Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
In Hessen geht es derzeit Schlag auf Schlag. Nachdem jetzt schon einige Tage interview-Radio mit einer Testschleife auf Sendung ist, startete heute Antenne Frankfurt auf 11C und lulu.fm kommt auch bald. Da sage noch mal einer, niemand interessiert sich für DAB+ ;)
 
Interessante Entwicklung. Ein großer Gegner von DAB sendet auf DAB, weil alle anderen nun auch auf DAB senden. Bald wiederholt sich die Geschichte auch in Hamburg, dauert nicht mehr lange. Regiocast muß mit R.SH hier einige kräftig geärgert haben ;)
 
Ich habe eine blöde Frage: Ich komme aus dem Rhein Main Gebiet und besitze sowohl in der Küche, als auch im Wohnzimmer ein DAB + Radio. Auch für unterwegs besitze ich ein Poketding. Auf meinen beiden großen sjnd alle Sender da, bei dem kleinen nicht, wie kann das sein ?
 
Mäuseturm das habe ich bei allen Geräten gemacht und bei den großen wurde alles eingestellt bei dem kleinen Gerät blieb es bei den 22 Sendern, bei den anderen hatte ich 77
 
Ich würde einen Werksreset durchführen und schauen ob es in den Einstellungen eine Auswahl für Regionen, z.B. Europa und nicht UK, gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht hat das Kleine auch einfach nur mieserable Empfangseigenschaften und es benötigt mehr Feldstärke, um einen Sender hörbar (lesbar) zu machen.
Vielleicht benötigt es aber auch einfach nur mehr Antenne...
 
Laut aktuellen Berichten wird die Hamburger Bauer Media Group groß ins deutsche DAB-Geschäft einsteigen, die Pläne sollen bereits weit gereift sein. Bauer ist der Matador auf dem hochlukrativen britischen Digitalradio-Markt, wo er 12 eigene Multiplexe betreibt und 6 weitere partiell nutzt. Bei Autoradios liegt DAB bereits weit vor FM und dominiert damit das mobile Massengeschäft. Grund für den wirtschaftlichen Erfolg ist die hohe Anzahl an Radioprogrammen, die die Ultrakurzwelle alt aussehen lassen.

Bauer könnte, etwas Investitionsbereitschaft vorausgesetzt, den deutschen Radiomarkt gehörig aufmischen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dafür musste Bauer aber erstmal den Zuschlag für den 2. BuMu bekommen. Sonst wird man vielleicht maximal in die landesweiten Lokalmuxe oder in Bayern in die Regionalmuxe kommen, wenn dort Platz ist. Damit wird man sich aber wohl nicht zufrieden geben.
Sollen die sich mal schön auf den 2. BM bewerben, das kann der deutschen Radiolandschaft nur guttun. Hätte auch kein Problem damit, wenn man den Zuschlag bekommen würde. Zumindest hätte man dann einen Big-Player im Geschäft der das nötige know-how hat und sicherlich auch die finanziellen Mittel um DAB noch weiter nach vorne zu bringen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin gestern zum ersten Mal auf "nice radio" gestoßen, das jetzt in Berlin auf DAB zu hören ist. Ein weiterer Sender, der nichts und niemanden aufmischen wird... so zumindest mein erster, oberflächlicher Eindruck nach ein paar Stunden Musikgedudel.
 
Das Hauptproblem der UKW-Befürworter ist aber die mobile Nutzung - die einzige, die noch zählt, weil die Nutzer mit dem vom Printsektor erwünschten Zielgruppenprofil fast nur noch im Auto Radio hören. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Fahrzeughersteller ihren neuen Modellen in ein paar Jahren schon allein aus Komfortgründen standardmäßig günstige, weil serienmäßig produzierte Digitalempfänger verpassen.

Und dann können die Verfechter des Analogradios noch so oft das Hohelied auf die Ultrakurzwelle anstimmen, es hilft nichts mehr, denn dann bricht ihnen schön langsam die Existenzgrundlage weg. Die bayerischen Privatradiobetreiber können dieses Phänomen gerade unter Realbedingungen studieren.
 
ricochet,
dann kann man nur hoffen, dass DAB+ im Auto besser funktioniert als in Bussen und Zügen. Mein kleiner DAB+ Empfänger hat manchmal in Zügen die Mitteilungen no Singal, Mein altes Handy hat ein UKW Radio drin. Das funktioniert immer, auch im Zügen und Büssen.
 
Manchmal liegt es aber auch an den Tauben Empfängern selbst. Im Auto um Dab gut empfangen zu können immer eine Magnet Antenne bzw Splitter geht auch. Habe beide Sachen gehabt das beste die Magnet Antenne. Da ich das aber hässlich fand kam der Splitter zum Einsatz. Es gibt aber auch sehr gute Innen Antennen. Dab ist ja noch nicht richtig ausgebaut für den Innenraum Empfang. Solange sollte man sich merken DAB+ = Fensterradio weil dort am besten Empfangen wird. Aber bei Ukw gibt es sowas auch bei den Mini Funzeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Digiralradio ist wirklich sehr umstritten. Der Ausbau geht zu langsam und durchgehend Empfang hat man nur wenn kein hochfrequentes Störgerät dazwischenfunkt. Hauptverursacher für schlechten DAB-Empfang sind handelsübliche Ladegeräte.

Auch in Zügen und Bussen gibt es solche Störer (zwar keine Ladegeräte aber Amaturen, WLAN und Abschiermung nach aussen ) @Wertham

Das alles trifft zwar auch auf UKW zu aber DAB ist in Sachen Störempfindlichkeit immernoch Spitztenreiter
 
Lang hat es sich hingezogen, aber jetzt ist auch der zweite NKL-Programmplatz auf K 11C im Rhein-Main-Gebiet geschaltet und wird für drei Monate von Radio Rüsselsheim genutzt. Anschliessend ab Januar kommt dann im Wechsel auch für drei Monate RheinWelle 92,5 Wiesbaden / Mainz.

Den ersten NKL-Programmplatz nutzt inzwischen bis zum Jahresende Radio Darmstadt (RAdAR). Dann sind die Frankfurter wieder für sechs Monate dran. / E.

Radio X Frankfurt / Main (wieder) und Radio RheinWelle 92,5 Wiesbaden / Mainz (erstmals) wurden heute nacht absprachegemäss im Rhein-Main-Bouquet auf DAB+ Kanal 11C temporär aufgeschaltet. Irgendwie muss DAB+ also doch ein gewisses Potenzial haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
IMG_20170104_132445.jpg IMG_20170104_150513.jpg Wem die Signal Einbrüche im 5C aufgefallen sind meistens Verona Module. Die Störung ist behoben worden jetzt läuft alles wieder!
 
Zuletzt bearbeitet:
Digiralradio ist wirklich sehr umstritten. Der Ausbau geht zu langsam und durchgehend Empfang hat man nur wenn kein hochfrequentes Störgerät dazwischenfunkt. Hauptverursacher für schlechten DAB-Empfang sind handelsübliche Ladegeräte.

Auch in Zügen und Bussen gibt es solche Störer (zwar keine Ladegeräte aber Amaturen, WLAN und Abschiermung nach aussen ) @Wertham

Das alles trifft zwar auch auf UKW zu aber DAB ist in Sachen Störempfindlichkeit immernoch Spitztenreiter

Ich bin ebenfalls großer DAB+ Befürworter, muss aber anmerken, dass der Indoor-Empfang deutlich kritischer als bei UKW ist. Das trifft besonders dann zu, wenn man sich nicht in relativer Nähe zu einem Sender aufhält (schätzungsweise mehr als 10 km entfernt) oder das Gelände so geartet ist, dass keine direkte (Sicht-)Verbindung zum Sender besteht.

Beispiel Rhein Main Gebiet: 100 KW UKW vom Großen Feldberg erzielen eine deutlich größere Indoor-Signalstärke als 5 KW DAB+ vom selben Standort und zusätzlich vom Frankfurter Europaturm. Wenn man nicht direkt in der Frankfurter Innenstadt oder in Sichtweite zum Feldberg wohnt, kann der Indoor-Empfang kritisch sein, gerade auch durch Störstrahlung von heimischen Geräten beeinflusst.

Oder anderes Beispiel: Fernmeldeturm Totenkopf Vogtsburg bei Freiburg. Das Gelände dort ist so hügelig, dass selbst in unmittelbarer Nähe zum Sender (ich habe 4 km entfernt gewohnt, nur die Spitze des Senders war zu sehen, Stichwort hügelige Landschaft), es nicht für einen unterbrechungsfreien Mobilempfang im Auto reichte.

Aus frequenztechnischer und ausbreitungstechnischer Sicht ist mir völlig unklar, weshalb immer behauptet wird, dass 100 KW analog UKW = 10 KW digital DAB+ entsprechen. Bei ca. 200 MHz ist die Ausbreitung eine andere als bei 100 MHz und eine geringere Leistung führt bei höheren Frequenzen nicht zu einer höheren Feldstärke!!

Von daher sehe ich Abhilfe in Zukunft nur durch ein viel engmaschigeres Netz (wenn man weiterhin mit so "kleinen" Leistungen arbeiten möchte (in Deutschland ist die Leistung ja noch relativ hoch, in Belgien z.B. ist sie noch wesentlich geringer), oder aber - wenn die Gleichwellentechnik und Synchronisation das hergibt - Leistungen wie bei UKW, also bis 100 KW. Dann hätte man vermutlich auch genügend "Reserve-Feldstärke" gegen Störer innerhalb von Gebäuden beim Indoor-Empfang. Und der Mobil-Empfang, gerade auch in Zügen mit Fenstern aus abschirmender Verglasung, wäre auch unkritischer. Bundesweiter DAB+ Empfang störungsfrei im ICE wäre ein wirklicher Mehrwert, gerade auch vor dem Hintergrund des oft überlasteten WLAN-Netzes. Aber einen störungsfreien Indoor-Empfang im ICE kann man nicht mit 5 bis 10 KW Sendeleistung erzielen, es sein denn man nähert sich einem Hauptbahnhof, wo der Sendeturm der Großstadt in unmittelbarer Nähe ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieses "10 KW DAB+ entsprechen 100 KW UKW" ist auch in meinen Augen eine völlig unhaltbare Aussage. Mir gab diese Aussage damals zum Bundesmux-Start zwar Hoffnung, aber die bittere Realität holte mich schnell ein:

Bei uns sind 103.7 UNSERDING und Radio Salü mit jeweils 100 KW via Schoksberg indoor gut bis sehr gut empfangbar. Von diesem Standort kommt seit August 2011 auch der Bundesmux mit 10 KW. Daher habe ich am 03.08.2011 natürlich in freudiger Erwartung einen Suchlauf gestartet und feststellen müssen, dass der Bundesmux an bestimmten Stellen im Haus vom Gerät nicht mal eingelesen wurde. Nicht mal der seit April 2016 mit 5 KW ergänzende Bornberg schafft es, überall m Haus für einwandfreien Empfang zu sorgen. Erschwerend kommt hinzu, dass im Akku-Betrieb der Bundesmux-Empfang verschlechtert wird. Es wird erst besser, wenn der Akku entnommen und das Netzteil angesteckt wird, was natürlich den größten Vorteil des Gerätes hier in Birkenfeld/Nahe kaputt macht. Bleibt nur zu hoffen, dass spätestens Ende 2020 Idar-Oberstein und Haardtkopf für den Bundesmux kommen. Traumhaft wäre Tholey, denn dieser Standort macht sich beim Multiplex des SR sehr positiv bemerkbar. Leider ist ausgerechnet dieser natürlich nicht geplant.
 
Aus frequenztechnischer und ausbreitungstechnischer Sicht ist mir völlig unklar, weshalb immer behauptet wird, dass 100 KW analog UKW = 10 KW digital DAB+ entsprechen. Bei ca. 200 MHz ist die Ausbreitung eine andere als bei 100 MHz und eine geringere Leistung führt bei höheren Frequenzen nicht zu einer höheren Feldstärke!!

Wenn man analoge Technik mit digitaler vergleicht, kommen mehrere Effekte zum tragen. Richtig ist, dass ein Zehntel der Sendeleistung (-10 dB) direkt ein Zehntel der Empfangsleistung erzeugt. Dagegen kommt nun ein anderer, gewichtiger Effekt zum Tragen, der das Ganze wieder aufwiegt: digitale System benötigen eine wesentlich geringere Empfangsleistung als analoge. Die Übertragung wird durch spezielle Codierverfahren und die OFDM (Mehrträgermodulation) so unempfindlich gegen Störungen gemacht, dass dem Empfänger eine wesentlich geringere Empfangsleistung ausreicht, um das Signal störungsfrei demodulieren zu können. Insofern also erst mal alles prima.
Dummerweise liegen wir bei DAB aber im Band 3 und nicht im Band 2 wie bei FM. Eine höhere Frequenz wird aber stärker beeinflusst durch die Topografie und Morphologie der Landschaft als niedere Frequenzen. Ebenso ist die Gebäudedämpfung stärker bei hohen Frequenzen.
Und schließlich haben wir noch das "Problem", dass viele Empfänger einfach schlecht sind (auch die digitalten), zumindest die ganz billigen und nicht klarkommen mit den zum Teil sehr niedigen Empfangsfeldstärken. Ein einfaches, tragbares Billigradio mit evtl. noch zu kurzer Stabantenne kann dann im Gebäude nicht mehr ordentlich arbeiten, wenn der Sender 20 km entfernt ist und noch jede Menge Hügel und Gebäude dazwischen liegen. Hier hilft dann in der Tat nur eine Verdichtung der Netze.
Und schließlich kommt noch ein weiteres Problem hoch, das man erst so langsam registriert: Störstrahlung von elektronischen Geräten und vor allem von billigen LED-Lampen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Norwegen ist ja in vielerlei Hinsicht ein guter Testballon, ob eine Umstellung von UKW auf DAB gelingen kann. Diesen Text habe ich gerade bekommen, und der unterstreicht ja vor allem die Befürchtungen der deutschen großen Privatradios. Wird UKW abgeschaltet heißt es für viele "Adieu, Radio", dafür scheint unser Medium inzwischen in der Medienwelt zu verzichtbar zu sein. In meinen Augen sind nun mal die Strategen gefragt, wie man künftig Hörfunk gestalten kann, damit UKW weiter bestehen bleibt und sich trotzdem die Chancen für DAB verbessern. Das wird freilich nicht einfach. Für die KEF gibt es bezüglich ARD und DLR nur eines: Entweder nur DAB oder nur UKW, aber nicht beides. Auch wenn alles gegen mein technisches Selbstverständnis eines modernen Standards spricht, so fürchte ich doch die Anstalten würden sich für zweite Variante entscheiden, bevor sie massiv Hörer verlieren.

http://www.satnews.de/mlesen.php?id=cc7155e1ecd8831b8c2cffffdf03e179
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau darum wäre ja der verpflichtende Einbau z.B. von DAB+ Modulen in allen neuen Radios ein guter Ansatz. Selbst wenn man dann irgendwann UKW abschalten würde, wäre das dann kein grosses Problem, weil bis dahin dann genügend Geräte im Markt wären. Somit würde das wahrscheinlich nur den wenigsten auffallen und das grosse Gemopper würde ausbleiben.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben