ist, dass es in der DDR keine nennenswerte Aufarbeitung der Zeit zwischen 33 und 45 gegeben hat, denn das war ja mit der Einführung des Sozialismus angeblich alles überwunden und von da an ein ausschließliches Problem des Westens. Wundert es daher umso mehr oder umso weniger, dass die NPD ausgerechnet in Sachsen im Landtag sitzt?

Außerdem habe ich nie behauptet, dass in Dresden lauter Nazis demonstrieren. Wahrscheinlich ist die Anzahl der Nazis bei den Demonstrationen in Dresden und Köln in etwa ähnlich. Der Unterschied liegt darin, dass es in den westdeutschen Großstädten ein paar Hundert und in Dresden Zehntausende Mitläufer gibt. Offenbar ist die Hemmung, mit den Braunen zusammen auf der Straße gesehen zu werden, dort, wo das Thema nicht 40 Jahre lang als abgehakt behandelt worden war, um einiges höher.
 
Das klingt schoin anders, fotoralf. Ich unterschreibe Deinen ersten Satz. Dieser "Antifaschismus" wurde staatlich verordnet und als Problem des Westens abgehakt. Aber wurde im Westen entnazifiziert? Nein.

Aber die Ableitung mit der NPD ist unschlüssig. Wo wurde zuletzt ein Farbiger totgeprügelt? In der hessischen Provinz (Limburg).

Die Westdeutschen sind vermutlich zu satt, um zu protestieren. Mein Eindruck, der aber nicht sozialwissenschaftlich belegt ist.
 
Aber die Ableitung mit der NPD ist unschlüssig. Wo wurde zuletzt ein Farbiger totgeprügelt? In der hessischen Provinz (Limburg).

Wenn ich gemein wäre, würde ich jetzt fragen, wieviele Leute man braucht, um (a) einen Farbigen totzuprügeln oder (b) die NPD in den sächsischen Landtag zu wählen.

Und wie wir seit heute wissen, fällt es in Dresden ja nicht immer gleich auf, wenn ein Farbiger nicht ganz von allein gestorben ist.

Die Westdeutschen sind vermutlich zu satt, um zu protestieren. Mein Eindruck, der aber nicht sozialwissenschaftlich belegt ist.

Ich sehe eher einen Zusammenhang zwischen der Anzahl der Demonstranten und dem Bevölkerungsanteil der Migranten. Offenbar haben diejenigen, die sich rein numerisch am stärksten bedroht fühlen müssten, die wenigsten Probleme damit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann werde ich nochmal kurz die "verirrten Ostdeutschen" aus meiner Sicht erklären, bevor das hier vollends vom eigentlichen Thema abgleitet.
Auf der einen Seite ist das Phänomen Pegida nachvollziehbar, zumindest oberflächlich betrachtet. Es sind nunmal die Ostdeutschen, die auch 25 Jahre nach der Wende noch immer in vielerlei Hinsicht benachteiligt sind, siehe zum Beispiel Renten oder Arbeitslosengeld.
Was aber auf der anderen Seite keinesfalls nachvollziehbar ist, ist das diese Masse der Demonstranten Inhalte der Redner beklatscht, die nicht mal im Ansatz irgendwas mit dem zu tun haben, wofür die teilweise gleichen Leute 1989 an der gleichen Stelle demonstriert haben. Deshalb finde ich übrigens auch diese Vergleiche mit '89 so sinnbefreit. Damals gingen die Leute für menschliche Werte und persönliche Freiheit auf die Straße. Heute ist das Gegenteil der Fall.
Wie soll man eigentlich diese Demonstranten sonst nennen, wenn sie Woche für Woche beklatschen, dass die sogenannte Lügenpresse zum Beispiel den Forderungskatalog der Pegida nicht veröffentlicht haben soll, obwohl alle wichtigen Dresdner Zeitungen, diese natürlich in vollem Umfang veröffentlicht haben? Wie sollte man sie sonst nennen, wenn sie zwar allerlei Dinge fordern, aber natürlich mit den Medien nicht über ihre Forderungen reden wollen?
Wie soll man diese Leute sonst nennen, die vor etwas meinen Angst haben zu müssen, was potentiell und real gar nicht vorhanden ist? Haben die dort eigentlich auch alle gefragt, ob sie im Namen der Nordrhein-Westfalen, Berliner oder Münchner (denen man Beschwerden über das überhand nehmende "Ausländerpack" hundert mal eher abnehmen würde als ausgerechnet Dresdnern) den kurz bevorstehenden Untergang des
vermeintlichen Abendlandes verkünden dürfen?
Was dort jeden Montag praktiziert wird ist plumpe Demagogie, die weder zielführend ist, noch in irgendeiner Weise weiterhilft. Das einzige was diese Pegida so langsam aber sicher schafft ist, nachhaltig den international guten Ruf der Stadt Dresden zu ruinieren.
 
Die Westdeutschen sind vermutlich zu satt, um zu protestieren. Mein Eindruck, der aber nicht sozialwissenschaftlich belegt ist.

Man muß nicht immer alles knallhart belegen. Hier im Forum reicht es völlig, wenn man die Leute mitunter mit der Nase in den "Scheißhaufen" taucht.

Wollen wir das einfach mal probieren?

https://www.google.de/search?q=zitat+stalin+rasen

Alles klar?

Meine Meinung: Du mußt einfach mehr "Pfeffer" in deinen Postings unterbringen! Niemand - selbst Onkel Otto nicht - reißt dir dafür hier den Kopf ab! Die Forenleitung auch nicht! Und das ist gut so!

NIEMAND wird meine Meinung hier im Forum zensieren, wenn ich mein Anliegen einigermaßen ordentlich vortrage und formuliere! Ich zünde aber auch keine Bomben auf einer Medienmesse, in Redaktionen oder sonstwo, nur damit das Bild des Propheten nicht beschmutzt wird!

Lächerlich! Was soll das? Kritkfähigkeit in Bezug auf Religion: Sechs - setzen!

Der Witz ist: Selbst Angela Merkel wird bei den (ganz heißen) Juden ganz offiziell aus dem Foto "wegretuschiert". Das ist auch so eine Nummer im Namen irgendeiner Religion! Frauen finden dort im öffentlichen Leben einfach nicht statt! Was soll das im 21. Jahrhundert? Absolut weltfremd!

Und nun frage ich knallhart: Aber zum Ficken sind die Weiber dort noch gut genug?



Ich bin stinksauer!
 
So wie du dich hier immer für die Radiobranche ins Zeug legst, glaube ich dir das sogar aufs Wort!

Für private Stationen mögen deine Hinweise auch durchaus nachvollziehbar sein, für öffentlich-rechtliche aber nicht. Eine größere Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen (und nur darauf zielen solche Privatsenderimitationen wie NDR2, WDR1/2/4, SWR3 usw. ab) schafft man nicht mit Programmen, die sich auch 1:1 durch Werbung finanzieren könnten, sondern mit gezielten Alternativen zu privaten Anbietern. Dazu gehört eben nicht die Jagd nach möglichst hohen Quoten. Ich würde mir Programmdirektoren wünschen, die mit stolz geschwellter Brust sagen: "Gut, wir sind nicht Marktführer. Nicht mal die Nummer zwei, vielleicht noch nicht mal drei. Aber wir bieten eine Programmalternative, die so nicht mit Werbung finanziert werden könnte, die auf Gebührenzahler angewiesen ist aber sich gleichzeitig nicht nur an kleinste Minderheiten richtet. Damit schließen wir die riesengroße Lücke zwischen Hochkultur und Bildungsbürgerradio auf der einen und anspruchsloser Billigstunterhaltung auf der anderen Seite."

Ich habe niemals etwas anderes behauptet. Das wird mir immer unterstellt. Ich gebe dir in jedem (!) Punkt recht.
Dass ich mich für die Radiobranche so ins Zeug lege, sehe ich gar nicht so. Ich will die Radiobranche nicht verteidigen. Ich habe sehr viel zu kritisieren. Ich will nur die Realität beschreiben. Dass 90 Prozent der Beiträge in diesem Forum wirklich jenseits jeglicher Realität sind, wird dir jeder, der auch nur einen Hauch Ahnung hat, bestätigen.
Aber schau: ich schreibe einmal persönlich, dass ich seit 20 Jahren beim Radio arbeite. Schon kommen 10 Hassbeiträge, die mich lächerlich machen (sollen). Schau dir dieses Forum vor 10 Jahren an. Da haben echte Radiogrößen teilweise mit ihrem bürgerlichen Namen hier diskutiert. Sage mir, warum sie das nicht mehr tun und sich kaputtlachen, wenn man von diesem Forum erzählt? Weil man nur lächerlich gemacht wird, wenn man versucht zu argumentieren. Aber dieses "ALLES ist Scheiße" ist nun mal en vogue hier. Ist so.
 
Wenn es denn ein "Alles ist Scheiße" wäre. Aber das ist mitnichten der Grundtenor in diesem Forum. Ich nehme es vielmehr wahr als ein durchaus differenziertes, kritisches und von Herzblut getragenes Mitfiebern mit der Entwicklung des Radios. Und die Zahl der "alles ist super"-Beiträge hält sich durchaus die Waage mit derjeneigen der "alles ist Mist"-Beiträge.
 
Wenn es denn ein "Alles ist Scheiße" wäre. Aber das ist mitnichten der Grundtenor in diesem Forum. Ich nehme es vielmehr wahr als ein durchaus differenziertes, kritisches und von Herzblut getragenes Mitfiebern mit der Entwicklung des Radios. Und die Zahl der "alles ist super"-Beiträge hält sich durchaus die Waage mit derjeneigen der "alles ist Mist"-Beiträge.

Kannst du mir eine Lese-Empfehlung geben? Ich finde keinen Thread, in dem nicht die eigene private (realitätsferne) Meinung 95% der Antworten ausmacht. Ließ dir beispielsweise mit DEINER Argumentation bitte mal den neusten Thread über bigFM durch. Da fragt ein Foren-Teilnehmer, wie man die Entwicklung des Senders, wie man die Verpackung und das Fahren der Moderatoren findet. Ob man bigFM mag oder nicht, ist ja das eine - aber es kommen 24 Antworten, wie dumm diese Frage sei, dass der Fragesteller ja mit Sicherheit selbst beim Sender arbeite etc. 24 Antworten und nicht eine einzige Antwort geht auf die Fragestellung ein. Nicht eine. So ist es meiner Meinung nach in 95% aller Thread.

Um mal zum Thema zurückzukommen:
die Frage ist doch, wie man künftigen Generationen klarmachen kann, dass wir einen Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk brauchen? Die Forderung, die sollen alles kulturmäßige machen und das weglassen, was Private auch können, ist meiner Meinung nach der falscheste Weg. Die junge Generation "YouTube", von mir auch gerne "Generation gratis" genannt, glaubt doch jetzt schon, dass Musik, Fernsehen, Shows und alle konsumierbaren Dinge am Laptop oder Tablet gratis seien. Ich finde es fast schade, dass der neue ARD-ZDF-Jugendkanal nur im Internet stattfinden wird, denn durch einen neuen TV-Sender hätte es größere Aufmerksamkeit gegeben.
 
Der bigFM-Faden ist offenbar denkbar ungeeignet, Forenteilnehmer zu positiven Wortmeldungen zu bewegen. Das liegt vermutlich daran, dass es wenig Forenteilnehmer gibt, denen zu diesem Sender etwas Positives einfällt. Daraus einenBeleg für eine generelle Miesmacherstimmung in diesem Forum abzuleiten, halte ich für gewagt.

Mit BigFM irgendwie in der Diskussion um die Rundfunkgebühr und den Öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu argumentieren verbietet sich. Wir reden über zwei völlig verschiedene Dinge: BigFM - ein Kommerzmodell, das sich des Äthers bedient und sich völlig inhaltsfrei das Etikett "Radiosender" übergestülpt hat, - ÖR - eine Kultur- und Informationseinrichtung, die Gefahr läuft, ihre Kernidee zu verraten.

Ich wiederhole gerne: Der gesellschaftspolitische Urgedanke des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist aktueller denn je. Eine solche gebührenfinanzierte Einrichtung hat umso mehr ihre Berechtigung, je seichter darumherum die kommerziell organisierten Anbieter werden.
Aber die Riesenchance, die ÖR hat, nämlich (finanziell) unabhängig ein ausschließlich der Wahrheit und Qualität verpflichtetes niveauvolles Informations- und Unterhaltungsprogramm anzubieten, wird fahrlässig verdaddelt, wenn es im Wettlauf um Marktanteile und MA-Zahlen geschieht. Und da sind wir heute. Das führt zu Kostenexplosion bei gleichzeitigem Niveauverlust. Daraus folgt Akzeptanzverlust (speziell für die Gebührenfinanzierung). Wir müssen nicht künftigen Generationen "klarmachen", dass wir ÖR brauchen. Vielmehr muss ÖR sich durch seine Angebot so unverzichtbar machen, dass diese Notwendigkeit jedermann von alleine klar wird. Das ist die Herausforderung.
 
Die Misere ist DEUTSCH. In den meisten westlichen Ländern sind die kommerziellen wie öffentlichen Sender qualitativ besser.
Anscheinend können wir Autos bauen, aber Radio machen ist hier wohl eher Fehlanzeige.
 
Kannst du mir eine Lese-Empfehlung geben? Ich finde keinen Thread, in dem nicht die eigene private (realitätsferne) Meinung 95% der Antworten ausmacht. Ließ dir beispielsweise mit DEINER Argumentation bitte mal den neusten Thread über bigFM durch. Da fragt ein Foren-Teilnehmer, wie man die Entwicklung des Senders, wie man die Verpackung und das Fahren der Moderatoren findet. Ob man bigFM mag oder nicht, ist ja das eine - aber es kommen 24 Antworten, wie dumm diese Frage sei, dass der Fragesteller ja mit Sicherheit selbst beim Sender arbeite etc. 24 Antworten und nicht eine einzige Antwort geht auf die Fragestellung ein. Nicht eine. So ist es meiner Meinung nach in 95% aller Thread.

Das war keine Frage sondern eine Lobeshymne. Keine Ahnung wo du in diesen Beitrag Fragen findest.
 
Die Misere ist DEUTSCH. In den meisten westlichen Ländern sind die kommerziellen wie öffentlichen Sender qualitativ besser.

Ich fürchte, da wird von hier aus vieles verklärt oder lebt vom Ruhm vergangener Zeiten - allen voran die BBC, deren Programm mittlerweile vor allem aus ständigen Wiederholungen besteht.

Die Programme von Radio France sind nicht schlecht, aber außer FIP fällt mir dazu nichts ein, was wirklich besser wäre, als die hiesigen Pop-, Kultur- und Jugendwellen. Die französischen Privaten sind völlig unterirdisch, vor allem was das Processing angeht. Wer auf das ständig gleiche Gelaber der ewig selben Wichtigtuer steht, ist bei RTL und Europe 1 sicher gut aufgehoben.

Auch der belgische Hörfunk plätschert ohne großes Profil vor sich hin. RTBF La Première sendet seine Hauptnachrichten mit zeremoniellem Stichwortgeber, viel Gebimmel und Geklingel und der Dezenz einer Dampframme. Einzige Lichtblicke sind ein oder zwei Stunden im Abendprogramm. Frühere Glanzlichter, z.B. La Quatrième Dimension, sind längst eingestellt. Die Trulla, die jeden Samstagabend stundenlang über Liebe im Allgemeinen und Sex im Besonderen ins Mikrofon flüstert, muss ich in Deutschland auch nicht unbedingt haben.

Bei den Flamen sieht es nicht viel besser aus. Nur die VRT-Kulturwelle Klara ist eine erfreuliche Ausnahme.

Die belgischen Privaten locken mich auch nicht ans Radio. Im Gegenthum. Das hier so bejubelte Radio Sunshine könnte ich mir höchstens als akustisches Abführmittel vorstellen, und wenn die Sandwichs bei Histoire de Goût in Soumagne nicht so lecker wären, hätten wir uns längst eine andere Sandwicherie gesucht, weil da ständig das grauenhafte Radio Contact läuft.

Absoluter Tiefpunkt ist neuerdings eine Bude in Ostende, die auf UKW in einer Dauerschleife nichts als Werbespots für den örtlichen Einzelhandel sendet. Keine Nachrichten, keine Musik, nix. Von irgendeinem Amateursprecher heruntergeleierte Texte, mit Klimpermusik von der Stange unterlegt, das alles mit der Tonqualität eines frühen Cassettenrevorders. Wer um Himmels Willen soll sich so etwas anhören?

Beispiele für das, was im Ausland wirklich besser ist, werden jederzeit gern angenommen. Bis dahin halten wir es mit Oma Kwiatkowski aus Herne: Woanders is auch scheiße! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Zwerg#8
Mit dem letzten Satz hast Du es auf den Punkt gebracht!

Du weißt, daß du mit deiner Antwort bei mir nicht durchkommst. Natürlich bin ich stinksauer! Sowas muß man nicht extra liken, es sei denn man steht auf Spitzfindigkeiten. Warum gehst du nicht einfach eine Zeile höher und erzählst etwas über den "Sex-Entzug" und die Macht der Frauen? Fehlen die Eier? Die kannst du notfalls bei Ronaldo leihen...

http://www.stern.de/sport/fussball/...-euch-gleich-platzt-ihm-der-sack-2165823.html
 
Er haut wieder knallhart rein. Was anderes hat er ja schon länger nicht mehr drauf. Schade eigentlich. Früher war er ganz vernünftig.
 
Das war keine Frage sondern eine Lobeshymne. Keine Ahnung wo du in diesen Beitrag Fragen findest.

Das ist doch egal, ob das jemand als Frage oder eigene Meinung zur Diskussion stellt. Deiner Ansicht nach ist es also richtig, dass jemand, der einen Sender lobt - warum auch immer - 24 Antworten lang keine Diskussion entfachen soll, sondern ausschließlich übelst beschimpft wird? Komische Meinung wie ein Forum funktioniert...
Noch mal die Frage an dich (als Frage formuliert): Kannst du mir eine Leseempfehlung geben? Du hast gesagt, dass sich Lob und Negatives Kommentieren bei fast allen Threads die Waage halten und es möglich sei, zu diskutieren? Ich finde keinen einzigen Thread?
 
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