AW: Welche 80er-Songs sollten dringend im Radio laufen?
Die Band hieß Flash & The Pan, der Song "Ayla".
Aaah! Der Waver dankt!
Von denen gibt es noch mehr tolle Stücke, so zum Beispiel "Midnight Man"
Yeah! Das ist wirklich noch zigmal geiler!
Um wieder auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen:
Wir haben doch jetzt so viele Vorschläge gemacht, wo dürfen wir diese Titel denn hören?!
Hmmm... manche liegen vor allem für Dich
zum Greifen nahe. Klassiker nennt man das dann wohl. Die 80er auf einer der wohl jüngsten Wellen des Landes.
Is' ja jut. Sie werden sich schon nicht voller Verachtung von Dir abwenden, nur weil sich solches auf Deinen alten Kassetten findet.
Wer "sie"? Achso, die... die wundern sich sowieso über Unberechenbarkeit und "Entgleisungen". Nach den arroganten Vetretern der selbsternannten Berliner Radio-Eins-hörenden "Kulturelite" darf ich mich da gar nicht richten. Und daß ich zuweilen Radio Top Pfirsich höre (jetzt gerade über die 95.3 in Gera), wird meinen Jenaern niemals verständlich werden.
Wo habt ihr diese Aufnahme her? Wie kommt ihr dazu, das hier in der Aula zu spielen? Kassette wird eingezogen! Allerstrengster Tadel, Ausspruch beim Fahnenappell!
Das ging bei uns zum Glück wenigstens teilweise anders: "Ich heiße Helga Scheffel, bis paarunddreißig Jahre alt und mein Leib- und Magensender ist RIAS2" - Selbstvorstellung der neuen Musiklehrerin im Jahre 1987 in der Erich-Weinert-POS ("Enzianschule") zu Gera. (!)
Ja, ich habe diese ganzen Titelauflistungen hier auch mit einiger Verwunderung zur Kenntnis genommen ...
Wieso Verwunderung? Ich finde es teils mörderlustig, teils kommt Gänsehaut auf. Musik hat bei mir was mit Gefühl zu tun und Gefühle haben auch mit Lebensepochen, Umfeld, gesellschaftlichem Klima undsoweiter zu tun. Wenn die auf RIAS 2 (bei Bayern 3 klappte das nicht so gut, bei hr3 klappte es bei mir hingegen auch, wenn auch nicht so stark wie aufm RIAS) moderierten und etwas persönlicher wurden, war das tatsächlich wie ein Blick in eine fremde, hochinteressante Welt. Zumindest war mein Gefühl damals so.
Ein Beispiel, wie mir Titel was bedeuten können: "It's alright" von den Pet Shop Boys ging im Sommer 1989 in die Charts. Ich wollte den Titel am 28.7.1989 in den "Schlagern der Woche" auf Bayern 3 aufnehmen, habe ihn aber verpaßt, weil ich mit nem Mitschüler telefoniert habe. Es waren endlose Sommerferien und am 30.7.1989 fuhr ich mitm Fahrrad die beschwerliche Strecke von Gera nach Greiz, um erstmals meinen besten Schulfreund zu besuchen. Das Lied war auf der Tour die ganze Zeit im Kopf und ging nicht raus. Sowas frißt sich bei mir für immer im Kopf ein. Das Lied mag ich deswegen (!) immer noch - nicht unbedingt wegen seiner musikalischen Qualität. Genauso geht es mir mit "Love comes quickly" - das dudelte jemand in der Deutschen Reichsbahn aufm Weg von Suhl nach Erfurt irgendwann im Frühjahr 1990, als ich mit ebenjenem Freund von einer Wanderung ausm Thüringer Wald zurückkam. Der Bmh-Wagen mit den roten Sitzbänken schaukelte sanft dahin, das Lied lief und ich war in diesem Moment einfach glücklich. Das Gefühl kommt ansatzweise wieder, wenn ich das Lied heute höre. Und der Schulfreund von damals ist immer noch mein bester Freund. Nur die Zeit ist weitergerannt. Morgen wird sein großer Sohn 5 Jahre alt. So kanns gehen.
Lieblos abgenudelte Hits auf einem lieblos formatierten, seelenlosen Abspielkanal können heute nichtmal ansatzweise so etwas erreichen. Auch deshalb nicht, weil die Kinderzeit mit ihrer fast vollkommenen Abwesenheit schwerwiegender Probleme (wer machte sich mit 14 damals schon ernsthafte Sorgen um sein Weiterkommen?) endgültig vorbei ist.
Btw, mir spukt seit Monaten ein recht langsames, gediegenes, ruhiges Instrumental im Kopf herum, das oft auf RIAS 2 lief. Es bestand im Wesentlichen aus einem Blasinstrument (Klarinette?) - und, nein, es war nicht "Lilly was here", sondern vieeel getragener, so gut wie ohne Rhythmus, es war eher ein gleichmäßiger, sanfter Fluß. In meinem geschätzt 14 Jahre alten Ossikopf bauten sich damals immer so komische Kulissen auf, wie es wohl in Westberlin aussehen möge, abseits der Prachtstraßen. Und, als Zwangsberliner muß ich heute sagen: das Stück passt tatsächlich zu U-Bahn-Brücken an Kanälen und Hinterhöfen mit Mauerblümchen...
Weiß jemand, welchen Titel ich meinen könnte?
Und: was ist eigentlich mit "Voices of Babylon" von The Outfield? Will ich mal wieder hören!