Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Hier sollte es m.E. nicht um Besserwisserei gehen, sondern vielmehr wäre es angebracht, eine konstruktive Diskussion darüber führen, wie DAB+ doch noch ein Weg zum Erfolg geebnet werden könnte.
 
Nein, auch darum nicht, sondern schlicht und einfach - noch immer - darum, wie viel Potential das DAB+-Bouquet hat.
Die Diskussion ist aber, wie bereits in den ganzen anderen Threads, in denen es im das Thema ging, völlig entglitten in die Pro und Kontra Lager, wobei an den letzten Beiträgen zwischen Dir (@Internetradiofan) mir sinnbildlich der typische Verlauf der Threads sehr beispielhaft zu erkennen ist.

"Aber der hat doch auch!"
"Nein, er nutzt nicht DAB+."
Ich hab doch gar nicht den gemeint, sondern den!"
"Der nutzt ebenfalls nicht DAB+."
"Ach, lass uns über was anderes sprechen."
 
Nein, auch darum nicht, sondern schlicht und einfach - noch immer - darum, wie viel Potential das DAB+-Bouquet hat.
Diese Frage lässt sich ganz einfach beantworten: Das Potential ist gewaltig, es muss nur endlich ausgeschöpft werden.
Auch sollten alle Länder der EU an einem Strang ziehen. Dass man in Rumänien offenbar auf das amerikanische IBOC-Verfahren setzt, halte ich für kontraproduktiv: http://www.hd-radio.ro
 
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Soll Rumänien nur machen. Wenn die aus der Reihe tanzen, ist dies angesichts der Randlage, der Bevölkerungsgröße, Wirtschaftskraft und letztlich "Gewicht" in der EU wirklich komplett vernachlässigbar.
 
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Eröffne ein Webradio und zeige mir, wie man allein über diesen Verbreitungsweg richtiges Radio, keine reine Musikabspielstation, refinanzieren kann, dann reden wir weiter.
Auf DAB geht das doch aber auch nicht, und selbst über UKW scheint das ja mitunter sehr schwierig zu sein. In Berlin kann man jetzt knapp 60 Sender terrestrisch über UKW und DAB empfangen. Wie viele Hörer bleiben da durchschnittlich pro Sender, und wie viele der kommerziellen könnten auf dieser Grundlage genug Geld einnehmen, um ein "richtiges" Programm zu finanzieren - selbst wenn jeder hier einen DAB-Empfänger hätte?
 
Auf DAB geht das doch aber auch nicht, und selbst über UKW scheint das ja mitunter sehr schwierig zu sein. In Berlin kann man jetzt knapp 60 Sender terrestrisch über UKW und DAB empfangen. Wie viele Hörer bleiben da durchschnittlich pro Sender, und wie viele der kommerziellen könnten auf dieser Grundlage genug Geld einnehmen, um ein "richtiges" Programm zu finanzieren - selbst wenn jeder hier einen DAB-Empfänger hätte?

Danke für diesen Beitrag!

Über den wirtschaftlichen Betrieb eines Radiosenders wird leider in diesem Forum viel zu wenig gesprochen. Nur darüber, daß man gerne etwas anderes möchte und viel mehr Auswahl sowieso. Wie das allerdings finanziell zu stemmen ist, darüber wird selten bis nie gesprochen. Viele Diskutanten scheinen zu vergessen, daß wir nicht mehr in den 70ern und 80ern leben, wo nahezu Jeder irgendwo in Südtirol oder auf einem ausrangierten Fischkutter vor Holland einen Sender betreiben konnte. Es geht hier um Business. Und Radiomachen ist keine Spaßveranstaltung, sondern Geschäft. Denn die Menschen, die hinter einem Radioprogramm stehen wollen bezahlt werden. Jedefalls im richtigen Leben.
 
Sicher muss bei privaten Sender damit Geld verdient werden,nur kann es doch auch nicht sein das alle die selbe totgedudelte Plörre dudeln...Irgendwo hört der Spaß doch auf !

Der Spaß hört dann auf, wenn damit kein Geld zu verdienen ist.

Wenn die Hörerschaft von einer Endlosschleife mit "Modern Talking"-Hits begeistert wäre, wäre dies ein erfolgreiches Geschäftsmodell. Naturgemäß ist die Hörerschaft davon aber nicht begeistert, sondern zieht eine moderate Auswahl an gerne gehörten Titeln vor.

Es mag sein, daß dies einigen, wenigen Hörern nicht zusagt. Die Geschmäcker sind eben verschieden. Jene Hörer können einen anderen Sender hören, vielleicht einen, der nicht per UKW zu empfangen ist, sondern per DAB+ oder Internet. Wer damit immer noch nicht zufrieden ist, nun, dem bleibt noch die eigene CD- oder MP3-Sammlung.
 
Sicher muss bei privaten Sender damit Geld verdient werden,nur kann es doch auch nicht sein das alle die selbe totgedudelte Plörre dudeln...Irgendwo hört der Spaß doch auf !
Weshalb wird das immer nur den Privatsendern angekreidet? Der öffentlich-rechtliche Funk ist doch keinen Cent besser! Immerhin versucht er den Privatfunk eins zu eins zu kopieren- und das schon seit Mitte der neunziger Jahre!
 
Über den wirtschaftlichen Betrieb eines Radiosenders wird leider in diesem Forum viel zu wenig gesprochen. Nur darüber, daß man gerne etwas anderes möchte und viel mehr Auswahl sowieso. Wie das allerdings finanziell zu stemmen ist, darüber wird selten bis nie gesprochen. Viele Diskutanten scheinen zu vergessen, daß wir nicht mehr in den 70ern und 80ern leben, wo nahezu Jeder irgendwo in Südtirol oder auf einem ausrangierten Fischkutter vor Holland einen Sender betreiben konnte.
Moment! Noch nie war es so günstig, Radio zu machen, wie heute: Man braucht als Basis eine Playlist und kann Nachrichten und Wortbeiträge hinzukaufen. 4 bis 6 Stunden Liveprogramm genügen bereits. Ein Rahmenprogramm für einen Lokalsender, so wie wir es bspw. vom Lokalfunk in NRW her kennen, ist nicht mehr erforderlich. Das spart jede Menge Geld.

Es geht hier um Business. Und Radiomachen ist keine Spaßveranstaltung, sondern Geschäft. Denn die Menschen, die hinter einem Radioprogramm stehen wollen bezahlt werden. Jedefalls im richtigen Leben.
Natürlich geht es auch ums Geschäft, aber nicht nur.
Radio bedeutet für mich viel mehr als ein Mittel, um Geld zu verdienen. Hier geht es (oder sollte es zumindest) ebenfalls um Leidenschaft.
Was ich vor allem von Mitarbeitern bei einem Radiosender erwarten würde, ist Begeisterung an der Arbeit.
Genau die scheint heute kaum mehr vorhanden zu sein, zumindest nach den Inhalten zu urteilen: Langweilige minimalistische Playlisten mit immer den gleichen abgenudelten Songs, aufgesetzter Humor, kaum Freiheiten für wirklich talentierte Radio DJs ...
So wie es heute läuft, führt sich der Rundfunk mittelfristig selbst ins Abseits.
 
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Herr Apfelbutzen: Wenn das Geschäft keinen Spaß macht, sollte man es bleiben lassen. Das nur nebenbei. Ansonsten wie gewohnt Sinnlosargumentation. Ich sehe nicht, wieso eine bessere Musikauswahl mehr Geld kosten sollte. Das Geld hat man ja schon an sinnlose Berater verpulvert, die sich für ihre Binsenweisheiten ihre Smartphonehülle vergolden lassen. Und das mit den Spartenprogrammen haben wir schon tausendmal durchgekaut: Die würden bundesweit funktionieren. Aber über kurz oder lang wird der Radiomarkt immer mehr eine bundesweite Sache. Auch wenn der Biba-Kiba noch meint, Radio müsse immer eine regionale Sache sein. Gegen Irrglauben war aber noch nie ein Kraut gewachsen, die Leute musst einfach glauben lassen...
 
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Es ist ja nicht so, dass es keine interessanten Radioprogramme mehr gäbe. Nur gibt es da regional krasse Unterschiede. Während ich beispielsweise in Münschen oder Berlin keinerlei Probleme hätte, einige für mich tolle Programme zu finden, siehts hier in Birkenfeld/Nahe leider viel bescheidener aus. Wenn ich dort mal nur die Terrestrik zur Auswahl habe, höre ich daher meistens die Kulturwellen, da ich dort noch das Gefühl habe, dass es einiges zu entdecken und zu genießen gibt.

Höre auch massenattraktive Programme. allerdings nerven oder langweilen mich die meisten davon nach kurzer Zeit. Erst recht jene aus dem privaten Sektor, weswegen ich vor allem das Tagesprogramm von RPR 1, big FM, Radio Salü und Co. meide. Dann doch lieber SWR 1, SR 1 oder hr 1. Hier ist definitiv aber auch noch Luft nach oben.

Bin wie schon mal erwähnt ein interessierter Hörer, der im Zusammenhang mit DAB+ auf mehr Vielfalt hofft. Allerdings befürchte ich langsam, dass unsere Region zu jenen gehören wird, deren bessere Erschließung durch den Bunesmux irgendwann als unrentabel abgehakt werden wird...
 
Über den wirtschaftlichen Betrieb eines Radiosenders wird leider in diesem Forum viel zu wenig gesprochen. Nur darüber, daß man gerne etwas anderes möchte und viel mehr Auswahl sowieso. Wie das allerdings finanziell zu stemmen ist, darüber wird selten bis nie gesprochen.

Nach meiner Erinnerung wird das durchaus regelmäßig erwähnt. Aber drehen wir den Spieß doch mal um: Ab welcher Attraktivitätsschwelle wird DAB ein Erfolg? Ab wann ist es für den Konsumenten wirtschaftlich gerechtfertigt in neue Hardware zu investieren? Meine These, der deutsche Michel kommt dann hinter dem Ofen hervor, wenn Digitalradio folgendes bietet:

1. Es braucht eine attraktive Programmauswahl: 50 Programme in den Ballungszentren, 30 flächendeckend. (Was frequenztechnisch kein Problem ist.)

2. Es muss überall stotterfrei funktionieren. Die jetzige Planung für den DAB+ Endausbau 2016 mit 23% unversorgten Wohnungen* sind ein schlechter Witz. Mindestens die mobile Flächendeckung inklusive "Verstehbarkeit" von UKW sollte erreicht werden.

3. Der Klang darf nicht hinter die Konkurrenz von MP3s, Personal Radio oder dem herkömmlichen UKW Radio zurückfallen.
(Und das jetzige DAB hat ein Klangproblem. Stichworte: Datenrate, Klang"optimierer", Enkodierung, schlechte D/A Wandler in den Empfängern, SBR Probleme, etc.
Man bedenke: Mag der Hörer den schlechten Klang auch nicht bewusst wahrnehmen, unbewusst geht sowas trotzdem auf den Kecks - und schwupps ist das nervige Radio ausgemacht, und noch schlimmer: mittel- und langfristig verpönt.)


Wenn man diese drei Punkte 5 Jahre durchzieht und einige Werbekampagnen und Werbepartner (z. B. Autoindustrie) gewinnt, dann interessiert sich der Konsument dafür. Warum? Weil er einen Vorteil wahrnimmt.

Bleibt das Ganze aber unter dieser Wahrnehmungs/Attraktions-Schwelle, dann bleibt DAB so wie es seit 19 Jahren ist: erfolglos.

Imho, alle Überlegungen für einen wirtschaftlichen Sendebetrieb sind unterhalb dieser Schwelle obsolet, da sonst Digitalradio mangels ausreichender Hörer für Werbekunden völlig unwirtschaftlich bleibt.



*eine offizielle Angabe des Sendernetzbetreibes Media Broadcast für den Bundesmux
 
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Kleine Information: Der ERF macht derzeit in Trailern Hoffnung darauf, dass ERF Pop bald bundesweit zu hören ist. Natürlich ist noch ein religiöses Programm nicht jedem seine Sache, aber immerhin es tut sich dort was.

Was ich zur Verfügbarkeit innerhalb von Gebäuden und den 23 Prozent noch sagen will: ich bekomm DAB+ auch in Gebieten in Wohnungen wo es laut Versorgungskarte nicht möglich sein sollte...
 
Das ist bei mir auch so. Lt. Digitalradio.de können für Birkenfeld/Nahe keine empfangbaren Programme ermittelt werden (was schon mal anders war). Indoor geht immerhin der SR-Mux. Man muss aber noch darauf achten, wo man das Radio aufstellt.
 
@radioneuerfinder

Auch du vergleichst alles Ernstes noch DAB+ mit DABalt?? Dann lass dir folgendes gesagt sein:

DABalt: 0,5 Mio. verkaufte Radios in 10 Jahren

DAB+ (sofern Radiotors Zahlen stimmen) Ende 2014: 6 Mio. Radios nach 3 Jahren!

So und jetzt sag nochmal, dass DAB+ genau so erfolglos ist als sein Vorgänger.
Ach übrigens: Sollten es tatsächlich Ende diesen Jahres 6 Millionen Empfänger sein, wäre ganz nebenbei bemerkt sogar die Minimalforderung der Privaten erfüllt.

Nur werden die davon natürlich nichts mehr wissen wollen ;)
 
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So; und jetzt erklär uns bitte mal, wie auf einem echten freien Markt ein Monopol besteht und wie sich das winden und krümmen sollte - im Gegensatz zu dem, das in der deutschen Medienlandschaft derzeit vorherrscht. - Ich bin gespannt!

Ein freier Markt? Dass ich nicht lache! Alle Agenturen tanzen zwangsläufig nach der Pfeife des Zeitungskartells, das die Ultrakurzwelle beherrscht und dem konzeptlosen öffentlich-rechtlichen Radiobetrieb die Sporen gibt. Unliebsame Formate von Drittanbietern werden ausgehungert und wer aus der Reihe tanzt wird mit Geldentzug bestraft. Weil schön langsam die Einnahmen wegbrechen muss das willenlose ARD-Wellenensemble für die von Zukunftsängsten geplagte Beraterszene als verlängerte Werkbank herhalten und wird quasi routinemäßig mit eurer standardisierten Oldieplaylist beglückt. Dass die "Popwellen" faktisch dieselbe Rotation fahren kommt ja auch nicht von ungefähr. Wie gut, dass euch endlich eine steife Brise um die Ohren weht, die sich bei notorischem Fehlverhalten und fortgesetzten Allmachtsallüren leicht zum Orkan auswachsen kann.

Ist es schon so schlimm um euch bestellt dass du dich mit meinen Beiträgen inhaltlich auseinandersetzen musst, wo euch Kritik doch jahrzehntelang herzlich egal sein konnte?

Der BR pusht DAB+ ziemlich ordentlich. Ich glaube, dass sich die Leute in München nun mehr und mehr auf digital einstellen.

Diesmal setzt der BR aufs richtige Pferd. Auch wenn man die DAB-Auslagerungsstrategie lange Zeit anders interpretieren konnte, ist mittlerweile doch unbestritten, dass das große DAB-Exklusivpaket die Umstiegsbereitschaft fördert.
 
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2. Es muss überall stotterfrei funktionieren. Die jetzige Planung für den DAB+ Endausbau 2016 mit 23% unversorgten Wohnungen* sind ein schlechter Witz. Mindestens die mobile Flächendeckung inklusive "Verstehbarkeit" von UKW sollte erreicht werden.

Da kannst du dich bei den Privatradios im Bundesmux bedanken die derzeitig beim Ausbau massivst auf der Bremse stehen und die Verhandlungen über die nächste Ausbaustufe schon seit Monaten hinauszögern.
 
Nachdem die vermeintlichen Argumente für die Technik DAB nahezu alle von der Realität widerlegt wurden, schimpfen die DAB Befürwortern nun über die vermeintlich schlechten Programme auf UKW. Als wenn Inhalte von der Übertragungstechnik abhängen.
Außerdem frage ich mich, was man für einen bizarren Musikgeschmack haben muss, wenn man auf UKW nichts findet. Wer einen so individuellen Geschmack hat, ist im Internet sicher besser bedient als in einem Massenmedium wie dem Rundfunk.
 
Nachdem die vermeintlichen Argumente für die Technik DAB nahezu alle von der Realität widerlegt wurden, schimpfen die DAB Befürwortern nun über die vermeintlich schlechten Programme auf UKW. Als wenn Inhalte von der Übertragungstechnik abhängen.
Außerdem frage ich mich, was man für einen bizarren Musikgeschmack haben muss, wenn man auf UKW nichts findet. Wer einen so individuellen Geschmack hat, ist im Internet sicher besser bedient als in einem Massenmedium wie dem Rundfunk.

Jeder DJ kennt es: Wenn ein Gast einen Musikwunsch hat, der einfach nicht ins Programm hat.
Jeder DJ weiß: Spiele ich den Song, ist die Tanzfläche leer.
Jeder DJ bleibt nett und freundlich zum Gast, aber spielt seinen Wunschtitel natürlich nicht.

Nicht anders ist es im Rundfunk.
 
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