Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Ich bin mittlerweile für einen harten Übergang: An einem Tag alle UKW-Sender abschalten. So wurde es auch beim analogen Fernsehen gemacht. Klar, manche kommen erst dann weinend angerannt, wenn die Kiste auf einmal schweigt. Aber dann holen sie sich halt eine neue. Und wenn irgendwann keiner mehr klassisches Radio will, dann ist mir das auch wurscht. Dann ist es halt so. All Ding hat seine Zeit...
 
Schwerwiegenderer Hemmschuh, als die kommerziellen Platzhirsche, die Konkurrenz vermeiden möchten, sind aktuell IMHO einige süddeutsche Autohersteller, insbesondere jener dreibuchstabige mit ausgedehnten Produktionsstätten in Niederbayern.
Dieser wird sonst von der (bayerischen) Politik immer hofiert, hat aber scheinbar kein Interesse, im Digitalzeitalter offene Broadcasting-Standards zu unterstützen, sondern möchte seine Kunden in Connected Cars fesseln, wo dann mit internetbasierten Mehrwertdiensten zusätzlich abkassiert werden kann, sei es beim Endkunden für Abodienste, sei es bei Streaminganbietern für die Integration ins Fahrzeugportal. DAB+ bekommt der Kunde nur, wenn er bereit ist, dafür Extra-Aufpreis zu zahlen. Bekundungen für DAB(+) hab ich von diesem Autohersteller jedenfalls noch keine gehört.
Das ist umso ärgerlicher, als DAB (-alt, gilt aber auch für DAB+) vor allem für den mobil-beweglichen Empfang bei höheren Geschwindigkeiten designed und optimiert wurde.
 
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Wie ich gerade an anderer Stelle lese, wird heute zwischen 15:00 - 17:00 Uhr auf Wunsch von Hörern nochmals eine komprimierte Fassung der Sondersendung des Wiesbadener NKL Radio Rheinwelle zu deren Start auf DAB+ vom Neujahrsmorgen auf dem Rhein-Main-Multiplex K 11C ausgestrahlt. So wenig interessierend kann das Thema also wohl nicht sein. :thumbsup:
 
Spannend ist vor allem die Frage, für wie viele Menschen der Abschied von der Ultrakurzwelle auch ein kompletter Abschied vom Medium Radio sein könnte. Längst haben vor allem junge Menschen diesen Schritt bereits getan: Sie nutzen Streamingdienste wie Deezer oder Spotify.

Das ist nicht spannend, sondern es ist sonnenklar, daß es mit der Abschaltung von UKW zu einem Generationenabriß kommen wird.

Schon der BR hat das erkannt und setzt alle Hebel in Bewegung, um das junge Programm BR Puls von DAB+ weg auf UKW zu migrieren, weil sie erkannt haben, daß DAB+ von der jungen Zielgruppe nicht angenommen wird.

Den älteren Hörern UKW zu entziehen wäre genauso sinnlos, denn wenn diese eine Technik-Umstellung vornehmen, dann setzen sie doch gleich auf Internetradio.

Norwegen wird nichts anderes zeigen - sofern das Medium Radio dort einen vergleichbaren Stellenwert hat, wie in Deutschland - und es wird zu einem heftigen, aber heilsamen Schock für die DAB+-Durchpeitscher kommen.
 
Das ist nicht spannend, sondern es ist sonnenklar, daß es mit der Abschaltung von UKW zu einem Generationenabriß kommen wird.

...was unserem Medium ja ein verdammt gutes Urteil austellt, wenn man sich so sicher ist, daß die eigene Hörerschaft einen Technologiewechsel nicht mittragen würde. Lieber weiter Sparprogramme auf UKW als digitale Innovationen, die alte Leier...
 
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Frage ist nur wann wird UKW abgeschaltet. Kleine Lokale Sender können meinet wegen ja kleine Funzeln in Städten wie Greifswald und Stralsund behalten. Aber sonst müssen Private Sender eben sehen ob und wie diese Senden. Am besten sofort weg mit UKW dafür schnelle Aufschaltung des Bundesmux 2.
 
Glaub ich eher nicht. Immer mehr Sender investieren in DAB+ und Soundtechnisch wird DAB+ auch irgendwann auf dem Stand von UKW sein. Bis aber UKW komplett abgeschaltet werden kann muss erstmal die Regionalisierung richtig funzen
 
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Eins steht fest Dab+ ist auf dem Vormarsch! Ende 2017 wird es erste Regionen geben, wo Theoretisch UKW auch in Deutschland Abgeschaltet werden könnte! Denke dort an Sachsen Anhalt Bayern. Und sogar an Meck-Pomm. Denn hier wird mit aller Wahrscheinlichkeit auch 2017 mehr passieren in Sachen Dab. Das ist auch gut so denn der Nordosten war lange genug Dab freie Zone.
 
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Schon der BR hat das erkannt und setzt alle Hebel in Bewegung, um das junge Programm BR Puls von DAB+ weg auf UKW zu migrieren, weil sie erkannt haben, daß DAB+ von der jungen Zielgruppe nicht angenommen wird.

Komisch, sobald die DAB-Dinger in den Autos verbaut sind werden sie plötzlich auch von der Jugend begeistert angenommen.

Aber in den eigenen vier Wänden hat man ja W-Lan-Mediaplayer, Youtube, Download- und Streamingseiten, Internetradios etc., da hat UKW schon lange ausgedient.

Unser an sich UKW-feindlicher "exhörer" spielt auch weiterhin verlässlich den Advocatus Diaboli.
 
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DAB nutzt einen TV Frequenzbereich (VHF-III) und nicht den UKW Bereich (VHF-II) mit allen Nachteilen der höheren Dämpfung.
Beim TV wird der gleiche Frequenzbereich, wie früher beim analogen TV genutzt, also hat sich hier dei Frage nicht wirklich gestellt, ob man weiter on air bleibtt. (Die VHF-I Sender mal ausgenommen).
Dem gemeinen Deutschen ist es doch egal, ob er auf UKW oder DAB Radio hört, die meisten bekommen es auch gar nicht mit. Fakt ist aber auch, dass UKW overspill hat, was bei DAB aufgrund der höheren Dämpfung, weniger Frequenzem und der technik kaum der Fall ist.

Dieser war auf UKW nicht nur gewollt, sondern auch notwendig, um das Kerngebiet zu versorgen und nicht zu zufunzeln. Bei DAB integriere ich einfach einen weiteren Senderstandort in das SFN.

DAB ist das bessere System ohne Frage. Es gibt aber auch Nachteile, die wir in Zukunft auch sehen werden. Wir arbeiten mit Muxen. Ist einer voll hat ein Anbieter pech gehabt. Um wirtschaftlich arbeiten zu können müssen die Muxxe einigermaßen voll werden. Hier kann man natürlich mit Fehlerschutz etc arbeiten. Das problem komtm aber daher, dass die Muxe urspünglich für 6 Programme in 192 kbits mpeg2 geplant wurden, Mitte der 90er Jahre. Die Frequenzbreite ist 1,536 Mhz. Heutzutage wäre sicherlich eine Breite um 1 Mhz sinnvoll, damit die Fehlerkorrektur noch gut arbeiten kann. Durch die geringere Bandbreite würde mana uch etwas Leistung zurücknehmen können.

Ich sehe aber ein anderes Problem und das ist die Wirtschaftlichkeit. Wenn wir Berlin und mit abstrichen Hamburg und München mal ausklammern, gibt es auf UKW neben den 4-6 ÖR Programmen, in der Regel 1-2 landesweite Privaten und 1-3 Funzel Ketten, dazu noch vereinzelte Lokale Anbieter.
Auf DAB haben wir aktuell den 1.bundesmux mit den 3 DLR und 9 privaten Anbietern. Ein 2.ter Bundesmux ist in Planung, damit er sich rechnet müssen auch wieder um die 9 Programm on Board sein. Das sind schon 18 private.
Dazu gibt es noch einen ÖR Mux und dann soll es noch einen privaten Landesmux und/oder eventuell Lokalmuxe geben. Wie soll sich denn das ganze rechnen? Private sind zum Teil auch im ÖR Mux zu finden.
Der Radiomarkt wird doch nicht größer. Der Anteil der Spotify etc Nutzer wird doch nicht kleiner werden.

Nehmen wir doch mal ein bundesland wie RLP abseits von Mainz. RPR und BigFM bekommt noch im SWR Mux unter, aber Rockland und die Lokalradios nicht mehr. Für einen eigenen Mux sind das nicht genügend Anbieter und wer soll bei 18 Programmen im Bundesmux noch Interesse haben?

Der 2.te bundesmux führt in meinen Augen zu einer Zentralisierung des Radios in der föderalen BRD. Die Stärke vom Radio war doch auch immer das Lokale und Regionale. Was geht mich das geschwätz aus Berlin an. Dann kann ich auch Spotify oder meine mp3 Sammlung hören.

Ein Bundesmux wird auch nie so ausgebaut sein wie ein landesmux. Gerade in hügeligen Regionen braucht man im jz genutzen DAB Band ein SFN. Gerade ländliche Regionen werden schlechter gestellt sein, wie z.b. die Eifel etc. Hier könnte es am Ende sogar nur noch den SWR geben.
 
Ich sehe aber ein anderes Problem und das ist die Wirtschaftlichkeit. Wenn wir Berlin und mit abstrichen Hamburg und München mal ausklammern, gibt es auf UKW neben den 4-6 ÖR Programmen, in der Regel 1-2 landesweite Privaten und 1-3 Funzel Ketten, dazu noch vereinzelte Lokale Anbieter.
Auf DAB haben wir aktuell den 1.bundesmux mit den 3 DLR und 9 privaten Anbietern. Ein 2.ter Bundesmux ist in Planung, damit er sich rechnet müssen auch wieder um die 9 Programm on Board sein. Das sind schon 18 private.
Dazu gibt es noch einen ÖR Mux und dann soll es noch einen privaten Landesmux und/oder eventuell Lokalmuxe geben. Wie soll sich denn das ganze rechnen? .

Der 2. BM kommt frühestens im Herbst und dann werden sicherlich bis dahin weitere huderttausende neue Radios im Markt sein. Erst recht, wenn der 2 BM auf Sendung ist. Ausserdem ist die Rechnung ganz einfach, je mehr mitmachen umso billier wird es für den einzelnen Sender. In London z.B. sind über DAB an die 100 Sender zu empfangen. Das scheint sich auch zu rechnen und vielen europöischen Hauptstädten wie Paris oder Rom sind auch weit über 50 Radiosender über UKW zu empfangen. Das immer wieder Sender die Kosten nicht aufbringen können werde, ist doch klar, aber dafür werden andere nachrücken. Ich würde das nicht so schwarz sehen.
 
Es wird zwar hinter den Kulissen noch gestritten, aber der Weg zu DAB ist unumkehrbar. Spätestens 2019 wird der KEF ein Abschaltdatum vorgelegt. Das Ende von UKW ist dann auch in Deutschland besiegelt. Hat ja auch lang genug gedauert.

Ansonsten erinnert mich die Diskussion vieler Teilnehmer hier an "Das Internet wird sich nie durchsetzen", "Ich brauche ein Handy zum Telefonieren und nicht zum Fotografieren" oder - 100 Jahre früher- "Kein Mensch braucht ein Auto. Die Postkutsche reicht völlig aus".
 
Der 2. BM kommt frühestens im Herbst und dann werden sicherlich bis dahin weitere huderttausende neue Radios im Markt sein. Erst recht, wenn der 2 BM auf Sendung ist. Ausserdem ist die Rechnung ganz einfach, je mehr mitmachen umso billier wird es für den einzelnen Sender. In London z.B. sind über DAB an die 100 Sender zu empfangen. Das scheint sich auch zu rechnen und vielen europöischen Hauptstädten wie Paris oder Rom sind auch weit über 50 Radiosender über UKW zu empfangen. Das immer wieder Sender die Kosten nicht aufbringen können werde, ist doch klar, aber dafür werden andere nachrücken. Ich würde das nicht so schwarz sehen.

Ich hatte extra Berlin, Hamburg und München raus genommen und du kommst mir mit London etc ...

Dass es dort funktionier zweifelt ja auch niemand. Nur hat London soviele Einwohner wie Hessen und Thüringen zusammen und die erreiche ich eben nicht mit 1-2 Hig Power Sender und noch ein paar funzeln.

Die Frage ist doch, welche Auswirkungen hat der 2.Bundesmux auf die Landesmuxe? Ich bin halt der Meinung, dass diese aussterben werden. Nehmt doch mal Thüringen.

Es kommt dann natürlich noch drauf an, ob Private bei den ÖR unterkommen oder nicht.
 
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Das es bei DAB alt nicht geklappt hat, ist ja unbestritten, aber seit DAB+ im Jahr 2011 gestartet ist, werden im Schnitt pro Monat etwa 50 tsd. neue Geräte verkauft und das ohne grosse Werbekampagnen und sehr langsamen Ausbau in den Ländern. Stichwort NDR; HR oder RBB.
 
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