Ihr geht bei euren Internetprognosen immer vom Stand 2014 aus. Natürlich ist der Ausbau der Netze noch suboptimal. Aber laut unseren eigenen Umfragen wird Radio ohnehin heute zu gut 70 Prozent dort gehört wo auch ein stationärer Internetanschluss vorhanden ist. Von einer Million Haushalte können also auf einen Schlag 700.000 potenziell die Zusatzdienste nutzen.
Andreas W, Du hast in
Deinem Beitrag den Nagel auf den Kopf getroffen!
Klar, dass die Platzhirsche ganz auf's Internet setzen: Dort haben Newcomer-Projekte keine Chance, auch nur annähernd so viele Hörer zu finden, um richtiges Radio, d.h. professionell gestaltetes Radio mit bezahlten Moderatoren, zu machen.
Bei 40 bis 50 gleichzeitigen Höreren geht das nicht, wobei selbst diese Zahl heute kaum noch erreicht wird.
Wenn es im Bereich des Rundfunks noch inhaltliche Innovationen geben soll, bedarf es eines Verfahrens, dass die Übertragung einer größeren Anzahl an Programmen ermöglicht, als dies bei UKW der Fall ist, bei dem die Zahl der Programmplätze aber ebensowenig unbegrenzt nach oben offen ist, wie beim Internet.
M.a.W., es kommt es auf Rahmenbedingungen an, die sich dazu eignen, dass jeder Anbieter in der Lage ist, ein ausreichend großes Stück vom Werbekuchen erhalten zu können. Bei einer Konkurrenz von mehr als 50.000 Programmen ist das schlichtweg nicht möglich.
Anders ausgedrückt: Die Zukunft des linearen Rundfunks ist von der Etablierung neuer, digitaler Übertragungsverfahren mit begrenzten Kapazitäten abhängig, oder noch deutlicher gesagt: An DAB+ führt kein Weg vorbei.
Dann wird Radio Hamburg oder ähnliche wie 104.6 RTL in Berlin ohne Ausgleichsfrequenzen im Umland ja niemals freiwillig umstellen.
DAB-Füllsender lassen sich auf den selben Frequenzen betreiben, wie der Hauptsender. Im lokalen Bereich gibt es noch nicht mal ein Synchronisationsproblem der Umsetzer, wie in der Fläche.
Der Gleichkanalbetrieb ist ein weiterer grundlegender Vorteil von DAB.