AW: "Star für Oslo" kaum im Radio zu hören - warum?
Und deutsche Orthografie ist mir Durchschnittsmensch auch nicht fremd.
Falls Du auf die alte deutsche Rechtschreibung abzielst, die ich versuche, so gut wie mir möglich einzuhalten, dann zähle ruhig meine ß weiter. Ich habe kein Problem damit. Ich habe so schreiben gelernt, ich sehe nach wie vor keinen Grund, mich an eine sinnlose, von oben verordnete Andersschreibung gebunden zu fühlen, deren offenbar einziger Hintergrund die Legalisierung schwerer Rechtschreibfehler war. Daran mußten sich auch mein Chef und die Geschäftsführung gewöhnen - meine Folien kommen in alter Rechtschreibung. Naja, wurscht.
Ist es nicht in Deutschland nicht mehr möglich, sich einfach freuen zu können ohne wenn und aber?
Warum nicht? Auch ich freue mich: über einen ungestörten sonnigen Tag am See, über ein mir bislang unbekanntes Lied, das mich wirklich berührt, als ob die Sonne aufgeht. Über gemeinsame Stunden mit guten Freunden, über ...
Ich könnte mich nicht in eine Halle mit 20.000 Menschen stellen und singen, und dann sehen mir noch 120 Millionen Europäer dabei zu.
Da bin ich auch voll bei Dir. Vor dieser Leistung habe ich Respekt. In dem Alter, in dem Lena jetzt ist, war ich ein gepflegtes Psychowrack, nicht (mehr) in der Lage, abends nach Einbruch der Dunkelheit auf die Straße zu gehen, ohne vor Angst beinahe zu sterben. Und diese junge Frau stellt sich da "einfach so" hin und zieht souverän die Show durch - das ist phänomenal und wäre für mich ein Ding der Unmöglichkeit - auch mit doppeltem Alter.
Das Lied selbst bleibt dabei für mich aber das, was es ist: ein belangloses, synthetisches, zum Verkauf produziertes Liedchen ohne tiefergehende Wirkung. Und damit fehlt mir jegliches Verständnis für den Hype, der darum gemacht wird.
Ich hoffe, daß Lenas Jugend jetzt nicht dauerhaft ruiniert ist und sie den Weg aus alldem heraus finden möge, bevor es zu spät ist.
@ StefanZinke
Falls es Dir nicht paßt, daß ich noch existiere und mein Recht auf Gleichbehandlung in der Gesellschaft geltend mache, dann gründe doch eine Partei, sammele Leute um Dich herum, gewinne die Wahlen, ändere die Gesetze und laß solche wie mich einfach verschwinden. Das ist offenbar nicht so schwer, das haben andere auch schon gemacht. Noch ist es aber nicht wieder soweit in diesem Land. Und also werde ich weiterhin sagen, was ich empfinde und was mich umtreibt - auch hier, denn ich habe bislang keine Aussage gefunden, nach der mir das Schreiben hier verwehrt wäre.