WDR 4 - aktuelle Entwicklungen

"Bend It als Retter der Musikredakteure!" - Wenn es denn so einfach wäre! ... Bend It berichtet in #3725 über sein Hörverhalten Mitte der 80er Jahre:
Wir haben früher keinen Sender durchgängig gehört. Das waren hier im Norden zbs. mal NDR 2, mal die Hansawelle Bremen, oft BFBS oder der WDR.
Eine Bindung an einen Sender gab es nicht weil die Sendungen ZU Querbeet waren.
Wi(e)der dieses WIR! - ICH habe eine ganz andere Erinnerung: Man(n) und Frau, auch Kind und Oma und Opa konnten sehr wohl via UKW 'ihre' Lieblingssender finden und auch durchhören! - Wenn ich als Kind aus der Schule kam, in der Küche meine Mutter NDR1 hörte, war meine sofortige Intervention: "Du hörst ja wieder den Oma-Sender! - Darf ich umschalten?" ... Da bestanden sehr wohl 'Bindungen' an einzelne Sender! ...
 
"Bend It als Retter der Musikredakteure!" ....
@ndrgast : Müssen die Seitenhiebe sein? Lass es doch einfach. Wir unterhalten uns hier im Radioforum und haben unterschiedliche Ansichten.

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Wi(e)der dieses WIR! - ICH habe eine ganz andere Erinnerung: Man(n) und Frau, auch Kind und Oma und Opa konnten sehr wohl via UKW 'ihre' Lieblingssender finden und auch durchhören! - Wenn ich als Kind aus der Schule kam, in der Küche meine Mutter NDR1 hörte, war meine sofortige Intervention: "Du hörst ja wieder den Oma-Sender! - Darf ich umschalten?" ... Da bestanden sehr wohl 'Bindungen' an einzelne Sender! ...

Bis die Sendungen "Für junge Leute" kamen. Da haben die Eltern ab- oder umgeschaltet.
 
Leute, kommt mal runter. ;)

Ich bin zwar erst Jahrgang '79, weiß aber auch, dass es zumindest in den 80ern immer schon eine gewisse Hörerbindung gab, weil eine gewisse Alterszielgruppe anvisiert wurde. So war NDR 2 beispielsweise die Welle der Popmusik-Interessierten, während NDR 1 die Schlager- bzw. Deutsch-Hörer bediente.

Ähnliches beim WDR. WDR 1 wurde ja erst Mitte der 80er mit einzelnen Elementen ausgestattet, die jüngere Hörer bedienten sollten. WDR 2 war ein Informationsradio mit breit gefächerter musikalischer Begleitung, die auf eine mittlere Generation gezielt hat. WDR 4, 1983 entstanden, deckte die älteren Hörer ab. Jeder dieser Sender hatte aber auch Spezialsendungen, welche vermutete Zielgruppen ebenfalls bedienen sollten. So liefen Schellackschätzchen auf WDR 4, Country auf WDR 2 und Hard Rock auf WDR 1.

Worauf ich hinaus möchte: Ich denke schon, dass ein gewisser Gemischtwarenladen funktioniert. Allerdings sollte man unterscheiden zwischen direktem Hinhören und Nebenbeilaufenlassen. Denn nur so funktionieren auch Einschaltsendungen besser. Ich würde daher dazu tendieren, musikalische Sondersendungen auf die Abendstunden zu legen und tagsüber ein Begleitprogramm zu fahren. Ein nicht unerheblicher Anteil Menschen arbeitet abends nicht (so intensiv) und ist eher geneigt, auch mal intensiver dem Radio zuzuhören. Und die Übrigen hören das Medium meist eh nicht, da sie das Fernsehen nutzen oder sich anderen Dingen widmen. Streng betrachtet war es in den 80ern nicht großartig anders. So lief die Country-Stunde m. W. dienstags abends auf WDR 2. Was sollte also dagegen sprechen, tagsüber ein Begleit- und abends ein Zuhörmedium zu schaffen - auch ruhig mit gemischten Waren, die aber in eine jeweilige Zielgruppe passen?
 
In diesen "Kolonialwarenladen" gehe ich auch gern. Da sind mehrere Verkaufsräume mit unterschiedlichen Musikstilen.
Das ist aber nicht das heimelige, Wärme ausstrahlende Kolonialwarengeschäft mit "Wohlfühlcharakter", sondern eine Art (kalter) "Galeria Kaufhof" - viel Glanz, zum Verlaufen einladend und, trotz voller Warenträger, wenig Inhalt.
 
@ndrgast : Müssen die Seitenhiebe sein? Lass es doch einfach.
Kein Seitenhieb! - Wer extreme Positionen vertritt, muss Widerspruch ertragen. Feedback ist für mich auch immer hilfreich, kann ich so doch reflektieren, ob ich einen Knick in der Optik habe.
@ndrgast Wir unterhalten uns hier im Radioforum und haben unterschiedliche Ansichten.
Bingo! - Im Nebenthread zu NDR1 haben wir das Programm auch 'kontrovers' kommentiert. Kritisch wird es immer, wenn 'Schleimer', 'Besserwisser' ... und 'Leute, die angeblich(?) den Stein der Weisen in den Händen halten' posten. Gut, dass WIR nicht zu diesen gehören!
@ndrgast :

Bis die Sendungen "Für junge Leute" kamen. Da haben die Eltern ab- oder umgeschaltet.

"Hm, ...?" - Sendungen: "Für junge Leute?" ... Voll Retro! - Gab es 'früher' schon Sparten-Radio? - 'Irgendwie' schon.
 
In meinem"Kolonialwarengeschäft" finde ich zur Zeit:
Sonntags von 12 - 20 Uhr Uhr: Big L "Fab 40 Charts", "45s of 45 Years" ago und die Sendung "A Month In A Life" beim Sender oldiesprojekt.com
Mittwochs von 21 - 24 Uhr die Grenzwellen auf Radio Hannover.

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Bingo! - Im Nebenthread zu NDR1 haben wir das Programm auch 'kontrovers' kommentiert. Kritisch wird es immer, wenn 'Schleimer', 'Besserwisser' ... und 'Leute, die angeblich(?) den Stein der Weisen in den Händen halten' posten. Gut, dass WIR nicht zu diesen gehören!...

Kapiere ich nicht. Red doch mal Klartext.
 
"Danke!" - Gute Zusammenfassung:
Leute, kommt mal runter. ;)
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"WDR 4!" - Klar, bei "WDR 4!" klingt es mir auch in den Ohren. Weiter nach vorn gedacht wird UKW 'demnächst' abgeschaltet. "CUT!" - "Brutalst möglich!" ... Auf 'halbe Sicht' gedacht ist DAB/DAB+ nur eine Zwischentechnologie zur Ablösung von UKW zum Internetradio.

"RADIO?" - DAS ist die Frage aller Fragen! - "42!" - Oder ein abgewandeltes Woody Allen-Zitat: "Wir kennen nicht die Frage. Die Antwort ist ...!"

Kapiere ich nicht. Red doch mal Klartext.
"Hähh?" - Klartext? - Also, entweder bin ich einer dieser berühmt-berüchtigten Forentrolle, ODER DU!
Klartext, wie gewünschst, ist also: "VER-TROLL-DICH!" ... Zu krass, falsch interpretiert? ... Ich selbst bin kein TROLL, 'bemühe' mich hier im Forum um konstruktive Kritik. @Bend It: Mal auch Feedback geben: TROLL? ... Der "SCHLEIMER!"-Vorwurf wurde erhoben. Etwas 'heftig'. Zur Entlastung gehört dann aber auch Feedback mit: "Contra!" ... Denke ich.
 
Auch die Hitline International mit Christian Günther auf der Hansawelle Bremen war mit durchgängig Ramptalk.
Damit muss sie aber eine Ausnahme gewesen sein, ich bin mit der Hitparade International von hr3 (zu meiner Zeit schon mit Frank Seidel als Hauptmoderator) und auch den radio ffn Hot 100 aufgewachsen, bei beiden wurde großer Wert darauf gelegt, dass die Titel vollständig ausgespielt wurden und keiner reinquatschte! Zumindest die Schlager der Woche in Bayern 3 sind auch 2014 immer noch "Mitschnittfreundlich", moderiert wird immer noch wie früher auf einem Musikbett und die Titel bleiben unangetastet.
 
Und es wurden im "Feierabend" tatsächlich nur die TOP 3 platziert. Als besonderen Service nannte man dann noch die Top10, die zu spielen wäre wirklich zu viel verlangt gewesen und hätte den erlaubten Deutschanteil gesprengt, u.a. auf dem 10. Platz "Merci, Cherie"
 
"Hähh?" - Klartext? - Also, entweder bin ich einer dieser berühmt-berüchtigten Forentrolle, ODER DU!
Klartext, wie gewünschst, ist also: "VER-TROLL-DICH!" ... Zu krass, falsch interpretiert? ... Ich selbst bin kein TROLL, 'bemühe' mich hier im Forum um konstruktive Kritik. @Bend It: Mal auch Feedback geben: TROLL? ... Der "SCHLEIMER!"-Vorwurf wurde erhoben. Etwas 'heftig'. Zur Entlastung gehört dann aber auch Feedback mit: "Contra!" ... Denke ich.

So richtig kapiere ich es nicht.
Ich höre WDR 4 wenn ich zu meinem Sohn nach Paderborn fahre und höre den Sender dann gern.

Was hat das mit "Schleimerei" zu tun? Ich arbeite nicht beim Radio.
 
Damit muss sie aber eine Ausnahme gewesen sein, ich bin mit der Hitparade International von hr3 (zu meiner Zeit schon mit Frank Seidel als Hauptmoderator) und auch den radio ffn Hot 100 aufgewachsen, bei beiden wurde großer Wert darauf gelegt, dass die Titel vollständig ausgespielt wurden und keiner reinquatschte! Zumindest die Schlager der Woche in Bayern 3 sind auch 2014 immer noch "Mitschnittfreundlich", moderiert wird immer noch wie früher auf einem Musikbett und die Titel bleiben unangetastet.

Unter Vorbehalt: Kann es mit den Gema Gebühren zu tun haben? Ich erinnere mich an einen Artikel in einer Fachzeitschrift. Kein Plan mehr welche Zeitschrift es war. Durch Ramptalk sind Radiomitschnitte wertlos.
Und die Sender mußten weniger an die GEMA abführen.
 
@count down Die beliebtesten Titel von Udo Jürgens standen ja zur Wahl. Nachdem man schon 1 mal pro Stunde von 6 bis 18 Uhr einen Titel spielte, beschränkte man sich hier bis auf eine Ausnahme halt eben auch darauf.
30.09.2014,
21.34 Uhr Udo Jürgens Mein Bruder ist ein Maler
30.09.2014,
21.29 Uhr Udo Jürgens Atlantis sind wir
30.09.2014,
21.06 Uhr Udo Jürgens Ein ehrenwertes Haus
30.09.2014,
19.45 Uhr Udo Jürgens Ich war noch niemals in New York
30.09.2014,
19.10 Uhr Udo Jürgens Ich weiß, was ich will
30.09.2014,
18.25 Uhr Udo Jürgens Griechischer Wein
30.09.2014,
17.38 Uhr Udo Jürgens Ein ehrenwertes Haus
30.09.2014,
16.47 Uhr Udo Jürgens Immer wieder geht die Sonne auf
30.09.2014,
15.25 Uhr Udo Jürgens Heute beginnt der Rest deines Lebens
30.09.2014,
14.19 Uhr Udo Jürgens Bis ans Ende meiner Lieder
30.09.2014,
13.39 Uhr Udo Jürgens Aber bitte mit Sahne
30.09.2014,
12.23 Uhr Udo Jürgens Merci, Chérie
30.09.2014,
11.51 Uhr Udo Jürgens Ich war noch niemals in New York
30.09.2014,
11.26 Uhr Udo Jürgens Gegen den Wind
30.09.2014,
10.21 Uhr Udo Jürgens Griechischer Wein
30.09.2014,
09.49 Uhr Udo Jürgens Siebzehn Jahr, blondes Haar
30.09.2014,
08.24 Uhr Udo Jürgens Mit sechsundsechzig Jahren
30.09.2014,
07.47 Uhr Udo Jürgens Das wünsch ich Dir
30.09.2014,
06.19 Uhr Udo Jürgens Mitten im Leben
Dabei kann man insgesamt eigentlich nicht meckern, nur 2 Dopplungen am ganzen Tag, eine resultierte eben aus diesen Top 3 und im 2.Fall hat sich die Liebhabersendung auch noch an das ehrenwerte Haus gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ein Gedanke:

Es wäre ja noch schöner, wenn eine von der neuen Hörfunkdirektion iniziierte Programmreform nicht mit aller Konsequenz und fehlerlos umgesetzt würde. Halbherzige Reformen können ja nicht zum Erfolg führen und würden bei Misserfolg die Kompetenz des Initiators in Frage stellen. Also bleibt kein Stein auf dem anderen und ein etwaiger Misserfolg der Reform würde klein geredet werden. Eine Umkehr zur alten Struktur wäre dann aber in jedem Fall nicht mehr möglich. Frau Weber macht alles richtig.
 
Das ist ja eine Meldung wert. Toll!

Ach ja: ""Moviestar", "Horoscope", "Motorcycle Mama" und viele mehr". Viele mehr? Viele mehr hatte er gar nicht.

Mir fallen auch nur noch drei ein: "In the Zumzumzummernight", "Rock 'n' Roll Clown" und zuletzt "Television". Seine Hit-Zeit beschränkt sich mithin auf nur zwei Jahre, 1976 und 1977.

"Bend It als Retter der Musikredakteure!" - Wenn es denn so einfach wäre! ... Bend It berichtet in #3725 über sein Hörverhalten Mitte der 80er Jahre:

Wi(e)der dieses WIR! - ICH habe eine ganz andere Erinnerung: Man(n) und Frau, auch Kind und Oma und Opa konnten sehr wohl via UKW 'ihre' Lieblingssender finden und auch durchhören! - Wenn ich als Kind aus der Schule kam, in der Küche meine Mutter NDR1 hörte, war meine sofortige Intervention: "Du hörst ja wieder den Oma-Sender! - Darf ich umschalten?" ... Da bestanden sehr wohl 'Bindungen' an einzelne Sender! ...

Und nochmal zehn Jahre früher haben "wir" (in der Eifel und in Köln) Radio Luxemburg gehört - den ausgeprägtesten Gemischtwarenladen der Radiogeschichte.
Opa und Oma hörten ihn über Mittelwelle, weil - zumindest in Köln - der UKW-Empfang nicht ganz langte. Und freuten sich, wenn Udo Jürgens mit "Griechischer Wein" auf Platz eins stand. Mutter stand auf Neil Diamond ("Longfellow Serenade", auch ein Platz eins), und Sohnemann Westsound freute sich, wenn Sweet und die Bay City Rollers sich jagten. ABBA durfte es aber auch mal sein, wenn es denn nicht "Dancing Queen" war...

Sorry für´s Abschweifen in den Nostalgiebereich...
 
Ich zähle übrigens drei Dopplungen.
Einer ist mir durchgerutscht, sorry. Und das beweist auch, dass die Top 10 abgesehen vom niemals geduldeten Überschreiten der Deutschquote :eek: auch nur zu mindestens 10 Dopplungen geführt hätten, dann hätte man für tagsüber schon seltenere Songs auswählen müssen, die in einem Ranking gar nicht vorkommen.
 
Ich zähle übrigens drei Dopplungen.
Ich auch. Aber eigentlich wollte ich doch noch mal auf die WDR 4-Stellungnahme auf Youtube eingehen. Der WDR 4-Redakteur schreibt:

Wenn man bei WDR 4 also feststellt, daß viele der Hörer, die mit uns "groß geworden" sind, zusammen mit dem Sender auch 30 Jahre gealtert (oder inzwischen verstorben) sind, dann muß man versuchen, am anderen Ende der Skala neue Hörerschichten an diesen Sender zu binden.
Diese neuen Hörerschichten sind musikalisch jedoch vollkommen anders sozialisiert worden: sie haben direkt oder indirekt Woodstock miterlebt, sie sind mit den Beatles, The Who, Led Zeppelin, Deep Purple, "Saturday Night Fever" oder Emerson, Lake & Palmer erwachsen geworden, sie haben in ihren Studenten-WG's hier und dort mal gekifft und vom Minirock über Joseph Beuys bis hin zu Tschernobyl eine andere kulturelle Prägung erfahren.
Diesem Umstand muß eine Radiowelle beim Versuch der "Verjüngung" natürlich Rechnung tragen. Gleichzeitig stellt sich aber das Problem der Quadratur des Kreises, denn man will ja mit der Veränderung des Programms nicht all die vergraulen, die heute den Schwerpunkt unserer Hörer ausmachen, und die immer noch ein großes Interesse an deutschem Lied- und Kulturgut haben.
Das führt dann in der Praxis dazu, daß im heutigen Programm von WDR 4 kein Freddy Quinn oder kaum noch Peter Alexander stattfindet, sondern die "Schlager" der Sixties, Seventies, Eighties und Nineties gespielt werden – und das (Sie mögen es nun glauben oder nicht) mit wachsendem Erfolg!
Dabei wird die deutsche Musikszene beileibe nicht ausgespart, denn in unserem Programm finden sich zu fast jeder Stunde viele Titel deutscher Musiker: von Maffay, Carpendale, Rosenstolz, Prinzen und Unheilig über Silbermond, Helene Fischer, Hannes Wader, Tom Gaebel oder Grönemeyer bis hin zu Element Of Crime, die gestern im Live-Interview zu hören waren. Und all dies im Mix mit englischen "Schlagern" von Manfred Mann, Stevie Wonder, Everly Brothers, Abba, Chicago, Foreigner, Bruce Springsteen, Cat Stevens, Bee Gees, Equals, Robbie Williams, Sting, Tina Turner, Joe Cocker, Supertramp, Tom Jones oder den Eagles – um nur einige zu nennen.

Die Frage hierbei ist, ob diese Quadratur des Kreises WDR 4 wirklich gut tut. Nehmen wir dazu einen Playlist-Auszug vom 23. September her:
8.26 Uhr: Eins und eins, das macht zwei (Hildegard Knef)
9.48 Uhr: The daylight in your eyes (No Angels)
Welche Hörerschichten soll nun mit einem Musikprogramm jener Breite angesprochen werden?
  • Die Schlagerfans ja wohl nicht wirklich, bei durchschnittlich drei deutschsprachigen Titeln je Stunde, wovon in der Regel einer klar mit dem Prädikat "Schlager" versehen werden kann. Da bieten andere Kanäle mehr.
  • Die Liebhaber moderner, internationaler Popmusik auch nicht, außerdem sind für diese ja schon zwei weitere Radioprogramme im UKW-Angebot des WDR bereitgestellt.
  • Die Oldiekenner wird man auf kurz oder lang auch nicht 100-prozentig erfreuen, einerseits aufgrund der Minimalrotation mit den immer gleichen Superhits. Andererseits müssen ja auch diese Menschen ihre Interessen wiederum mit denen anderer Zuhörer teilen.

Ich bin mir nicht sicher, ob wirklich so viele "Kombi-Hörer" existieren, denen von Hildegard Knef über Harpo bis zu den No Angels wirklich alles zusagt, was WDR 4 derzeit im Musikprogramm darbietet.

Dabei muss eine dermaßen vielschichtige Musikauswahl ja nicht von Nachteil sein, für einen kleinen Lokalsender beispielsweise, der sich über Regionalität und Identifikation mit dem Sendegebiet und daraus resultierender Hörernähe profiliert. Hier könnte die Musik dann im Tagesprogramm vermehrt als ückenfüller eingesetzt werden, das Programm würde aber vordergründig nicht wegen der Musik eingeschaltet.
Worüber soll sich denn aber WDR 4 profilieren, wenn bitteschön nicht über die Musik?
  • Information und Wortangebot? Tag um fünf, Zur Sache, aber das war‘s dann auch schon fast.
  • Regionalität? Die wird auch durch die siebzehnte Ausstrahlung des Lokalwetterberichts nicht besser, nein nein!
  • Unterhaltung, Moderation, Interaktivität? Hier wurde ja auch schon ein guter Anfang getan, indem man sowohl Wunschsendung als auch Hitparade aus dem Programm warf. :censored:

Jetzt mag der Gemischtwahrenladen mangels Alternativen vielleicht noch einigermaßen funktionieren. Für die längerfristige Zukunft sehe ich hier aber schwarz, wenn erst einmal Digital- und Webradio Einzug gehalten haben. Aber das wird wohl noch ein wenig dauern - leider...
 
Diesem dummen Geschreibsel aus der Redaktion von WDR4 kann man nur in altbekannter Manier hinterherherschicken dass nicht alle Menschen der selben Altersgruppe den gleichen Musikgeschmack haben und dass Schlagerinterpreten wie Peter Alexander ihre besten Titel in den 70er- und 80er-Jahren veröffentlicht haben. Und was ist mit neuerer deutscher Musik, wer fördert den Nachwuchs außerhalb Mannheims? Von wegen Woodstock-Frischzellenkur! Aber was willst du machen wenn jedes öffentliche Statement von einem dieser Beraterstoffel abgenommen werden muss? Dann kommt eben so ein Schmarrn bei raus, der beweist wie weltfremd diese Clique mittlerweile geworden ist. Wer fragt denn die Leute was sie wirklich wollen? Jenseits der willkürlich zusammengestellten "Researches" gibt es im Beratercamp ja keinerlei Hörerkontakt mehr.

Ich sehe nur noch eine Möglichkeit: Radikale Digitalisierung, im UKW-Bereich verpulvert die Betonfraktion auf Jahre hinaus ihre gesamte Weltkriegs-Munition. Nachschub ist zum Glück nicht in Sicht...
 
Zuletzt bearbeitet:
Der WDR 4-Redakteur schrieb:
Diese neuen Hörerschichten sind musikalisch jedoch vollkommen anders sozialisiert worden: sie haben direkt oder indirekt Woodstock miterlebt, sie sind mit den Beatles, The Who, Led Zeppelin, Deep Purple, "Saturday Night Fever" oder Emerson, Lake & Palmer erwachsen geworden, sie haben in ihren Studenten-WG's hier und dort mal gekifft und vom Minirock über Joseph Beuys bis hin zu Tschernobyl eine andere kulturelle Prägung erfahren.

Wo steht das? Woher stammt die Weisheit?

Ich kenne viele Zeitgenossen, die den "neuen Hörerschichten" angehören, die mit Christian Anders, Bernd Clüver, Dschinghis Khan, Danyel Gerard, Michael Holm, Bata Illic, Vicky Leandros, Peter Maffay, Tony Marshall, Mireille Mathieum Demis Roussos und Juliane Werding sozialisiert worden und erwachsen geworden sind. Sie haben in keiner Studenten-WG gewohnt und dennoch (zumindest bei den Mädels) Minirock getragen. Sie haben nicht hier und da gekifft und sind heute ernstzunehmende Erwachsene mit vielerlei Viten. Sie sollen von WDR4 nun nicht mehr angesprochen werden? Welch kapitaler Fehler, WDR4.
 
@count down : 100% Zustimmung.
Die Interpreten (vorwiegend) aus der ZDF Hitparade sind inzwischen (auch) aus meiner Sicht völlig zu Unrecht aus dem WDR 4 Tagesprogramm verbannt worden.
Darunter sind aber enorm viele kultige Gassenhauer und Partysongs, die jede Schlager-Party in Schwung gebracht haben und auch noch bringen, aber auch sehr hörenswerte Titel aus der 2. Reihe.
Titel, die manchmal einfach gemacht sind, deren Text nicht immer besonders toll ist, aber die häufig einfach gute Laune verbreiten und das weit mehr als die deutschsprachigen Titel, die heutzutage gesendet werden, obwohl es da auch hin und wieder ganz gute Titel gibt.
Ich gehöre übrigens auch zu denjenigen die früher beides gerne gesehen und gehört haben : DISCO und ZDF Hitparade. FÜr Letzteres gibt es zum Glück noch u.a. hr4.
Passend wäre es den WDR 4 Slogan weiter zu reduzieren auf : "(Was) Für ein Gefühl". Das spricht dann wenigstens ALLE an.
 
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