SWR1: Großes Radio mit Macken

Wenn man sich die Resonanz bei den Hörern anschaut welche diese Sendung bei selbigen hat,...

Du sagst es bereits: Resonanz bei den Hörern. Aber das war es auch schon. Soll heissen: Gesellschaftlich irrelevant.

Selbstverständlich hat die Hitparade ihre Fans. So wie es eben viele Menschen in Ordnung finden, dass die Ersten praktisch kein Programm mehr haben, sondern nur noch Musik dudeln.

Wer DAS unter Radio versteht, der hat wohl an solchen Sendungen nichts auszusetzen. Die übrigens auch durch ein paar Spielchen oder Interviews mit Hörern usw. keine Substanz gewinnen.

Gesellschaftlich relevant ist aber etwas völig anderes. Dieses famose Großereignis taucht z.B. in den gedruckten Nachrichten nicht mal unter "ferner liefen" auf, was schon genug sagt. Wer das Radio und besonders das Erste einschaltet, um z.B. über das Geschehen im Land informiert zu werden, erfährt - richtig - Null. Nur das die Hörer irgendeine totgedudelte Nummer auf Platz 35 gewählt haben. Erkenntnisgewinn?

Natürlich kann man sagen, dass diese Sendungen durch ihre Akzeptanz ihre Berechtigung haben. Aber dann, wie schon mal geschrieben, da, wo sie hin gehören: Und nicht auf einen Programmplatz, auf dem es aktuelle Information, Zeitgeschehen, kulturelle, wirtschaftliche, sportliche Nachrichten aus dem Land und über das Land geben sollte.

Man stelle sich einmal vor: Die ARD schafft ihr Programm ab, und zeigt stattdessen eine Woche lang nur Hitparade.....
 
Und SWR3 sollte sie dringend wieder einführen. Ein öffentlich-rechtlicher Musiksender sollte definitiv eine Chartsendung im Programm haben.
Das sehe ich nicht so. Ob ich nun eine Stimme für Mark Forster oder Taylor Swift abgebe oder diese einfach so gespielt werden, macht meiner Meinung nach keinen Unterschied.
Interpreten die generell nicht im Programm vorkommen, schaffen es dann auch nicht in eine Chartsendung.
Vermutlich wurde auch so wenig gewählt, dass es sich einfach nicht mehr gelohnt hat.

Und um zurück zu SWR1 zu kommen:
Ich finde das als jähriliches Event mit großer Finalparty immer noch sehr gut. Auch wenn es für Romantiker an Reiz verloren hat, in der Schleyerhalle waren letztes Jahr viele, die die ganze Woche mitfiebern und mitfeiern. Und das wird auch dieses Jahr wieder so sein.
 
Und nicht auf einen Programmplatz, auf dem es aktuelle Information, Zeitgeschehen, kulturelle, wirtschaftliche, sportliche Nachrichten aus dem Land und über das Land geben sollte.
Für das alles wurde beim Südwestrundfunk so wie auch bei allen ARD-Rundfunkanstalten ein eigenes Spartenprogramm geschaffen: SWR AKTUELL. Wer also interessiert ist an aktuellen Informationen, Zeitgeschehen, kulturellen, wirtschaftlichen, sportlichen Nachrichten, usw. der möge bitte umschalten.
Auch wenn es vielen schwer fällt das zu akzeptieren, SWR1 hat sich nun mal weiterentwickelt. Weg von einem Informations-, hin zu einem Unterhaltungsprogramm. Ob das der einzelne, gebildete Hörer immer gut finden muß sei mal dahin gestellt. Der breiten Maße gefällts und damit basta.
Im übrigen bewirbt SWR1 BW selbst die Hitparade als gesellschaftliches Großereignis.
 
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@FraFis
So einfach ist es nicht. Der SWR hat sich nicht "weiterentwickelt", sondern er hat sich entfernt, und zwar von seinem Grundversorgungsauftrag, und darum geht es. Wenn er die ihm gesetzlich aufgetragene Grundversorgung lediglich als lästiges Anhängsel begreift und in ein "Spartenprogramm" auslagert, so gefällt das vielleicht der Fangemeinde des seichten Dudelteppichs, aber es ist alles andere als "damit basta". Im Gegenteil, es wäre zu fragen, ob unter diesen Voraussetzungen dieser vom Angebot der Privaten kaum noch zu unterscheidende SWR dann nicht "ausgewildert" , also in einen privat-marktwirtschaftlichen Wettbewerbsteilnehmer überführt werden müsste. Denn dort will er ja offenbar mitmischen, während ihm seine originäre Aufgabe zunehmend lästig fällt.
 
@Mannis Fan
Mit “damit basta" meinte ich natürlich die Art und Weise wie der SWR seine Rundfunkprogramme gestaltet. Scheinbar geht es den Radiomachern in BW und RP zweifelsfrei nur noch darum mit relativ geringem, finanziellem Einsatz Programme zu senden die hauptsächlich der breiten Masse gefallen, durchhörbar sind, ohne Ecken und Kanten.
Keine langen Informations- und Wortstrecken im 1., keine musikalischen Raritäten und Besonderheiten im 3., keine Regionalität und Volkstümlichkeit im 4. mehr. Und der werte Hörer bzw. die werte Hörerin hat dies alles einfach und wiederspruchlos so hinzunehmen.
Das war beim altehrwürdigen Südfunk Stuttgart natürlich einst anders da gab es in allen Programmen regelmäßig Magazin- und Spezialsendungen die die Interessen und Hörgewohnheiten von Minderheiten und Randgruppen bedienten.
Leider werden solche Programme bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in absehbarer Zeit nicht wieder kommen. Da hilft es leider auch nicht sich hier im Forum darüber aufzuregen und zu diskutieren. Wir werden das Rad nicht zurück drehen, das meinte ich mit "weiterentwickelt".
Freuen wir uns deshalb lieber an den seltenen Lichtblicken, an den kleinen Highlights die das Programm von SWR1 dieser Tage noch zu bieten hat. Auch wenn es "nur" die alljährliche Hitparade im Herbst ist.
 
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Für das alles wurde beim Südwestrundfunk so wie auch bei allen ARD-Rundfunkanstalten ein eigenes Spartenprogramm geschaffen: SWR AKTUELL. W
Das kann nicht Dein Ernst sein. Die Information ist abgeschoben in ein Programm, das kaum empfangbar ist und in schöner, regelmässiger Wiederholung ein paar Nachrichtenblöcke abspult. Die anderen Programme (SWR 2 ausgenommen) existieren als reine Musikprogramme weiter. Da brauchen wir ja eigentlich gar keinen SWR mehr.
Auch wenn es vielen schwer fällt das zu akzeptieren, SWR1 hat sich nun mal weiterentwickelt. Weg von einem Informations-, hin zu einem Unterhaltungsprogramm.
Sorry, und mit allem Respekt, aber das ist der größte Hammer. Er hat sich nicht weiterentwickelt, er hat sein Programm zusammengestrichen und fast vollständig durch ein paar belanglose Musiksendungen ersetzt. Würde man die morgen nicht mehr ausstrahlen, würde - nichts - fehlen. Das Gedudel könnte auch von irgendwelchen Privaten besorgt werden.

Was übrigens kein Naturgesetz ist, in anderen Ländern geht das auch anders. Das hat nichts mit dem Rad rückwärts oder vorwärts drehen zu tun. Programmarmut ist keine logische Entwicklung, sondern ein Konzept, das verhältnismässig viele Wellen zu geringen Kosten ermöglicht.
Im übrigen bewirbt SWR1 BW selbst die Hitparade als gesellschaftliches Großereignis.
Dadurch wird es das aber nicht, sondern bleibt "Eigenwerbung" und im Grunde irrelevant. So wie z.B. bei Radio PRP in den Regionalnachrichten gemeldet wird, dass Hörer Schmidt-Schnauze aus Wanne-Eickel den Hauptpreis im (eigenen) Vormittagsquiz gewonnen hat. Ist wohl auch ein Großereignis.

Der Hörer muss das alles hinnehmen? Muss er wohl nicht mehr sehr lange. Im Zuge der Diskussion um den Zustand des ÖRs hat mittlerweile selbst der letzte Provinzpolitiker erkannt, dass Radio - so wie es z.b. SWR-1 darstellt - nur noch überflüssiges Zeug ist, weil es praktisch keine Inhalte mehr vermittelt. Schlimmer noch: Mit solchen Programmen, die ausser Musik und damit zusammenhängendem Geschwätz gar nichts mehr bringen, schadet sich der ÖR selbst. Substanzlosigkeit ist sicher kein Argument für die Existenz eines Programms.

Wobei, nochmal, es ja auch solche Sendungen geben sollte. Aber nicht an vorderster Stelle, sondern eben im Dritten. Wie es beim Südfunk der Fall war. Bevor das Erste vom Vollprogramm zu einer seichteren Version der dritten (Popwelle) geschrumpft wurde.
 
@ZuhörerXL
Wenn Du an dem momentanen Zustand der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten etwas ändern willst, dann hilft nur eines: Bei den nächsten Wahlen das Kreuz an der richtigen Stelle in den Kreis zu malen.
 
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Bei den nächsten Wahlen das Kreuz an der richtigen Stelle in den Kreis zu malen.

Sorry, aber da bin ich ziemlich ratlos. Welche Partei würde denn auf überfällige Änderungen drängen? Ganz rechts will man nur zerstören, die FDP will privatisieren, bei den anderen Parteien ist nicht erkennbar, ob sie irgendwas - und wenn ja was - ändern wollen.
Noch dazu ist Rundfunk Ländersache. Föderalismus hat sicher gute Seiten, aber beim ÖR hat er meiner Meinung nach zu Länderegoismus und vielfacher Kopie von nichtssagenden Programmen geführt. Besser wäre meiner Meinung nach tatsächlich eine klare Kompetenzverteilung: Der DLF ist bundesweit zuständig, die Landesrundfunkanstalten besorgen - ausschliesslich - die Versorgung der Länder. Und Schnickschnack wie wie Oldie- oder Popwellen könnten bundesweit als digitale (Zusatz-) Angebote ausgestrahlt werden. Ich bin absoluter Anhänger des ÖRs - aber bei Letzteren würde irgendwo sogar eine Privatisierung Sinn machen: Wer den ganzen Tag nur 80er hören will, sollte ein solches Programm abonnieren, oder bei den Privaten lauschen.

Aber ich schweife ab...
 
Wenn man sich die Resonanz bei den Hörern anschaut welche diese Sendung bei selbigen hat, also wie viele Menschen sich an den Abstimmungen beteiligen und die einzelnen Hitparaden dann passiv oder auch aktiv vor dem Radio oder gar bei einem Besuch beim Sender, auf dem Fernsehturm oder im gläsernen Studio mitverfolgen,


Kennst du die genauen Zahlen oder glaubst du nur das, was die "lustigen" Moderatoren dir am Mikro verkaufen? SWR1 gibt nie an, wie viele Leute abgestimmt haben und wie viele Stimmen ein Song bekommen hat. Es würde mich auch nicht wundern, wenn der Sender bei der Listung der Top 1000 gewisse Songs dahin dreht, wo er pesser passt (in den Tag oder in die Nacht).

Der einzige Grund, warum ich mir diese Hitparade tatsächlich (wenn ich Zeit habe) anhöre ist, dass die Musikauswahl gut ist, eine Abwechslung vorherrscht, die im restlichen Jahr nicht stattfindet und dass die Titel ausgespielt werden, was in den übrigen 11,5 Monaten des SWR1 RP-Jahres in 80% der Sendestunde nicht der Fall ist! Als Stammhörer solltest du bestimmt schon festgestellt haben, dass in einer Sendestunde genau nur 2 Songs ausgespielt werden. Die anderen Songs werden grundsätzlich im letzten Drittel unterbrochen. Mich nervt das extrem, ist halt so.

Den Rest dieser Top 1000 kann man mit einem Kindergeburtstag vergleichen und wenn ich mir das ganze Tamtam rundherum so ansehe inklusive den seichten Wetten und Spielchen mache ich mir echt Sorgen, wie SWR1 RP über seine Hörer denkt...

Dann noch dieses unsägliche "Leberwurstliedchen" mit einer (angeblichen) Top-Platzierung und "Bohemian Rhapsodie" auf Platz 1, fertig ist das Spektakel.

Du solltest eins wissen: die Moderatoren eines Radiosenders verlaufen dir das, was die Sendeleitung vorgibt.

Wenn man während der Hitparade die Livecam aus dem gläsernen Studio verfolgt sieht man, dass es den Moderatoren oft unangenehm ist, wenn manche Zeitgenossen (Hörer) ewig lange im Stundio rumgammeln und den Moderatoren auf die Finger schauen. Das ist wie im Zoo.

Da sind die BW Moderatoren der Hitparade besser dran, die müssen nur 4 Stunden am Tag in verschiedenen Orten moderieren.


Frage: wäre die Top 1000 von SWR1 RP weniger erfolgreich, wenn mit Livecam aus dem "normalen" Studio gesendet würde? Muss man für teuer Geld dieses gläserne Studio betreiben?
 
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Meine Güte, was bin ich froh, wenn dieses nur noch peinliche Rumgegröle von Corvin Tondera-Klein bei den HITmach-Duellen endlich vorbei ist. Wie üblich mal wieder total übertrieben von SWR1, diese permanente Glückseligkeit.
Momentan braucht man genau diese!!!! 24h Krieg und Terror will garantiert keiner hören und wenn doch.... Umschalten und ruhig sein.
 
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Ich freue mich zwar, dass ich eine Woche lang während der Hitparade morgens etwas mehr Abwechslung habe als im sonstigen Programm.
Aber jeden Morgen (höre immer von 6-7uhr) an die Hitparade erinnert zu werden geht mir mittlerweile dermaßen auf den Sack wenn man das so sagen darf…
Und diese dämlichen Spiele sind ja kaum auszuhalten. Von mir aus spiele, aber doch nicht so ein Kindergarten.
 
Gestern Nachmittag wurden bei SWR1 BW Leute in zwei Städten aufgefordert spontan zu einem Chor zusammenzukommen, um das Lied „Wie ein Komet“ zu singen. Es ging natürlich auch um die bevorstehende Hitparade. Das ganze war so unerträglich, dass ich abschalten musst. Was ist nur aus diesem Programm geworden? Keine Aktuell-Sendung mehr, aber solche albernen Spielchen…
 
Was mich ja am "neuen" SWR1-Hitparade-Abstimmungstool ärgert: Die Auswahl der Vorschläge ist mickrig, und viele neue Titel werden gar nicht in das System eingepflegt. Wo ist z.B. "Ghosts Again" von Depeche Mode, oder einer der Songs aus dem letztjährigen Tears-for-Fears-Album... wo sind alle dieses Jahr veröffentlichten Peter-Gabriel-Songs? Irgendwas von Steven Wilson?

Die ersten beiden Vorabsongs vom neuen Stones-Album sind drin. Na immerhin.

In vielen Fällen muss man sich dann erst ans Ende von zehn Seiten irrelevanten Vorschlägen klicken, bevor das Formular zur Eingabe neuer Titel auftaucht. Das werden nur die wenigsten machen und damit ist auch die Chance eines nicht verzeichneten Songs, in die Top 1000 zu kommen, vernachlässigbar gering.
 
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Weiß man denn schon, wieviele Titl ab Montag gespielt werden?
Waren es nicht in den letzten Jahren immer unterschiedlich viele Titel also mal eine Top 1011 und mal eine Top 1021 oder so ähnlich?
Hat mich in den letzten Jahren auch immer bissel gestört, dass das nicht erwähnt wurde. Gruß
Sunshiner
 
Weiß man denn schon, wieviele Titl ab Montag gespielt werden?
Waren es nicht in den letzten Jahren immer unterschiedlich viele Titel also mal eine Top 1011 und mal eine Top 1021 oder so ähnlich?
Hat mich in den letzten Jahren auch immer bissel gestört, dass das nicht erwähnt wurde. Gruß
Sunshiner
Kommt logischerweise auf die Länge der Songs an und das weiß man natürlich erst nachdem Ende der Abstimmung. Sollte einleuchtend sein denke ich.
 
Erst muss die Musikredaktion mit Hilfe ihrer Computer eine einwöchige Playlist fabrizieren, dann die Titel mit Platzierungen versehen, schlauerweise so, dass es sich ein bisschen anders als im Vorjahr ausnimmt, aber doch irgendwie auch plausibel ähnlich (zumindest in den Top Einhundert, wo vermutlich mit Hilfe der abgegebenen Stimmen sogar Differenzierungen möglich sind - im Unterschied zu den restlichen 900 Platzierungen), und dann steht die weltbewegende Entscheidung fest, ob es 1011 oder 1021 Titel sind.
 
Was mich ja am "neuen" SWR1-Hitparade-Abstimmungstool ärgert: Die Auswahl der Vorschläge ist mickrig, und viele neue Titel werden gar nicht in das System eingepflegt.
Nicht nur das.. Das ganze ist sehr dämlich zu bedienen! Zudem hat man auch keine Chance Titel bzw. Interpreten/Gruppen vorzuschlagen.

Da sieht man mal: selbst bei der Hitparade wirkt sich die beinahe Mini-Rotation bald aus! Wo soll das noch hinfüren....?
 
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