Gerade für einen Radiosender mit vorwiegend junger Zielgruppe und vergleichsweise häufig wechselnden Formaten und Angeboten ist es wichtig, regelmäßig zu hinterfragen, ob der visuelle Auftritt noch zeitgemäß, adäquat und passend ist. Wenn man bedenkt, dass das Vorgängerlogo älter ist als Facebook, zumindest die grundlegende Idee mit dem gespiegelten „F“ ist älter, dann wird deutlich, dass eine Überprüfung und Anpassung des Designs überfällig gewesen ist.
Die deutlich prominentere Einbindung des RBB-Logos, formal grundsätzlich wenig zu beanstanden, ist freilich etwas, was Stammhörern nicht gefallen dürfte. Denn mit der stärkeren Gewichtung des RBB-Brandings wird der „Machtanspruch“ der Landesrundfunkanstalt offensiver artikuliert. Ein Drittel der Fläche des Fritz-Logos wird von der RBB-Kachel beansprucht! Auf der visuellen Ebene schlüpft die Jugendwelle Fritz also stärker als bisher unter die Fittiche des RBB. Eine Identifikation mit Fritz wird der vorwiegend jungen Zielgruppe, die traditionell jeglichem Obrigkeitsgebaren eher ablehnend gegenübersteht, somit erschwert. Eine derart großflächige Abbildung des RBB-Logos erscheint mir für eine Marke wie Fritz wenig sinnvoll, zumal, wie etwa im Webauftritt (
Screen), die Darstellung des RBB-Logos redundant ist.