Radiowaves
Gesperrter Benutzer
Eigentlich wollte ich nix zu diesem Thema sagen, aber die Entwicklung dieser Diskussion bringt mich nun doch dazu, mal einige Punkte einzustreuen.
Fangen wir oben an.
"Wir sind die einzigen, die zur Vielfalt am Berliner Radiomarkt wirklich einen nennenswerten Beitrag leisten, und wir haben Geld"
Interessant insofern, als daß sich schon ganz andere mit dem Thema schwules Radio übernommen haben. Die Eurogay Media AG hatte im Jahre 2000 begonnen, ein ebensolches aufzubauen. Selbst beim Mischpulthersteller DHD aus Leipzig fand sich bereits das Eurogay-Logo in der Referenzliste, es soll wohl sogar schon Probeproduktionen gegeben haben (immerhin haben es einige akustische Programmelemente geschafft, an die Öffentlichkeit zu dringen), dann wurde das Projekt sang- und klanglos fallengelassen. Die Ernüchterung über nicht erfüllte (finanzielle) Hoffnungen mit dem Eurogay-Internetprojekt war wohl zu groß. Mit der schwulen Zielgruppe ists offenbar doch nicht so bedeutend leichter, Kohle einzufahren. Geblieben ist nur der Frust einiger derer, die damals dabei waren und sich plötzlich auf der Straße wiederfanden.
"Wir sehen das Leben durch die rosarote Brille, und genau das wird man hören."
Weia! Na dann gute Nacht! Worin sollte sich dann das Programm von all den anderen inhaltslosen Abspielstationen unterscheiden? Nur durch eine höhere Rotation von "It's raining men"?
Aber die Sache mit der rosaroten Brille dürfte sich ganz schnell mit der Bundestagswahl erledigt haben. Hamburg mit seinem neuen Senat zeigt ja, wie der schwule "Schill-Out" ablaufen kann: drastische Mittelkürzungen an so sensiblen Punkten wie der HIV-Prävention sprechen eine deutliche Sprache. Ab September kann das bundesweit Realität sein - insofern hätte man mit einem schwulen Radioprojekt auch die Verantwortung, eine politische Stimme zu sein, und nicht nur der Lieferant von Partymusik.
Wörtlich sagte er: "Die neuen Chefs von Hundert,6 erzählen überall, sie hätten die Lizenz schon in der Tasche und das Ganze wäre nur eine Schein-Ausschreibung."
Was in der Tat - nicht nur in Berlin, sondern auch anderswo - in dieser oder ähnlicher Form wohl öfter zu befürchten ist. Und das hat nun absolut nichts mit schwul oder nicht schwul zu tun, sondern mit der Art und Weise, wie Frequenzen vergeben werden. Landesanstalt für Korruption oder wie hieß das da gleich im Süden?
@radiofreund
Ich sag nur: Nicht spalten sondern let's come together!!!!
Richtig, sehe ich auch so. Allerdings: wieviel Prozent Schwule und Lesben gibt es wohl in Berlin? Definitiv mehr als im Bundesdurchschnitt. Nehmen wir mal 10%, ist sicher nicht übertrieben. Dann müßte aber in den etablierten Programmen auch ein entsprechender Anteil diese Zielgruppe betreffende Informationen / Kultur / Lifestyle vorkommen. Kommt er aber nicht. Insofern kann ich das Bedürfnis, eine eigene Stimme zu haben, gut verstehen. Dennoch: die Gefahr einer Ghetthoisierung ist gegeben, und sie wird selbst von der Zielgruppe mit vorangetrieben.
@K6
Hatte noch nicht die Ehre, auf Astra 2 reinzuhören. Insofern sind mir Purple Radio http://www.purpleradio.net/ und Gaydar Radio http://www.gaydarradio.com/ unbekannt. Die schwule Dauerparty findet tatsächlich statt - aber längst nicht bei jedem. Schwule sind auch "nur" Menschen, und da gibt es oberflächliche, tiefgründige, Partyhuschen, Philosophen, depressive, mutige, feige, tolerante, intolerante undsoweiter. Gemeinsam haben sie eigentlich nur eins: die sexuelle Orientierung. Und die muß man ihnen auch nicht unbedingt anmerken.
Schwules Radio muß deshalb nicht unbedingt wie das klingen, das man normalerweise als Klischee davon im Kopf hat. Ich kenne auch eine schwule Sendung, deren Wortanteil es locker mit dem des DLF-Frühprogramms aufnehmen kann. Sowas hält man freilich nicht 24/7/365 durch.
@UTZE
Oh ja, bei "Radio Regenbogen" muß ich auch jedesmal wieder schmunzeln. Nen klasse Namen haben die sich ausgedacht...
Aber warten wir mal ab, was passiert. Mehr als ein Exotenstatus im Poker um die 100.6 ist sowieso nicht drin. Falls es klappen sollte, wünsche ich jedenfalls Berlin ein Programm, das für mehr Toleranz und Verständnis im Umgang miteinander eintritt. Die Zeiten unter Stoiber könnten sehr kalt werden - da käme ein "warmes" Programm gerade recht.
Fangen wir oben an.
"Wir sind die einzigen, die zur Vielfalt am Berliner Radiomarkt wirklich einen nennenswerten Beitrag leisten, und wir haben Geld"
Interessant insofern, als daß sich schon ganz andere mit dem Thema schwules Radio übernommen haben. Die Eurogay Media AG hatte im Jahre 2000 begonnen, ein ebensolches aufzubauen. Selbst beim Mischpulthersteller DHD aus Leipzig fand sich bereits das Eurogay-Logo in der Referenzliste, es soll wohl sogar schon Probeproduktionen gegeben haben (immerhin haben es einige akustische Programmelemente geschafft, an die Öffentlichkeit zu dringen), dann wurde das Projekt sang- und klanglos fallengelassen. Die Ernüchterung über nicht erfüllte (finanzielle) Hoffnungen mit dem Eurogay-Internetprojekt war wohl zu groß. Mit der schwulen Zielgruppe ists offenbar doch nicht so bedeutend leichter, Kohle einzufahren. Geblieben ist nur der Frust einiger derer, die damals dabei waren und sich plötzlich auf der Straße wiederfanden.
"Wir sehen das Leben durch die rosarote Brille, und genau das wird man hören."
Weia! Na dann gute Nacht! Worin sollte sich dann das Programm von all den anderen inhaltslosen Abspielstationen unterscheiden? Nur durch eine höhere Rotation von "It's raining men"?
Aber die Sache mit der rosaroten Brille dürfte sich ganz schnell mit der Bundestagswahl erledigt haben. Hamburg mit seinem neuen Senat zeigt ja, wie der schwule "Schill-Out" ablaufen kann: drastische Mittelkürzungen an so sensiblen Punkten wie der HIV-Prävention sprechen eine deutliche Sprache. Ab September kann das bundesweit Realität sein - insofern hätte man mit einem schwulen Radioprojekt auch die Verantwortung, eine politische Stimme zu sein, und nicht nur der Lieferant von Partymusik.
Wörtlich sagte er: "Die neuen Chefs von Hundert,6 erzählen überall, sie hätten die Lizenz schon in der Tasche und das Ganze wäre nur eine Schein-Ausschreibung."
Was in der Tat - nicht nur in Berlin, sondern auch anderswo - in dieser oder ähnlicher Form wohl öfter zu befürchten ist. Und das hat nun absolut nichts mit schwul oder nicht schwul zu tun, sondern mit der Art und Weise, wie Frequenzen vergeben werden. Landesanstalt für Korruption oder wie hieß das da gleich im Süden?
@radiofreund
Ich sag nur: Nicht spalten sondern let's come together!!!!
Richtig, sehe ich auch so. Allerdings: wieviel Prozent Schwule und Lesben gibt es wohl in Berlin? Definitiv mehr als im Bundesdurchschnitt. Nehmen wir mal 10%, ist sicher nicht übertrieben. Dann müßte aber in den etablierten Programmen auch ein entsprechender Anteil diese Zielgruppe betreffende Informationen / Kultur / Lifestyle vorkommen. Kommt er aber nicht. Insofern kann ich das Bedürfnis, eine eigene Stimme zu haben, gut verstehen. Dennoch: die Gefahr einer Ghetthoisierung ist gegeben, und sie wird selbst von der Zielgruppe mit vorangetrieben.
@K6
Hatte noch nicht die Ehre, auf Astra 2 reinzuhören. Insofern sind mir Purple Radio http://www.purpleradio.net/ und Gaydar Radio http://www.gaydarradio.com/ unbekannt. Die schwule Dauerparty findet tatsächlich statt - aber längst nicht bei jedem. Schwule sind auch "nur" Menschen, und da gibt es oberflächliche, tiefgründige, Partyhuschen, Philosophen, depressive, mutige, feige, tolerante, intolerante undsoweiter. Gemeinsam haben sie eigentlich nur eins: die sexuelle Orientierung. Und die muß man ihnen auch nicht unbedingt anmerken.
Schwules Radio muß deshalb nicht unbedingt wie das klingen, das man normalerweise als Klischee davon im Kopf hat. Ich kenne auch eine schwule Sendung, deren Wortanteil es locker mit dem des DLF-Frühprogramms aufnehmen kann. Sowas hält man freilich nicht 24/7/365 durch.
@UTZE
Oh ja, bei "Radio Regenbogen" muß ich auch jedesmal wieder schmunzeln. Nen klasse Namen haben die sich ausgedacht...
Aber warten wir mal ab, was passiert. Mehr als ein Exotenstatus im Poker um die 100.6 ist sowieso nicht drin. Falls es klappen sollte, wünsche ich jedenfalls Berlin ein Programm, das für mehr Toleranz und Verständnis im Umgang miteinander eintritt. Die Zeiten unter Stoiber könnten sehr kalt werden - da käme ein "warmes" Programm gerade recht.