Eigentlich traurig, dass der Deutschlandfunk seit Jahren im alten Trott dahin dudelt, ohne dass irgendjemand davon wirklich Notiz nimmt. Jeder, der schon mal eine kleine "Mini-MA" in seinem Umfeld gemacht hat und mal so geguckt hat, was in seinen Läden, Cafés, Bäckereien, im Freundeskreis, in Arztpraxen, Autowerkstätten oder in den Autos um einen rum im Stau läuft, wird festgestellt haben: Der DLF läuft im Grunde nie.
Dabei hätte der DLF so viel Potential, weil es in meinen Augen wirklich eine immer größer werdene Masse an Hörern gibt, die ähnlich wie der Student in seinem Blog, gerne mal gute Beiträge und Themen hören wollen, die mal länger als 1.30 sind und mehr Hintergrund bieten.
Nur laufen beim DLF diese Beiträge in einer so verschnarchten, altbackenen Art, dass man viele einfach abschreckt damit. Und diese Themenauswahl ist teilweise so weit von der Lebenswirklichkeit der Hörer weg, dass es zum Schreien ist.
Kurze Recherche: Heute morgen um 6.50 Uhr berichtete der DLF ernsthaft über "Zunehmende Proteste in Bulgarien". Das nenne ich mal klar am Hörer vorbei gesendet. Es ist Sommer, die Menschen werden im Büro heute alle über die Hitze sprechen und Urlausbpläne austauschen.
Es muss sicher nicht der ausgelutschte "Wie sauber sind eigentlich unsere Badeseen?"-Beitrag sein, aber wenn man morgens zur besten Sendezeit (!) über irgendwelche Proteste in Bulgarien berichtet, von denen kein Schwein bisher etwas gehört hat, dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man so vor sich hindümpelt.
Ein flottes Jinglepaket, eine moderne Ansprechhaltung, gute Musik (BBC Radio 2 oder auch Radio Eins machen das ganz gut vor!) und eine Themenauswahl, die auch wirklich am Hörer dran ist. Schön und gut, dass der DLF wirklich gute Journalisten hat und sich Zeit für Themen nimmt - aber dann muss eben auch der Rest stimmen.
Ich bin mir sicher, wenn der DLF etwas mehr in Richtung Unterhaltung gehen würde und sich einfach modern aufmacht, würden viel mehr Leute ihn als echte Alternative sehen.